N E W S T I C K E R - I R A K K R I E G 2
Der internationale Flughafen von Bagdad ist nach Informationen des US-Senders ABC-News in der von US-Truppen.
Rumsfeld wirft Syrien erneut Unterstützung für Irak vor 20:46:14
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Syrien abermals vorgeworfen, den Irak zu unterstützen. Syrien ignoriere alle Warnungen der USA, sagte Rumsfeld. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Minister Syrien beschuldigt, der irakischen Armee Nachtsichtgeräte geliefert zu haben. Rumsfeld sprach von einem "feindlichen Akt", für den Syrien zur Verantwortung gezogen werden könne.
Reuters: Dutzende Iraker bei Angriff getötet 20:40:43
Bei dem Angriff auf den Flughafen von Bagdad sind nach Angaben von Augenzeugen Dutzende von Irakern getötet worden, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
03. April 2003 Amerikanische Truppen haben den internationalen Flughafen von Bagdad offenbar eingenommen. Ein Reporter des amerikanischen Fernsehsenders ABC meldete in der Nacht zum Freitag, Truppen mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen hätten den Flughafen fast ohne Gegenwehr erobert.
Erstmals seit Kriegsbeginn ist in Bagdad Artilleriefeuer zu hören gewesen. Die Schüsse kamen aus den südlichen Vororten der irakischen Hauptstadt, berichtete ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP. Vermutlich kamen die Schüsse aus der Richtung der irakischen Verteidigungslinie. Teile der Stadt lagen nach einem Stromausfall im Dunkeln.
Amerikaner in der "Roten Zone"
Der Irak-Krieg ist mit Beginn der dritten Woche in seine entscheidende Phase getreten: Amerikanische Einheiten stehen am Donnerstag nach amerikanische Angaben nur noch sieben Kilometer vor den Außenbezirken von Bagdad. Da die irakische Regierung keine Anzeichen für eine Kapitulation zeigt, deutet alles auf eine Erstürmung der Hauptstadt hin.
Das amerikanische Verteidigungsministerium beabsichtigt offenbar, in einer Doppelstrategie das Regime Saddam Husseins in Bagdad zu umzingeln und gleichzeitig die Unterstützung der Einwohner der Hauptstadt zu gewinnen, hieß es im Pentagon. General Richard Myers, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs, skizzierte erstmals, wie er sich die Endphase des Krieges vorstellt. Es sei vorgesehen, die jetzige Führung einzudämmen und zeitgleich eine Übergangsregierung zu installieren.
"Bagdad wird isoliert und die Bevölkerung wird zunehmend weniger Sympathien für das Regime zeigen", sagte Myers. Die Vereinigten Staaten würden geduldig sein. Der amerikanische Präsident George W. Bush sagte derweil vor Soldaten in Amerika: „Nachdem wir hunderte Meilen zurückgelegt haben, gehen wir nun die letzten 200 Meter.“
Kämpfe sind noch nicht vorbei
„Wir denken nicht, dass die Kämpfe schon vorbei sind“, sagte der amerikanische Brigadegeneral Vincent Brooks mit Blick auf den relativ verhaltenen Widerstand der Iraker an den beiden Fronten vor Bagdad. „Das Regime hat immer noch Optionen zur Verfügung, darunter auch Massenvernichtungswaffen. Wir nehmen das sehr ernst.“ Wegen eines befürchteten Giftgasangriffs gehen die Soldaten der vordersten Truppen des Invasionsheers mit Schutzanzügen vor.
Die größten Geländegewinne meldeten am Donnerstag die Truppen der westlichen Stoßrichtung auf Bagdad. Einheiten der 3. Infanteriedivision nahmen den amerikanischen Angaben zufolge die Brücke von Musajib ein, 56 Kilometer südlich von Bagdad, und überquerten den Euphrat in Richtung Norden. Die Einheiten der östlichen Stoßrichtung bewegten sich den Tigris entlang von Südosten aus auf Bagdad zu. Die am Mittwoch eingenommene Stadt Kut war am Donnerstag aber nach Berichten von beiden Seiten Schauplatz heftiger Kämpfe.
Alliierte setzen Streubomben ein
Amerikaner und Briten setzen nach britischen Medienberichten inzwischen auch Streubomben ein. Wegen ihrer verheerenden Wirkung verlangen Menschenrechtsorganisationen seit langem deren Ächtung. Der irakische Informationsminister Sahhaf sagte, bei einem Streubomben-Angriff auf den Bagdader Stadtteil El Durra seien am frühen Donnerstagmorgen 14 Menschen getötet worden. Insgesamt seien bei Luftangriffen in der Hauptstadt seit Mittwoch 19 Zivilisten getötet und rund 200 Menschen verletzt worden.
Innerhalb weniger Stunden verloren die amerikanischen Streitkräfte in der Nacht zum Donnerstag ein amerikanisches Kampfflugzeug und einen Hubschrauber. Dabei wurden sechs der elf amerikanischen Soldaten an Bord des Helikopters vom Typ Black Hawk getötet, wie das Pentagon mitteilte. Die amerikanische Führung räumte zunächst ein, dass erstmals seit Kriegsbeginn ein Kampfflugzeug abgeschossen worden sei. Später wurde jedoch eingeschränkt, dass die Ursache des Absturzes noch untersucht werde.
Chatami warnt vor Hass im Nahen Osten
Der iranische Präsident Mohammed Chatami hat die Vereinigten Staaten und Großbritannien mit Blick auf deren Vorgehen im Irak-Krieg vor dem Hass der Iraker und der übrigen Völker des Nahen Ostens gewarnt. „Wer heute seine Bomben und seine Raketen über dem Irak abwirft, wird morgen nichts anderes als Zerstörung und den Hass des irakischen Volkes ernten“, sagte Chatami laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag.
Chatami warf den Vereinigten Staaten vor, die Welt beherrschen und sich die Rohstoffe der Region aneignen zu wollen. Dabei richteten sie „Massaker an Unschuldigen“ an. Die Führung in Teheran hatte den von Amerika geführten Angriff auf Irak verurteilt, zugleich aber ihre Neutralität erklärt. Einerseits hätte Iran nichts gegen einen Sturz der verfeindeten Staatsführung in Bagdad einzuwenden; auf der anderen Seite fürchtet sie den wachsenden Einfluss Amerikas in unmittelbarer Nachbarschaft.
Augenzuegen haben von schweren Bombardements in der nordirakischen Stadt Mossul berichtet.
US-Militär: Teile des Flughafens unter Kontrolle 22:57:34
Die US-geführten Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge Teile des internationalen Flughafens von Bagdad unter ihre Kontrolle gebracht.
Deutsche und französische Firmen sollen vom Wiederaufbau nicht profitieren 22:47:27
US-Parlamentarier haben gefordert, dass Deutschland und Frankreich auf keinen Fall von US-Investitionen zum Wiederaufbau Iraks nach dem Krieg profitieren dürften. Der republikanische Senator Ensign verbreitete in Washington einen Antrag in dem es hieß, von den vorgesehenen US-Haushaltsmitteln in Höhe von 80 Milliarden Dollar für Krieg und Wiederaufbau dürften keine Mittel an deutsche und französische Staatsbürger oder Unternehmen aus diesen Ländern fließen.
US-Präsident George W. Bush erwog nach Angaben des ehemaligen britischen Botschafters in Washington schon 2001, militärisch gegen den Irak vorzugehen. Die "Falken" in seiner Regierung hätten ihn bereits kurz nach den Anschlägen vom 11. September dazu gedrängt, den irakischen Präsidenten Saddam Hussein zu stürzen, sagte Ex-Botschafter Sir Christopher Meyer der Zweitung "Times". Der britische Premierminister Tony Blair habe Bush dann davon überzeugt, dass er zunächst gegen die afghanischen Taliban vorgehen müsse.
Straw: Irak braucht Militärverwaltung 08:59:10
Die USA und Großbritannien planen nach den Worten des britischen Außenministers Jack Straw weiterhin, Irak nach Kriegsende zunächst unter Militärverwaltung zu stellen. Dies sei "die einzige legale und praktische Grundlage, das Land zu regieren", sagte Straw der BBC.
US-Abgeordnete wollen Ausschluss deutscher Firmen bei Irak-Aufbau 08:56:53
Das US-Repräsentantenhaus hat sich für einen Ausschluss deutscher Firmen bei Aufträgen für den Wiederaufbau in Irak ausgesprochen, die aus US-Mitteln finanziert werden. Auch Unternehmen aus Frankreich, Russland und Syrien sollen nicht beteiligt werden. Der Senat als Oberhaus des US-Kongresses stimmte dem Antrag jedoch nicht zu. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass der Vorstoß bei Verhandlungen im Vermittlungsausschuss beider Häuser auf der Strecke bleiben und damit nicht geltendes Recht wird.
US-Truppen wehren Gegenangriff der Iraker ab 07:56:00
Fünf irakische Panzer und weitere Armeefahrzeuge sind nach Angaben eines Reuters-Reporters bei einem Gegenangriff der Iraker am Flughafen von Bagdad zerstört worden.
welt.de, 09:13 Uhr
Der britische Verteidigungsminister Hoon glaubt, dass sich die irakischen Republikanischen Garden in Bagdad neu formieren könnten. Der BBC sagte Hoon, dass die Einnahme des Flughafens durch die Alliierten ein "schwerer psychologischer Schlag" für Saddam Hussein sei.
Irakische Truppen beschießen aufgegebene Stellungen 09:36:42
Irakische Truppen vor der nördlichen Ölstadt Mossul haben mit Raketen und Artillerie auf zuvor aufgegebene Stellungen gefeuert. Mehrere Einschläge waren nach Angaben einer AFP-Journalistin nahe der Grenzlinie zum Kurdengebiet zu hören, von der sich die Iraker in den vergangenen Tagen in die Stadt Chaser zurückgezogen hatten.
Russische Justiz verwarnt Großmufti nach Aufruf zum Heiligen Krieg 09:33:39
Der Aufruf zum Heiligen Krieg gegen die USA an 20 Millionen in Russland lebende Muslime hat juristische Folgen. Der Verfasser des Aufrufs, der russische Großmufti Talgat Tadschuddin, erhielt eine Verwarnung der Staatsanwaltschaft. Präsident Wladimir Putin mahnte, sich nicht im Zorn über den Krieg im Irak von Emotionen leiten zu lassen.
Struck hofft auf baldigen Sieg der USA 09:18:07
Verteidigungsminister Peter Struck hofft, dass die Amerikaner den Krieg gegen Irak bald siegreich beenden und das Land anschließend unter Aufsicht der UNO gestellt wird. In diesem Fall sei auch eine Beteiligung Deutschlands am Wiederaufbau Iraks denkbar, bekräftigte Struck im Deutschlandradio Berlin.
Spezialeinheiten dringen im Schutz eines Stromausfalls in Bagdad ein
nz: 04. Apr 06:59
Laut britischen Presseberichten haben die Alliierten einen Stromausfall in Bagdad ausgelöst, um Spezialeinheiten in die Stadt einzuschleusen. Dafür sollen «Blackout-Bomben» verwendet worden sein.
Britische und amerikanische Spezialeinheiten sollen britischen Zeitungsberichten zufolge nach Bagdad eingedrungen sein, indem sie einen Stromausfall ausnutzten. Er soll von den Alliierten planvoll herbeigeführt worden sein.
Dadurch hätten die Sondereinheiten unerkannt in die Stadt eindringen können, berichteten sowohl «The Guardian» als auch die «Financial Times». «Dutzende» Einheiten des britischen Special Air Service (SAS) und der amerikanischen «Delta Force» sollten nun feststellen, inwieweit die Republikanischen Garden in der Stadt eine Bedrohung darstellten.
Hauptenergieleitungen bombardiert
Nach Informationen des «Daily Telegraph» wurde der Stromausfall in Bagdad am Donnerstagabend ausgelöst, indem die Hauptenergieleitungen bombardiert wurden. Dabei hätten die Alliierten so genannte Blackout-Bomben verwendet.
Blackout-Bomben des Typs BLU-114/B sind Streubomben, deren Untermunition eine Wolke aus feinsten Kohlenstoff-Fasern erzeugt. Die führen bei Kraftwerken und elektrischen Umspannanlagen zu Kurzschlüssen und legen sie auf diese Weise lahm.
Spekulationen: CIA warf Bomben ab
Zwar betonte US-Generalstabschef Richard Myers, die alliierten Streitkräfte hätten nicht auf die Kraftwerke Bagdads gezielt. Diese Äußerung lasse aber die Möglichkeit offen, dass der US-Geheimdienst CIA für den Bombenabwurf verantwortlich sei, spekulierten die «Times» und das Massenblatt «The Sun».
Nach Einschätzung der «Sun» ist der Einsatz von Blackout-Bomben nicht unproblematisch: Wegen der Auswirkungen für die Zivilbevölkerung könne er zu kriegsrechtlichen Folgen für die verantwortlichen alliierten Kommandeure führen. (nz)
US-Soldaten sollen sich auf dem Flughafen von Bagdad weiter Gefechte mit irakischen Truppen liefern. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete von Schusswechseln und Artilleriegefechten, nachdem ein US-Offizier die weitgehende Kontrolle über das Gelände rund 30 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums verkündet hatte. Auch aus der Luft werde der Saddam-Hussein-Flughafen weiter angegriffen.
Sabri: Saddam Hussein geht es gut 10:52:36
Der irakische Außenminister Nadschi Sabri hat Spekulationen über den Verbleib von Machthaber Saddam Hussein zurückgewiesen. "Dem Präsidenten geht es gut, der Führung geht es gut, und alle regieren und arbeiten wie immer", sagte Sabri der BBC. Auf die Frage, wann er Saddam Hussein zuletzt gesehen habe, wollte Sabri jedoch nicht antworten: "Das geht Sie nichts an", sagte er.
Militärsprecher: Noch "Widerstandsnester" auf Flughafen-Gelände 09:50:49
Die alliierten Truppen stoßen auf dem internationalen Flughafen von Bagdad nach den Worten eines Militärsprechers noch auf "Widerstandsnester". Der britische Militärsprecher Al Lockwood sagte: "Es gibt kleine Widerstandsnester, während die Koalitionstruppen den Flughafen sichern - ein sehr großes Gelände. Das wird einige Zeit dauern, aber wir glauben, es wird in Kürze in der Hand der Koalition sein."
US-Truppen haben nach den Worten des britischen Verteidigungsministers Geoff Hoon einen "erheblichen Teil" des internationalen Flughafens von Bagdad erobert. "Soweit ich weiß, kämpfen sie noch", sagte Hoon in einem Rundfunk-Interview mit der BBC. "Soweit wir wissen, kontrollieren amerikanische Streitkräfte einen erheblichen Teil des Flughafens, aber ich kann nicht bestätigen, dass der Flughafen eingenommen worden ist."
Handel zwischen USA und Deutschland offenbar nicht beeinträchtigt 11:12:33
Die politischen Spannungen zwischen Deutschland und den USA wegen des Irak-Kriegs haben den Wirtschaftsbeziehungen bislang anscheinend nicht nachhaltig geschadet. "Die Geschäfte bewegen sich weiter auf einem sehr hohen Niveau", sagte der Geschäftsführer der US-Handelskammer in Deutschland, Dierk Müller, der "Berliner Zeitung". Von einer Belastung könne bislang keine Rede sein. Auch für die Zukunft erwarte die Kammer, die 1050 Firmen vertritt, keine Beeinträchtigungen.
Powell für Versöhnung mit Frankreich 11:09:31
Der amerikanische Außenminister Colin Powell hat sich nach den schweren Meinungsverschiedenheiten mit Frankreich vor Beginn des Irak-Krieges für die Versöhnung mit Paris ausgesprochen. "Wir hatten politische Differenzen in einer sehr wichtigen Frage. Wir haben niemals unsere freundschaftlichen Beziehungen in Frage gestellt. Es ist Zeit, uns zu versöhnen", sagte Powell der französischen Tageszeitung "Le Figaro".
UN untersucht Bedingungen im Irak 11:07:20
Eine Gruppe von UNO-Mitarbeiter ist in den Irak zurückgekehrt. Kurz vor Kriegsbeginn waren die Experten von UN-Generalsekretär abgezogen worden. Jetzt hat ein zwölfköpfiges Team in der Stadt Umm Kassr die Versorgung mit Strom, Wasser und Nahrungsmitteln sowie den Zustand der Gesundheitsversorgung untersucht.
Boykottaufrufe schaden Weinexporten kaum 11:02:09
Die Boykottaufrufe gegen französische Produkte in den USA scheinen dem Wein-Absatz nichts anhaben zu können. Trotz des heftigen Streits zwischen Washington und Paris und der damit verbundenen Boykottaufrufe waren die Absatz-Einbußen zu Beginn dieses Jahres niedriger als im Vorjahr.
Gauweiler: Irak-Debatte in Union nicht beendet 10:59:05
Die Diskussion in der Union über den Irak-Krieg wird nach Einschätzung des CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler trotz der Geschlossenheitsappelle der Unionsführung weitergehen. "Die Debatte ist noch nicht zu Ende, dafür sorgen unsere amerikanischen Freunde. Sie liefern täglich genug Gründe, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen", sagte Gauweiler.
Militärsprecher: Milizen-Mitglieder in Basra getötet 10:56:50
Laut einem Militärsprecher haben britische Soldaten am Südrand von Basra acht Iraker getötet, die Milizen-Mitglieder gewesen sein sollen.
Das als einzige internationale Organisation im irakischen Kriegsgebiet tätige Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist über den Einsatz so genannter Streubomben besorgt. "Sie sind international nicht verboten", sagte IKRK-Sprecherin Antonella Notari in Genf. "Wir haben keine eigene Bestätigung für den Einsatz, haben aber zur Kenntnis genommen, dass die Briten dies selbst bestätigt haben", sagte die Sprecherin.
UNO: USA haben kein Recht auf irakisches Öl 11:33:29
Die USA haben nach Ansicht eines UN-Experten als Besatzungsmacht keine Recht, nach eigenem Gutdünken über das irakische Öl zu verfügen. Dem Zugriff auf das Öl müsse der der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zustimmen. "Als Okkupationsmacht dürfen die Amerikaner nach den Genfer Konventionen allein die tägliche Verwaltung leiten", sagte Mark Malloch Brown vom UN-Entwicklungsprogramm in New York.
EU-Finanzminister hoffen auf begrenzte Folgen des Krieges 11:25:08
Die EU-Finanzminister hoffen auf möglichst begrenzte wirtschaftliche Folgen des Irak-Krieges. "Wenn der Krieg bald zu Ende geht, dann werden sich die Konsequenzen nur auf den Bereich Tourismus beschränken", sagte der amtierende Vorsitzende der Ministerrunde, der griechische Ressortchef Nikos Christodoulakis. Die Finanzminister werden am Nachmittag zu einem zweitägigen informellen Treffen zusammenkommen.
Russisches Parlament verschiebt Irak-Debatte 11:17:28
Das russische Parlament hat eine Debatte über den Irak-Krieg verschoben, auf der eine die USA hart kritisierende Resolution verabschiedet werden sollte. Der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für internationale Beziehungen, Konstantin Kosatschow, begründete dies mit zahlreichen Änderungswünschen an dem Text.
Der irakische Informationsminister Mohammed Sajjid el Sahhaf hat eine angebliche Botschaft von Präsident Saddam Hussein verlesen, in der er die Iraker auffordert, weiter zu kämpfen. "Mit Gottes Hilfe werden wir ihre Bäuche in der Hölle braten", heißt es in dem von El Sahhaf im irakischen Fernsehen verlesenen Text.
Powell will "runden Tisch" für Irak 11:42:32
Nach dem Vorbild Afghanistans wollen die USA nach dem Ende des Irak-Krieges auch einen Runden Tisch zur Einsetzung einer neuen Regierung in Bagdad einrichten. Eine solche Konferenz sei "eine sehr gute Idee", sagte Außenminister Colin Powell in einem Interview mit der polnischen Tageszeitung "Rzeczpospolita". Exil-Iraker und Oppositionelle müssten in eine neue Regierung eingebunden werden, die "die ganze Nation" repräsentieren solle.
Schiiten stellen sich vor Moschee in Nadschaf 11:39:29
In der irakischen Stadt Nadschaf haben wütende Schiiten amerikanische Soldaten daran gehindert, zur Imam-Ali-Moschee vorzudringen. In der Moschee hatten sich am Donnerstag nach US-Angaben Milizionäre der Fedajin Saddam verschanzt. Laut Fernsehberichten aus Nadschaf befürchteten die Gläubigen, die US-Soldaten könnten die heiligen Stätten von Nedschaf entweihen oder gar die Moschee zerstören. Schiitische Geistliche versuchten, die Menschen zu beruhigen.
Die New Yorker Börse überlegt, auf dem Börsenparkett wieder Berichterstatter des arabischen Fernsehnetzes Al Dschasira zuzulassen. Dies berichtet das "Wall Street Journal". Die Fernsehanstalt war nach vier Jahren Zugang zum Börsenparkett in der vergangenen Woche von der Börse verbannt worden. Börsenvertreter sollen dabei auf Sicherheitsbedenken verwiesen haben.
Blair: Irak soll nur von Irakern regiert werden 12:59:12
Der britische Premierminister Tony Blair hat heute betont, dass der Nachkriegs-Irak nur von Irakern regiert werden solle, nicht von Briten oder Amerikanern. Britische Truppen würden nicht länger im Irak bleiben als notwendig.
Blix äußert Verständis für Irak-Krieg 12:44:45
Der Chef der UN-Waffenkontrolleure im Irak, Hans Blix, hat in Stockholm Verständnis für den Krieg im Irak geäußert. Bei einem Seminar der liberalen Volkspartei erklärte Blix, die US-Regierung habe sich um eine Lösung des Irak-Konfliktes im Rahmen der Vereinten Nationen bemüht. "Hätte der Irak im Februar die Offenlegung aller Fakten angekündigt, hätten die USA mit Sicherheit abgewartet und den militärischen Druck vermindert", erklärte Blix.
Bagdad hat wieder Wasser 12:19:18
In der irakischen Hauptstadt fließt wieder Wasser aus den Leitungen. Strom gibt es aber immer noch nicht, berichten Korrespondenten.
US-Truppen sollen von Kut aus auf Bagdad vorrücken 12:15:11
Laut einem amerikanischen Militärsprecher dringen US-Truppen mittlerweile auch aus Richtung der südöstlich von Bagdad gelegenen Stadt Kut auf die irakische Hauptstadt vor. Weiterhin hätten sich rund 2500 Soldaten der Republikanischen Garden ergeben.
Bagdad (dpa) - Nach rund 17-stündigen Kämpfen haben alliierte Truppen am Freitag den Flughafen von Bagdad erobert. Am Vormittag leisteten die Iraker laut CNN noch sporadischen Widerstand. Der Flughafen, der nur 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist, hat für die erwartete Schlacht um Bagdad entscheidende Bedeutung. In Bagdad herrscht zum ersten Mal seit Kriegsbeginn totaler Stromausfall. Unklarheit herrschte weiter über den Verbleib Saddam Hussein. Der irakische Außenminister Nadschi Sabri sagte der BBC, Saddam sei weder tot noch schwer verletzt.
welt.de, 13:06 Uhr
Laut einem US-Offizier haben amerikanische Truppen in einem Industriebetrieb südlich von Bagdad tausende Kisten mit einem unbekannten weißen Pulver und Dokumente über chemische Waffen gefunden. Auch das Nervengas-Gegenmittel Atropin sei entdeckt worden, sagte Oberst John Peabody.
Russland und China fordern sofortiges Kriegs-Ende 14:06:13
Gemeinsam fordern China und Russland ein umgehendes Ende des Krieges im Irak. Die Vereinten Nationen müssten die zentrale Rolle in dem Konflikt spielen. Unabhängig vom Ausgang des Krieges sollte die UNO über Iraks Zukunft entscheiden, nicht die USA.
Bagdad (dpa) - Wieder sind drei US-Soldaten Opfer einer Selbstmordattacke im Irak geworden. Sie kamen bei einem Anschlag an einem alliierten Militärkontrollpunkt ums Leben. Das teilte das alliierte Hauptquartier in Katar mit. Wie CNN meldet, ereignete sich der Zwischenfall rund 80 Kilometer vor Bagdad. Der Fahrer des mit Sprengstoff beladenen Autos und eine Beifahrerin seien ebenfalls getötet worden. Vor einer Woche hatte sich ein ähnlicher Zwischenfall bei Nadschaf ereignet. Dabei starben vier US-Soldaten.
welt.de, 14:01 Uhr
Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Russlands haben sich bei ihrem Treffen in Paris besorgt über die humanitäre Lage in Irak geäußert. Die Vereinten Nationen müssten "ab sofort" eine zentrale Rolle in Irak spielen, forderte der französische Außenminister de Villepin nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Fischer und dem russischen Außenminister Iwanow. Dies gelte vor allem für den humanitären Bereich, fügte de Villepin hinzu.
US-Militär will Flucht hochrangiger Iraker verhindern 15:06:23
Das US-Militär will offenbar verhindern, dass Mitglieder der irakischen Führung das Land verlassen. "Wir können eine Flucht zum jetzigen Zeitpunkt nicht zulassen", sagte General Brooks vom amerikanischen Zentralkommando.
Erneut Vorwürfe gegen Syrien 15:03:01
Laut US-General Vincent Brooks gibt es Hinweise, dass "einige Leute aus Syrien" gegen die Alliierten im Irak arbeiten.
Flughafen in Bagdad nicht nutzbar 15:00:47
Laut US-Militär ist die Landebahn des Flughafens in Bagdad bei den jüngsten Kämpfen so schwer beschädigt worden, dass sie vorerst nicht benutzbar sei.
Israel erhöht Alarmbereitschaft für Armee 14:58:57
Die israelische Armee hat angesichts des raschen Vormarsches der US-Truppen im Irak-Krieg die Alarmbereitschaft der Streitkräfte und Geheimdienste erhöht. Dies berichtet die Zeitung "Haaretz". Die Armeeführung gehe davon aus, dass mit zunehmendem Druck auf Bagdad die Gefahr wachse, dass der irakische Präsident Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen gegen Israel einsetze.
Soldat und Reporter getötet 14:56:58
Ein US-Soldat und ein amerikanischer Reporter sind offenbar bei einem Unfall mit ihrem Militär-Jeep getötet worden. Über die genauen Umstände sei noch nichts bekannt, sagte ein Militärsprecher.
Heftige Proteste in Pakistan 14:42:48
Zehntausende pakistanische Muslime haben heute in der Stadt Multan gegen den Irak-Krieg protestiert.
BBC: Bagdad praktisch umstellt 14:36:40
Die irakische Hauptstadt Bagdad ist nach den Worten eines BBC-Korrespondenten von US-Truppen "praktisch umstellt" worden. Es sei kaum noch möglich, die Stadt auf den großen Zufahrtsstraßen gegen den Willen der alliierten Verbände zu verlassen oder zu betreten, berichtete der Reporter des britischen Fernsehsenders.
Heftige Anti-Kriegs-Proteste in Bangladesch 14:35:12
Zehntausende Menschen haben in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, gegen den Irak-Krieg protestiert. Die Demonstranten gingen nach den Freitagsgebeten auf die Straße, verbrannten Bush-Puppen und zündeten ein Bürogebäude an.
Rumänien sendet Biowaffen-Spezialisten in den Irak 14:29:39
Die rumänische Regierung hat eine nicht näher genannte Zahl von Spezialisten zur Abwehr von chemischen, biologischen und nuklearen Angriffen nach Kuwait geschickt. Damit entspreche sie einer Anfrage der US-Militärführung.
Irakische Truppen ziehen sich im Norden zurück 14:18:28
Offenbar haben US-Luftangriffe und kurdische Milizen die irakischen Truppen im Norden des Landes dazu gezwungen, sich weiter in Richtung Mossul zurückzuziehen.
Fast eine Millionen Stimmen gegen Irak-Krieg 14:13:17
900 000 Stimmzettel und Unterschriften gegen den Irak-Krieg sind heute der bulgarischen Regierung vom Vorsitzenden der oppositionellen Sozialisten (Ex-Kommunisten), Sergej Stanischew, übergeben worden.
Die US-Truppen auf dem Flughafen von Bagdad sind nach Darstellung des irakischen Informationsministeriums eine „isolierte Insel“. Sie seien vollständig umstellt und isoliert worden, sagte der irakische Informationsminister Sahhaf. Er kündigte den Truppen eine "nicht konventionelle" Nacht an.
US-Militär: Weitere Divison der "Republikanischen Garde" vernichtet 16:18:08
Nach Angaben eines nicht namentlich genannten US-Offiziers ist eine weitere Division der irakischen Elite-Einheit „Republikanische Garde“ vernichtet worden. Zwei der insgesamt drei Brigaden der Divison Nida seien zerstört, sagte der US-Marine der Nachrichtenagentur Reuters.
(jeder mag das für sich selbst auswerten, wie er möchte ;-))
Iraks Führung startet Propagandaoffensive
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Bagdad (dpa) - Nach den Erfolgsmeldungen der US-Truppen über ihren Vormarsch auf Bagdad hat das irakische Regime am Freitag eine propagandistische Offensive gestartet. In einer vom irakischen Fernsehen übertragenen Rede an die Nation rief Machthaber Saddam Hussein die Einwohner der Hauptstadt zum Widerstand gegen das heranrückende US-Militär auf. Danach zeigte das Fernsehen minutenlang Aufnahmen von Saddam in einer jubelnden Menge auf der Straße.
Wann die Bilder aufgenommen wurden und ob es sich tatsächlich um Saddam oder einen möglichen Doppelgänger handelte, war zunächst unklar. Das Pentagon ist weiterhin nicht sicher, ob Saddam noch am Leben ist oder nicht. «Wir wissen nicht, woher die Aufzeichnung kommt und wann sie entstand», sagte Pentagon-Sprecherin Victoria Clarke am Abend in Washington. Sie fügte hinzu, dass die Klärung dieser Frage auch nicht entscheidend sei. «Was zählt, ist, inwieweit dieses Regime noch Kontrolle über das Land hat», sagte die Sprecherin. «Und wir sehen, dass es diese Kontrolle weitgehend verloren hat.»
Am Abend kam es nach neuen Angriffen der US-Truppen auf die irakische Hauptstadt im Zentrum Bagdads zu Schießereien. Aus dem Regierungsviertel und dem Umfeld des Präsidentenpalastes gebe es Feuerstöße aus Sturmgewehren und schweren Maschinengewehren, berichteten dpa-Korrespondenten.
Nach Angaben des britischen Senders BBC hatten Milizen erfolglos versucht, eine ungewöhnlich niedrig über die Stadt fliegende US-Maschine abzuschießen. Es waren die ersten Schießereien im Zentrum Bagdads seit dem Beginn des Krieges vor mehr als zwei Wochen. Zugleich war im Stadtzentrum vom Süden und Westen her heftiger Gefechtslärm zu hören. Offensichtlich flog die US- Luftwaffe massive Angriffe gegen Ziele am Stadtrand und gegen das westliche Umland Bagdads, wo sich auch der internationale Flughafen befindet.
Der irakische Informationsminister Mohammed Sajjid el Sahhaf kündigte am Freitag nach der Einnahme des Flughafens von Bagdad durch das US-Militär massive Gegenwehr an: «Der einzige Weg, wie man mit diesen Söldnern umgeht, ist, dass man sie im Dunkeln und mit nicht konventionellen Mitteln bekämpft.» Er sagte, die US-Truppen auf dem Flughafen seien vollständig umstellt und isoliert worden. Sahhaf forderte die US-Eliteeinheiten auf, sich zu ergeben. «Nach unserer Einschätzung wird es schwierig für irgendeinen von ihnen, da lebend rauszukommen. Das Beste ist, sie geben schnell auf.»
Die US-Truppen hatten nach über 17-stündigen Gefechten am Freitag den strategisch wichtigen Saddam-International-Airport eingenommen. «Der Flughafen hat jetzt einen neuen Namen: Bagdad International, und er wird ein Tor zur Zukunft des Iraks sein», sagte General Vincent Brooks vom US-Zentralkommando in Katar. «Wir haben jetzt ihr Kronjuwel», meinte der britische Militärsprecher Al Lockwood. Die Eroberung des Flughafens sei von großer Bedeutung. «Es war eines unserer Schlüssel-Ziele.» Ein BBC-Korrespondent berichtete, Bagdad sei von US-Truppen «praktisch umstellt» worden. Es sei kaum noch möglich, die Stadt auf den großen Zufahrtsstraßen gegen den Willen der Alliierten zu verlassen oder zu betreten.
Die USA wollen nach Medienberichten den Sieg im Irak selbst dann erklären, wenn Bagdad noch nicht voll unter US-Kontrolle ist. Eine Übergangsverwaltung könne schon in der nächsten Woche ernannt werden, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf das Pentagon. Dabei soll es offenkundig nicht zu einem blutigen Häuserkampf kommen. «Das Ziel ist nicht unbedingt, Gebäude einzunehmen und Gegenden zu besetzen», zitierte die «Washington Post» einen Pentagonbeamten. Das Militär wolle Bagdad isolieren und das Regime für «irrelevant» erklären, selbst wenn Saddam noch lebe, berichtete CNN. US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair wollen das weitere Vorgehen im Irak am kommenden Montag und Dienstag in Nordirland besprechen.
Nach US-Angaben wurden bei einer neuen Selbstmordattacke an einem alliierten Kontrollpunkt rund 80 Kilometer nordwestlich von Bagdad drei Soldaten getötet. Auch der Fahrer eines mit Sprengstoff beladenen Autos sowie eine ihn begleitende Frau seien getötet worden. Vor einer Woche waren bei einem ähnlichen Zwischenfall nahe der zentralirakischen Stadt Nadschaf vier US-Soldaten getötet worden.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sind nach den Kämpfen vor Bagdad noch vier von sechs Divisionen der Saddam ergebenen Republikanischen Garde verblieben. Aber auch diese vier Einheiten seien «deutlich geschwächt», sagte General Stanley McChrystal vor Journalisten. Nach Angaben von US-Militärsprecher Oberst Steve Pennington legten in den vergangenen beiden Tagen immer mehr Kämpfer der regimetreuen Republikanischen Garde die Waffen nieder. Sie hätten einfach die Waffen weggeworfen, ihre Uniformen ausgezogen und sich davongemacht. Allein am Freitag kapitulierten nach US-Angaben rund 2500 Mitglieder von Saddam Husseins Elitetruppe.
In der Fünf-Millionen-Metropole Bagdad mussten viele Menschen auch am Freitag ohne Strom auskommen. Das Elektrizitätsnetz der Stadt war am Donnerstagabend nach schweren Luftangriffen zusammengebrochen. Am Freitag wurde die Wasserversorgung nach über 16-stündiger Unterbrechung in verschiedenen Vierteln der Stadt wieder aufgenommen.
05.04.2003 um 08:43 Uhr
US-Truppen nähern sich Bagdads Zentrum
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Bagdad/Kuwait-Stadt (dpa) - US-Panzereinheiten haben am Samstagmorgen damit begonnen, in Richtung des Stadtzentrums von Bagdad vorzurücken. Am 17. Kriegstag drangen die Panzer erstmals in die 5-Millionenstadt selbst ein, berichtete ein Reporter des US-Fernsehsenders CNN, der die Truppen begleitet. Der Vormarsch stoße aber auf erheblichen Widerstand. Die Panzer würden mit Flugabwehrkanonen beschossen. Bagdad lag auch in der Nacht unter Dauerbeschuss. In der Nähe der Hauptstadt töteten US-Soldaten an einem Kontrollpunkt sieben Zivilisten.
Nach den ersten Aufklärungsmissionen in der Stadt sei es das Ziel, sagte der Reporter weiter, sichere Zufahrtskorridore in die Stadt für die nachrückenden Truppen zu schaffen. Während die US-Panzer bereits in Bagdad operierten, zeigten Live-Fernsehbilder beinahe normalen Autoverkehr auf den Straßen. Bagdad ist seit mehr als 24 Stunden vom Stromnetz weitgehend abgeschnitten und liegt nachts fast völlig im Dunkeln. In einigen Gebieten soll mittlerweile die Stromversorgung wieder hergestellt sein.
CNN berichtete auch von Absetzbewegungen von Beamten des Regimes von Saddam Hussein. Viele würden mit Koffern voller Geld aus Bagdad in Richtung Südosten fliehen, sagte ein Reporter.
Unterdessen gab es weiter Kämpfe in der Umgebung des am Freitag von den Amerikanern eroberten Internationalen Flughafens im Südwesten von Bagdad. Anhaltende Kämpfe wurden auch aus den Städten Basra und Samawah gemeldet. In Zentralirak stürzte ein Cobra-Hubschrauber ab. Dabei wurden laut Pentagonkreisen zwei US-Soldaten getötet.
Die amerikanischen Truppen hatten den Flughafen am Freitagnachmittag nach erbitterten Gefechten eingenommen. Iraks Informationsminister Mohammed Sajjid el Sahhaf kündigte daraufhin massive Gegenwehr mit «unkonventionellen Mitteln» an. Nach BBC-Berichten betonte der Minister, dass sich dies nicht auf Massenvernichtungswaffen beziehe. «Was ich meine sind Kommando- und Märtyrer-(Selbstmord-)Einsätze auf eine neue, kreative Art.» Der britische Luftwaffen-Generalleutnant Brian Burridge sagte, Zivilisten könnten gezwungen werden, zum Schutz irakischer Kämpfer auf den Flughafen zu marschieren. Es gebe Informationen, dass im Südwesten Bagdads die Menschen mit Lautsprechern aufgefordert worden seien, zum Flughafen zu gehen.
Bei einem neuen Zwischenfall an einer Straßensperre südöstlich von Bagdad töteten amerikanische Soldaten nach einem Bericht des US-Senders ABC am Freitag sieben Zivilisten, darunter drei Kinder. Ein ABC-Reporter berichtete, Marineinfanteristen hätten mit Signalmunition auf ein Auto gefeuert, das nicht anhalten wollte. Ein Mann sei dabei getötet worden. Als sich die Soldaten um verletzte Insassen des Wagens kümmerten, habe ein Militärlaster die Sperre durchbrechen wollen. Die Marines schossen auf den Lkw, der sich daraufhin überschlug. Die meisten Opfer habe es in einem weiteren Kleinbus und einem landwirtschaftlichen Fahrzeug gegeben, die hinter dem Militärlaster fuhren.
Der Verbleib des irakischen Machthabers Saddam Hussein ist weiter unklar. Der amerikanische Geheimdienst analysiert nach CNN-Angaben Aufnahmen des irakischen Fernsehens, die Saddam Hussein in den Straßen Bagdads zeigten, wie er Menschen begrüßte. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, sagte am Freitag, es wäre zwar hilfreich, wenn Saddam Hussein tot oder lebendig gefunden würde. Aber der Sieg werde davon nicht abhängen.
Im Nordirak konnten kurdische Truppen offenbar ohne größere Gefechte Geländegewinne verbuchen. Reporter des britischen Senders BBC berichteten aus der Region von schweren Luftangriffen der US-Streitkräfte auf irakische Stellungen. Die irakische Armee habe sich vielerorts zurückgezogen, und die Kurden seien «ohne einen Schuss» in diese Gebiete vorgerückt. Bei der Stadt Mosul soll es aber Gefechte zwischen kurdischen und irakischen Soldaten gegeben haben.
Nach dem Ende des Irak-Kriegs will sich die Europäische Union verstärkt beim Wiederaufbau des Landes engagieren. Dies bekräftigte der EU-Beauftragte für Außenpolitik, Javier Solana, am Samstag in einem CNN-Interview. Europa sei bereit, Geld zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung für ein Engagement sei aber eine neue UN-Resolution. Solana war zuvor mit Außenminister Colin Powell und anderen Mitgliedern der Regierung in Washington zusammengetroffen.
05.04.2003 um 09:08 Uhr
US-Panzer stoßen in Richtung Stadtzentrum von Bagdad vor
Bagdad/Kuwait-Stadt (dpa) - US-Panzereinheiten haben am Samstagmorgen damit begonnen, in Richtung des Stadtzentrums von Bagdad vorzurücken. Am 17. Kriegstag drangen die Panzer erstmals in die 5-Millionenstadt selbst ein, berichtete ein Reporter des US-Fernsehsenders CNN, der die Truppen begleitet. Der Vormarsch stoße aber auf erheblichen Widerstand. Die Panzer würden mit Flugabwehrkanonen beschossen. Bagdad lag auch in der Nacht unter Dauerbeschuss. In der Nähe der Hauptstadt töteten US-Soldaten an einem Kontrollpunkt sieben Zivilisten.
Nach den ersten Aufklärungsmissionen in der Stadt sei es das Ziel, sagte der Reporter weiter, sichere Zufahrtskorridore in die Stadt für die nachrückenden Truppen zu schaffen. Während die US-Panzer bereits in Bagdad operierten, zeigten Live-Fernsehbilder beinahe normalen Autoverkehr auf den Straßen. Bagdad ist seit mehr als 24 Stunden vom Stromnetz weitgehend abgeschnitten und liegt nachts fast völlig im Dunkeln. In einigen Gebieten soll mittlerweile die Stromversorgung wieder hergestellt sein.
CNN berichtete auch von Absetzbewegungen von Beamten des Regimes von Saddam Hussein. Viele würden mit Koffern voller Geld aus Bagdad in Richtung Südosten fliehen, sagte ein Reporter.
Unterdessen gab es weiter Kämpfe in der Umgebung des am Freitag von den Amerikanern eroberten Internationalen Flughafens im Südwesten von Bagdad. Anhaltende Kämpfe wurden auch aus den Städten Basra und Samawah gemeldet. In Zentralirak stürzte ein Cobra-Hubschrauber ab. Dabei wurden laut Pentagonkreisen zwei US-Soldaten getötet.
Die amerikanischen Truppen hatten den Flughafen am Freitagnachmittag nach erbitterten Gefechten eingenommen. Iraks Informationsminister Mohammed Sajjid el Sahhaf kündigte daraufhin massive Gegenwehr mit «unkonventionellen Mitteln» an. Nach BBC-Berichten betonte der Minister, dass sich dies nicht auf Massenvernichtungswaffen beziehe. «Was ich meine sind Kommando- und Märtyrer-(Selbstmord-)Einsätze auf eine neue, kreative Art.» Der britische Luftwaffen-Generalleutnant Brian Burridge sagte, Zivilisten könnten gezwungen werden, zum Schutz irakischer Kämpfer auf den Flughafen zu marschieren. Es gebe Informationen, dass im Südwesten Bagdads die Menschen mit Lautsprechern aufgefordert worden seien, zum Flughafen zu gehen.
Bei einem neuen Zwischenfall an einer Straßensperre südöstlich von Bagdad töteten amerikanische Soldaten nach einem Bericht des US-Senders ABC am Freitag sieben Zivilisten, darunter drei Kinder. Ein ABC-Reporter berichtete, Marineinfanteristen hätten mit Signalmunition auf ein Auto gefeuert, das nicht anhalten wollte. Ein Mann sei dabei getötet worden. Als sich die Soldaten um verletzte Insassen des Wagens kümmerten, habe ein Militärlaster die Sperre durchbrechen wollen. Die Marines schossen auf den Lkw, der sich daraufhin überschlug. Die meisten Opfer habe es in einem weiteren Kleinbus und einem landwirtschaftlichen Fahrzeug gegeben, die hinter dem Militärlaster fuhren.
Der Verbleib des irakischen Machthabers Saddam Hussein ist weiter unklar. Der amerikanische Geheimdienst analysiert nach CNN-Angaben Aufnahmen des irakischen Fernsehens, die Saddam Hussein in den Straßen Bagdads zeigten, wie er Menschen begrüßte. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, sagte am Freitag, es wäre zwar hilfreich, wenn Saddam Hussein tot oder lebendig gefunden würde. Aber der Sieg werde davon nicht abhängen.
Im Nordirak konnten kurdische Truppen offenbar ohne größere Gefechte Geländegewinne verbuchen. Reporter des britischen Senders BBC berichteten aus der Region von schweren Luftangriffen der US-Streitkräfte auf irakische Stellungen. Die irakische Armee habe sich vielerorts zurückgezogen, und die Kurden seien «ohne einen Schuss» in diese Gebiete vorgerückt. Bei der Stadt Mosul soll es aber Gefechte zwischen kurdischen und irakischen Soldaten gegeben haben.
Nach dem Ende des Irak-Kriegs will sich die Europäische Union verstärkt beim Wiederaufbau des Landes engagieren. Dies bekräftigte der EU-Beauftragte für Außenpolitik, Javier Solana, am Samstag in einem CNN-Interview. Europa sei bereit, Geld zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung für ein Engagement sei aber eine neue UN-Resolution. Solana war zuvor mit Außenminister Colin Powell und anderen Mitgliedern der Regierung in Washington zusammengetroffen.
05.04.2003 um 09:08 Uhr WELT.de
UN-Generalsekretär Kofi Annan hat den Weltsicherheitsrat zu einer Sondersitzung für heute (17.00 Uhr MESZ) einberufen. Dabei soll die Lage im Irak erörtert werden. Arabische Länder hätten ihren Unmut über den Irak-Krieg bekundet und stärkere Bemühungen der Vereinten Nationen um einen Waffenstillstand angemahnt, sagte Annan.
Irakische Regierung: US-Angriff zurückgeschlagen 08:51:04
Der irakische Informationsminister hat erklärt, der amerikanische Angriff auf das Stadtzentrum Bagdads sei zurückgeschlagen worden. Minister el Sahhaf sagte, die Panzereinheiten seien "abgeschlachtet" worden.
Briten kontrollieren angeblich größten Teil Basras 08:39:20
Britische Truppen kontrollieren nach Militärangaben den größten Teil Basras im Süden Iraks. Es gebe allerdings noch Widerstand von irakischer Seite, sagte Militärsprecher Al Lockwood. Er bestätigte, dass bei den Kämpfen in der Stadt drei britische Soldaten getötet worden seien.
Bagdad (Reuters) - Zweieinhalb Wochen nach Beginn des Irak-Krieges haben US-Truppen am Montag mit zahlreichen Panzern das Zentrum Bagdads angegriffen und nach eigenen Angaben den Hauptpalast von Präsident Saddam Hussein besetzt.
Reuters-Korrespondenten berichteten von schweren Kämpfen in der Innenstadt. "Überall wird geschossen", sagte Reuters-Reporterin Samia Nakhoul. Ein US-Militärsprecher sagte, in der Gegend gebe es zwei Präsidentenpaläste, und US-Truppen befänden sich in beiden. "Wir haben den Hauptpalast des Präsidenten in der Innenstadt Bagdads erobert", ergänzte er. Über dem Zentrum der Hauptstadt standen Rauchschwaden. Wie zuletzt in den Außenbezirken zündeten irakische Verteidiger mit Öl gefüllte Gräben an, um mit den schwarzen Rauchwolken den anrückenden US-Truppen die Sicht zu erschweren. An den Finanzmärkten reagierte der Dollar mit deutlichen Kurszuwächsen auf das Vorrücken der US-Truppen, an den asiatischen Börsen legten auch die Aktienkurse deutlich zu.
Reuters-Korrespondentin Nakhoul sagte, zwei Panzer seien am Tor eines Präsidentenpalastes im Zentrum, US-Einheiten hätten das Gelände gestürmt. "Sie sind genau im Herzen der Stadt", sagte die Reuters-Korrespondentin über die US-Truppen. Mehrere schwere Explosionen hätten den Präsidentenpalast erschüttert. Der US-Sender Fox News berichtete, US-Soldaten hätten die amerikanische Fahne in dem Palast gehisst. "Bagdad gehört uns", sagte ein US-Infanterie-Offizier dem Sender. Er habe vor, einen der "golden Wasserhähne in Saddam Husseins Badezimmer" aufzudrehen und zum ersten Mal seit einem Monat zu duschen.
US-MILITÄR: 65 PANZER RÜCKTEN AUF ZENTRUM VOR
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sprach von einer Machtdemonstration. "Es ist eine deutliche Botschaft an das Regime, dass wir überall hingehen können, wann immer wir es wollen." Es sei jedoch nicht angemessen, von einer "Schlacht um Bagdad zu sprechen.
Der Militärsprecher sagte, der Einsatz sei bislang äußerst erfolgreich. "Wir versuchen einzuschätzen, was seine (Saddams) Antwort ist." Am Einsatz seien 65 Panzer und 40 weitere Kampffahrzeuge beteiligt. Bislang gebe es keine Berichte über Verluste auf Seiten der US-Truppen.
Der Angriff am Montag war der tiefste Vorstoß der US-geführten Streitkräfte in die irakische Hauptstadt seit dem Beginn des Kriegs am 20. März. Nach US-Militärangaben waren bei Vorstößen am Wochenende 2000 irakische Soldaten getötet worden. Im Kampf um die Kontrolle von Bagdad hatten die US-geführten Truppen am Sonntag nach eigenen Angaben die Stadt fast vollständig eingekreist.
Iraks Informationsminister Mohammed Said el Sahaf sagte dagegen, Bagdad sei sicher. Die vorrückenden US-Truppen begingen an den Wällen von Bagdad Selbstmord.
USA: HABEN KONTROLLE ÜBER STADT KERBELA
Das US-Militär teilte zudem mit, sie habe Kontrolle über die den Schiiten heilige Stadt Kerbela etwa 110 Kilometer südlich von Bagdad erlangt. Dort sei es zu heftigen Gefechten mit irakischen paramilitärischen Einheiten gekommen, die Nachschublinien der US-Truppen bedroht hätten.
In der südirakischen Stadt Basra kontrollieren britische Truppen mittlerweile nach eigenen Angaben den größten Teil der Stadt. Guerilla-Kämpfer stellen nach Worten eines britischen Kommandeurs aber weiterhin eine Gefahr dar. Der stellvertretende britische Kommandeur am Golf, Generalmajor Peter Wall, äußerte sich am Montag in einem Reuters-Interview zurückhaltend auf die Frage, wie viel der Stadt unter britischer Kontrolle stehe. "Das ist eine schwierige Frage, weil in der Folge einer solchen Situation alle möglichen Bedrohungen entstehen können, besonders nachts", sagte er.
US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair wollten sich am Montag in Dublin treffen. Zwischen den USA und anderen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats ist umstritten, welche Rolle die Vereinten Nationen (UNO) bei der Neuordnung des Iraks nach Kriegsende übernehmen sollen. Der UNO-Sicherheitsrat setzte ein informelles Treffen mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan zum Irak-Konflikt an. Einzelheiten wurden nicht bekannt.
Die schweren Kämpfe in Bagdad am Morgen sind nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums noch nicht der Beginn der entscheidenden Schlacht um die irakische Hauptstadt gewesen. "Dies stellt noch nicht die Schlacht um Bagdad dar", sagte ein Pentagon-Sprecher am Montag in Washington. Die US-Truppen hätten mit ihren Vorstößen lediglich "eine starke Botschaft" vermitteln wollen, um zu zeigen, "dass wir dort hingehen können, wo wir wollen und wann wir wollen".
CNN
Reuters 09:37 CEST
Bagdad (Reuters) - Der irakische Informationsminister Mohammed Saeed el Sahaf hat Berichte über die Einnahme eines Präsidentenpalastes in Bagdad durch US-Truppen zurückgewiesen.
Die US-Streitkräfte würden "abgeschlachtet", sagte er am Montag. "Die Ungläubigen begehen zu hunderten Selbstmord an den Toren von Bagdad." Er verneinte, dass 65 US-Panzer in die Stadt eingerückt seien. "Ich kann sie beruhigen, Bagdad ist sicher, geschützt. Die Iraker sind Helden."
Journalisten hatten zuvor von Gefechten im Zentrum der Stadt um einen Palast berichtet, in den US-Soldaten eingerückt seien. Das US-Militär sprach von einem gepanzerten Überfall von 65 Panzern und 40 gepanzerten Fahrzeugen.