schweizer franken wohin gehts #2
was das für frankenkreditnehmer bedeutet ist mir aber nicht klar - ist aber im moment für die meisten auch nicht wichtig.
durch die verdammt niedrigen zinsen wird das abwarten durchaus versüßt, so what
Interessant sind natürlich nur die jüngsten Prolongationen ...
Cheers
Charlie
0% zinsen PLUS zinsaufschlag macht 1.0 - 2.0 je nach dem was vereinbart wurde. also im prinzip fast nichts - wenn man mal mit eltern spricht, was die in den 70er/80er bezahlt haben:
http://www.zkb.ch/de/startseite/privatkunden/...ariable_hypothek.html
... in der letzten Dezemberwoche hatten Hedgefonds riesige Shortpositionen auf EUR/USD gem. Marktmeldungen aufgebaut, das war dann schwierig, den Franken quasi mitzuschwächen.
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Die EUR-Krise entspannt sich: die Auktionen in Belgien und NL liefen heute super. Ohne EZB. Italien-Bonds halten sich bei 7%.
Gem. Spiegel braucht es 300 Mrd Staatsanleihen plus 230 Mrd Bankanleihen im ersten Quartal zur Re-Finanzierung im 1. Quartal. 2012.
Die Banken parken aber schon heute über Nacht je zwischen 300 und 500 Mrd. cash bei der EZB. Im Februar gibt es nochmals 500 Mrd. von der EZB. Liquide Mittel sind also da.
Falls Italien die Kurve kriegt (dort sind die privaten Haushalte reicher als die Deutschen !) dann ist für 2012 die Krise vorbei.
Der Katzenjammer kommt dann 2013-14: = Inflation.
Dies erscheint als das wahrscheinlichste Szenario, zur Zeit.
Jim Rogers hat schon massenhaft CHF gekauft und das nix hats genutzt, jetzt kauft er EUR und hofft gleichzeitig, dass der Franken doch noch steigt. Buff ...
Dann hat er US-Treasuries seit einem Jahr ohne Erfolg geshortet und seine berühmten Agro-Commodities sind auch noch um 30% gefallen.
Einzigen Gewinne waren beim Gold und beim Shorten von Aktien aus Indien und anderen Entwicklungsländern.
"Seine Rechnungen kann er aber zahlen" ... sagte er heute in einem TV-Interview.
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... ich schätze ihn sehr, aber 2011 lag er voll daneben.
... der angebliche Skandal um die SNB. Mit ein paar Klicks bei Google findet man aber:
Früher eine Hedfond-Managerin heute Galeristin in Zürich. Die Bilder kosten ab USD 30 000 pro Stück aufwärts.
Kashya Hildebrand ist an Kunstmessen wie der Art Dubai, Miami, Abu Dhabi oder Singapur sehr präsent. Von den Kunden der US-Bürgerin stammt ein Grossteil aus Asien, gemäss einem Insider sind nur zehn bis zwanzig Prozent Schweizer.
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SNB's Hildebrand hat alle (!) Konten seiner Familie sofort (!) zur Überprüfung durch den Bundesrat über Weihnachten freigegeben.
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Warum C. Blocher, ein totaler Hardliner pro CHF 1.50 (für Blocher ist der hohe CHF wie ein Kriegszustand), gegen H. etwas unternimmt bleibt ein Rätsel.
Blocher wollte sogar, dass die SNB keine Swaps oder Bunds, sondern direkte Investitionen im Euro-Land macht, ähnlich wie eine Staatsfond aus China, alles nur um den CHF zu schwächen.
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PS: erst den EUR short von 1.40 auf 1.15 und danach geschlossen und mit dem Gewinn long USD. Ein super Trade aus CH-Sicht.
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Schweizerische Nationalbank - Präsident der SNB tritt zurück - 09.01.2012 - 14:58 Zürich (RPO).
Der Präsident der Schweizer Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand, hat seinen Rücktritt erklärt. Hildebrand werde mit sofortiger Wirkung sein Amt niederlegen, teilte die Zentralbank am Montag mit. Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag werde Hildebrand "eine Anzahl Dokumente veröffentlichen", hieß es weiter. Hildebrand steht seit Wochen wegen des Verdachts des Insiderhandels bei Devisengeschäften in der Kritik. Vergangene Woche hatte er sich als Opfer "politischer Ziele" bezeichnet. Hildebrand hatte vergangene Woche erklärt, seine Frau habe am 15. August ohne sein Wissen 400.000 Franken in Dollar getauscht und angelegt. Erst einen Tag später habe er selbst von der Transaktion erfahren. Drei Wochen später legte die Notenbank als Mittel gegen die anhaltende Aufwertung des Franken einen Mindestwechselkurs zum Euro fest, woraufhin nicht nur der Euro, sondern auch der Dollar gegenüber dem Franken stark anstieg. Nach dem umstrittenen Devisengeschäft der Familie Hildebrand hat der Wirtschaftsausschuss des Parlaments über neue Vorschriften für das private Finanzverhalten in der Führung der Nationalbank beraten.
War eigentlich die letzten Tage schon absehbar, daß der Hildebrand ziemlich sturmreif geschossen war. Ist natürlich kurzfristig nicht gerade hilfreich für den Wechselkurs zum Euro. Aber ich denke bei den SNB war Hildebrand ja nicht alleine mit seinem Ziel den Franken gegenüber dem Euro wieder schwächer zu machen. Von daher sollte sich bei der SNB nichts grundsätzliches ändern durch den Personalwechsel. So langsam muß die SNB sich jedenfalls überlegen wie sie wieder aktiv werden kann. Viele hatten doch erwartet, daß die SNB Mitte Dezember von 1,20 auf 1,25 gehen würde. Als dieses nicht geschah, haben viele erstmal wieder ihre Posi glattgestellt. Das Problem der SNB ist, daß sie zwar nach der Festsetzung auf 1,20 Anfang September noch später verbal immer wieder zwischendurch agiert hat und dabei immer wenigstens kurzfristig den Kurs hochgezogen hat nahe an die 1,25, aber leider hat das immer nur kurze Wirkung gehabt und zum anderen nutzt sich verbales intervenieren ab. Am Ende denken viele Leute einfach nurnoch "Hunde die bellen beißen nicht". Um also künftig nicht als Papiertiger zu gelten, sollte die SNB es garnicht erst darauf ankommen lassen die exakten 1,20 auf ihre Festigkeit prüfen zu lassen, sondern proaktiv schon Maßnahmen ergreifen die den Umtauschkurs schon vorher stabilisieren und erhöhen. Bislang mußte die SNB ja nicht wirklich viel Geld in die Hand nehmen, um die 1,20 zu verteidigen. Jetzt ist langsam die Zeit gekommen um "Eier zu zeigen", um mal einen bekannten Fußballer-Titan zu zitieren. Sollte also die SNB bald auf 1,25 erhöhen, dann würde das wieder viele Shorties kalt erwischen wie bereits Anfang September. Die Botschaft wäre dann klar: "don´t mess around with the SNB". Momentan hat sich doch am Markt das Gefühl wieder breit gemacht, daß die SNB garnicht mehr als 1,20 durchsetzen will. Sollte man auf 1,25 gehen, dann hätte das den nachhaltigen Effekt, daß dann klar wäre die SNB hat im September keinen einmaligen Schritt vorgenommen, sondern nur den Anfang gemacht und weitere werden folgen. Dann müßte man auch damit rechnen, daß irgendwann in 2012 auch die 1,30 auf der Agenda der SBN stehen werden. Bin also mal gespannt, wann die SNB in der kommenden Zeit aus der Deckung kommt und wie dabei die momentane Affaire um den SNB Chef Hildebrand sich dabei im Timing auswirken wird.
Schweizer Franken: Die Eidgenossen spielen mit dem Feuer - Montag, 09.01.2012 FOCUS-MONEY
http://www.focus.de/finanzen/boerse/devisen/tid-24632/schweizer-franken-die-eidgenossen-spielen-mit-dem-feuer_aid_699650.html?drucken=1
Die Schweiz, ein Hort der Stabilität? Von wegen: Die Nationalbank hat fast unbemerkt die Geldmenge drastisch aufgebläht. Der Wert des Frankens ist in Gefahr. Der Schweizer Franken ist sicher – der Schweizer Franken ist hochriskant. Zwischen diesen beiden Aussagen liegen sechs Monate. Sechs Monate, in denen die Eidgenossen gegen die drastische Aufwertung ihres Geldes kämpfen – und dabei viel risikieren. Das idyllische Alpenland gilt vielen Anlegern und Sparern als Hort der Stabilität. Sie vertrauen der sprichwörtlichen Schweizer Sicherheit und setzen in der Schuldenkrise auf den Franken. Die Schweiz und Risiko – die beiden Begriffe passten bisher nicht zusammen. Doch seit Kurzem unternimmt das Vorzeigeland einen finanziellen Drahtseilakt, der zum Absturz des Franken führen könnte. Die Schweiz sei „der größte Währungsspekulant der Welt“, warnt Thomas Straubhaar, Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im FOCUS-MONEY-Interview. Es gebe nur noch wenige Gründe dafür, in den Franken als Fluchtwährung zu investieren, mahnt der gebürtige Schweizer.
Nationalbank schwächt Franken-Kurs
Im August schritt die Schweizer Nationalbank (SNB) erstmals gegen die Aufwertung des Franken ein. SNB-Präsident Philipp Hildebrand senkte den Leitzins auf praktisch null Prozent und pumpte massiv Geld in den Finanzkreislauf. Dazu verkaufte die Bank über Termingeschäfte Franken und erneuerte eigene Schuldverschreibungen nicht mehr. Die Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der SNB schwollen innerhalb weniger Tage von 30 auf 200 Milliarden Franken an. Diese Giroguthaben ergeben zusammen mit dem umlaufenden Bargeld die Notenbank-Geldmenge. Als der Franken Anfang September die Parität zum Euro erreichte, zog Hildebrand die Notbremse: „Die Schweizer Nationalbank toleriert am Devisenmarkt ab sofort keinen Euro-Franken-Kurs unter dem Mindestkurs von 1,20 Euro“, teilte das Institut in Bern mit. Ein Kursdiktat am freien Markt? „Für Spekulanten sind willkürlich festgesetzte Wechselkurse sehr verlockend“, sagt Alfred Roelli, Leiter Finanzanalyse bei der Privatbank Pictet & Cie in Genf. Seither tobt in den Handelsräumen ein Devisenkrieg. Zwar hält Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann, gemessen an der Kaufkraft, ein Tauschverhältnis von 1,35 bis 1,40 für angemessen. Doch Schutz suchende Großanleger und aggressive Hedge-Fonds sehen die Sache anders. Der Mindestkurs von 1,20 werde „mit aller Konsequenz“ durchgesetzt, warnt daher die Nationalbank seit Wochen, sie sei „bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen“. Die Folge: Die Währungsreserven explodieren – und damit die Geldmenge. Denn für jeden Euro, den die SNB kauft, schafft sie neue Franken. Die Notenbankgeldmenge hat sich von Ende Juli bis Ende November von 77 auf 237 Milliarden Franken verdreifacht. Gegenüber dem Vorkrisenniveau von 2008 blähte sich diese monetäre Basis fast um den Faktor fünf auf. Zum Vergleich: Die viel kritisierte US-Notenbank hat die Geldmenge seither etwas mehr als verdreifacht, die Europäische Zentralbank nicht einmal verdoppelt. Wann springt die Inflation an? Über die Schweizer Alpentäler hat sich eine beispiellose Liquiditätsblase gelegt – und niemand weiß, ob sie sich geräuschlos auflöst oder mit einem großen Knall platzt. Solange der Euro schwächelt, pumpt die Nationalbank weiter. Die Eidgenossen, die seit dem Bündnis von 1291 zwischen den Kantonen Uri, Schwyz und Unterwalden stets auf ihre Unabhängigkeit pochten, haben mit der Bindung an den Euro ihre geldpolitische Autonomie aufgegeben. Von einer „Kapitulation“ spricht der Ökonom Straubhaar. Die Folgen am Anleihenmarkt sind schon jetzt dramatisch: Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen hat sich seit Frühjahr auf 0,71 Prozent gedrittelt. Dreimonatige Schuldverschreibungen teilte die Schweiz kürzlich mit negativen Zinsen zu. „Wird die Geldmenge auf das Sieben-, Acht- oder Zehnfache aufgebläht, haben wir den Notstand“, warnt Finanzexperte Roelli.
Inflation lässt auf sich warten – noch
Immerhin zeigen die Minizinsen, dass bisher kein Inflationsdruck entsteht. Der teure Franken verbilligt Importe derart drastisch, dass die Nationalbank für 2012 eine Inflation von minus 0,3 Prozent erwartet – also auf breiter Front fallende Preise. Die enorme Liquidität verpufft bisher, weil sie nur als Sichteinlagen bei den Banken existiert. Das Geld findet erst den Weg auf die Konten und in die Portemonnaies der Menschen, wenn die Institute mehr Kredite vergeben. Diese Geldschöpfung ist in der Krise unterbrochen. Die umlaufende Geldmenge M3 stieg zwischen Januar und November 2011 nur um sechs Prozent. Die Geschichte lehrt aber, dass Inflation oft verspätet folgt. Schon 1978 koppelte die Schweiz den Franken an eine Fremdwährung, damals die D-Mark, um die Aufwertung zu stoppen. „Die Geldmenge wurde ausgeweitet, was mit Abstand von drei Jahren zu einem Anstieg der Inflationsrate von 0,4 auf 7,5 Prozent führte“, sagt Thomas Liebi von der Vermögensverwaltung Swisscanto in Zürich. Der Anlagenotstand der Investoren treibt die Preise, vor allem die Regionen um Zürich, Genf und Graubünden laufen heiß. Der Immobilienblasenindex der Großbank UBS steigt seit Ende 2009 und signalisiert einen „Boom“ – mit Kurs Richtung „Risiko“. Die Nationalbank warnt vor einer Blase, befeuert aber zugleich mit ihren Mikrozinsen die Entwicklung. Folgt das allgemeine Preisniveau auch nur annähernd dem Trend auf dem Wohnungsmarkt, droht ein weicher Franken. „Auf Überbewertungen sind in der Schweiz historisch immer Phasen von Unterbewertungen gefolgt“, beobachtet Pictet-Experte Roelli. Gefährlicher als Inflation wäre ein großer Knall. Denn noch hat die Nationalbank ihre Euro-Wette nicht gewonnen. 225 Milliarden Franken Währungsreserven hortet das Institut inzwischen, davon mehr als die Hälfte in Euro. „Wenn die Märkte die Grenze von 1,20 nochmals testen, drohen der Nationalbank Milliardenverluste“, sagt Roelli. Schon im ersten Halbjahr 2011 mussten die Banker ihre Devisenbestände abschreiben. Einen „massiven Eigenkapitalschwund“, räumte SNB-Vizepräsident Thomas Jordan ein. „Kann die Nationalbank durch negatives Eigenkapital ihre Handlungsfähigkeit verlieren?“, fragte er kürzlich in einer Rede. Seine Antwort ist wenig überraschend – aber die Begründung für den Hüter einer der stabilsten Währungen der Welt schon: Die Zentralbank sei stets flüssig, „weil sie die benötigte Liquidität selber schaffen kann“. Sie hat die Lizenz zum Gelddrucken.
Experte warnt vor Franken-Kauf
Eine Notenbank im Ausnahmezustand, eine riesige Geldblase und eine überbewertete Währung – die Mischung klingt nicht nach Schweizer Sicherheit. „Ich rate unseren Kunden aus dem Euro-Raum dringend ab, noch in Franken zu investieren“, sagt Roelli. Optimistischer ist der Anlageprofi für Schweizer Aktien wie Nestlé, Novartis oder Roche. Die besseren Exportchancen würden hier einen Kursrückgang des Franken aufwiegen.
09.01.2012 - Nach dem Rücktritt von Philipp Hildebrand als SNB-Präsident steigt der Franken gegen den Euro an. Greifen Finanzinvestoren die Euro-Mindestgrenze an?-http://www.cash.ch/news/alle/franken_steigt_auf_viermonatshoch_gegen_euro-1120220-448
Der Franken stieg nach der Ankündigung des Rücktrittss von Philipp Hildebrand auf einen Stand von 1,2108 Franken pro Euro, das ist das höchste Niveau seit dem 19. September 2011. Zuletzt notierte der Franken bei 1,2134. "Der Rücktritt von Philipp Hildebrand wird zu Unsicherheiten im Markt führen. Allerdings wird sich die Strategie der SNB nicht ändern. Deshalb glaube ich nicht, dass die Marke von 1,20 Franken angegriffen wird", sagt Alessandro Bee, Ökonom bei der Bank Sarasin, auf Anfrage von cash. Es müssten nun klare Zeichen der SNB gesendet werden, dass die Verteidigung des Frankens bedingungslos verfolgt werde, sagt Markus Gonseth, CEO der Infidar, einer Tochtergesellschaft von Julius Bär.
Interview : "Der Franken wird günstiger werden" [11:24, 10.01.12]
http://www.boerse-online.de/maerkte/nachrichten/interview/:Kurzinterview--Der-Franken-wird-guenstiger-werden/633316.html?mode=print
Michael Rottmann, Chefdevisen- und anleihestratege bei Unicredit, über den Kampf der Schweizer Notenbank gegen den starken Franken und die Zukunft des Instituts nach dem Rücktritt von Philipp Hildebrand.
boerse-online: Herr Rottmann, war es notwendig, dass Philipp Hildebrand als Präsident der Schweizer Nationalbank (SNB) zurücktritt?
Michael Rottmann: Über die Notwendigkeit eines solchen Schrittes kann man sicherlich streiten. Doch wenn ein Notenbanker oder einer seiner Familienangehörigen privat mit Währungen handelt, ist dies immer eine heikle Situation. Deswegen war der Rücktritt schon richtig, auch wenn man jetzt nicht unbedingt einen Vertrauensverlust gegenüber der SNB erkennen konnte.
boerse-online: Besteht jetzt das Risiko, dass sich die Strategie der SNB in nächster Zeit ändert, falls der jetzige Vizechef Thomas Jordan oder Direktoriumsmitglied Jean-Pierre Danthine neuer Notenbankchef wird?
Rottmann: Nein, das ist nicht zu erwarten. Die jetzige Spitze hat die SNB durch die Finanzkrise geführt. Auch in Zukunft dürften die Währungshüter dem Markt glaubhaft vermitteln können, die Untergrenze zum Euro bei 1,20 Schweizer Franken zu verteidigen. Diese Schwelle war Anfang September eingeführt worden, nachdem die Schweizer Unternehmen bereits heftig und länger unter der starken Franken-Aufwertung zu leiden hatten. Der gestrige Schreck an den Märkten nach dem Rücktritt war schnell vorüber. Nur kurzzeitig fiel der Euro-Kurs auf 1,21 Franken.
boerse-online: Also erwarten Sie, dass der Schweizer Franken in den kommenden Monaten noch günstiger im Vergleich zum Euro wird?
Rottmann: Ja, wir sehen den Euro bis Ende des laufenden Jahres bei 1,28 Franken, also gut fünf Prozent teurer als heute. Wahrscheinlich wird die Notenbank bis dahin die Untergrenze auf 1,25 Franken angehoben haben.
Also wenn die Personalie Hildebrand die SNB so in die Knie zwingen sollte, daß man sich wieder von den Hedgefonds auf der Nase rumtanzen läßt und die 1,20 ins wackeln geraten sollte, dann sollte man die SNB komplett abschaffen wegen Unfähigkeit. Der SNB Interim-Chef Thomas Jordan muß ziemlich bald dem Kapitalmarkt zeigen, ob die SNB noch Herr des Geschehens ist oder ob man lieber zur wankelmütigen Witzfigur der Devisenmärkte werden will. Schweizer sind ja nicht gerade für ihre Schnelligkeit bekannt. Vielleicht fällt der Groschen bei der SNB/Jordan daher etwas später. Aber Hauptsache er fällt, sonst hätte die SNB für immer ihre Glaubwürdigkeit verloren. Sollte Jordan die 1,20 nicht verteidigen wollen, dann sollte man nochmal überlegen, ob Jordan die richtige Wahl als Nachfolger ist. Vielleicht hat Jordan ja eine Ehefrau die gerade auf weitere Stärke des Franken wettet ;)
Frankenspekulanten auf der Lauer - 10.01.2012
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Frankenspekulanten-auf-der-Lauer/story/11671823/print.html
Finanzinvestoren nutzen die Gunst der Stunde und gehen vermehrt Wetten gegen den Franken ein. Der Kurs zum Euro nähert sich wieder der Marke von 1.20, das erhöht den Handlungsdruck auf die SNB-Führung.
Die unmittelbaren Folgen des Rücktritts Philipp Hildebrands vom Chefposten der SNB sind für den Schweizer Franken noch nicht absehbar. Nur eines steht bereits fest: Der Franken hat zum Euro wieder zugelegt. In den vergangenen Wochen lag der Kurs noch klar über der Marke von 1.22. Die Ankündigungen und die Entschlossenheit der Nationalbank und ihres Präsidenten Philipp Hildebrand hatten der Entschlusskraft des Direktoriums Gewicht verliehen. «Dementsprechend musste die SNB bisher nur verhältnismässig wenig Mittel einsetzen, um die Kursuntergrenze zu verteidigen», sagt UBS-Chefökonom Daniel Kalt. Die blosse Ankündigung, die Kursuntergrenze um jeden Preis zu verteidigen, hat offenbar gewirkt. Die Investoren haben dem SNB-Direktorium und seinem Vorsitzenden die Ansagen geglaubt.
Investoren testen SNB
Doch das wird von den Finanzinvestoren jetzt infrage gestellt. «Die Tendenz geht wieder in Richtung 1.20», sagt Portfoliomanager Patrick Wirth vom Hedgefonds Quantica Capital. Derzeit steht der Schweizer Franken zum Euro bei einem Kurs von 1.21. Zur Beibehaltung der Kursuntergrenze hat sich der neue interimistische SNB-Chef, Thomas Jordan, bisher verhalten geäussert. Nur ein offizielles Communiqué aus der Zeit Hildebrands, auf das sich Jordan beruft, stellt die Entschlossenheit der SNB klar.
Der Rücktritt Hildebrands und eine neuerliche Debatte über die Kursmarke von 1.20 kündigt sich an. Unter welchen Bedingungen der Franken und damit die Schweizer Exportwirtschaft verteidigt werden sollen, könnte Gegenstand neuerlicher wirtschaftspolitischer Auseinandersetzungen werden. Das oberste Ziel von Jordan sei es, eher die Inflation in Schach zu halten, als die Exportwirtschaft zu beflügeln. Dieser Meinung ist Ökonom Rudolf Strahm in einem Interview mit dem Finanzportal «Cash». Jordan dürfte Finanzkreisen zufolge den Fokus mehr auf die Geldpolitik und ihre Auswirkungen legen und weniger auf die kurzfristigen Bedürfnisse der Realwirtschaft.
Spekulanten im Aufwind
Für Spekulanten sind die währungspolitischen Unwägbarkeiten ein gefundenes Fressen. Sie haben bereits begonnen, dezent die Entschlusskraft der SNB auf die Probe zu stellen. Vor allem sogenannte Makro-Fonds, die auf die Analyse nackter makroökonomischer Daten gepaart mit Marktpsychologie spezialisiert sind, könnten sich herausgefordert fühlen. «Die Investoren solcher Fonds denken nur darüber nach, wie sie den Markt antizipieren und Renditen erzielen können», erklärt Portfoliomanager Wirth. Aus Spekulantensicht gehöre es allerdings zu den riskantesten Geschäften, gegen eine Nationalbank zu wetten, weil diese bei Bedarf unbegrenzt Geld drucken könne – im aktuellen Fall, um den Franken gegen die Aufwertung zu verteidigen.
Unsicherheiten halten an
Um sich wirksam gegen Devisenspekulationen und einen Angriff auf den Franken zu wehren, wird die SNB wohl noch viele Mittel aufwenden müssen. Wenn Geld in hohem Masse geschöpft wird, steigt durch diese expansive Geldpolitik aber auch die Inflationsgefahr. Ob die SNB das tatsächlich tun wird, darf bei einem angeblich inflationsorientierten Geldpolitiker wie Jordan bezweifelt werden. «Er könnte durchaus eine andere Politik verfolgen als sein Vorgänger», sagt Wirth. «Er könnte zum Beispiel sagen, dass die Kursuntergrenze von 1.20 nicht zu halten ist, weil der Markt den Franken anders bewertet. Und was der Markt sagt, das sei zu akzeptieren.» Allein die Unsicherheit, dass sich die Währungspolitik mit Jordan auf diese Weise ändern könnte, löse die aktuelle Kurstendenz aus.
Realwirtschaftliche Bedrohung
Die Verteidigung der Kursuntergrenze des Frankens zum Euro, die primär aus realwirtschaftlichen Gründen eingeführt wurde, wird so zu einer Mammut-Aufgabe für die SNB. Zur Erinnerung: Der starke Franken hat der heimischen Exportwirtschaft dermassen zugesetzt, das der Standort Schweiz, die konjunkturelle Entwicklung und damit auch die Arbeitsplätze im Land bedroht sind. Die Einführung der Kursuntergrenze sollte jenen Unternehmen helfen, die in Franken fakturieren und ihre Produkte im Ausland zu günstigeren Preisen verkaufen, aber Schweizer Löhne zahlen müssen. Das hat die Gewinnmargen der Unternehmen geschrumpft. (baz.ch/Newsnet)
ich glaube aber nicht an die Hypothese, dass sich Spekulanten (Hedgefonds) dazu entschließen, die Grenze zu testen, das ist nicht der Trend - also nicht der Freund ...
bei den vorigen Artikeln wird geschrieben, wie hoch die Devisenreserven sind - O.K. ...
... dass sich diese jedoch bereits reduziert haben, wird nicht geschrieben ...
ergo: die 1,20 oder 1,21 wird wie bisher ohne größeren Aufwand der SNB halten, genauso wird nach dieser interimen Unsicherheitsphase (Hildebrand) der Eur zulegen.
Cheers
Charlie
hi Charlie911, ja das sehe ich ähnlich.
die Untergrenze zu halten ist sicher kein Problem (eine Währung abzuwerten ist einfacher als umgekehrt). Allerdings solange der EUR weiter gegen den USD fällt, glaube ich nicht an eine Anhebung der Untergrenze, das wäre dann wirklich eine Meisterleitung der SNB.
Wenn Sie wirklich auf USD EUR schauen, wird der Kurs für lange Zeit auf diesem Niveau bleiben, im Gegenteil, die 1.20er Marke würde somit sicherlich getestet. Es ist wohl offensichtlilch, dass die USA sprich der USD sich Momentan in einem anderen Zyklus befinden als wir uns hier in Europa, was sich richtigerweise im USD EUR Kurs wiederspiegelt (während der Bankenkrise war es genauso - eben aber auf die andere Seite).
aber wenn dem so wäre, müsste der eur/chf kurs auch schon niedriger stehen, daher der euro ja seit monaten massiv ggü. usd verliert.
ich sehe eher umgekehr eine korrelation, dass durch eur/chf und eur/usd der kurs von usd/chf bestimmt wird!
... kann man nicht aus den Handelsvolumen irgendwelche Schlüsse ziehen ? Der Schweizerfranken ist eher unbedeutend:
Beim tägliche Handelsvolumen entfallen 28% auf das Währungspaar USD/EUR, weitere 14% auf USD/YEN sowie 9% auf USD/Britisches Pfund. Diese drei Währungspaare entsprechen gemäss Statistik also ziemlich genau der Hälfte des weltweiten Handelsvolumens
Details:
http://www.forexvergleich.org/fx-trading-info/volumen-devisenhandel/