Meyer Burger Technology AG - AB 2022
Die Kursentwicklung erinnert mich an Tupperware: Im März ein Sprung von 1 USD auf 2,50 USD um dann heute bei 0,50 USD zu landen. Dead Cat Bounce par excellance.
Also entweder verkauft man das Geschäft an die gierigen Amis oder man folgt einfach der Empfehlung unseres Wirtschaftsministers: Sich einfach mal früher in den Winterschlaf verabschieden und auf besseres Wetter warten. Nicht wahr lieber Robert?
Zur Schliessung der verbleibenden Finanzierungslücke werden aktuell verschiedene Möglichkeiten analysiert.
U.a. wird der Verkauf von Technologie und Equipment an strategische Kunden geprüft, weitere Vermögensgegenstände sollen die Liquidität stützen, quasi SSV.
Ob das mal gut geht?
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...1b-adcf-b32efbdf9c55
Auszug: "Ferner soll die Liquidität im operativen Betrieb weiterhin über Solarmodulverkäufe aus aktuellen Beständen sowie zusätzlich durch die Veräußerung von weiteren Vermögensgegenständen gestützt werden. Um die noch verbleibende Finanzierungslücke zu schließen, würden aktuell zudem verschiedene nicht näher genannte Möglichkeiten geprüft."
Quelle: https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...baut-stellen-ab-13852075
Da steht unter anderem - auch in anderen Absätzen - dass zum einen noch immer nach all den Jahren nicht profitabel produziert wird und die vorhandenen Schulden durch etliche Methoden nun versucht wird zu deckeln. Sowas nennt man laienhaft Liquiditätsproblem ;-)
Also wird jetzt wieder Innovation an diejenigen verkauft, die eine Konkurrenz darstellen werden. Brüller...
Vielleicht noch eine weitere KE? Gibt bestimmt einige, die freudestrahlend in das fallende Messer laufen und nochmal Geld verbrennen möchten.
Als wenn das Dreigestirn jetzt bis 2026 ein Ruder rumreißen könnten. Produktion ist nicht rentabel, Kosten viel zu hoch, neue Kunden Fehlanzeige, Innovation sind längst Geschcihte und China wird ganz sicher nicht schlafen. Der Drops ist meiner Meinung nach mehr als gelutscht. Der Kurs spiegelt es wieder.
wenigstens scheint jetzt endlich realismus einzukehren. ich bleib bei meiner einschätzung von 50/50. ob die firma es schafft - da kann man auch eine münze werfen und auf kopf oder zahl setzen...
Man kann lediglich davor warnen...
Ein Dead Cat Bounce findet grundsätzlich immer statt, aber die Frage ist auf welchem Kursniveau und wie viel Substanz noch im Unternehmen ist.
Der Schritt, die Produktion ins Land der unbegrenzten (Inflations)möglichkeiten zu verlagern war nicht nur unclever, sondern auch kostspielig. Mindestlohn in Arizona (also am neuen Standort) übrigens 14,35 USD, tendenz sicherlich stark steigend. Wie man da kostengünstiger produzieren soll als in Sachsen, das hat sich nie so recht erschlossen.
Die US Konkurrenz wird's freuen, wenn sie die Scherben aufkehren und die verbliebenen Knöpfe einsammeln. Alles andere würde mich sehr wundern.
Ich habe selbst einige spekulative Überlebenskandidaten im Depot (amsO), aber wenigstens hat das Unternehmen eine EBIT Marge von 7%.
Wenn ich dann was von EBITDA Marge lese und nun auch noch der langjährige Chef weg ist, das klingt schon abenteuerlich.
Dies trat auch bei amsO und Evotec ein, aber da litt der Aktienkurs sehr deutlich drunter. Insbesondere, wenn in gleichem Zuge der CFO abtritt.
Was mich aber wirklich ärgert, ist dass ich es drei mal mit Solarwerten probiert habe, weil an sich klar ist, dass Solar die Energiezukunft ist. Aber es ging drei Mal in die Hose (Solarworld, Tubesolar und MBT). Mein Restdepot gleicht das zum Glück einigermaßen aus, aber ärgerlich ist‘s und die Gesamtperformance meines Depots wurde dadurch schon recht deutlich runtergezogen. Insgesamt habe ich in Solarwerten das Ersparte von erwa 1,5 Jahren versenkt. Ärgerlich, aber niemand hat mich gezwungen. Ein straighter Fehlzock, so ist Börse nunmal.
Mein Depotschwerpunkt verlagert sich indessen (v.a. Pharma & Chemie, weniger Europa, mehr USA, Asien auf der Watchlist).
Ich stelle mir eher die Frage, wie tief wird der Kurs wohl fallen, wenn am 30.09. bekannt gegeben wird, dass das Kapital nicht reichen wird, immer noch Verluste gemacht werden und die Aussichten nach wie vor trübe sind.
Danach wäre es nicht unwahrscheinlich, dass der Kurs noch weiter sinken wird.
Andere Meinungen dazu?
Thun, 27. September 2024
Meyer Burger gibt vorläufige Halbjahreszahlen bekannt und plant Veröffentlichung des Halbjahresberichts bis Ende Oktober
•§Meyer Burger meldet konsolidierten Umsatz von CHF 48,7 Millionen im ersten Halbjahr 2024
•§SIX genehmigt Fristverlängerung zur Veröffentlichung des Halbjahresberichts bis Ende Oktober 2024
Die Meyer Burger Technology AG gibt vorläufige Finanzergebnisse für das erste Halbjahr 2024 bekannt. Demnach konnte ein Umsatz in Höhe von CHF 48,7 Millionen erzielt werden, wovon CHF 43,4 Millionen auf Verkäufe von Solarmodulen entfielen. Zum 30. Juni 2024 verfügte das Unternehmen auf konsolidierter Basis über liquide Mittel in Höhe von CHF 158,6 Millionen.
Wie bereits am 18. September 2024 gemeldet, befindet sich Meyer Burger in einem Restrukturierungsprogramm, das die Rückkehr zur Profitabilität ermöglichen soll. Zur Schliessung der verbleibenden Finanzierungslücke werden aktuell verschiedene Möglichkeiten verfolgt.
Die in dieser Mitteilung veröffentlichten vorläufigen Finanzzahlen sind ungeprüft und können sich bis zur endgültigen Fertigstellung des Halbjahresberichts noch ändern. Das Unternehmen plant, den Halbjahresbericht, der auch Fortschritte der Neuausrichtung wiedergibt, bis am 31. Oktober 2024 zu veröffentlichen.
Das sieht alles sehr, sehr dramatisch aus. Man hat nur noch 150 Mio. Euro auf der Seite und das, obwohl man das Projekt für eine eigene Fabrik zur Zellfertigung wegen Finanzierungsschwierigkeiten eingestellt hat.
Also keine Fabrik zur Zellfertigung in den USA und das Geld schmilzt trotzdem weg?!?!?
Das lässt sich nur einfangen, indem sich die Kosten deutlich drücken lassen, oder aber sich die Preise deutlich nach oben schrauben lassen. Hierzu müsste wohl der Import von PV Anlagen aus Fernost vollkommen eingestellt werden, aber soweit wird es voraussichtlich nicht kommen. Immerhin würde das die Energiewende extrem gefährden.
Eine Übernahme ist natürlich immer möglich, allerdings aus der Schwäche heraus und nicht aus der Position der Stärke... da machen die wenigsten einen guten Schnitt...
Gespart wird am Personal. In Hohenstein-Ernsthal läuft wohl auch Kurzarbeit. Wenn sie die Maschinen erneut beginnen zu verkaufen, springt vielleicht auch noch was raus. Freiberg könnte auch abgestoßen werden, 1Komma5 sucht auch nach Standorten für die Modulproduktion.
Mal schauen, was sich die Führungsriege einfallen lässt, um wieder auf Kurs zu kommen. Ich hoffe jedenfalls, dass der Cashburn in Q3 durch die Sparmaßnahmen schon etwas geringer ausfällt.