WENG FINE ART (518160) Geld mit Kunst...
Der Kaufpreis je Aktie beträgt EUR 11,25, sodass der Gesellschaft mit Vollzug des Vertrags, der am 30. Mai 2025 erwartet wird, eine Zahlung in Höhe von EUR 15.187.500 zufließen wird.
Der Verkauf der Artnet-Beteiligung wird schon im Halbjahresabschluss der Gesellschaft zum 30. Juni 2025 zu einem Gewinn von etwa EUR 7.300.000 (nach Steuern) sowie zu einer Erhöhung des Eigenkapitals in gleicher Höhe führen. Die Eigenkapitalquote der Weng Fine Art AG (Einzelabschluss) wird nach Vollzug des Vertrages bei mehr als 90 % liegen. Gleichzeitig führt der Zufluss des Kaufpreises zu einer zukünftigen Zinsersparnis und damit zu einer jährlichen Gewinnerhöhung bei der Gesellschaft von etwa EUR
700.000-800.000.
Übersetzung für 5,5 Mio Aktien:
Sondergewinn von 7.300.000€ --> 1.38 €/Aktie
Jährliche Zinsersparnis von 700.000 - 800.000 € --> 0,13 - 0,15€ / Aktie.
Finanzlage: Verbindlichkeiten laut letzten Finanzbericht (Stand 30.06.2024): 16,1 Mio€
Zahlungseingänge: 15,2 Mio€
--> Die Verbindlichkeiten lassen sich damit zu 95% abzahlen (falls vertraglich schnell möglich).
Fazit für WFA: Ein rückblickend sehr einträgliches, aber eben nur einmaliges "Nebengeschäft".
Die dauerhaften Vorteile für WFA sind einerseits die wegfallenden Zinskosten.
Damit geht aber andererseits wieder eine größere finanzielle Freiheit einher.
Jetzt lassen sich wieder einfacher Editionen großer internationaler Künstler einkaufen oder gemeinsam entwickeln. Vielleicht steigt dafür auch wieder die Zahl der Mitarbeiter, solche Künstlerbeziehungen wollen betreut und begleitet werden.
Im zyklischen Kunstmarkt könnte die aktuelle Flaute sehr gute Einstiegsmöglichkeiten bieten, bei vielen Marktmitbewerbern dürfte das Geld derzeit knapper sein.
Wenn sich mit dieser größeren finanziellen Freiheit auch neue Projekte wie der digitale, tokenisierte Kunsthandel auf der WFA-Plattform vorantreiben und ausbauen lassen sollten, wäre das auch perspektivisch sehr vielversprechend!
Daher stimme ich Scansoft zu: Für eine höhere Dividende sehe ich wenig Bedarf, wenn sich mit dem Geld das Kunstgeschäft von WFA besser ausbauen lässt.
Vorschlag: Die 0,25€, die sie über die zuvor eingeforderten 11€ hinaus verhandelt haben.
Das wäre eine gute Story, die sicherlich breit kommuniziert wird (und damit Werbung für WFA ist), sollte für WFA tragbar sein und bietet eine Dividendenrendite von 5%, kann also der Aktie einen Boden einziehen.
Leider fehlt es derzeit an den Zahlen zur eigentlichen Geschäftsentwicklung, was wohl auch der Grund für die eher schwache Kursreaktion heute sein dürfte.
Mit rechnerisch nur noch 6 Mio Schulden bei etwa 30 Mio Vorräten und der gewonnenen Flexibilität darf man gespannt sein, wie es weitergeht und welche Ideen Herr Weng dazu sicher schon hat...
Der Artnet-Artikel (aus der Feder der Neuendorfs) über die eigene Übernahme liest sich so als ob man sich der WFA "entledigt" hätte ("ending a years-long struggle for control waged by outgoing shareholder"). Vermutlich nur Selbstbeweihräucherung. Ich kann mir nicht vorstellen dass der Wolf(f) die Kinderlein da noch lange herumspielen lässt. Ich bin wirklich sehr gespannt auf die Angebotsunterlage.
https://www.theartnewspaper.com/2025/05/27/...net-and-take-it-private
“We are receiving about €20m, it is a wonderful deal, it helps in the current weak art market - we are now cash rich,” Weng told The Art Newspaper. A long-time critic of the management of Artnet, Weng added he has “exited for now, but will come back later as a shareholder”.