Was ist die Commerzbank wert?
Kennt jemand das Portfolio französischer Staatsanleihen bei deutschen Banken? Meine Quelle gibt nichts darüber her :-(
abgestuft.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,797107,00.html
Verwirrung bei Standard & Poor's: Sie verschickte eine Meldung, in der es hieß, Frankreichs Kreditwürdigkeit habe sich verschlechtert. Ein technischer Defekt, hieß es, als der Irrtum korrigiert wurde. Paris verlangt nun eine behördliche Untersuchung.
Hätte mich auch gewundert, denn die Verschuldung der Grande Nation beträgt gerade mal 81,7 % - weniger als die von Deutschland (83,2 %).
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/...042011-AP-DE.PDF
Das ist zwar unlogisch (wegen des Retro-Zeitsprungs), aber so steht es eben dort:
Bulgarien§ 16,2%
Tschechien§ 38,5%
Dänemark§ 43,6%
Deutschland§ 83,2%
Estland§ 6,6%
Irland§ 96,2%
Griechenland§ 142,8%
Spanien§ 60,1%
Frankreich§ 81,7%
Italien§ 119,0%
Zypern§ 60,8%
Lettland§ 44,7%
Litauen§ 38,2%
Luxemburg§ 18,4%
Ungarn§ 80,2%
Malta§ 68,0%
Niederlande§ 62,7%
Österreich§ 72,3%
Polen§ 55,0%
Portugal§ 93,0%
Rumänien§ 30,8%
Slowenien§ 38,0%
Slowakei§ 41,0%
Finnland§ 48,4%
Schweden§ 39,8%
Großbritannien§ 80,0%
Belgien§ 96,8% In den Jahren 2009 und 2010 hat die Finanzkrise zu einem Anstieg der Staatsverschuldung geführt, wie es sie nach dem Zweiten Weltkrieg noch nie gegeben hat! Die 60%-Grenze steht nur noch auf dem Papier.
Drei Staaten wären zahlungsunfähig geworden, wenn die anderen EURO-Länder nicht frische Darlehen gegeben hätte: Griechenland, Irland, Portugal.
In Deutschland ist die Staatsverschuldung im Laufe eines einzigen Jahres um fast 10% gestiegen - das ist eine extrem starke Zunahme. Eventuell wird die Verschuldung in Zukunft um einige Prozentpunkte sinken, wenn aus der Bankenrettung sehr hohe Beträge zurückfließen. Aber gegenwärtig ist Deutschland eines der am höchsten verschuldeten Länder Europas.
Laut Bund Deutscher Steuerzahler haben wir in 2011 über 60 Mrd an Zinsen zu zahlen...
http://www.steuerzahler.de/files/19765/Zinsdiagramm_31.01.2011.pdf
Und die Milliarden an Stütze und Alimentationen für Leute, die nie einen Heller Steuer oder Sozialabgabe gezahlt haben - und das gleich generationenweise.
Oder wer hätte zum Beispiel vermutet, dass Deutschland für die Gesundheitsversorgung der Eltern und Kinder hier lebender Ausländer aufgrund "bilateraler Abkommen" aufkommen muss, auch wenn diese in ihrer Heimat wohnen und nicht der EU angehören?
Da wäre das Sozialsystem jeden anderen Landes längst kollabiert. Bei uns wird es zwar etwas länger dauern, ist aber nur eine Frage der Zeit.
Zu viele fressen dem Staat die Haare vom Kopf, sind Netto-Transferempfänger. Nur ein verschwindend geringer Teil ist Netto-Zahler; und der wird schlechter behandelt wie eine Leprakolonie. Um die kümmern sich wenigstens die Menschenrechtler.
Um die Gutverdiener und Leistungsträger allenfalls die Steuerfahndung.
...die 1,46 haben gehalten.
Das macht Hoffunug, weil hier anscheinend eine Unterstützung gefunden ist.
Die "NICHT-Politiker" Lukas Papademos Griechenland und Mario Monti Italien könnten hier für einen Trendwechsel sorgen.
Und gleich morgen Abend geh ich zum Italiener und bespreche mit ihm bei Grappa und Parmaschinken, wie wir die ganze borca miseria lösen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Sorgengeplagten, Nörglern und Zweiflern
eine gute Nacht.
Fuzzi
Ein Wort zum Freitag: ich glaube nicht an eine Rallye zum Ende des Jahres. Das passt nicht zum aktuellen Umfeld.
Zum einen deshalb, weil die Institutionellen seeeeehr viel Cash momentan in Renten etc. und vgl.weise wenig in Aktien investiert haben und sich das kaum kurzfristig ändert.
Zum anderen zeigt sich in den letzten Jahren ein psychologisches Muster als signifikant bei der Masse der Börsenteilnehmer: "Angst" UND "Ich habe Angst und ich glaube, dass die anderen Mitspieler auch Angst haben" (s. Studien aus Berkeley). Also man überträgt seine Wahrnehmung auf andere Individuen und unterstellt damit ähnlicheHandlungen. Daraus resultiert eine ganz eigene Dynamik.
Daraus folgt für mich: ruhig bleiben, die Analysten nicht zu ernst nehmen (aber auch nicht komplett ignorieren, denn die haben Einfluss auf das Verhaltensmuster) und warten (statt panischen Aktionismus).
Ein Stresstest ist mit der Bewertung am 30.06.2012 ja nicht verbunden. Muss die Commerzbank ihre (italienischen) Staatsanleihen dann überhaupt mit den Marktwert bewerten (Ausnahme Griechenland? Ich denke, nicht, sodass von dieser Seite kein Ungemach droht.
Also, wo ist das Problem?
Die Rede ist von der "Wall of Worry". Dazu investorwissen24:
"Ein Ausdruck, der verwendet wird, um eine auf steigende Tendenz eingestellte [bullish] Marktströmung zu beschreiben, die angesichts negativer Unklarheiten auftritt.
Wenn die Aktienpreise unabhängig von Marktunklarheiten steigen, sagt man, die Aktienbörse erklettert eine Mauer der Sorgen. Diese Sorgen können politische oder wirtschaftliche Risiken einschließen. Sobald die wahrgenommenen Risiken aufgelöst worden oder überstanden sind, neigen die durchschnittliche Marktaktienkurse dazu zurückzugehen."
Jüngstes Beispiel: Lehman-Krise. Siehe Dax-Chart vom März 2009.
Das selbe gilt für Coba. Damals, am Tiefpunkt, gab es nur noch Abgesänge und negative Kommentare und die Analysten stuften wie besessen zurück (mussten sie ja).
Meiner Erinnerung nach sagte Bernecker den nachfolgenden Kursanstieg vorher. Ich werde gelegentlich in meinem Archiv nachschauen, was er damals geschrieben hat.
Mein Glaube an das Nichtenstehen der Rallye bis Ende 11 ist ja auch nur eine Aussage a la "wahrscheinlich wird es so nicht kommen, es ist dennoch nicht ausgeschlossen".
Es gab interessante Untersuchungen (Gruppendynamik), bei denen "neg." beeinflusste Börsenteilnehmer (in einem Experiment) mit Neutralen zusammen "Crashs" erzeugt haben . Bei sonst gleichen Bedingungen und Austausch der Negativen durch Computer ging es ohne Crash aus. Klar: das sind Modelle, die mit der nötigen Vorsicht interpretiert werden müssen. Aber sie zeigen schon Übereinstimmungen mit der Realität, die man mal im Hinterkopf behalten kann.
Daumen hoch für so viel Dummheit
Naja, nach HGB und IFRS, also den relevanten Rechnungslegungssystemen, muss die CoBa Staatsanleihen nicht zu Marktpreisen bewertet. Speziell nach IFRS liegt ein Wahlrecht vor. Eine andere Sache ist jedoch die EK-Unterlegung für Geschäft, früher geregelt im KWG und jetzt gem. Basel II bzw. Solvabilitätsverordnung (SolvV). Diese soll wohl dahingehend geändert werden, dass Staatsanleihen zur Berechnung des EK-Bedarfs zwingend Mark-to-Market bewertet werden müssen.
-- keine feindliche Übernahme möglich
-- keine Kapitalerhöhung erforderlich (sieh Posting #57)
-- Griechenland in trockenen Tüchern
-- Italien so gut wie gerettet
-- kein größerer Abschreibungsbedarf mehr
-- die Commerzbank ist profitabel
Also, wo ist das Problem?
bist Du wirklich der Meinung wir, die Deutschen würden "unsere Kurse"
selbst "runterprügeln...
sorry..von welchen Stern kommst Du ?
Ich erkläre es mir (u.a.) so:
Die Angst wird durch eine Verkettung negativer Ereignisse und Nachrichten erzeugt. Der Tunellblick nimmt zu: der Markt nimmt zunehmend nur noch Negatives wahr und blendet Positives aus. Die Kurse fallen, fallen scheinbar endlos, bis man die Abwärtsbewegung als die neue Normalität wahrnimmt und es sich kaum mehr vorstellen kann, dass es auch einmal anders war oder gar wieder anders kommen könnte.
An diesem Punkt angelangt, schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass weitere, als bedrohlich empfundene negative Nachrichten auftreten. Gleichzeitig schwindet die Bereitschaft, Nachrichten als negativ wahrzunehmen. Die Psyche scheint sich hier mit einer Art Endorphine zu schützen. Die Baisse erlahmt damit (Erschöpfungssyndrom).
Gleichzeitig wächst die Wahrscheinlichkeit, dass wieder positive Nachrichten auftauchen, oder Nachrichten als positiv interpretiert werden.
An diesem Punkt ereignen sich zwei entscheidende Dinge:
Erstens verharrt der Markt in einer Art Schwerelosigkeit und ist in diesem Zustand leicht zu beeinflussen, erkennbar an zunehmenden Dojis in den Candlesticks.
Zweitens beginnt Smart Money mit der Akkumulierungsphase. In dieser Phase wird nicht mehr verkauft. Shortpositionen werden gecovert, Longpositionen werden aufgebaut.
Die Massen werden zwar mit immer hysterischeren "Analysen" zum Verkaufen gegängelt, um den großen Inhabern von Shortpositionen einen günstigen Ausstieg zu ermöglichen, Smart Money aber hat die Seiten längst gewechselt.
Nun beginnt das Spiel mit umgekehrten Vorzeichen von neuem:
Begleitend zum Positionsaufbau stufen die Auftragsschreiber (Analysten) sukzessive hoch und locken die Anlegermassen zum Einstieg. Die Kursanstiege treten in ihre zweite Phase. Am Ende, wenn die Kurse scheinbar nur noch steigen -und die Anleger sich gar nicht mehr vorstellen können, dass es auch einmal anders war...- hat sich Smart Money längst wieder vom Acker gemacht; begleitet von den Lobgesängen der Auftragsschreiber, die die Kurse ein letztes Mal hochjubeln, um Smart Money einen günstigen Ausstieg zu bereiten.
Aktuell, so habe ich den Eindruck (und habe deshalb diesen Thread auch gegründet), sind wir wieder nahe der Akkumulierungsphase.
Vgl. a. "Dow Theory: The Three Phases Of Primary Trends"
http://www.investopedia.com/university/Dowtheory/...asp#axzz1dOEzYv5V
@matze
Ich glaube nicht, das sjemand die Coba jetzt übernehmen wollen würde und mit der Sperrminorität des Bundes hast Du recht...
Zu allem anderen Italien so gut wie gerettet, keine Kapitalerhöhung etc. Könntest Du diese These irgandwie belegen?
Wie ich eben lesen muss, stimmt die gar nicht: bei der Verschuldung Deutschlands sind die plöttzlich wie ein Karnickel aus dem Zylinder aufgetauchten 55 Milliarden der HRE noch nicht mitgerechnet (hätte ich eigentlich merken müssen).
Als neue und berichtigte Zahl nennt die Süddeutsche Zeitung heute 81,1 Mrd. Euro.
Damit liegt unsere Verschuldung sogar noch ganz knapp unter der Frankreichs.
Ich bin erleichtert! Wenn das man keine gute Nachricht ist. Alles wird gut.