Erinnerung an den 19. Oktober 1987
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 25.04.21 00:34 | ||||
Eröffnet am: | 11.10.99 21:21 | von: chf1 | Anzahl Beiträge: | 71 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 00:34 | von: Petracmsga | Leser gesamt: | 47.771 |
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Ich hoffe, dass dieser Beitrag auf reges Interesse stösst.
Die Staats- resp. Regierungschefs im Oktober 1987 waren:
USA: Ronald Reagan
UdSSR: Michail Gorbatschow
UK: Margaret Thatcher
D: Helmut Kohl
DDR: Erich Honecker
A: Franz Vranitzky
F: François Mitterrand
Allgemeine Lage
1987 war immer noch in der Zeit des kalten Kriegs. Im Gegensatz zu heute wo Hunderte von Millionen Asiaten und Osteuropäer auch am Wohlstand teilhaben wollen, herrschte auch weltwirtschaftlicher Frost.
Der erste Golfkrieg
Irak und Iran lieferten sich ein Gemetzel wie selten ein Krieg zuvor. Die Amerikaner, die mit dem Iran seit dem Sturz des Schahs und vor allem seit der Besetzung ihrer Botschaft in Teheran, mit von der Regierung geduldeten Geiselnahme des Botschaftspersonals, verfeindet waren, unterstützen den Irak mehr oder weniger offen in diesem Konflikt. Der Iran hat begonnen, den Persischen Golf zu verminen, damit die Erdölausfuhr vom Irak unterbunden werde. Dies hat generell den Handel mit den anderen Golfstaaten erschwert, was auch auf den Ölpreis seinen Einfluss hatte. Am 22. September kommt es zu einem Zwischenfall, als US-Hubschrauber ein iranisches Schiff beschiessen. Dieses war nach amerikanischer Darstellung beim Minenlegen erwischt worden. Am 8. Oktober kommt die Eskalation zu einem weiteren Höhepunkt, als amerikanische Kampfhubschrauber im persischen Golf drei iranische Schnellboote beschiessen, von denen eines untergeht.
Die Zinsen ***
Damals erhöhte sich die Inflationsrate ziemlich steil von einem Tiefstpunkt unter eins auf über vier Prozent. Diesem Inflationsanstieg konnte der frischgebackene US-Notenbankchef Alan Greenspan (seit August 1987) nicht tatenlos zusehen und erhöhte die kurzfristigen Zinssätze. Das katapultierte am Euromarkt die Sätze für 3-Monats-Dollargeld vom 17. Juli bis zum 16. Oktober 1987 von 6,8 auf 9,2 Prozent.
Der Dollar
Der amerikanische Finanzminister James Baker war auf Kriegsfuss mit den Deutschen. Er warf ihnen vor, sie seien Trittbrettfahrer der amerikanischen Wirtschaftslokomotive. Statt dessen sollten sie etwas unternehmen, um die eigene Binnennachfrage zu erhöhen. Aus diesem Grund hatten die Amerikaner auch nichts gegen den Dollarzerfall unternommen. Seit März 1985, als der Dollar fast 3 Schweizer Franken notierte und fast Parität mit dem englischen Pfund erreichte, liess Baker die US-Valuta in die Tiefe sausen. Im Oktober notierte der Dollar gegenüber den europäischen Hartwährungen dann etwa nur noch die Hälfte von seinen Höchstkursen vor etwa zweieinhalb Jahren.
Kennziffern
Bis zum 9. Oktober 1987 standen die Indices in den USA folgendermassen:
DJIA
- Ende 1986: 1895.95
- Jahreshoch 1987: 2729.10
- Jahrestief 1987: 1919.00
- 9. Oktober: 2482.21 (seit Jahreshoch -246.89 Punkte, resp. -9,05%)
S&P 500
- Ende 1986: 242.17
- Jahreshoch 1987: 337.89
- Jahrestief 1987: 242.17
- 9. Oktober: 311.07 (seit Jahreshoch -7,94%)
NASDAQ
- Ende 1986: 348.83
- Jahreshoch 1987: 456.07
- Jahrestief 1987: 351.66
- 9. Oktober: 438.43 (seit Jahreshoch -3,87%)
Frankfurt:
FAZ-Index
- Ende 1986: 676.37
- Jahreshoch 1987: 676.84
- Jahrestief 1987: 538.32
Schweiz:
Swissindex
- Ende 1986: 1093.79 (adj.)
- Jahreshoch 1987: 1206.23
- Jahrestief 1987: 978.40
Quellen
* Neue Zürcher Zeitung
** Finanz und Wirtschaft
*** Tages Anzeiger
**** Blick
Donnerstag, 1. Oktober 1987
Hoch: 2648.99
Tief: 2593.18
Schluss: 2639.20 (+42.92; 1,65%)
Freitag, 2. Oktober 1987
Hoch: 2662.37
Tief: 2622.06
Schluss: 2640.99 (+1.79; 0,07%)
Montag, 5. Oktober 1987
Hoch: 2658.78
Tief: 2610.97
Schluss: 2640.18 (-0.81; -0,03%)
Dienstag, 6. Oktober 1987
Hoch: 2632.83
Tief: 2542.59
Schluss: 2548.63 (-91.55; -3,47%)
Mittwoch, 7. Oktober 1987
Hoch: 2570.99
Tief: 2511.75
Schluss: 2551.08 (+2.45; +0,10%)
Donnerstag, 8. Oktober 1987
Hoch: 2561.36
Tief: 2491.51
Schluss: 2516.64 (-34.44; -1,35%)
Freitag, 9. Oktober 1987
Hoch: 2531.66
Tief: 2472.26
Schluss: 2482.21 (-34.43; -1,37%)
Düstere Dollarprognosen *
Feldstein erwartet eine Abschwächung
In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben die Zentralbanken Europas und Asiens an den internationalen Devisenmärkten rund 70 Mia. $ gekauft, um die Abwertung des Dollars zu verlangsamen, wie Martin Feldstein, ehemaliger Chef des Wirtschaftsberaterstabes von Präsident Reagan, am Montag in Zürich erklärte. Der Dollar müsse in den nächsten fünf Jahren um mindestens 30% fallen, damit das amerikanische Zahlungsbilanzdefizit überhaupt finanzierbar werde. Mit ihren Interventionen hätten die Zentralbanken rund zwei Drittel des Zahlungsbilanzdefizits der Vereinigten Staaten finanziert, sagte Feldstein an einem Seminar über Schweizer Aktien- und Indexoptionen. Der restliche Drittel sei durch private Investitionen gedeckt worden. Dies sei erstaunlich, denn die Zinsdifferenz zwischen den USA und beispielsweise Deutschland sei derart klein, dass Investitionen in dieser Grössenordnung eigentlich nicht zu rechtfertigen seien. Zudem müsse in Anbetracht des Wachstums der amerikanischen Geldmenge damit gerechnet werden, dass die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten steigen werde, so dass die reale Verzinsung des in den USA angelegten Kapitals weiter sinken werde.
Gegenwärtig betrügen die Netto-Schulden der USA gegenüber dem Ausland etwa 400 Mia. $. Diese Zahl sei zwar etwas übertrieben, da ihr historische Buchwerte der amerikanischen Investitionen im Ausland zugrunde lägen. Die USA könnten jedoch das Zahlungsbilanzdefizit schon heute nicht mehr selber finanzieren. Und bei den gegenwärtigen Wachstumsraten des Defizits werde Amerika nach den Worten Feldsteins in rund 5 Jahren eine Auslandschuld von rund 1 Bio. $ zu bedienen haben. Damit dies überhaupt machbar sei, müsse der Dollar mindestens um 30% fallen.
Kennziffern
DJIA
- Hoch: 2504.90
- Tief: 2433.91
- Schluss: 2471.44 (-10.77; -0,43%)
S&P 500: 309.55 (-0,49%)
NASDAQ: 433.04 (-1,23%)
Wie es weiter geht, erfahrt ihr morgen!
Friedensnobelpreis *
Der Friedensnobelpreis geht an den Präsidenten von Costa Rica, Oscar Arias Sanchez.
Kennziffern
DJIA
- Hoch: 2528.39
- Tief: 2456.92
- Schluss: 2508.16 (+36.72; +1,49%)
S&P 500: 314.52 (+1,61%)
NASDAQ: 434.81 (+0,41%)
FAZ-Index: 631.39 (seit Jahreshoch -6,72%)
Swissindex: 1183.37 (seit Jahreshoch -1,90%)
DM/$: 1.8216
sFr/$: 1.5090
Gold $/oz: 459.50
Rendite 30 jährige Staatsanleihen: 9,53%
Nach drei aufeinander folgenden Tagen mit negativen Vorzeichen hat der DJIA wieder mit einem Plus geschlossen. Konnte der Abwärtstrend nun gebrochen werden? Oder handelt es sich nur um eine technische Gegenbewegung? War der punktemässige Rekordtaucher von Dienstag letzter Woche nur ein Ausrutscher? Oder war das ein böses Omen für was noch auf uns zukommt? Wie es weiter geht, erfahrt ihr morgen.
Leichte Reduktion des US-Handelsdefizits *
Das Defizit in der amerikanischen Handelsbilanz ist im August um 0,8 Mia. auf 15,7 Mia. $ zurückgegangen. Vor einem Jahr hatte es 14 Mia. $ betragen.
Auswirkungen auf den Dollarkurs *
Der Dollar hat in Zürich nach Bekanntgabe des US-Handelsbilanzdefizits für August mehr als 1 Rp. eingebüsst, aber vor Schluss dank Deckungskäufen und Gewinnmitnahmen sich noch leicht erholt.
Arbeitsminister Brock verlässt das US-Kabinett *
Arbeitsminister William Brock will seinen Kabinettsposten aufgeben, um die Präsidentschaftskampagne von Senator Robert Dole zu leiten.
Deutsche Zinsen in sanftem Aufwind *
Das Zinsniveau in der Bundesrepublik tendiert weiter nach oben. Die Deutsche Bundesbank hat im Rahmen ihres neuen Wertpapier-Pensionsgeschäftes am Mittwoch der Kreditwirtschaft Liquidität zu einem Effektivsatz von 3,85% zur Verfügung gestellt.
Börse
Indexrekord in Tokio *
Die Tokioter Börse hat bei aktivem Handel auf einem neuen Rekordstand geschlossen. Die Erholung in Wallstreet vom Dienstag und Mutmassungen, dass eine mögliche Erhöhung des japanischen Diskontsatzes verschoben werde, lösten breitgestreute Käufe aus, wie Händler erklärten.
Zürich *
Nach einem erneut freundlichen Start pendelten sich die Aktienkurse während der Sitzung auf leicht höherem Niveau ein.
Frankfurt knapp behauptet *
Der Frankfurter Aktienmarkt hat in zumeist knapp behaupteter Verfassung geschlossen. Händler sprachen von einem relativ ruhigen Geschäft. Obwohl im vorbörslichen Handel die Titel noch freundlicher tendiert hatten, habe bereits zur Eröffnung das Thema "Quellensteuer" die Anleger erneut verunsichert. Zudem hätten die Zinsspekulationen wieder neue Nahrung erhalten, nachdem die Deutsche Bundesbank bei ihrem neuen Zinstender den Mindestsatz auf 3,85% erhöht hat.
Ein Tagesverlust von über 95 Punkten *
Der Dow-Jones der Industriewerte schloss bei 2412,70 Punkten, um 95,46 Zähler unter dem Stand des Vortages. Damit wurde der bisher höchste absolute (aber nicht prozentuale) Tagesverlust von 91,55 Punkten vom Dienstag letzter Woche deutlich übertroffen. Das Handelsvolumen weitete sich auf rund 209 Mio. Stück aus, wobei die Zahl der nachgebenden die der zulegenden Titel im Verhältnis von 5:1 übertraf. Der Kurssturz folgte einem andauernden Krebsgang seit dem 5. Oktober, der das meistbeachtete Börsenbarometer um 228 Punkte zurückgestuft hat. Die einzige Erholung war am Vortag mit einem Gewinn von 37 Zählern erzielt worden.
Kennziffern
DJIA
- Hoch: 2485.15
- Tief: 2400.46
- Schluss: 2412.70 (-95.46; -3,81%)
S&P 500: 305.23 (-2,95%)
NASDAQ: 428.28 (-1,5%)
FAZ-Index: 633.52 (+0,34%)
Swissindex: 1188.30 (+0,42%)
DM/$: 1.8088
sFr/$: 1.4995
Gold $/oz: 459.50
Rendite 30 jährige Staatsanleihen: 9,55%
Fortsetzung folgt...
Gruss, CHF
HAHAHA: Sehr interessant, aber BITTE, was hilft uns das ?Welche Schlussfolgerungen ziehst Du? o.T.
13.10.99 22:10
checkit: Die Parallelen zur derzeitigen Lagen sind ja recht dürftig. Aber jeder sucht sich ...
13.10.99 22:25
Übrigens: CHF hast du nur Index-PUTS im Depot, oder warum machst Du den Markt so schlecht ?????????
mit catastrofalen krüssen
euer checkit
basteln wir uns mal wieder einen Crash, oder wie soll ich die Postings deuten?
Gruß
Turbo, der investierte
....großartige Zusammenfassung bislang - ich hoffe Du bringst die Geschichte auch tatsächlich zu Ende.
Gerade weil ich nicht so recht an einen großen Crash glauben mag – mein Depot ist schon rot genug !!!! Dennoch, man kann viel aus Deiner Erzählung lernen. Zumal einige - so auch ich - 1987 nicht investiert waren. Mir sind deshalb viele Zusammenhänge von 1987 nicht so gut in Erinnerung wie es bei Dir zu sein scheint.
Also schreib‘ schön fleißig weiter...
Beste Wünsche BenNox !
(ein 170% investierter ;_) )
Wer hier im Board gibt sich die allergrösste Mühe, wer bringt die interessantesten Berichte, in erster Linie CHF.
Hier an dieser Stelle möchte ich das einmal sagen dürfen, im Namen von einigen hier und in meinem Namen, ein grosses Danke für Deine Mühe, für
dieses Board bist Du der Gewinn, den man nicht mehr missen möchte.
zsst,zsst,
Zitrone
Erfahrung hat noch keinem geschadet. Auch wenn ihr für eure heutigen Investments nichts daraus nehmen könnt, so lest den Beitrag einfach als eine Dokumentation zum Crash von 1987 ohne jede Wertung!
An MaMoe, BenNox, Zitrone:
Vielen Dank für eure lobenden und aufmunternden Worte. Ja, ich bringe die Sache zu Ende. Bis zum Freitag, 23. Oktober 1987, habe ich das Material schon bereit. Auch wenn andere Ariva-Teilnehmer kommen, die diesen Beitrag schlecht, nutz- oder wertlos finden; für euch werde ich weiter machen (ausser JP sperrt meine ID ;o)).
An checkit, Turbo:
Ich glaube, ihr missversteht mich. Bitte schaut euch mal den Thread
An CHF, Edelmax, Rest ... Ich weiß zum erstenmal auch nicht, was ich tun soll !!! - MaMoe 11:29 12.10.99
http://www.ariva.de/cgi-bin/f_anz.pl?nr=3402&795
an! Vielleicht versteht ihr dann meine Motivation.
An Froschkopf:
Danke auch dir, dass du den Thread am Leben erhälst. Deinen "Beitrag" werte ich als Zustimmung. Quack! Quack!
Grüsse aus der Schweiz,
Euer Schweizer Franken (CHF)
Ende des Booms in den USA? ***
Der Dow-Index der 30 führenden Industriewerte fiel am Mittwoch um 95 Punkte (3,8%) und stellte damit einen neuen Fallrekord auf. Mit 2412,7 Punkten ist der Dow nun 310 Punkte oder 11% tiefer als Ende August. Gleichzeitig stieg der Zins für langjährige Schatzscheine über 10%, und das Wirtschaftsministerium meldete für den August das dritthöchste Aussenhandelsdefizit. Eine langfristige Analyse im Wall Street Journal sieht ein Ende des Börsenbooms und erwartet eine Rezession Ende 1988.
Wallstreet desavouiert Washington ***
Trotz den Beschwörungen von Finanzminister Baker, dass die US-Wirtschaft auf gutem Kurs sei, tauchte der Dow-Index nochmals 57,61 Punkte (2,39%). Gleichzeitig hob die viertgrösste US-Bank, Chemical Bank, ihren Basiszins um ein halbes Prozent an auf 9 3/4%.
Börse
Verluste in Tokio.
Die Tokioter Börse hat bei mässigem Handel deutlich schwächer geschlossen. Dabei wurden Käufe von binnenwitschaftlich orientierten Aktien durch Verkäufe von exportorientierten Titeln, die im Zusammenhang mit dem schwächeren Dollar standen, mehr als aufgewogen.
Zürich *
Nach dem Kurssturz in New York sowie nach der weiteren Abschwächung der US-Valuta befürchteten einige Börsenbeobachter das schlimmste. Die Vorbörse zeigte jedoch schon einigen Widerstand, und am Haupttableau hielten sich die Abschläge dann in Grenzen, wenn auch die Kursverlierer die Gewinner ganz klar übertrafen.
Kursrutsch in Frankfurt *
Die Kurse an der Frankfurter Aktienbörse haben nach dem Kurseinbruch an der New Yorker Wallstreet auf Grund des hohen US-Handelsdefizits schwächer geschlossen. Die Titel gaben auf breiter Front zum Teil kräftig nach.
New York *
Die New Yorker Aktienbörse hat bei regem Handel mit schwacher Kurstendenz geschlossen. Die Aktiennotierungen sind in der letzten halben Handelsstunde um über 50 Dow-Jones-Punkte zurückgefallen. Die anhaltenden Befürchtungen über steigende Zinssätze waren wiederum der Anstoss für die Aktienverkäufe. "Die letzte halbe Stunde ist ein Gemetzel gewesen", kommentierte eine Analystin.
Kennziffern
DJIA
- Hoch: 2439.78
- Tief: 2345.63
- Schluss: 2355.09 (-57.61; -2,39%)
S&P 500: 298.08 (-2,34%)
NASDAQ: 422.51 (-1,35%)
FAZ-Index: 621.64 (-1,88%)
Swissindex: 1173.00 (-1,29%)
DM/$: 1.8014
sFr/$: 1.4948
Gold $/oz: 465
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,68%
Wieder Hat der Dow(n) Jones mit einem kräftigen Minus geschlossen. Ist die Talfahrt wirklich noch nicht zu Ende? Wann ist endlich der Boden gefunden? Kommt es wenigstens zu einer technischen Gegenbewegung? Ein paar Antworten auf diese Fragen erfahrt ihr schon morgen.
Gruss, CHF
checkit: Hi CHF: Deine "Reportage" ist schon super recherchiert. Trotzdem gibt es keinen...
14.10.99 21:54
Der Markt wird m.E. noch bis Mitte November vor sich hin dümpeln und dann geht die Post ab. Alle werden unseren "Greenspan" abwarten, und dann geht es los. Die derzeitige Volalität ist - außer bei bestimmten Branchen - einfach nur durch die derzeitige extreme Marktenge gegeben. Derzeit sind einfach alle Anleger zu sehr verunsichert. Daytrader machen vielleicht eine gute "Mark" (sorry: oder Franken, Schilling). Es gibt eigentlich zur Zeit die groessten Chancen, man nur jeden Tag schnell genug sein.
CHECKIT
Golf-Krieg
Von der Halbinsel Fau im von Iran besetzten irakischen Delta hat eine iranische "Silkworm"-Rakete ein Schiff unter US-Flagge beschädigt. 17 Personen wurden verletzt.
Wirtschaft
Ein schwarzer Freitag an der Wallstreet *
Ein neues "Oktober-Massaker"?
Der Dow-Jones-Industrial-Average hat seit dem 25. August, als er mit 2722,42 Punkten seinen Höchststand erreicht hatte, rund 18% verloren. In der letzten zwei Wochen begannen sich die Tagesverluste der Börsen zu akzentuieren. Gleichzeitig erfuhr die Prime rate innert kürzester Zeit zwei Erhöhungen, und bei den langfristigen Regierungsobligationen ist die Rendite-"Schallmauer" von 10% wieder durchbrochen worden. Schliesslich ist der Dollar an den Devisenmärkten wieder unter Druck geraten.
Schaut man sich die Tageseinbussen der New Yorker Stock Exchange der letzten Zeit einzeln an, so kann von dramatischen Verlusten nicht die Rede sein. Vielmehr handelte es sich trotz eindrücklicher absoluter Zahlen um Prozentzahlen in der Grössenordnung von "nur" 3-4%. Dennoch ist nunmehr zunehmende Besorgnis über die fundamentale Verfassung des Marktes nicht mehr zu übersehen. Man spricht jetzt plötzlich von einer kritischen Periode des seit 5 Jahren nach oben drängenden Marktes. Weder die Tatsache, dass die Zinsen hierzulande wieder im Steigen begriffen sind, noch jener, dass die USA neben einem nicht unbeträchtlichen Budgetdefizit auch ein hartnäckiges Handelsbilanzdefizit haben, kommt dabei irgendwelcher Neuheitswert zu. Im Unterschied zu den letzten Tagen hat sich der Aktienmarkt aber um diese Fingerzeige vorher während langer Zeit nicht gekümmert.
Börse
Tokio **
Seit Beginn des neuen Fiskaljahres Anfang Oktober lässt der japanische Aktienmarkt die Muskeln spielen. Bis am letzten Mittwoch, als der Nikkei Index mit 26'646,40 Punkten einen neuen Rekord markierte, wurde an Gewinnmitnahmen kaum gedacht. Erst die doch massive Kurskorrektur in Wallstreet, das Erstarken des Yen und die unablässige Zinsunsicherheit bewirkten einen Marschhalt. Bis am Freitag krebste das Börsenbarometer wieder auf 26'366,74 Punkte und liegt damit 0,1% unter dem Stand von Dienstag.
Zürich ***
Die Zürcher Börse hat zum Wochenende bei mittleren Umsätzen schwächer geschlossen. Die Verluste hielten sich allerdings in Grenzen. Für die Baissestimmung sind nach wie vor die starken Verluste an der Wallstreet und der wieder schwächere Dollar verantwortlich.
Frankfurt **
Schon wieder verunsichert
Am Frankfurter Aktienmarkt setzten sich am Freitag die Kursrückgänge von Vortag zunächst fort, im späten Verlauf kam es jedoch zu einer Erholung. Die Unsicherheit hält allerdings an. Das Geschäft blieb ruhig. Für die Woche errechnet sich ein Verlust von 2,8%.
New York: Rekordverluste ***
An der New Yorker Aktienbörse kam es zum Wochenschluss zu Rekordverlusten. 1741 Titel verloren an Wert. Nur gerade 100 Titel avancierten und 201 schlossen gehalten. Der Dow-Jones-Index fiel um den Rekordwert von 108,41 Punkten. Das Handelsvolumen erreichte mit 352 Mio. Aktien ebenfalls einen Rekordwert. Sämtliche anderen Indizes gaben zum Teil ebenfalls massiv nach. Die am Freitag veröffentlichten Zahlen zur US-Industrieproduktion waren zwar schlechter als erwartet, den massiven Kurssturz haben diese Zahlen nicht ausgelöst. Gegen den Schluss dürften Programmverkäufe für ein Anschnellen der Umsätze gesorgt haben. Kurz nach Eröffnung hatte der Dow-Jones-Index noch zulegen können. In den beiden letzten Handelsstunden rissen alle Stricke.
Kennziffern
DJIA
- Hoch: 2396.21
- Tief: 2207.73
- Schluss: 2246.74 (-108.35; -4,60%)
S&P 500: 282.70 (-5,16%)
NASDAQ: 406.35 (-3,82%)
FAZ-Index: 613.67 (-1,28%)
Swissindex: 1158.50 (-1,24%)
DM/$: 1.8020
sFr/$: 1.4900
Gold $/oz: 467.50
Oje, schon wieder ein Rekordverlust. Und dann noch dieser Golf-Krieg, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt! Der breit gestreute S&P 500 büsste überdurchschnittlich mit über 5% ein! In den letzten beiden Wochen hatten wir nur schon drei Mal einen (punktemässigen) Rekordtaucher des DJIA und zum ersten Mal einen Tagesverlust von über 100 Punkten. In dieser Zeitspanne verlor der Dow satte 375 Zähler oder fast 15%! Haben wir es jetzt nicht mit günstigen Einstiegskursen zu tun? Zum Glück haben wir jetzt ein Wochenende dazwischen, bis zur Börseneröffnung am Montag. Hoffen wir, dass die Anleger sich wieder beruhigen. In der Wochenendpresse können wir dann auch Analysen zur aktuellen Situation nachlesen. Allerdings muss für Europa wieder mit massiven Abschlägen gerechnet werden. Das kennen wir ja; wir können uns nicht von Wallstreet abkoppeln.
Wie es weiter geht, könnt ihr morgen nachlesen.
Gruss, CHF
Warten auf Montag *
Dramatische Korrektur an der New Yorker Börse
Wochenverlust von 235 Punkten
Die New York Stock Exchange hat, wie in einem Teil der Auflage bereits gemeldet, eine dramatische Woche hinter sich. Nachdem der DJIA bereits am Dienstag der Vorwoche als Reaktion auf eine Erhöhung der Prime rate auf 9 1/4% einen Abschlag von über 90 Punkten zu verkraften gehabt hatte, brachte die Woche vom 12. bis zum 16. Oktober erneut eine Reihe von Einbrüchen mit sich, welche den Dow Jones um nicht weniger als 235,47 Punkte oder 9,5% zurechtstutzten.
In Anbetracht der Ereignisse kann es nicht erstaunen, wenn am Wochenende von "Oktober-Massakern" und "schwarzen Freitagen" die Rede war. Die grosse, unmittelbarste und vorläufig unbeantwortete Frage ist jene, wie es weitergehen soll. Darüber gibt es zwar nach wie vor unterschiedliche Meinungen, aber sie werden erst am Montag erstmals geprüft werden. Viel wird in den nächsten Tagen insbesondere davon abhängen, wie sich die institutionellen Anleger verhalten werden. Möglicherweise sind dabei dort die Weichen bereits gestellt: Merrill Lynch zum Beispiel hat die eigene Anlagestrategie als Folge der veränderten Marktverhältnisse offenbar bereits korrigiert und hält fest, dass Obligationen mittlerweile attraktiver sein können als Aktien; entsprechend ist der Anteil der Festverzinslichen im Musterportfeuille von 35% auf 40% erhöht worden. Man darf zweifellos darauf gespannt sein, ob dieses Beispiel Schule macht.
Dem will ich nichts hinzufügen.
Gruss, CHF
sollte der s & p futur auch am montag 2stellig im roten bereich rangieren, werden wir ein massacker erleben, da charttechnisch und nach elliottwave die dinge gefährlich aussehen.
auch die fundamentals lassen eine bewertung der amerikanischen aktien auf diesem niveau nicht zu.
da ergebnis wird sein, daß technologiewerte und internetwerte wegen zu hoher kgv`s wieder richtung 20 mrschieren.
Schweiz *
Bei den eidgenössischen Wahlen ergeben sich nur geringe Verschiebungen im Nationalrat. Auf der Verliererseite figurieren namentlich die Sozialdemokraten mit 6 und die Freisinnigen mit 3 Sitzverlusten. Sitzgewinne registrieren die Grüne Partei (+5) und die Schweizerische Volkspartei (+2). Insgesamt bleibt die beherrschende Position der bürgerlichen Parteien unangetastet. Auch im Ständerat ändern sich die Stärkeverhältnisse nicht.
Wirtschaft
Zunehmende Beunruhigung der Anleger *
Kritik an unzureichend koordinierter Wirtschaftspolitik
In ausserordentlich schlechter Verfassung befanden sich in der letzten Woche sowohl die internationalen Kapitalmärkte als auch die meisten Aktienbörsen. Inflationsängste und die aus dem internationalen wirtschaftspolitischen Dissens entstanden Spannungen haben global die Zinsen in die Höhe getrieben und zu Kursverlusten geführt.
Aber nicht nur Inflationsängste liegen der Instabilität der Kapitalmärkte zugrunde. Zur Unruhe tragen auch die anhaltende bzw. sogar verschärft zutage tretenden Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten Industrieländern in der Analyse der weltwirtschaftlichen Lage und der einzuschlagenden Wirtschaftspolitik bei. Immer mehr werden die Regierungen und Notenbanken der Kurzsichtigkeit beschuldigt. Je nach Beurteilung der globalwirtschaftlichen Lage unterscheiden sich natürlich auch die als sinnvoll angesehenen wirtschaftspolitischen Massnahmen. Nach der auf den Kapitalmärkten verbreiteten Ansicht verlangen in den USA das hohe Aussenhandelsdefizit, die steigende Inflation und die rasche wirtschaftliche Entwicklung eine Kombination von höheren Zinsen und sinkendem Dollarkurs.
Dollarpolitische Spannungfelder **
Der amerikanische Finanzminister James Baker kritisierte erstmals offen das Verhalten der Deutschen Bundesbank. Die in der vergangenen Woche vollzogenen Zinserhöhungen bezeichnete Baker als widersprüchlich zu den deutschen Beteuerungen während der letzten G-7-Treffen, durch eine lockere Zinspolitik eine Stabilisierung der Wechselkurse zu erreichen. Baker deutete gleichzeitig an, mit einer Fortsetzung des nicht abgestimmten deutschen Verhaltens würden auch die USA das Louvre-Abkommen als nicht mehr verbindlich betrachten. Zudem seien die Vereinigten Staaten nicht mehr bereit, die Zinsen weiter anzuheben.
Pah, was interessieren mich schon die Schweizer Wahlen. Wie heisst es so schön im Song "Gina, Gina" von Kid Creole and the Coconuts: "There's been no action here since William Tell!"
Wenigstens gab es am Golf heute keine Schlagzeilen. Allerdings stört mich das Gekläffe von Baker. Sieht er denn nicht, wie labil die ganze Situation ist? Mich interessiert sehr, wie es morgen an der Börse weiter geht. Wenn auch ihr das wissen wollt, vergesst nicht, euch in diesen Thread einzuklicken!
Bis bald, CHF
gute arbeit bitte fortführen.
sehe aktuell für dieses jahr schwarz. leider kann ich nicht erkennen, wo eine bodenbildung in dow und dax stattfinden wird, sicher sind noch mehr als 20 % potential vorhanden.
für den nemax sehe ich besonders schwarz, da keine unterstützungslienen wegen fehlender historie vorhanden sind.