Warum die USA den Krieg gegen den Irak wollen
Das Problem der wachsenden Abhängigkeit der US von importiertem Öl wurde erstmals im
National Energy Policy Report im Mai 2001 vom Weissen Haus veröffentlicht.
Als Cheney Report bekannt, wurde hier erstmals enthüllt,dass 50% des amerikanischen Ölbedarfs durch Importe gedeckt wird und die Importe im Jahr 2020 auf 66% steigen werden.
Und trotz all des Redens über Alaska Oi, macht der Report eins deutlich:das meiste wird aus den Ländern des Persischen Golfs kommen müssen,die alleine genügend Öl besitzen ,um die künftigen Bedürfnisse der Vereinigten Staaten abzudecken.Daher ruft der Report das Weisse Haus auf, dem Zugang zu den Vorräten am Persischen Golf erhöhte Priorität zu geben.Die wachsenden Bedenken wegen der Stabilität von Saudiarabien,dem hauptsächlichen Lieferanten dort,die noch verschärft wurden durch die Beteiligung der Saudi Extremisten an dem Anschlag des 11.September,haben die US Strategen veranlasst einen Ausweg zu suchen,falls die künftige Instabilität in Saudiarabien zu einem Rückgang der Saudi Ölproduktion führt,was eine globale Recession mit sich bringen könnte.Einige Strategen haben Russland als Ausweg vorgeschlagen,andere die Staaten des Kaspischen Meeres Aserbeidschan und Kasakstan.Aber nur ein Land hat die Möglichkeit die Ölproduktion drastisch zu erhöhen im Fall eines saudischen Kollaps:der Irak.
Mit nachgewiesenen Reserven von 112 Milliarden Barrels Öl(verglichen mit49 Milliarden für Russland und 15 Milliarden für die Kaspischen Staaten),kann einzig der Irak als Ersatz für Saudiarabien dienen.Gleichzeitig würde die Kontrolle über das irakische Öl es den US-Führern erlauben ,die saudischen Forderungen wegen der Palästinenser leichter zu ignorieren und würde die Kontrolle der OPEC über den Ölpreis schwächen.
Irak weist noch eine weitere wesentliche Attraction für die US Ölstrategen auf:während die meisten saudiarabischen Felder bereits erforscht sind,besitzt der Irak riesige Gebiete von vielversprechendem unerforschtem Hydrocarbon Potential.Diese Felder beherbergen der Welt grösstes verbliebenes Reservoir von unerforschtem und bisher nicht rechtlich eingetragenem Petroleum,weit grösser als die unerschlossenen Felder in Alaska,Afrika und den kaspischen Staaten.Wer immer diese Felder in Besitz hat ,wird enormen Einfluss über die globalenEnergiemärkte des 21.Jahrhunderts haben.
Dies wissend hat Saddam Hussein begonnen,Konzessionen für die vielversprechendsten Felder an Ölfirmen in Europa ,Russland und China zu vergeben.Laut dem Weltenergiereport für 2001 der Internationalen Energieagentur hat er bereits Kontrakte für Felder mit einem geschätzen Potential von 44 Milliarden Barrel Öl vergeben,eine Summe die dem gesamten Vorrat der Vereinigten Staaten und Norwegens zusammen entspricht.
Bei dem jetzigen Ölpreis von 25$ per Barrel macht das einen Wert von schätzungsweise 1,1 Billionen für diese Kontrakte aus.
Und dies ist der Haken:die irakischen Dissidenten,die von Washington ausersehen sind, das neue Regime in Bagdad zu führen,haben gedroht,alle Kontrakte der Länder zu kündigen,die sich nicht an der Besitigung von Saddam beteiligen.“Wir werden all diese Übereinkünfte überdenken“,sagte der Leiter des Londoner Büros für den irakischen Nationalkongress,eine Gruppe,die von den USA unterstützt wird „und die ,die von Saddam Hussein unterzeichnet wurden,werden ungültig sein,wenn sie nicht von der neuen Regierung akzeptiert werden“.Es überrascht nicht,dass US Ölfirmen die meisten der Kontrakte aus der Husseinära,die für ungültig erklärt werden,erhalten sollen.
Dies könnte der grösste gierige Griff nach Öl in der modernen Geschichte sein,der den US- Ölfirmen Hunderte von Milliarden Dollars einbringen wird, von denen viele eng mit Senior Officials der Bushadministration verknüpft sind.Und es könnte die künftige Energieknappheit in USA vermeiden helfen.Aber ist Öl es wert,das Blut der amerikanischen Soldaten oder der irakischen Zivilisten fliessen zu lassen,die davon betroffen werden?
http://www.thenation.com/doc.mhtml?i=20021007&s=klare
und wer die Resolution gegen den Krieg unterzeichnen will und selber mal was tun will,kann dies hier tun:
http://www.peacepledge.org/
die deutsch-französische freundschaft wird wichtiger denn je.
alle länder die auf öl setzen, setzen auf das falsche pferd.
bis vor drei jahren waren die briten selbstversorger, heute kaufen sie gas dazu.
die schotten, das lustige 5 mio.- völkchen setzen auf regenerative energien
und streben eine vollständige unabhängigkeit von gb an.
bisher war das wirtschaftlich nicht möglich. neueste untersuchungen zeigen aber
dass die schotten innerhalb von 5-10 jahren den gesamten energiebedarf von gb abdecken könnten.
übrigens mit deutscher technologie..
schaun mer mal
@mod: die Serienreife von Brennstoffzellenautos ist bereits erreicht; nur die einzige Tankstelle für Wasserstoff findet sich wie immer in Bayern ... am Flughafen, denn da fahren einige Busse mit dem selben ... BMW hat da die Nase vorn und ist auch serienreif ... vorerst gilt aber die Devise: "solange es genügend Öl gibt, warum umrüsten..."
Noch ist die Wasserstofftechnik teuer, aber Mitte Oktober wurde das erste Serienauto mit Wasserstoffantrieb in Wien vorgestellt. Bei diesem Antrieb emittiert das Auto bloß warmen Wasserdampf. Der Haken an der Geschichte: bisher gibt es nur vier Wasserstofftankstellen in ganz Deutschland, in Österreich stellt die ÖMV in Schwechat den Treibstoff nur für den internen Gebrauch her. Preis steht noch keiner fest. Die Prototypen kommen auf etwa 1,54 Millionen Schilling. (BWM 750 hl, 204 PS, 226 km/h)
(Der Standard, 17.10.2000)
R.
Amerikaner drohen Hussein mit null Toleranz
Die USA haben einmal mehr Iraks Diktator Saddam Hussein gedroht. Sollte Bagdad sich nicht auf die Bedingungen der Uno-Resolution einlassen, wollen die Amerikaner "die Zeit der Welt nicht mit einem weiteren Katz-und-Maus-Spiel verschwenden".
REUTERS: Sein Parlament soll über die Uno-Resolution entscheiden: Saddam Hussein
Washington/Bagdad - Wenn Saddam Hussein sich nicht auf die Forderungen einlassen, müsse er mit ernsten Konsequenzen rechnen, sagte US-Präsident George W. Bush in Ansprachen zum amerikanischen Gedenktag für die Toten vergangener Kriege. Auch seine Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice warnte den Irak vor einer Missachtung der neuen Resolution. Die USA brächten in diesem Fall "null Toleranz" auf, sagte Rice. "Wir werden die Zeit der Welt nicht mit einem weiteren Katz-und-Maus-Spiel verschwenden."
Die für Montagabend einberufene Sondersitzung des irakischen Parlaments zu der Resolution nannte Rice lächerlich und "eine Show". "Saddam Hussein ist ein absoluter Diktator und Tyrann", sagte sie im Fernsehsender ABC. Das irakische Parlament debattiere auch sonst nie offen. "Wenn ich Saddam Hussein wäre, würde ich die Sache mit einem großen Maß an Interesse und Ernsthaftigkeit angehen", sagte US-Außenminister Colin Powell im Sender CBS. "Dies ist keine leere Drohung."
Wenn sich das irakische Parlament für eine Annahme der Uno-Resolution aussprechen sollte, würde diese Entscheidung als Empfehlung an den Revolutionären Kommandorat Saddam Husseins gehen. Die einstimmig angenommene Resolution des Weltsicherheitsrats fordert für die Waffenkontrolleure einen "bedingungslosen und uneingeschränkten Zugang" zu allen Stätten - einschließlich der acht Präsidentenpaläste.
"Blitzkrieg" mit 250.000 Soldaten?
Bagdad muss die Resolution innerhalb von sieben Tagen akzeptieren und in 30 Tagen eine Übersicht über alle Programme zur Produktion chemischer, biologischer und nuklearer Waffen vorlegen.
Falls der Irak sich nicht auf die Uno-Entschließung einlässt, hat Bush nach Angaben amerikanischer Zeitungen bereits einen Angriffsplan gegen den Irak gebilligt. Vorgesehen ist demnach der Einsatz von 200.000 bis 250.000 Mann an Land-, See- und Luftstreitkräften. In Los Angeles demonstrierten mehrere hundert Menschen am Sonntagabend mit einer Lichterkette gegen einen Irak-Krieg. Die staatliche irakische Zeitung "Al Dschumhurija" rief unterdessen die arabischen Länder und Völker zum Widerstand gegen die USA und Großbritannien auf. Die Regierungen sollten ihr Öl als Druckmittel gegen Washington und London einsetzen, hieß es in dem Artikel.
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© SPIEGEL ONLINE 2002
MOB: alles ok.
R.
@Reila
Natürlich hätten sie in Bagdad einmarschieren können.
Sie haben aber damals eine ganze Schar Verbündeter angeführt. Auch aus dem arabischen Lager.
Und sie haben daher etwas getan, was ich der jetzigen Regierung und ihrem Präsidenten abspreche:
Sie haben auf ihre Verbündeten Rücksicht genommen!
Rheumax
Wasserstoff ist sehr energiereich was bedeutet, dass man viel Energie braucht, um ihn zu erzeugen. Diese Energie könnte hierzulande durch Wind- und Wasserkraft regereativ erzeugt werden. Auch Fotovoltatik (Solarenergie) ist geeignet. Und richtig ist natürlich: je weniger wir vom Öl abhängig sind, desto besser. Außerdem könnte Deutschland bei solchen Energiekonzepten führen werden, was gut für uns Aktionäre und Spekulanten ist (muss ich jetzt Börsen- oder Talkforum anklicken?).
Länder wie Island können Geothermische Energie zu Wasserstoff umwandeln und verkaufen, Allein Nepal hätte so viel Wasser und Höhenunterschiede, dass es den Weltjahresenergiebedarf 2 mal decken könnte (hätte nicht Indien was dagegen, aber das ist eine andere Geschichte)
In nur ca. 20 min wird auf die Erdoberfläche so viel Sonnenenrgie gestrahlt, dass unser Jahresenergiebedarf gedeckt wäre, wüssten wir, wie wir diese größte aller Resourcen besser nutzen können.
Gegen Kernenergie habe ich etwas: Auch wenn wir mal annehmen, das deutsche Reaktoren zum höchsten Sicherheitsstandard der Welt gehören, es bleibt ein Restrisiko, welches im Ernstfall ganz Deutschland wirtschaftlich Kollabieren ließe. Und noch etwas: Wir hinterlassen zu viel gefährlichen Müll den uns nachfolgenden Generationen, das kann ich nicht vertreten, denn ich wäre darüber nachhaltig sauer.
Und noch ein Wort zum Krieg: Bitte, das muss wirklich das letzte Mittel sein! Von uns hat doch keiner mehr auch nur die leisesete Ahnung, was das bedeutet, wenn Nachts Flugzeuge Bomben auf unsere Häuser werfen! Stellt Euch das nur einen Moment vor, was das für ein Gefühl sein muss!
Leider bleibt bei jemandem wie Hussein nichts anderes übrig, als ihm massiv zu drohen, das sehe selbst ich ein. Ich hoffe für die Iraner, dass er es kapiert.
Good Evening,
Glasnost
Viele Araber sehen in UN-Sanktionen lediglich den Versuch, Zeit zu schinden
http://www.islamische-zeitung.de/home/index.html
(ips)Inmitten von Spekulationen, ob der Irak die Auflagen der UN-Resolution 1441 erfüllen und seine Massenvernichtungswaffen aufgeben wird, hat sich im Nahen Osten die Überzeugung durchgesetzt, dass ein US-geführter Krieg gegen Bagdad unvermeidlich ist. "Der Region steht ein weiterer Krieg unmittelbar bevor", meint beispielsweise der italo-arabische Journalist Magdi Allam. Er geht davon aus, dass die Amerikaner im Verlauf des ersten Quartals des nächsten Jahres losschlagen werden.
Allam, der für die italienische Zeitung 'La Repubblica' arbeitet, hatte im Rahmen seiner jüngsten Nahostreise Araber nach ihrer Einschätzung über die Gefahr eines Krieges gegen den Irak und den Folgen befragt. "Gut informierte kuwaitische Regierungsvertreter und Journalisten sind der Ansicht, dass ein Krieg zwischen Januar und März stattfinden wird", erklärte er.
Tatsächlich tun die Amerikaner in jüngster Zeit wenig, um diese Befürchtungen zu entkräften. So haben Sprecher des Weißen Hauses wiederholt versichert, eine "Haltung der Null-Toleranz" gegenüber dem Irak einzunehmen, sollte sich der Bagdad nicht an die neue Resolution halten. Auch ist immer wieder zu hören, dass in einem solchen Fall Washington eine Erlaubnis der UN zum Losschlagen nicht benötigt.
Einem Bericht der 'Washington Post' ist zu entnehmen, dass die US-Regierung unter Präsident George W. Bush einen Angriffsplan vorbereitet hat. Dieser sieht den Einsatz von 250.000 US-und anderer Soldaten, die Einnahme Bagdads und die Installierung eine neuen Regierung vor.
Dennoch haben sich die 22 Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga am Wochenende hinter die Resolution des UN-Sicherheitsrates gestellt. Sie gilt als letzte Chance zur Verhinderung eines weiteren Infernos in Nahost. Die arabischen Außenminister forderten Bagdad am Sonntag auf, die Rückkehr der UN-Inspekteure zuzulassen. An ein künftiges Inspektorenteam appellierten sie, ihre Arbeit professionell durchzuführen und auf Provokationen jeder Art zu verzichten.
Auch Kuwait appellierte an die Regierung in Bagdad, sich an die neuen Auflagen zu halten. Das Emirat war im Zuge eines US-geführten Gegenschlags von den irakischen Besatzern 1991 befreit worden, nachdem Saddam Hussein sieben Monate zuvor einmarschiert war.
Diese Forderung findet sich in den Medien in der Region wieder. "Je schneller die irakische Führung die neue Resolution akzeptiert, umso schneller lassen sich Versuche unterbinden, den Irak und die gesamte Region in einen destruktiven Krieg hineinzuziehen", hieß es kürzlich in der saudischen Tageszeitung 'Al Jazirah'.
Auch 'Al Ittihad' in den Vereinigten Arabischen Staaten (VAE) drängt den Irak dazu, "dieses Geschenk des Himmels (die Resolution) anzunehmen und zu ergreifen, das eine letzte Chance darstellt, seine Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen, die Abrüstungsakte zu schließen und Kriegsgräuel zu verhindern".
Der 15-köpfige UN-Sicherheitsrat hatte am 8. November einstimmig beschlossen, den Irak zur rückhaltlosen Zusammenarbeit mit den internationalen Waffeninspekteuren bei der Suche nach atomaren, biologischen und chemischen Waffen aufzufordern. Sollte die Regierung in Bagdad die Untersuchung der Inspekteure behindern, muss sie mit "ernsthaften Konsequenzen" rechnen.
Syrien, das einzige arabische Mitglied des UN-Sicherheitsrates, hat der Resolution zugestimmt, nachdem die USA versprochen hatten, die Resolution nicht als "Vorwand für einen Krieg" zu missbrauchen. Die meisten Araber sind der Ansicht, dass die Bush-Administration nach Mitteln und Wegen sinnt, endlich zum Schlag gegen Saddam Hussein auszuholen.
Der Irak hat nun bis zum kommenden Freitag (15. November) Zeit, sich zu der Resolution zu äußern. Saudi-Arabien und Ägypten versicherten am Sonntag, Bagdad sei geneigt, die Waffeninspekteure ins Land zu lassen und sich an die Resolution zu halten.
Doch die saudische 'Arab News' warnte davor, dass die Einhaltung der Resolution keine Garantie dafür sei, dass die USA auf einen Angriff auf den Irak verzichten werden. "Ein Angriff gegen den Irak ist eine vornehmliche Wahrscheinlichkeit. Es ist der Zeitpunkt, der im Dunkeln liegt", schreibt das Blatt.
"Nachdem sich die USA dem europäischen und internationalen Druck gebeugt hat, keinen Krieg anzufangen, wenn in der arabischen Welt die anti-westlichen Gefühle waschen, bedeutet die Resolution nur eine Verschiebung des Kriegs", meint auch der Banker Ali Ahmad Al Kheteiri. "Die Entscheidung, den Irak anzugreifen, ist längst von arabischen und anderen Ländern getroffen."
P.V. Vivekanand, Redakteur der in den VAE angesiedelten englischsprachigen Tageszeitung 'Gulf Today', wies vor diesem Hintergrund auf die vielen Schlupflöcher hin, derer sich die USA bedienen können, um zum Schlag gegen Saddam Hussein auszuholen.
Im Hinblick auf Forderungen in der Resolution, denen der Irak nur mit Schwierigkeiten nachkommen kann, erklärte er: "UN-Inspekteure haben das Recht, jeden Bürger des Iraks im Rahmen ihrer Mission zu befragen, und von Bagdad wird erwartet, die Befragung dieser Personen und ihrer Familien an einem sichereren Ort außerhalb des Iraks zuzulassen."
Wenn die Klausel angewandt werde, dann würden Iraker, die unter den lähmenden UN-Sanktionen der letzen zwölf Jahre gelitten haben und jetzt eine Möglichkeit sehen, mit Hilfe alter 'Informationen' ein besseres Leben außerhalb ihres Heimatlands zu führen, massenweise davon Gebrauch machen", erläutert der Experte. "Solche Informationen wiederum können von den Amerikanern genutzt werden, um Bagdad der Nichteinhaltung der Resolution zu beschuldigen. Dann wären wir wieder beim Krieg angekommen."
Vivekanand zufolge versuchten die USA zudem, den Irak im Zuge des Abrüstungsprozesses aller seiner Wissenschaftler zu berauben. Damit wäre Bagdad auf keinen Fall einverstanden, und es würde erneut die Saat für einen Krieg aufgehen.
Nach Meinung des Journalisten bleibt dem Irak – unabhängig von den weiteren Plänen der Vereinigten Staaten – nichts anderes übrig, als bedingungslos mit den UN-Inspekteuren zusammenzuarbeiten und zu tun, was von ihnen gefordert wird. Am Dienstag hat das irakische Parlament ihrer Regierung empfohlen, die Resolution zurückzuweisen.
Siehe:
http://www.inforadio.de/programm_sendung.php?CFS=1&TYPE=1&RID=15741
Könnt ihr anklicken und anhören. Werde mir auf jeden Fall das Buch von dem Klevemann besorgen. Und weil ich bald Geburtstag habe (bin nun mal eins der eckigen Wesen: ein Skorpion), werde ich es mir schenken lassen.
Macht der irakische Staatschef Saddam Hussein Ernst mit der Abrüstung? Während die US-Regierung nach außen abwartende Skepsis signalisiert, wischen die Hardliner im Kabinett die Frage schnell vom Tisch. Dahinter stecke lediglich „Zeitschinderei“. Das Ganze sei der „Auftakt für ein gigantisches Katz-und-Maus-Spiel“.
WASHINGTON. Die Konservativen hegen stattdessen einen Traum, der viel weiter reicht – die Demokratisierung des gesamten Nahen Ostens. „Nachdem die blutige Diktatur in Bagdad gestürzt ist und das Land wieder aufgebaut wird, könnte dies auch anderswo zu einem Umdenken führen“, meint Richard Perle, ein einflussreicher Berater im Pentagon. Sein Erfolgsrezept: „Die Leute würden merken, dass sie unter einer demokratischen Regierung ein besseres Leben haben.“ Die nächsten Kandidaten seien der Iran, Syrien – und nicht zuletzt Nordkorea.
So wie Perle denkt die komplette Riege der Falken um Vizepräsident Dick Cheney, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, dessen Vize Paul Wolfowitz – und auch Präsident George W. Bush selbst, sagen Insider mit gutem Draht zum Weißen Haus. Der ehemalige CIA-Chef James Woolsey, in Washington einer der maßgeblichen Einpeitscher gegen Saddam, formuliert seine Vision am radikalsten: „So wie in Deutschland nach 1945 ist es prinzipiell auch in arabischen Staaten möglich, Demokratien zu schaffen.“ Und: „Die Auswechselung des faschistischen Baath-Regimes in Bagdad würde diesen Prozess im Nahen Osten beschleunigen.“ Der Geist von Demokratie und Marktwirtschaft werde in ähnlicher Weise auf die Region übergreifen, wie dies nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Osteuropa der Fall gewesen sei. Woolsey erwähnt dabei ausdrücklich Ägypten und Saudi-Arabien, ohne allerdings auf die fehlende demokratische Tradition in den arabischen Ländern einzugehen.
Theorie vom "umgekehrten Domino-Effekt"
In den konservativen Zirkeln um Bush mache die Theorie vom „umgekehrten Domino-Effekt“ die Runde, unterstreichen hochrangige Regierungsbeamte. Wie der Kommunismus zu Beginn des Kalten Krieges werde heute die Freiheit als Idee begriffen, die sich quer über den Globus ausbreiten könne. Dahinter stecke Amerikas Anspruch, Schrittmacher einer weltweiten Demokratisierung zu sein, betont ein Mitarbeiter im Weißen Haus. Selbst in der offiziellen Lesart der Administration ist von einer Signalwirkung die Rede: „Eine neue Regierung in Bagdad wäre ein Segen für die gesamte Region“, sagte Regierungssprecher Sean McCormack.
Politisch rechts stehende Denkfabriken in Washington unterfüttern die ideologischen Planspiele der Falken im Kabinett. So verteidigt Gary Schmitt vom Project for the New American Century Bushs neue Militär-Strategie, die den USA das Recht auf einen Erstschlag gewährt: „Die klassische Doktrin der Abschreckung läuft bei einem schattenhaft operierenden terroristischen Netzwerk, das weder eine Nation noch deren Bürger zu schützen hat, ins Leere.“ Angesichts der Gefahr durch Massenvernichtungswaffen werde die Beseitigung von Regimen wie dem Irak, dem Iran und Nordkorea zur „strategischen Notwendigkeit“.
Und der neo-konservative Vordenker Robert Kagan stellt lapidar fest, dass zwischen Europa und Amerika eine kaum mehr überbrückbare Kluft liege: „Europa vertraut auf Regeln, Gesetze und internationale Kooperation. Es ist in ein post-historisches Paradies eingetreten, die Verwirklichung von Kants ‚Ewigem Frieden’. Dagegen bewegen sich die USA in einer anarchischen Hobbesianischen Welt, in der zwischenstaatliche Abmachungen nicht verlässlich sind und nur militärische Macht zählt.“
Natürlich kann man die Demokratie im Iran nicht gleichsetzen mit einer westeuropäischen: Nicht alle Parteien sind erlaubt, aber es sind nicht nur fundamentalistische bzw. welche die dem lokalen Diktator zugeschrieben werden.
Vielleicht sollte dann doch erstmal bei den Verbündeten angefangen werden wie Marokko, Ägypten, Saudi-Arabien usw.
Ich bin davon überzeugt, wenn das ganze mit der im Artikel erwähnten Einstellung angegangen wird, wird daraus ein aussenpolitisches Fiasko für die USA. Denn die Amis sind in der arabischen Welt ganz und gar nicht beliebt, und da wird auch nicht die neu geschaffene PR-Behörde helfen.
Allein dieser geistige Hochmut,andere Länder mit ihrer eigenen Regierungsform beglücken zu wollen,wo man selber noch im letzten Jahrhundert die Indianer fast ausgerottet hat und den Sklavenhandel verboten hat.Ich sag ja nix gegen die geforderte Einschränkung von bakteriellen und atomaren Waffen,aber dann doch bitte für alle.Und sind es nicht gerade die USA,die daran am meisten mit Forschung beteiligt sind,sich weigern,dem Verbot von bacteriellen Waffen beizutreten,die die meisten Minen in der Welt verstreut haben,(die jetzt deutsche Räumkommandos mit Spürhunden suchen dürfen)?
Wenn die USA tatsächlich alle Schurkenstaaten bekriegen wollen,um sie mit ihrer Form der alleinseligmachenden Demokratie zu beglücken,dann werden sie ganz furchtbar baden gehen.Mehr als 5000 tote Zivilisten in Afghanistan als Kollateralschäden,(was für ein furchtbares Wort!)und die Europäer finanzieren den Wiederaufbau der zerbombten Infrastruktur
Ich weiss,dass ich jetzt wieder gegen die political correctness gegenüber unseren Freunden verstosse....
Der Iran ist kein arabisches Land, sondern der letzte Rest des persischen Reiches.
Der Iran ist zwar auf dem Papier eine Demokratie, aber es wird im Land keine echte Opposition zugelassen. Es gibt nur verschiedene Richtungen inerhalb des Mullah-Regimes und das hat nichts zu bedeuten.
Das Land möchte aber eine echte Demokratie. Mangels Erfahrung auf diesem Gebiet, würde es aber auch im positiven Falle sehr lange dauern, bis sich verschiedene Parteien nebeneinander etablieren.
Der Witz ist, dass die Bevölkerung viel pro-amerikanischer ist als manche je glauben würden. SIe haben nur schlechte Erfahrungen mit den Amis gemacht und wollen nicht, dass die Amis sie ausnutzen. Ansonsten hörte ich dort Aussagen wie: "Egal wer kommt, Hauptsache diese verhaßten Mullahs sind endlich weg vom Fenster"