wo ist mein Geld geblieben
Ausflüge in sämtliche Aktien und Finanzmarkt-Produkte
ausdrücklich erlaubt.
Sowie Themen , die auch indirekt dazu gehören,
Zentralbanken, Politik , usw
Also nochmal: Du legst nicht 100.000€ auf den Tisch, sondern 10.000€. Der Emittent leiht Dir 90.000€.
Du bist dann mit 100.000€ im Basiswert investiert (Hebel 10 x 10.000€).
Steigt der Basiswert und Du verkaufst, bekommst Du mehr als 100.000€. Der Emittent behält seine 90.000€ plus Spread plus ggf. KO-Schwellenanpassung bei mehrtägigem Invest.
Fällt der Basiswert unter 90.000€ Gesamtwert, bist Du KO und die 10.000€ sind weg.
Das Ganze wie gesagt deutlich vereinfacht dargestellt, weil es offenbar selbst so für Dich schon zu kompliziert ist.
Es bleibt ein Kauf auf Margin und fällt der Basiswert unter 900.000,-, bin ich KO und die Wette ist verloren und der Einsatz von 100.000,- ist nicht weg, sondern nur bei jemand anders im Portemonnaie (oder auf dem Konto).
Auf mein Beispiel von vorhin bezogen:
"Man kauft für z.B. 100.000,- einen Gold-Call (das Geld legt man auf den Tisch und es ist erstmal weg).
Steigt das Gold, bekommt man irgendwie mehr als 100.000,- ausgezahlt, OK.
Was genau bekommt man im Fall des KOs? Kriegt man seine 100.000,- zurück? "
Lautet die Antwort auf die Frage "Was genau bekommt man im Fall des KOs?":
"Nix. 0,00, Nullokommagarnichts, nada, niente! Dein Wetteinsatz ist futschikato!"
Und das gilt für 100,-, 1.000,-, 10.000,-, 100.000,- und jede andere Höhe des Wetteinsatzes. "Punkt"
"Ja, aber ich weiß doch was ich tu', ich verlier doch nie eine Wette und deshalb fühlt es sich nicht an wie eine Wette, Du verstehst das nicht!"
Ich:
"Doch. Ich habe das verstanden."
Wenn Du Dir für 1.000.000€ Aktien eines Unternehmens kaufst, und der Wert der Aktien fällt auf 900.000€ und Du verkaufst, weil Du die Reißleine ziehst, dann sind auch 100.000€ weg. Du würdest es als verlorene Wette bezeichnen, ich als Verlust.
https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/...tifikate-wetten/
Wenn die Oberfrösche im Sumpf ( https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/...tifikate-wetten/ oder www.hsbc-zertifikate.de/home/Landingpages/...ut-Produkte.html ) den ich trockenlegen will mir dann erzählen, daß es eben "Pech" war und niemand gewonnen hat, und sie nur einen hauchdünnen Hauch Sicherheitsprämie eingestrichen haben und sie ansonsten von der Wohlfahrt sind, dann fehlt mir ein wenig der Glaube, denn die scheinen (u.a. davon) einigermaßen gut leben zu können (in den letzten 5 Jahren):
https://www.finanzen.net/aktien/societe_generale__(spons_adrs)-aktie
https://www.finanzen.net/aktien/hsbc-aktie
Bei der Wette ("Turbo KO-", "CoBa-Shark-", ... "Zertifikat" (hier einen phantasievollen, die Wahrheit verschleiernden Marketingbegriff einsetzen!),
"Der Kurs des Titels/Indexes X wird bis zum Tag Y nicht den Wert von Z über- bzw. unterschreiten",
bestimmt "der Markt" mit all seinen Akteuren(!) den Ausgang der Wette, nicht "Du" oder der Käufer des Wettscheins äh des "Derivats".
Beiepiel: SAP Kurs kratzt März 2022 von oben an der 100,- und man denkt sich (man "weiß") "langfristig muß das wieder nach oben gehen!" (kann doch gar nicht angehen, SAP in dieser Zeit unter 100!") und kauft
a) ein Derivat
b) die Aktie
September 2022 sieht man dann 88,46 an der Anzeigetafel. Die Wette hat man dann verloren (alles futsch!), bei der Aktie kann man sich überlegen, ob man "einen Irrtum einsehen" will (12 von 100 sind futrsch) oder die Sache mannhaft ertragen will (man spielt auf Zeit). Ab Januar '23 wäre man mit der Aktie im Plus, September '24 hätte sich der Einstand verdoppelt. Februar '25 bisheriger Höchststand, danach nur noch raxeln aber immernoch verdoppelter Einsatz ... knapp besser als 3% aufs Sparbuch und auch etwas besser als Wetteinsatz 100% verloren.
Bei der Wette hast "Du" (der Anleger) nicht den Ausgang in der Hand.
Aber man kann 1000% Gewinn machen und nur 100% Verlust.
Wenn Derivate für Dich eine Wette sind, dann ist das solange in Ordnung, solange Du dann auch Aktien als Wette auf steigende Kurse ansiehst. Hier einen Unterschied zwischen Aktien und Derivaten zu sehen, ist schlichtweg dumm.
Und noch ein kleiner Tipp: Die Gewinne der Emittenten kommen nur zu einem ganz kleine Teil von KO-Zertifikaten. Wie auch: Wenn nur der Spread und die Anpassung der KO-Schwelle zum Gewinn beitragen?
Das Du, das gleich mit Derivaten und sonstigen Börsen geschehen in Verbindung bringst, ist mir unerklärlich.
Desweiteren, solltest Du mal langsam einsehen, das es Wetten sind und das es auch Verlierer an der Börse gibt!
Da kannst Du noch soviel versuchen zu schreiben.
IT IS what IT IS
Aber hier einen Unterschied zu konstruieren, ist an den Haaren herbeigezogen. Je nach Hebel ist natürlich die Gewinnchance kleiner oder größer und damit korrellierend auch das Risiko. So what? It is, what it is.
Ich sehe weiterhin den hauptsächlichen Sach-Unterschied zwischen Derivaten und Aktien darin, daß man bei Aktien keinen vorgegebenen Endtermin hat (Unternehmenspleite, Squeeze Out und so außen vor).
Eine Aktie kann einen gedachten Schwellwert reißen und nix passiert (mit etwas Pech muß man Dividenden kassieren).
Ein Derivat reißt einen Schwellwert und ist geplatzt.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß man mit Derivaten auf fallende Kurse, also auf das Unglück Dritter wetten kann, bzw. aus dem Unglück (Irrtum) Dritter Kapital schlagen kann.
Ob ich dumm bin, mich dumm stelle oder wie das genau ist, das ist kein Argument.
Fallende Kurse = Unglück Dritter???
Mal ganz ehrlich: wenn sich beispielsweise eine Goldmiene nicht gegen einen fallenden Goldpreis absichern könnte, eine exportorientiertes Unternehmen gegen fallende/steigende Kurse usw., dann würde ein guter Teil der Unternehmen längst Pleite sein.
In einem Markt gibt es immer schwankende (=steigende und fallende) Kurse. Und fallende Kurse sind für einen Verkäufer vielleicht unglücklich, für den Käufer jedoch Glück. Und andersherum ist es genauso.
Also den Unterschied musst Du mir schon mal genauer erklären. Du stellst Dich nicht dumm...
Ich hab mich schon öfter gefragt, wieso die Broker vor Freischaltung des Derivatehandels eine Art "Idiotentest" durchführen. Aber langsam erschließt sich mir dessen Sinn.
Angenommen, Du kaufst eine Aktie für 10€. Am nächsten Tag verkaufst Du sie an jemanden für 20€. Der neue Käufer eine Woche später für 30€.
Jetzt haben zwei Menschen jeweils 10€ Gewinn gemacht und einer hat eine Aktie im Depot.
Wer von den Beteiligten hat denn nun den Verlust gemacht, den Du hier immer konstruierst?
Mal davon ab, daß 100% und dann 50% "Wertsteigerung" noch ungewöhnlicher wäre als 100% und 50% Kurssteigerung, hat unter der Voraussetzung, daß der erste Verkäufer nicht unter Einstand verkauft hat, niemand einen Verlust realisiert.
Je nach intrinsichem Wert kann es aber so sein, daß der erste, zweite und dritte Verkäufer "Grund zum Raxeln" haben, weil sie unter Wert verkauft haben (intrinsischer Wert 100,-€), dann wären sie "Verlierer" und der letzte Käufer "Gewinner", obwohl jeder in der Kette ein leichtes Plus gemacht haben mag.
Wäre Grandland der erste Verkäufer, wäre ihm Dein Spott gewiß (unabhängig von seinem Einstand).
Mal angenommen der intrinsische Wert wäre 0,05€ gewesen (Wirecard, Varta, Leoni, Deutsche Cannabis oder so), und der Einstand des ersten Verkäufers wäre 5,-€ gewesen, dann wäre der erste Verkäufer ein "Gewinner" und die in der Mitte der Kette wären Nutznießer der Greater Fool Geschichte aber erster und zweiter Verkäufer könnten raxeln, auch wenn erst der letzte Käufer am Ende in den sauren Apfel (Pleite, StaRUG oder so), beißen müßte und der Voll-Loser wäre. Reverse Hot Potato / Reise nach Jerusalem.
Wenn der Einstand des ersten Verkäufer 138,-€ war, sollte auch klar sein, wer der Loser ist.
Wenn mehr Zeit zwischen den Transaktionen läge und der Unternehmenswert entsprechend zum Kurs mit gestiegen wäre, gäbe es keinen Grund zu raxeln und keinen Verlierer.
Die Anonymität des Handelspartner an der Börse bring, daß man nicht nett zu dem anderen sein muß, trotzdem denken beide im Moment der Transaktion jeweils schlauer als der andere zu sein.