Was ich derzeit lese

Ein Kriminalfall, der in Berlin des Jahres 1923 grosses Aufsehen erregt:

Angeklagt sind zwei Freundinnen und die Mutter der einen.

Ein Mädchen aus der Braunschweigischen Provinz kommt in die Hauptstadt Berlin, lernt dort einen Handwerker in sicherer Position kennen und nach kurzer Zeit sind sie verheiratet....
Das junge Paar hat aber "keine eigene Wirtschaft", denn sie leben aus Kostengründen im Haushalt der Schwiegermutter, die sich in alles einmischt........

Die junge Frau büchst aus und reist zurück in den Haushalt ihrer Eltern. Doch auch dort hat sie keine Ruhe: denn "eine Frau gehört zu ihrem Mann" - so die Formulierung des eigenen Vaters.
Zurück in Berlin, schmieden die beiden jungen Frauen Pläne, wie sie den prügelnden Handwerker "um die Ecke bringen" könnten.....

Und landen vor Gericht.

Auch wenn die Geschichte schon hundert Jahre "alt" ist - prügelnde Ehemänner soll es auch heute immer noch geben...  

Also, bizarre Fortpflanzungsmethoden kommen nicht zu kurz.  

 

Nein, hab ich noch nicht gelesen - allerdings die Besprechung aus dem

Spiegel......https://www.spiegel.de/kultur/literatur/...omas-hettche-a-992046.html  

Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

in Portionen zwischen 27 und 44 Minuten......

Geduld ist da schon gefragt - aber es lohnt sich.
Der Sprecher Matic (verstorbener Burg-Schauspieler aus Wien) lohnt das Reinhören.

F.P.

 

und können bis zu 30 Tagen als Podcast heruntergeladen werden.

Schreibt der Sender rbb

F.P.  

ein älterer Herr unternimmt mit seinem Pfleger eine Reise zu den eigenen "Ursprüngen"; mit einem 100 Jahre alten Baedeker, der ihm als Informationsquelle zu Türen steht, die zwischenzeitlich mehr oder weniger verschlossen sind.

Anfangs etwas umständlich zu lesen; der Stil scheint "rückwärtsgewandt" - aber nach dem ersten Widerstand für den Leser, wächst das Vergnügen am Lesen.

Interessant sind die Einstellungen zwischen dem jungen Pfleger und dem alten Herren geschildert, schonungslos und mit zunehmender Spannung.

F.P.  

As a veteran war correspondent, Chris Hedges has survived ambushes in Central America, imprisonment in Sudan, and a beating by Saudi military police. He has seen children murdered for sport in Gaza and petty thugs elevated into war heroes in the Balkans. Hedges, who is also a former divinity student, has seen war at its worst and knows too well that to those who pass through it, war can be exhilarating and even addictive: “It gives us purpose, meaning, a reason for living.” Drawing on his own experience and on the literature of combat from Homer to Michael Herr, Hedges shows how war seduces not just those on the front lines but entire societies, corrupting politics, destroying culture, and perverting the most basic human desires.

Annie Ernaux: Eine Frau
erschienen 2018  bei Gallimard unter dem Originaltitel "Une Femme"

und 2019 bei Suhrkamp, übersetzt von Sonja Finck
mit der ISBN 978-3-518-22512-7

Mehr dazu nach der Lektüre

F.P.  

.Eine Frau stirbt und die Tochter dröselt das Leben in der Rückschau auf........ sie kommt aus der Normandie, diese Frau; wird in kleinbürgerliche Verhältnisse hineingeboren, heiratet und lebt in kleinbürgerlichen Verhältnissen weiter bis sie den Sprung schafft und sich und ihrer Familie eine Existenzgrundlage dadurch erschafft, dass sie eine Gastronomie übernimmt, in Verbindung mit einem Lebensmittelgeschäft...das erste Kind stirbt; das zweite Kind wird erwachsen, studiert und erarbeitet sich die Grundlage für eine gesicherte Existenz in der französischen Gesellschaft.

Ein liebevolles Buch - eine Rückschau, die schmerzt; sie  kann in dieser oder ähnlicher Form jede 'Familie treffen, einschliesslich der Demenz und dem einsamen Tod eines lieben Menschen.

Ein eindrucksvolles Buch und eine nachdenkliche Familiengeschichte.

F.P...  

Jan Bürger, geboren 1968, studierte in Hamburg
schrieb Bücher über Hans Henny Jahn, Gottfried Benn, Max Frisch....

Er war Redakteur in Berlin, als auch Gastprofessor in Nashville, Tennessee.

Seit 2002 arbeitet er m Deutschen Literaturarchiv in Marbach/Neckar.
Er verfasste "Der Neckar" - eine literarische Reise und über Joseph Roth: Reisen in die Ukraine und nach Russland

Sein Buch: Zwischen Himmel und Erde ist neu auf dem Markt (erschienen bei Beck) mit der ISBN 978-3-406-75814-0

und konzentriert sich dabei hauptsächlich auf die Entwicklung der Stadt seit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Anstatt eines Reiseführers bietet das Buch Informationen und Hintergründe zuhauf.

F.P.  

Usama Al Shamani:

In der Ferne sprechen die Bäume arabisch
(aus dem Zürcher Limmat Verlag)

Möglicherweise hat da jemandem sein "Weihnachtsgeschenk" nicht so gut gefallen, dass er/sie es behalten möchte.......

F.P.  

Ann Petra: Die Strasse
1946 in den USA erstmals erschienen
und von Uta Strätling aus dem amerikanischen Englisch ins deuitsche übersetzt.

Die deutsche Ausgabe erschien 2929 bei Nagel & Kimche
mit der ISBN 978-3-312-01160-5  

Die Autorin heisst richtig

Ann Petry  

der auch zeitenweise in Italien lebte und im Alter nach Kalifornien auswanderte......

Wer könnte das gewesen sein?
Und mit welchem Buch ist er auch in Deutschland bekannt geworden ?

F.P.  

Oder so:
Was glüht denn da ?  

den suche ich nicht......

Der, den ich meine wurde international unter einem anderen Namen bekannt - vor allem als Schriftsteller von Romanen

F.P.  

Sándor Márai, geboren 11. April 1900 als Grosschmid Sándor Károly Henrik in Kassa, Österreich-Ungarn; gestorben 22. Februar 1989 in San Diego, USA

denn das Buch, das da eingeblendet  erschien,  konnte ich aufgrund meiner Sehschwäche leider nicht entziffern.....

Wahrscheinlich heisst es "Die Glut" , was als  Titel ja auch gefragt war. Und dann macht das post # 442 wieder Sinn.

Einen schönen Abend allerseits

F.P.
 

Die Autorin war mit ihrem Erstlingswerk "Die Strasse" auf Anhieb erfolgreich. Der Titel erschien in den USA schon 1946 (Originaltitel "The Street") und erschien erst 2020 in deutscher Sprache.

Es geht um eine geschiedene Farbige, die in einer heruntergekommenen Strasse in Harlem lebt; zusammen mit ihrem 8-jährigen Sohn.

Der Druck der Strasse macht ihr zu schaffen - alles, was sie möchte ist , ihrem Sohn eine vernünftige Erziehung und Schulbildung zu bieten. Auch wenn das Geld chronisch knapp ist, hat sie Ehrgeiz.
Ihr Pech: sie ist hübsch und hat eine gute Singstimme. Aber das alleine genügt der Männergesellschaft ihrer Umgebung nicht. Angefangen von den sexuellen Fantasien des Hausmeisters bis hin zum Barbesitzer, der ihr einen Job als Sängerin zugesagt hatte.

Aber alles kommt anders.......  

aus der Bibliothek mal wieder mitgebracht.
Sein Gesamtwerk ist bei Rowohlt erschienen - soviel Werbung darf (hoffentlich) sein.

F.P.  

sprechen die Bäume arabisch

ist heute endlich bei mir angekommen, und ich hab mal gleich die Nase hineingesteckt......

Der Flüchtling Al Shahmani schreibt zu Beginn seines Buches:

"Zum ersten mal höre ich das Wort "WANDERN" im Jahr 2002 - es war im Mai kurz nach meinem ersten Geburtstag in der Schweiz, als ich Frau Wunderlin kennenlernte. (...) Sie kam vorbei, um ihren Neffen zu besuchen, einen jungen Iraker, der 6 Monate vor mir in die Schweiz gekommen war."

Missverständnisse gibt es auf beiden Seiten, die jungen Iraker wundern sich darüber, dass Europäer wandern anstatt zu laufen, zu gehen, zu springen - es dauert eine Weile, bis einer der Flüchtlinge sagt:

"Für mich lebt meine Heimat in mir. Ich bin vor ihr geflohen - sie aber nicht von mir."  

und Menschenwürde

https://www.netgalley.de/catalog/book/202364

...klingt mMn durchaus spannend...bin allerdings erst beim Vorwort...  

"In der Fremde sprechen die Bäume arabisch"

Das Büchlein ist aufgeteilt  in verschieden lange (kurze) Kapitel
"Der Baum der Liebe"
" Der Baum der Hoffnung"
"Der Baum der Ungewissheit"
"Der Baum des Todes"
"Der Baum der Heimat"
"Der Baum des Traums"
und "Der Baum der Geduld"

und diese Unterteilungen rufen alle die verschiedensten Erlebnisse eines Exilanten in Erinnerung.

So wusste er (der Exilsuchende) nicht, dass Bäume ein Gedächtnis haben. Sie vergässen nicht, welches Jahr reich an Regenwasser war und welches arm an Regenwasser. Er -der exilierte Syrer- wusste auch nicht, dass die nebeneinander stehenden Bäume einander über ihre Wurzeln helfen. Jeder Baum ist ein Teil der Stärke des anderen, und bei zwei Bäumen, die gut miteinander befreundet sind, verfanen sich die Äste nicht ineinander. Gut befreundete Bäume sterben manchmal zusammen, weil ihre Wurzeln miteinander verbunden sind".
(Das Zitat ist auf Seite 85 des Buches zu finden.)

Unter diesem Leitsatz könnte man das Buch insgesamt lesen.

Auf alle Fälle ein Buch, das Eindruck hinterlässt.

F.P.  

bislang zumindest das Vorwort gelesen und kann nut empfehlen mal einen kurzen Blick in‘s Buch zu werfen.
Die 10 aufgeführten Faktoren hinsichtich der Corona-Krise bestätigen mich darin, dass es wohl keine Fehlinvestition war:

https://www.amazon.de/...tie-Menschenwürde-Menschenwrde/dp/3462000896