TollCollect gekündigt
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Maut-Desaster
Stolpe kündigt Vertrag mit Toll Collect
Das Gefeilsche um den Maut-Vertrag ist beendet. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe ist es nicht gelugen, sich mit dem Betreiberkonsortium Toll Collect zu einigen.
DPAMautstelle auf der A 43: Platzt der Vertrag? |
Die Position von Stolpe und seinem Ministerium hatte Sprecher Felix Stenschke zuvor mit den Worten umschrieben: "Wir wollen eigentlich nur, dass der Vertrag erfüllt wird, und zwar möglichst schnell und möglichst sicher". Das beinhalte, dass die Strafzahlungen des Konsortiums Toll Collect bei einem neuen Terminverzug deutlich höher angesetzt werden müssten als bisher.
Stolpe wollte in dem Spitzengespräch klären, ob der Vertrag mit dem Konsortium gekündigt oder die Zusammenarbeit fortgesetzt wird. Derzeit stellt das Ministerium den Firmen rund 15 Millionen Euro pro Monat Verzögerung in Rechnung. Das maximale Haftungsrisiko für die Betreiber wegen nicht erzielbarer Maut-Erlösen für den Fall, dass der geltende Maut-Vertrag gekündigt wird, nannte Stenschke mit über sechs Milliarden Euro. Dieser Berechnung zum Haftungsrisiko für die Betreiber lag die Erwartung zu Grunde, dass bei einer notwendigen Neuausschreibung nach Kündigung des geltenden Maut-Vertrages bis zu rund drei Jahren vergehen würde, bis neue Betreiber ein Maut-Erfassungssystem in Betrieb nehmen könnten.
Die Verhandlungspartner waren gestern um 21 Uhr zunächst in einem Kreis von sechs Spitzenvertretern, jeweils drei von jeder Seite, zusammengekommen. Kurz vor Gesprächsbeginn hatte Stenschke versichert: "Es ist unsere erklärte Absicht, dass wir hier Klarheit bekommen". Kernforderung des Ministeriums sei, Sicherheit in Hinblick auf die zeitliche und technische Einführung und Funktionsfähigkeit des Erfassungssystems für die Lkw-Maut zu bekommen, die ursprünglich bereits zum 31. August eingeführt werden sollte.
Das Konsortium Toll Collect um die Deutsche Telekom und DaimlerChrysler wollte die bestehenden Verträge so ändern, dass seine Haftung für Maut-Einnahmeausfälle auf 500 Millionen Euro begrenzt wird und es eine Ausstiegsklausel erhält. Zudem will es das Maut-System erst Ende 2004 in einer vereinfachten und ein Jahr später denn in der ausgereiften Form in Betrieb nehmen. Auch die Frage von Strafzahlungen bei Verzögerungen ist strittig.
Die Grünen und der Haushaltsausschuss des Bundestags hatten Stolpe zu einer harten Haltung gedrängt. Der Ausschuss forderte ihn zur Vorbereitung der Vertragskündigung auf.
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na ja,
unsere regierung ist eben total unfähig und kann nicht einmal einen vertrag aufsetzen. wieviel hundert millionen euro sind futsch?
sollte lieber wie in österreich das pikerl einführen und basta
typisch deutsch:
in so vielen anderen europäischen ländern funktioniert ein einfaches system seit jahren störungsfrei, aber wir sind zu blöd das nachzumachen, braten unsere extrawurst und machen uns zum totalen deppen! (mal wieder)
gruß
Binser
So lange habe diese "Hightech" Unternehmen (das ich nicht lache) nun Zeit, ihr Verbesserungsangebot von heute zu verbessern. Und dann beginnt das Affentheater
mit einer Neuaufführung erneut.
Der Stolpe will schliesslich seinen Kopf retten (und damit seine Pension), wenigstens sollange bis sein Intendant der Kanzler mit der ruhigen Hand endlich seinen Rücktritt erklärt.
Pieter
Viel schlimmer als das politische Desaster ist die Beschädigung für den Standort Deutschland (das finde ich jetzt nicht mehr lustig), -wenn zwei Vorzeigeunternehmen aus deutschen Landen so einen Mist abliefern, dann muß man sich ernsthaft Sorgen machen um Deutschland.
Lkw-Maut in Österreich funktioniert reibungslos
© ddp Peinlich, peinlich: Die Österreicher schafften es mit italienischer Mikrowellen-Technologie
Das elektronische Lkw-Maut-System auf Österreichs Autobahnen hat auch am seinem zweiten Tag reibungslos funktioniert - allerdings bei zunächst geringer Belastung. "Zum Jubeln gibt es noch keinen Grund, weil der Härtetest erst ab 7. Januar bevorsteht", sagte der Sprecher der österreichischen Autobahngesellschaft Asfinag, Marc Zimmermann, am Freitag in Wien.
Härtetest kommt noch
Denn wegen der zahlreichen Feiertage und des bevorstehenden Wochenendes mit weitgehendem Lkw-Fahrverbot habe es bisher außer Reisebussen nur wenige Lastwagen auf den Autobahnen gegeben. Der Heilige-Drei-Könige-Tag (6. Januar) ist der letzte Feiertag. "Dann erwarten wir pro Tag rund zwei Millionen Maut-Transaktionen", berichtete Zimmermann weiter.
Zitat
"Das Lkw-Mautsystem in Deutschland wird nie und nimmer funktionieren, weil sich Lieferanten zusammengetan haben, die keine Erfahrung und daher keine Ahnung von der Maut haben."
(Der Geschäftsführer des österreichischen Lkw-Maut-Betreibers Europpass, Peter Newole) Die Kraft der Mikrowelle
Die Maut wird an 422 Abbuchungs- und Kontrollstellen auf den Autobahnen erfasst. Mit Antennen treten sie über Mikrowellen in Kontakt mit den vorüberfahrenden Lkw, die an ihrer Windschutzscheibe eine so genannte GO-Box in der Größe einer Zigarettenschachtel montiert haben müssen. An 100 Kontrollstellen bestimmt ein Laserscanner Geschwindigkeit, Länge und Bauart des Fahrzeuges. Von vorn und von hinten wird der Lkw fotografiert.
Einnahmen von 600 Millionen Euro
Die Maut beträgt im Schnitt 22 Cent pro Kilometer. Jährlich sollen die 100.000 österreichischen und 300 000 ausländischen Lkw und Busse dem Staat 600 Millionen Euro einbringen.
http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/meldungen/?id=518257
Hey Tom, du bist sicher, dass du mehr draufhast als Stolpe?
Grüße
ecki
die personalabteilung hat alles unfähige von der strasse aufgelesen und ihnen hochdotierte jobs gegeben. sobald einer einen zeitungsausschnitt gelesen hat ist er ein spezialist... und jeder versucht sich durch sein "know how" zu profilieren.
es gibt nur einen haken = die roten sind einfach unfähig
Ich hoffe, ich bin da nicht auf dem falschen Weg?
Nun wirds die kleine Schweizer Firma Fela freuen. Sie hat in der Schweiz die LKW Maut eingeführt, die hierzulande tadellos funktioniert. Vielleicht kommt sie jetzt zum Zuge?
Fela war mit seiner Offerte abgeblitzt, für das deutsche Verkehrsministerium eine zu kleine Firma und man wollte doch den deutschen Betreibern zu einem Exportschlager erter Güte verhelfen.
Aus dem wird jetzt nichts! Toll-Collect ist tot - der Image Schaden gross!
Am Rosenmonatg zu bestaunen, die grösste Lachnummer Europas.
Die Lobby der Industrie ist inzwischen so stark,daß es keine freie Entscheidung der Politik mehr geben wird.
Und unter einer anderen Regierung wird das nicht anders laufen und wer das glaubt, der
glaubt auch an den Osterhasen.
Versuch mal bei dem Vorzeigeunternehmen mal bei der Hotline technische Auskunft oder Hilfe zu bekommen. Absolute Fehlanzeige, einzig im gesamten Bundesgebiet darfst du dann mit unterschiedlichen Telekomnullen reden. Bringen tut es garnix, ausser ner hohen Rechnung.
Und der Daimler... ein Vorzeigeunternehmen ? Schon ein Treppenwitz, das ein Unternehmen, das systematisch alle Hightech aus dem Unternehmen wegverkäuft (weil der derzeitige Vorstand damit nix anzufangen weis) jetzt so ein Unternehmen wie ein satellitengestütztes
Mautsystem aufbauen will. Schönen Gruß von der ehemaligen Medizintechnik der MBB, verkauft vom derzeitigen Vorstand, die Luftfahrt und Satellitentechnik von ehemals MBB, verkauft vom derzeitigen Vorstand Schrempp. Hätte er nun gut brauchen können.
Also Vorzeigeunternehmen sind das für mich nicht.
Ein nach wie vor staatliches Beamtenversorgungswerk und ein Türkenschleuderhersteller.
Pieter