Biontech & MRNA: Revolution in der Pharmaindustrie
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Eröffnet am: | 25.11.20 12:10 | von: Scontovaluta | Anzahl Beiträge: | 31.965 |
Neuester Beitrag: | 13.06.25 09:20 | von: Meikel 1 2 . | Leser gesamt: | 12.579.162 |
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BioNTech kündigt strategische Transaktion zur Übernahme von CureVac im Rahmen eines öffentlichen Umtauschangebots an...
Wie immer sieht alles wie bisher "mit Köpfchen gemacht" aus :-)
Biontech macht seinen Weg - völlig unaufgeregt, aber entschlossen. Mir gefällt das.
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech will den Rivalen Curevac aus Tübingen übernehmen. Beabsichtigt sei, alle Aktien von Curevac zu erwerben, teilte Biontech am Donnerstag mit. Mit dem Kauf wollen sich die Mainzer weiteres Know-how auf dem Weg zu Krebstherapien auf mRNA-Basis ins Haus holen. Die Transaktion wird ein Milliardenvolumen haben. Es ist bereits der zweite milliardenschwere Deal, den Biontech binnen kurzer Zeit verkündet. Am Wettlauf um einen Corona-Impfstoff im Jahr 2020 hatten sich Biontech und Curevac beteiligt. Biontech war erfolgreich, Curevac nicht.
Die Mainzer wollen nach eigenen Angaben jede Curevac-Aktie in Biontech-Aktienhinterlegungsscheine («American Depositary Shares», kurz: ADS) tauschen. Beide Firmen sind an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert.
Transaktion soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein
Es werden demnach rund 5,46 US-Dollar für jede Curevac-Aktie angesetzt, das entspräche einer Bewertung des Tübinger Unternehmens von etwa 1,25 Milliarden US-Dollar (1,08 Mrd. Euro). Nach Abschluss der Übernahme, die vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen bis Ende 2025 angepeilt wird, werden Curevac-Aktionäre voraussichtlich zwischen 4 und 6 Prozent an Biontech halten, wie es hieß.
Auf dem Weg zur kompletten Übernahme sieht sich Biontech auf einem guten Weg. Aktionäre, die zusammen 36,76 Prozent der Curevac-Aktien halten, hätten Vereinbarungen unterzeichnet, ihre Aktien vorbehaltlich der Bedingungen anzudienen, darunter die Biotech-Holding Dievini von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp. Die Bundesregierung habe bestätigt, dem Geschäft grundsätzlich positiv gegenüberzustehen. Biontech gehe daher davon aus, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die im Namen der Bundesrepublik Deutschland 13,32 Prozent an Curevac hält, die Transaktion unterstützen werde.
Biontech peilt ersten Krebs-Zulassungsantrag Ende 2025 an
So kämen dann schon 50,08 Prozent der Curevac-Aktien zusammen. Bedingung für das Übernahmeangebot ist eine Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent. Laut Biontech soll später bei einer vorgesehenen Umstrukturierung Curevac-Aktionären, die ihre Anteilsscheine zunächst nicht angedient haben, pro Aktie die gleiche Gegenleistung geboten werden.
«Diese Transaktion ist für uns ein weiterer Baustein in Biontechs Onkologie-Strategie und eine Investition in die Zukunft der Krebsmedizin», sagte Biontech- Chef und -mitbegründer Ugur Sahin.
Biontech, einst mit seinem Covid-Impfstoff auf mRNA-Basis bekannt und reich geworden, forscht an Krebs-Immuntherapien und peilt einen ersten Zulassungsantrag in den USA bis Ende dieses Jahres an, für eine Art Chemotherapie der nächsten Generation gegen Gebärmutterkrebs.
Bei einer solchen Therapie kommen Antikörper-Wirkstoff-Konjugate zum Einsatz. Wirkstoffe der Chemotherapie sollen mit Hilfe von Antikörpern gezielter an Krebszellen gebracht werden. Ein anderes Standbein, auf das Biontech bei Krebstherapien setzt, ist die mRNA-Technologie. Sie setzt an den Bauplänen körpereigener Eiweiße an, berühmt wurde sie durch Corona-Impfstoffe, wie das von Biontech und dem US-Konzern Pfizer entwickelte Vakzin.
Forschungsstandort Tübingen soll erhalten bleiben
Auch Curevac forscht seit Jahren an der mRNA-Technologie. Die Tübinger galten einst neben Biontech und anderen als einer der Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus. Dann zog das Unternehmen seinen ersten Impfstoffkandidaten wegen einer vergleichsweise geringen Wirksamkeit aus dem Zulassungsverfahren zurück, in der Folge kam es auch zu Patentstreitigkeiten zwischen Curevac und Biontech. Zuletzt hatten die Tübinger Stellen abgebaut und wollten sich auf die Forschung fokussieren.
«Für mich ist diese Transaktion weit mehr als nur ein geschäftlicher Schritt», sagte Curevac-Chef Alexander Zehnder. «Seit über zwei Jahrzehnten verfolgen beide Unternehmen ähnliche Ziele und sind dabei oft Herausforderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln angegangen.» Das solle nun unter einem Dach zusammengebracht werden. Der Tübinger Forschungs- und Entwicklungsstandort von Curevac soll erhalten bleiben.
Für Biontech kommt die Transaktion kurz nach der angekündigten Kooperation mit dem US-Konzern Bristol Myers Squibb. Die dreht sich um die Entwicklung eines der vielversprechendsten Krebs-Wirkstoffkandidaten namens BNT327. Der soll Effekten von Tumoren entgegenwirken, die das körpereigene Immunsystem unterdrücken.
Mit dieser Vereinbarung verbunden sind Milliardenzahlungen des US-Konzerns an Biontech - insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar (rd. 3,06 Mrd. Euro) werden ohne Bedingungen fließen, teils im zweiten Quartal, teils bis 2028 mit Fortsetzungszahlungen. Sofern bestimmte Schritte bei der Entwicklung erreicht werden, kann Biontech weitere bis zu 7,6 Milliarden US-Dollar bekommen.
Dann relativiert sich der Übernahmepreis.
https://www.4investors.de/nachrichten/...?sektion=stock&ID=183761
Patentthema wird gelöst,
Anwaltskosten eingespart,
Risiko minimiert,
Patentportfolio gestärkt,
CureVac-Vermögen wird übernommen,
Qualifizierte Mitarbeiter,
Verträge und Partnerschaften,
https://www.curevac.com/...n-bundesregierung-zur-pandemievorsorge-ab/
Weitere Pipeline-Projekte,
Technologien?
(1) Als SAP Vertriebsvorstand hat Hopp sehr viel Erfahrung gesammelt und ist bestens vernetzt.
(2) Und Hopp hat insbesondere die Erfahrung, wie man ein ADR-Listing in den USA mit einem Dax-Listing in Deutschland verbindet!
Es ist bekannt, dass SAP als eines der ersten deutschen Unternehmen sowohl im DAX gelistet war als auch früh ein ADR-Programm in den USA zusätzlich hatte.
## Quellenliste zu den Aussagen
Quellen:
[1] https://news.sap.com/germany/2024/09/sap-geschichte-grosskunden/
[2] https://www.wiwo.de/unternehmen/it/...icher-datengigant/27141944.html
[3] https://news.sap.com/germany/2024/05/das-ende-der-gruenderaera/
[4] https://www.djp.de/preistraeger/artikel2022/die-dunkle-seite-von-sap
[5] https://e3mag.com/de/nicht-besser-aber-weiter/
[6] https://wernerkraemer.hier-im-netz.de/laden2.htm
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Dietmar_Hopp
[8] https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...ietmar-hopp/26155158.html
Die pipeline von curevac ist m.m.n. nicht sehr attraktiv, zumal die recht an den Infektionskrankheiten an gsk verkauft wurden - milestonezahlungen von etwa 1 mrd müssten hier noch offen sein
Wie funktioniert das nun mit dem aktienumtausch, werden dabei neue biontech Aktien ausgegeben, oder kauft biontech entsprechend Aktien von Markt?
Ich sehe aber tatsächlich noch ein wenig Luft nach oben für die Cvac. Nicht nur weil ich als Curevac-Aktionär davon profitieren würde, sondern weil ich das für angemessen hielte, Curevac hst Barmittel, kow how und die möglichen Zahlungen wegen des Patentstreites erscheinen mir auch zu wenig berücksichtigt.
https://investors.biontech.de/de/news-releases/...erste-quartal-2025/
Mit Sicherheit wird man darüber hinaus sowieso ein Urteil vermeiden wollen, allein der Reputation halber und evtl. nützt ein ungeklärter Rechtsstreit in dieser Patentfrage ja auch noch gegenüber der Konkurrenz, die eventuell ebenfalls etwas davon benutzt haben könnte.
Am Ende bekommen CureVac-Aktionäre weit über 50% mehr als ihre Anteile zuletzt bewertet waren und BioNTech bekommt CureVac für 1,25 Milliarden USD, während es sich potenziell eine Milliarde Strafe gegenüber CureVac spart, CV noch irgendwie eine halbe Milliarde Eigenkapital besitzt und ihre Forschung dank eines Deals mit GSK auch bis 2028 finanziert ist:
https://www.4investors.de/nachrichten/amp/...tion=stock&ID=180207
Also zu 100% hat sich CV wohl auch nicht sicher gefühlt, ob sie diesen Rechtsstreit gewinnen werden wenn man sich diese so günstig wirkende Übernahme ansieht. Zuletzt mussten sie ja diverse Finanzierungsrunden durchlaufen um sich über Wasser zu halten.
Evtl hat BioNTech ja auch vor die Patente noch für andere Sachen zu nutzen. Wenn man von BioNTechs Seite davon ausging den Rechtsstreit zu verlieren, waren die gesamten Patente, Gebäude etc von CV gratis.
Am Ende bündelt man aber so oder so Kompetenzen und es ist wie es immer ist: Die kleinen bleiben auf der Strecke oder werden geschluckt und am Ende bleiben ein paar wenige Große übrig die den Markt besitzen
Es stehen lt. Lizenzvertrag noch Zahlungen aus, die dann an Biontech gehen würden.
Eine Übernahme hat keine Auswirkungen solange Curevac als Einheit bestehen bleibt.
Meilensteinzahlungen im GSK-Deal (bis zu €1,05 Mrd)
€400 Mio Vorauszahlung direkt bei Vertragsabschluss im Juli 2024
€1,05 Mrd plus zusätzlich Royalties
Allein diese Zahlungen würden den Kaufpreis seitens Biontech egalisieren.
Die Chancen, dass alle Meilensteinzahlungen ausgelöst würden, sind nach der Übernahme aufgrund der größeren Power wesentlich größer.
https://www.sec.gov/Archives/edgar/data/1809122/...c-20241231x20f.htm
Der Markt der relevanten mRNA-Klitschen ist indes klein. BioNtech ist unbestritten die Nummer 1, CureVac weit abgeschlagen die Nummer 3. Moderna ist zwar die Nummer 2, leidet aber auch unter Finanzierungsschwierigkeiten. Zusätzlich kann man Moderna womöglich mit den nun eingekauften Patenten das Leben schwierig machen. Wenn mRNA wirklich das neue Optimum der Krebstherapie wird, dann ist BioNtech Novo Nordisk und Moderna der Nachzügler Elli Lilly.
Die Pipeline von CureVac finde ich sehr schwach. Deshalb ist die Übernahme vermutlich auch so günstig. Alles was Potential hat ist voll an GSK auslizensiert. Das hat CureVac zwar ermöglicht Cash aufzutreiben um noch ein paar Jahre durchzuhalten, aber wie soll es danach weitergehen? Das spiegelt auch der Kursverlauf wieder. CureVac ist ein glasklarer Übernahmekandidat. Das sollten auch die aktuellen Aktionäre einsehen. Moderna wird ohne großen Durchbruch oder Partnerschaft das gleiche Schicksal ereilen.
Am interessantesten in der Pipeline finde ich den Wirkstoff gegen Vogelgrippe. Für eine ähnliche Entwicklung hat Moderna bis zur kürzlichen Revision des Vertrages 590 Millionen USD von der Biden-Administration versprochen bekommen. Wenn wir Glück haben, zahlen die Lizenzgebühren von GSK die Übernahme mittelfristig vollständig ab. Man sollte auch nicht vergessen, dass CureVac Gründer Ingmar Hoerr der Wegbereiter der medizinischen mRNA-Nutzung war. Man wird also sicherlich voneinander lernen können, hier wird ein wahnsinnig gutes Führungsteam entstehen.
Was ich durchaus interessant finde ist "Cas9 Gen-Editierung" in der Pipeline. Damit hatte BioNtech bisher wenig Berührungspunkte. Mal schauen ob das fortgeführt oder eingestellt wird.
Neben dem Konflikt mit curevac, der durch den geplanten deal nun beendet werden könnte gibt es ja unter anderem auch die klagen von moderna und gsk.
Mit den erworbenen Patenten von curevac, hier wurden ja bereits einige von Gerichten als bestehend bestätigt, hat man dann sicherlich die Möglichkeit moderna zu verklagen um sich dann in einem Vergleich auf den gemeinsamen Verzicht von Zahlungen zu einigen - die Impfstoffe von moderna und biontech sind auch so ähnlich dass moderna auch gegen curevac patente verstoßen haben muss.
Die Klage gegen biontech war vermutlich ein vergleichsweise günstiger und zum damaligen Zeitpunkt finanziell stemmbarer test durch curevac und man hätte moderna im 2ten Schritt und mit gesicherter gerichtlicher Basis attackiert.
Bzgl. der gsk klagen bringt man sich mit dem curevac Deal natürlich auch in eine bessere Position, man hätte dann die Möglichkeit die bestehenden kooperationen zu verzögern, aufzukündigen etc. oder gsk den Zugriff auf curevac patente zu entziehen.
Aus meiner Sicht noch denkbarer wäre aber auch die Streitereien mit gsk durch einen Deal beizulegen. Gsk hat ebenfalls einige interessante adc's in der pipeline, unter anderem auch 1 Produkt lizenziert bei dualitybio ggf. dort auch ein größeres aktienpaket was für eine Übernahme von duality interessant wäre.
Man könnte gsk die Kombi ihrer adc's mit bnt327 anbieten oder einen Deal für die Herstellung und Vermarktung von bnt323 schließen.
https://ipwatchdog.com/2025/03/23/...ulings-expected-2025/id=187130/#
da kommen Ende des Jahres vorzügliche Meldungen aus uns zu...
Ende mai wurde bei BNT 111 die letzten Updates gezogen,...
Patienten werden in der Studienphase 2 schon länger keine mehr rekrutiert...
BNT111 ist ein mRNA-Krebsimmuntherapie-Kandidat von BionTech,
der eine feste Kombination von vier nicht mutierten Melanom-assoziierten
Antigenen kodiert.
https://www.biontech.com/de/de/home/...ine-and-products/pipeline.html
Über 90 % der Patienten mit Melanomen exprimieren mindestens eines dieser Antigene.
BNT 111 befindet sich NOCH in der klinischen Phase-2-Studie...
die soll laut Studieninformation im Dezember abgeschlossen sein.
https://clinicaltrials.gov/study/NCT04526899
BNT111 wird in Kombination mit Cemiplimab, einem Anti-PD-1-Antikörper,
bei Patienten mit anti-PD-(L)1-refraktärem/rezidiviertem, inoperablem Melanom
im Stadium III oder IV untersucht.
Bereits 2021 erhielt das Programm den Fast-Track-Status und den Orphan-Drug-Status der FDA.
BNT 113
ist ein mRNA-Krebsimmuntherapie-Kandidat,
der eine feste Kombination von zwei nicht mutierten Onkoproteinen kodiert,
die in soliden Tumoren vorkommen, in denen das humane Papillomavirus Typ 16
nachgewiesen wurde („HPV16+“).
Laut Studieninformation geht es bereits in die Phase 3
https://clinicaltrials.gov/study/NCT04534205
Die randomisierte klinische Phase-2-Studie AHEAD-MERIT untersucht BNT113 in Kombination mit Pembrolizumab.
Fazit
Das Unternehmen entwicklet sich in vielen Bereichen weiter....
Es braucht einfach etwas Zeit und Geduld....