Qingdao Haier (LivingKitchen / Haushaltsgeräte)

"Die Anleger haben weit mehr Geld durch den Versuch verloren, Korrekturen vorwegzunehmen, als durch die Korrekturen selbst" ("Far more money has been lost by investors trying to anticipate corrections, than lost in the corrections themselves", Peter Lynch).

Ausgangslage so günstig wie selten - Institutional Money

Nach den großspurigen, aber vagen Ankündigungen von massiven Konjunkturhilfen warten Anleger ergeblich auf Konkretisierungen. Am Samstag erklärte Finanzminister Lan Foan auf einer Pressekonferenz, dass China in diesem Jahr weitere "antizyklische Maßnahmen" ergreifen werde, um die nachlassende Nachfrage und die wackelige Wirtschaftsaktivität wiederzubeleben. Unter anderem wolle die Volksrepublik die Ausgabe von Staatsanleihen zur Stützung der Konjunktur "erheblich" erhöhen. Mit den Mitteln sollen Menschen mit geringem Einkommen unterstützt, der kriselnde Immobilienmarkt wieder in Schwung gebracht und das Kapital der staatlichen Banken wieder aufgestockt werden. Doch auch in diesem Fall blieben Details zu den geplanten Maßnahmen aus.

Die Anleger werden daher ungeduldig, weil zunehmend Zweifel an der zügigen Realisierung der Konjunkturhilfen aufkommen. Die Kurse am Aktienmarkt, die zwischenzeitlich regelrecht explodierten, sind dadurch inzwischen implodiert. Auf einen Kurssprung des Hang Seng um mehr als 28 % seit dem 23. September folgte ein Kurseinbruch um mehr als 14 %. In absoluten Zahlen: Zuerst ging es in 10 Handelstagen 5.174 Punkte nach oben, dann in 6 um 3.400 nach unten. Somit wurde schon mehr als 61,80 % des Kursanstiegs wieder verkauft. Und theoretisch sind noch 4 Handelstage übrig, um im selben Tempo die Kursgewinne vollständig abzugeben, die zuvor erzielt worden waren. (Sven Weisenhaus am 15.10.2024 in: Börse-Intern - Was treibt die Aktienmärkte an?)

Börse-Intern - China ist aktuell nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems

. . . wie Haier Smart Home D (1,75 EUR, Xetra · 25.10.24, -1,06 %) ist nur dann eine Tragödie, wenn Sie zu diesem Preis verkaufen und nie wieder kaufen. Für mich ist ein Kursrückgang eine Gelegenheit, Schnäppchen zu machen.'' (Peter Lynch, Börsenweisheit des Tages | 26.10.2024)

https://www.ad-hoc-news.de/boerse/news/ueberblick/haier-smart-home-veroeffentlicht-bericht-fuer-q3-2024-nachhaltiges/66009673

https://irpages2.eqs.com/Download/Companies/qingdao/Quarterly%20Reports/CNE1000031C1-Q3-2024-EQ-E-00.pdf

Neunmonatszeitraum 2024: 
--Umsatz: rund 203,0 Mrd. RMB (rd. 26,3 Mrd. Euro = +2,2% gegenüber Vergleichszeitraum 2023)
--Nettogewinn: + 15,3% auf 15,15 Mrd. RMB (rund 1,97 Mrd. Euro)
--Gewinn je Aktie: 1,63 RMB (rund 0,21 Euro).

Q3_2024:
--Umsatz: +0,5%
--Nettogewinn: +13,2% 

Kostensenkung /Effiziezsteigerung: Bruttomarge um weitere 0,1 Prozentpunkte auf 30,8% erhöht. Kostenquoten für Vertrieb sanken um 0,5 Prozentpunkte auf 14,2% bzw. für Verwaltung um 0,3 Prozentpunkte auf 3,8%. 

Chinesische Premium-Marke Casarte, die seit acht Jahren in Folge die TOP1 im High-End-Markt ist, konnte ihren Marktanteil im Inland weiter ausbauen und ihre Präsenz auch international verstärken (internationalen Messen wie IFA in Deutschland und Internationalen Möbelmesse in Mailand).

Chinas sektorspezifische Konjunkturprogramm entfaltet erst ab August seine Wirkung, wogegen im Juli der Home Appliance-Markt in China noch um 9,2% absackte. 

Analystenkonsens:
-- Für das laufende Jahr: Gewinn je Aktie von 2,03 RMB (0,26 €) 
-- 2024er Dividende (im nächsten Jahr zahlbar): 0,977 RMB (0,1267 €).
-- 2024er KGV der D-Aktie: lediglich 6,8x (1,77 € / 0,26 €). "Nettocashbereinigt" sei das Papier nochmals spürbar günstiger. 

Dividendenrendite der D-Aktie: rd. 7,2% (0,1267 € / 1,77 €)

Heißt der nächste US-Präsident Donald Trump, werden wieder vermehrt Handelskrieg-Szenarien diskutiert werden, denn Trump hat für den Fall seiner Wahl bereits neue Einfuhrzölle angekündigt.

Haier Smart Home-Aktionäre müssen nach mM keine Angst davor haben, dass der US-Absatz (mit immerhin rund 30% Umsatzanteil der zweitwichtigste Ländermarkt) im Falle eines Trump-Sieges einbrechen wird, denn Haier produziert mit seiner Tochter General Electric Appliances fast alle Waren, die in den USA verkauft werden, auch in US-Werken. Kämen die Trump-Zölle, wäre Haier Smart Home eventuell sogar eher ein Profiteur. Denn viele Haier-Konkurrenten produzieren auch jene Waren, die für die USA bestimmt sind in China, weshalb diese Unternehmen stärker von Trump-Zöllen getroffen würden. Insgesamt produziert Haier über 90% der Waren auch auf dem jeweiligen Kontinent, in dem sie verkauft werden. Auch wegen dieser risikoarmen Aufstellung bleibt die Haier D-Aktie ein klarer Kauf. 

Gleicher M. Aktien-Spezialwerte v. 30.10 2024 (siehe oben).

Haier Smart Home Co. Aktie - A2JM2W - CNE1000031C1 - DER AKTIONÄR. Hat er die Trumpzölle nicht bedacht? Wirtschaft: China hat ein Problem, wenn Donald Trump die Zölle hochfährt - DER SPIEGEL

EU legt Strafzölle fest | Vertikal.net

H-Aktie 3,21€ vs. D-Aktie 1,78€ (Xetra · 10:05:24), https://www.ariva.de/news/kursverluste-fuer-die-haier-smart-home-h-aktie-3-214-euro-11450353

Dazu ein Zitat: >>. . . [Privat-]Anleger beißen bei dem an, was sich bewegt, und können nicht in einer Aktie ausharren, bei der sich nichts tut.<< (Thomas Phelps, Börsenweisheit des Tages | 26.11.2024)