S+T AG - neuer TecDAX Kandidat?
Bezogen auf S&T würde ich eher noch eines drauf setzen. Elektronische Stromzähler werden ein Sonderkonjunktur-Programm, egal ob man dazu positiv oder negativ eingestellt ist.
Der Dax seit Beginn dieser Chinadiskussion innerhalb von 11 Handelstagen nun 1800 Punkte bzw. fast 17% verloren. Ich geh davon aus, wir sehen jetzt erstmal eine Gegenbewegung. Der Dow Jones steht jetzt bei 16080 Punkten vorbörslich und hat somit noch knapp 100 Punkte bis zu seiner wichtigen Unterstützung aus dem letztjährigen Tief. Deshalb geh ich davon aus, dass die Märkte ab morgen oder übermorgen steigen. Aber klar, letztlich sind im Dax 9200 Punkte genauso denkbar wie 10600 in den nächsten 1-2 Wochen.
Das kann durchaus noch einiges runter gehen, aber irgendwann wird es wie bisher immer der Fall, wieder drehen.
Jetzt steht halt erst wieder mal der Weltuntergang bevor. Zumindest in den Medien die dafür bezahlt werden das zu schreiben.
S&T: 4,15
Das hat also nichts mit mangelnder Pressefreiheit zu tun, sondern einfach nur damit, dass Redakteure und Journlisten auch irgendwo nur Konsumenten und Multiplikatoren sind, die entsprechend selektiv Nachrichten sehen und auswählen, und dann werden sie entsprechend weiterverbreitet. Nur wenige Journalisten werden sich aktuell darum kümmern, in China das große Ganze zu sehen, sondern die sehen halt die aktuellen News und Aktienkurse in China und bewerten diese News dann über bzw. verbreiten sie lediglich. Was die Anleger als eine andere Form von Konsument dann draus machen, ist ja ihre Sache.
Die MarketCap von S&T derzeit mit 182 Mio € bei 0,12% davon. :))
Na ja, aber Apple wird wohl S&T nicht kaufen. Soll aber noch andere Konzerne mit viel Cash geben, hab ich mal gehört. ;)
Mir eh ein Rätsel was die Konzerne mit ihren Cashbergen wollen. Daran krankt ja auch das ganze System. Wirklich investiert wird ja kaum. Entweder Übernahmen oder Dividenden. Volkswirtschaftlich relativ nutzlos.
Nikkei 17.475,00 -10,1%
TecDax 1.528,50 -5,9%
Dax 9.605,00 -5,1%
Dow Jones 15.755,00 -4,3%
heftige Sch..... !
Der US/ jetzt schon bei 1.17 .. was hier abgeht, ist krass.
Bei den Synergieffekten stimme ich völlig zu. Normalerweise habe ich ja auch überhaupt nichts gegen Übernahmen. Nur geht es mir darum, dass heutzutage der Kapitalismus außer Kontrolle geraten ist. Die Unternehmen haben viel höhere Margen und teilweise eben auch Cash gebunkert, während Staaten zunehmen hochverschuldet sind und die Schere zwischen arm und reich so groß ist wie nie zuvor. Das wirkt sich eben auch auf Übernahmen aus, die heutzutage vielfach nur noch vorgenommen werden, weil man so viel Cash hat und bei börsennotierten Unternehmen möglichst Wachstum ausweisen will. Deswegen wird auch oftmals viel zu viel bei Übernahmen gezahlt. Synergien werden da oft vernachlässigt. Es hat dann oft eher Holding-Charakter.
Aber nochmal, grundsätzlich hab ich nichts gegen Übernahmen. Ganz im Gegenteil. Nur halte ich Innovation und Investition und dementsprechend anorganisches Wachstum für bedeutsamer als Übernahmen und Dividenden. Wobei auch Dividenden im Grundsatz eine volkswirtschaftliche Komponente haben, aber auch da das gleiche Probleme. Wenn Dividenden vom Aktionär für Konsumausgaben genutzt werden, schön und gut. Heutzutage werden Dividenden aber vielfach in weitere Aktien oder andere Anlageklassen investiert. Wir haben aus all den Gründen (im dauerniedrigzinsumfeld) auch so hohes Geldmenegenwachstum und ein privates Gesamtvermögen wie nie zuvor. Es liegt halt aber viel zu oft nur in den Anlagedepots der vermögenden Bürger.
Löhne lassen sich bei einem insolventen Unternehmen ebenso besser drücken.
In Zeiten niedriger Zinsen mag eine hohe Cash-Position wie ein Anachronismus wirken, zumal der Kapitalertrag daraus zwischenzeitlich verschwindend gering ist. Andererseits sind hohe Cash-Positionen doch nicht so häufig, als das man daraus eine Regel ableiten könnte. Man darf aber nicht außer Acht lassen, daß Fremdkapital deutlich teurer ist als der marginale Anlagezins. Cash-Positionen werden daher z. T. vorgehalten, um Rückstellungen zu bedienen, oder im Falle einer Übernahme nicht auf Fremdkapital angewiesen zu sein.
Der entscheidende Punkte sind die der Unternehmensbesteuerung bzw. der internationale Dumping-Wettbewerb bei Unternehmenssteuern sowie die Tendenz der Politik, Ausgaben oberhalb der Einnahmen zu tätigen, insbesondere bei unseren Bundeskanzlern zu Ende der jeweiligen Legislaturperioden.
Ich würde auch lieber mehr Innovationen und Investitionen in der Wirtschaft begrüßen, aber dies geschieht eher mehr im non-Publik-Bereich bei kleineren Gesellschaften als bei börsennotierten Gesellschaften bzw. größeren mittelständischen Konzernen.
Problem ist es halt, dass das ganz zu Ausweichreaktionen der Firmen führt. Zum einen die ganzen Reverse Mergels, wo US Firmen eine ausländische Firma schlucken und dann ihren Hauptsitz ins Ausland verlegen (ganz viele der Pharma-Fusionen dieses Jahr waren davon getrieben und auch andere Fusionen wie Burger King/Tim Hortons). Zum anderen eben, dass die Zech-Multis wie Apple ihre Auslandsgewinne nicht heimholen, sondern lieber Cashberge im Ausland anhäufen, in der Hoffnung, dass irgendwann die Expatriation Gesetzgebung in den USA geändert wird.
Apple hat in den USA selbst nicht viel Cash. Sie mussten für die Zahlung ihrer Dividende ja sogar hohe Schulden aufnehmen, weil sie an das Geld ihrer europäischen und asiatischen Töchter nicht rankommen.
Was das Ausbleiben von Investitionen angeht, sehe ich die Situation aber auch kritisch. Insbesondere in den USA wird wegen der niedrigen Zinsen und unklaren wirtschaftlichen Lage Kreditaufnahme von Unternehmen momentan primär für Share-Bugbacks und Fusionen verwendet. Das ist letztlich vor allem financial engineering und nicht Realinvestition. Firmen wie Valeant haben ihr ganzes Business-Modell darauf aufgebaut: Sie nehmen billig Geld auf, schlucken innovative Pharmafirmen, fahren die R&D Ausgaben brutal runter und melken die bestehenden Produkte um auf Pump finanziert ein hohes EPS hinzubekommen. Funktioniert in der momentanen Lage ziemlich gut, ist aber ganz sicher nicht im Sinne des Erfinders. So verwendetes billiges Geld bringt der Realwirtschaft leider gar nichts (im Gegenteil: durch das Runterfahren des R&D gehen die Realinvestitionen sogar runter).
Im Systemhaussektor betreiben die meisten größeren Player ja im Prinzip das gleiche Spiel. S&T halt auch (wenn auch nicht auf Pump). Noch viel mehr Bechtle, Cancom, Datagroup usw. Wobei ich das Modell hier an sich auch sehr sinnvoll finde. Man kann so ein gutes anorganisches Zusatzwachstum generieren. Und da der Markt übermäßig fragmentiert ist, ist ohnehin eine große Konsolidierung nötig und in vollem Gange. In vielen Bereichen (z.B. Cloud) werden an der Ecke ja tatsächlich auch sehr sinnvolle Skaleneffekte/Synergien gehoben.
So z. B. hat H.W.Fuller (ein non-public US-Konzern) bei mir um die Ecke gerade ein neues R&D Center gebaut.
Kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Kurs Anfang nächsten Jahres noch unter 5 € notiert. Dafür ist die Fantasie auf Gewinnwachstum und entsprechend niedrige Bewertung zu groß. Bechtle und Cancom haben immernoch nicht allzu stark korrigiert und werden daher weiterhin 80-90% höher bewertet.