Südafrika bestellt drei Stadien!
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 24.06.15 13:12 | ||||
Eröffnet am: | 17.07.06 16:54 | von: Krautrock | Anzahl Beiträge: | 39 |
Neuester Beitrag: | 24.06.15 13:12 | von: Spacecowbo. | Leser gesamt: | 11.206 |
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Südafrika bestellt drei Stadien!
Unsere tolle WM, eine schwarz-rot-geile Zeit – und mit Deutschland ein großartiger Gastgeber. Das wird die Welt nie vergessen. Die Stimmung mitreißend, die Organisation perfekt. Davon träumt Südafrika, WM-Ausrichter 2010, derzeit noch...
Zuletzt gab's Befürchtungen, daß es am Kap mit den Vorbereitungen aufs Mega-Event nicht zeitig klappt. Um das Desaster zu vermeiden, eilen wir zur Hilfe.
Deutsche High-Tech-Bauten für die WM 2010. Südafrika bestellt Stadien!
Drei von fünf neuen Arenen werden laut „Berliner Morgenpost“ vom Berliner Architekturbüro Gerkan Marg und Partner (gmp) gebaut. Die Deutschen sind verantwortlich für die Projekte in Durban, Port Elizabeth und Kapstadt.
Gigantisch wird's vor allem beim High-Tech-Tempel in Durban.
Das Kings Park Stadion mit Platz für 85 000 Zuschauer wird mit einem begehbaren Bogen, der sich zur Stadt hin zweiteilig öffnet, überspannt. Veranschlagte Kosten für die Arena in Durban: mehr als 170 Millionen Euro.
Laut der deutschen Architekten sollen die Stadien bis 2009 fertiggestellt sein.
"In Südafrika schneiden dir manche für ne Armbanduhr den Arm am Ellenbogen ab"
das ist sehr höflich umschrieben für die Dinge die da laufen.
@Jürgen: ich empfehle eine Tour auf eigene Faust durch Johannisburg, am bestens abends oder nachts und Du wirst sehr schnell den Unterschied zu den Städten in Europa bemerken, wenn Du noch dazu kommst(das war jetzt nicht spassig gemeint!).
Ich war 1996 für ein paar Wochen unten, Johannisburg, Bloemfontein, Kapstadt und Port Elizabeth.
Mehr als beeindruckend war die Einfahrt mit dem Bus von Norden kommend nach Kapstadt. Dutzende Kilometer, so weit das Auge blickt Slums mit einem monatlichen Wachstum von mehreren huntert Metern! Wer will das kontrollieren bzw. in geordnete Bahnen bringen.
Aber es gäbe noch viel zu berichten und in jedem Fall ein sehr interessantes Land!
Freunde, die um die Zeit noch da waren, haben mir erzählt, das die Mauern um die Häusser immer höher wurden und der Stacheldraht unter immer höhere Spannung gesetzt wurden.
2004 hat dann der letzte Bekannte aufgegeben und ist wieder zurück nach Deutschland.
Traurig aber wahr, zu meiner Südafrika Zeit, in der noch Apartheid war und die Weißen an der Macht waren, konnte man Abends noch einigermaßen sicher durch Johannisburg laufen.
Gut es gab Stadtteile, die man meiden musste, aber das gibt es auch in Hamburg und Frankfurt.
Hoffen wir, das es klappt bis 2010. Es gibt glaube ich wenig schönere Gegenden auf der Welt als wie in Südafrika.
Ich würde gerne dabei sein!!!!!!!
EINE WELT IN EINEM LAND. ...und der Slogan ist nicht übertrieben.
Schönen Tag Krautrock
Jeden Tag werden 51 Menschen ermordet. Die meisten Tötungsdelikte finden in der Provinz Gauteng mit der Metropole Johannesburg und der Hauptstadt Pretoria statt. Hier will die Regierung jetzt das Verbrechen verstärkt bekämpfen
AUS JOHANNESBURG
MARTINA SCHWIKOWSKI
Eine Welle von Gewalttaten jagt Südafrikanern täglich Schrecken ein. Nach einer Reihe von Überfällen in Einkaufszentren, auf Geldtransporter und eine tödliche Schießerei zwischen Dieben und Polizisten in der Johannesburger Innenstadt hat die Polizei jetzt einen Plan zur Bekämpfung von Kriminalität vorgestellt. Dabei ist die Gewalt nicht neu, die Zahl der Opfer ist laut Statistik sogar leicht gesunken. Das ist jedoch nur ein schwacher Trost, denn täglich werden 51 Menschen ermordet. Damit liegt Südafrika weltweit an der Spitze der Länder, die unter hoher Kriminalität leiden.
"Solange die Statistik für dieses Jahr nicht vorliegt, ist unklar, ob die jüngsten Verbrechen Zeichen für einen ansteigenden Trend darstellen", sagt Antoinette Louw, Mitarbeiterin des Instituts für Sicherheitsstudien (ISS). Die aktuelle Statistik umfasst Zahlen bis März 2005, die nächste ist im September fällig. Doch Sicherheitsminister Charles Nqakula spricht von einer leichten Kriminalitätssteigerung, ohne Einzelheiten zu nennen. Der sechsmonatige Polizeiplan gilt aber nur für die Provinz Gauteng mit der Metropole Johannesburg und der Hauptstadt Pretoria, in der die meisten Gewalttaten passieren. Mehr Präsenz, gezielte Aktionen zur Beschlagnahmung von illegalen Waffen, bessere Polizistenausbildung und schnellere Abläufe in den Notrufzentralen zählen zu den Schritten, die Gewalt jährlich um 10 Prozent reduzieren sollen.
Laut ISS sind in Europa etwa 80 Prozent aller kriminellen Fälle Eigentumsdelikte ohne Gewalt, in Südafrika dagegen sind zwei Drittel davon gewalttätig. Krasse soziale Gegensätze und eine vom Apartheid-Terror geprägte Gesellschaft tragen dazu bei. "Besonders die Mordzahlen sind zu hoch, aber Mord ist das einzige Verbrechen, das mit Interpol-Zahlen aus anderen Ländern mit oft unterschiedlichen Rechtssystemen verglichen werden kann", sagt Louw. Hinzu kommt, dass Entwicklungsländer, zum Beispiel in Lateinamerika, kaum Statistiken führen oder veröffentlichen und Korruption eine noch stärkere Rolle spielt als in Südafrika, wo auch öfter mal eine Akte gegen Schmiergeld verschwindet.
Problematisch ist auch das mangelnde Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei: Nur 35 Prozent der bewaffneten Raubüberfälle - oft wegen eines Handys oder einer Handtasche - und 50 Prozent aller Verbrechen werden angezeigt. "Jeder muss etwas dafür tun, um die Situation zu verbessern", sagt Louw. "Wir gewöhnen uns an Gewalt, das Bewusstsein darum darf jedoch nicht nachlassen." In vielen wohlhabenden Vierteln gibt es private Sicherheitsdienste, die bei Druck auf den Panikknopf in den Häusern in Minutenschnelle - so soll es jedenfalls sein - mit gezogener Waffe zu Hilfe kommen.
ISS-Recherchen haben ergeben, dass Gewaltverbrechen eher in Townships, Einbrüche häufiger in reicheren Wohngegenden vorkommen. Doch Raubüberfälle und Car-Hijacking können überall passieren, egal ob in Soweto oder im schicken Vorort Sandton, so Louw. Als Car-Hijacking 1998 drastisch auf 16.000 Fälle pro Jahr anstieg, begannen Autofirmen Vorbeugungskurse anzubieten. Eine Anti-Hijacking-Akademie empfiehlt, bei Gefahr rote Ampeln zu ignorieren. Suchsysteme werden auf Kundenwunsch ins Auto eingebaut und führen bei Diebstahl schnell zum Erfolg, und zwar bevor die Autos in Teile zerlegt und außer Landes geschafft werden. Etwa 30 Prozent der gestohlenen Autos werden mit Hilfe von korrupten Beamten in Südafrika neu registriert. 2005 wurden 12.434 Autos mit Waffengewalt gestohlen.
"Das Gewaltproblem kann gelöst werden, denn es sind meistens Syndikate am Werk", meint Louw. Die Regierung bildete Sondereinheiten und arbeitet mit der Lobbygruppe "Business Against Crime" zusammen. Die Polizeiarbeit hat sich in den vergangenen 12 Jahren stark verbessert. In Zeiten der Apartheid durften sich Schwarze nur zur Arbeit in weißen Vierteln aufhalten. 80 Prozent der Polizisten kümmerte sich nur um den Schutz dieser Wohnorte. Doch die heutige Polizei ist unterbezahlt, erhält zu wenig psychologische Betreuung zur Behandlung von Traumata und steht unter einem Druck, der sich in steigenden Selbstmordzahlen niederschlägt.
taz Nr. 8029 vom 24.7.2006, Seite 10, 141 TAZ-Bericht MARTINA SCHWIKOWSKI
1996 und 2001 bin ich jeweils von Kapstadt aus mit einem Mietwagen gestartet. Johannesburg und Pretoria habe ich bei den Touren absichtlich aussen vor gelassen.
Habe dafür lieber die Kalahari in Namibia/Botswana besucht.
In Durban konnte ich schon einen kleinen Unterschied zu dem eher "gefahrlosen" Kapstadt bemerken.
Im südlichen Teil der Region Kwazulu-Natal bei Kokstad, hatte ich dann einmal eine kritische Situation durch eine von Schwarzen errichteten Strassensperre.
Krasses Gegenteil ist dann wieder so ein Städtchen wie Graaf Reinet, nördlich von Port Elisabeth. Dort hat man fast den Eindruck, als hätte die Apartheid einen Ort vergessen.
Meine Meinung: Wer Südafrika trotz nie bereisst, hat eine ganze Menge verpaßt!
Man muß sich ja z.B. nicht unbedingt des Nachts auf Bahnhöfen einer Metropole aufhalten.
mfg, n.
Carlos Alberto Parreira, Ex-Teamchef der brasilianischen Nationalmannschaft, wird nach eigenen Angaben höchstwahrscheinlich den Trainerposten beim kommenden WM-Gastgeber Südafrika übernehmen.
Das verriet der 63-Jährige am Donnerstag der Online-Ausgabe der Zeitung "Estado de Sao Paulo". Es fehlten nur wenige Details zur Vertragsunterzeichnung bei den Afrikanern, versicherte er.
"Die Sache ist seriös, wirklich sehr seriös", beteuerte Parreira. Er werde seine neue Aufgabe nach einigen Monaten Urlaub wohl schon Anfang 2007 übernehmen und die südafrikanische Auswahl mindestens bis zur Weltmeisterschaft 2010 im eigenen Land betreuen.
Drei Wochen nach dem WM-Aus mit Brasilien (0:1 im Viertelfinale gegen Frankreich) war Parreira am Mittwoch offiziell als Trainer der "Selecao" zurückgetreten. Parreira hatte erklärt, er habe "keine Pläne" und "keine offiziellen Angebote". 1982 führte er Kuwait zur WM, 1990 die Vereinigten Arabischen Emirate und 1998 Saudi-Arabien.
Kapstadt. AP/baz. In Südafrika ist jede dritte Schwangere mit dem HI-Virus infiziert. Landesweit tragen rund 5,5 Millionen Menschen den Aids-Erreger in sich, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Regierung von vergangenem Herbst hervorgeht. Gegenüber dem Vorjahr sei damit ein leichter Rückgang zu verzeichnen, «aber es muss noch viel getan werden, damit es in Südafrika keine Neuinfektionen mehr gibt», hiess es. Bei den Jugendlichen liegt die Infektionsrate dem Bericht zufolge bei schätzungsweise 15,9 Prozent, ebenfalls ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Betroffen sind den Angaben zufolge ferner rund 235.000 Kinder unter 14 Jahren. Der Studie liegen Zahlen von Oktober 2005 zu Grunde.
Sie bauen gleich drei von fünf neuen Stadien für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika: Das renommierte Architektenbüro von Gerkan, Marg und Partner (gmp), das auch den neuen Berliner Hauptbahnhof entwarf, hat an diesem Mittwoch die Pläne für das sportliche Großereignis vorgestellt. „Es hat uns ja selbst überrascht“, sagte der federführende Berliner Architekt Hubert Nienhoff zum Zuschlag für drei WM-Arenen. gmp zeichnet für die Stadien für die Metropolen Durban, Port Elizabeth und Kapstadt verantwortlich. Zum ersten Mal in der Geschichte Südafrikas bekommt das Land neue Stadien, die dem Fußball gewidmet sind. Zu Zeiten der Apartheid wurden sie für Cricket und Rugby gebaut.
Das Büro gmp (Hamburg) hat sich bereits bei der WM in Deutschland einen Namen gemacht. Viel gelobt wurde das von Volkwin Marg behutsam neu gestaltete Berliner Olympiastadion, der Schauplatz des Finales. Bei der WM in Südafrika arbeiten gmp mit Ingenieuren und Architekten vor Ort zusammen. Das Berliner gmp-Büro war früh in Kontakt mit den potenziellen Bauherren am Kap, berichtete Nienhoff. Die WM-Arenen von 2006 gelten nach seinen Worten als die derzeit besten, sie seien „state of the art“. Deutsche Architekten treten weltweit öfter in Erscheinung: Meinhard von Gerkan entwarf wie sein Konkurrent Albert Speer eine ganze Stadt für das boomende China.
Vom Bogen blickt man auf den Ozean
Nienhoff zweifelt nicht, daß Südafrika rechtzeitig mit den Bauten für die WM fertig wird, wie jüngst in den Medien angedeutet worden war. „Wir sind zum Erfolg verurteilt, an uns wird es nicht liegen“, meinte er. Er sei sehr beeindruckt von Südafrika als Land, von der Zielstrebigkeit der Menschen und der Beschlußfähigkeit der Kommunen. Auch die Gespräche mit Kapstadts neuer Bürgermeisterin Helen Zille - einer Nachfahrin des Berliner Malers Heinrich Zille - seien konstruktiv verlaufen. Sie hatte das Projekt zunächst gestoppt. Nun ist in der Stadt am Tafelberg aber laut Nienhoff ein Standort gefunden worden, an dem gebaut werden kann.
Imposant mutet der Entwurf für Durban an. Das Kingspark Stadion mit seinen maximal 85.000 Plätzen soll von einem „Skywalk“, einem riesigen begehbaren Bogen, überspannt werden, mit Ausblick auf den Indischen Ozean. „Sie wollten mit ihrem Stadion auf die Landkarte“, berichtete Nienhoff über die Bauherren in Durban. Die Budgets sind international gesehen relativ niedrig. In Port Elizabeth beträgt es etwa 60 Millionen Euro, in Durban und Kapstadt etwa 180 Millionen Euro. Als Vergleich: Der Umbau des Berliner Olympiastadions kostete 250 Millionen Euro.
Text: dpa
Bildmaterial: dpa
Serie von Flugzeugüberfällen in Südafrika Seite 1/1
JOHANNESBURG – Gut organisierte Banden verbreiten derzeit an den Flughäfen Südafrikas Angst und Schrecken. Wie aus dem Nichts fahren sie auf Startbahnen und bremsen anrollende Flugzeuge aus, um diese dann zu überfallen. In der letzten Woche hat sich erneut ein solcher Zwischenfall am Airport von Bloemfontein ereignet. Mit einem Kleinlastwagen stoppten Gangster ein zweistrahliges Privatflugzeug, kaperten es über eine Tragfläche und erbeuteten mehrere tausend US Dollar Bargeld. Danach verschwanden sie unerkannt.
Doch auch Großflughäfen sind nicht vor Übergriffen gefeit. Eine mit Maschinenpistolen bewaffnete Bande überfiel vor wenigen Wochen eine Verkehrsmaschine am Rollfeld des internationalen Flughafens von Johannesburg. Die Täter konnten gefasst werden. Ihre sichergestellte Beute von mehreren Millionen Euro wurde später allerdings erneut entwendet – diesmal aus einem Polizeisafe.
Krautrock: Stichwort: SüdafrikaDo 13 Jul, 19:46 UhrStichwort: SüdafrikaDo 13 Jul, 19:46 UhrJahr
29.07.06 15:38
Stichwort: Südafrika
Wegen seiner multikulturellen Vielfalt wird das Land am Kap der Guten Hoffnung auch «Regenbogennation» genannt. Mit rund 79 Prozent stellen schwarze Südafrikaner den größten Anteil an der Bevölkerung.
Nur 9,6 Prozent der gut 46 Millionen Einwohner der Republik Südafrika sind weiß, gefolgt von 8,9 Prozent Mischlingen und 2,5 Prozent Asiaten. Trotz aller Probleme zwischen Schwarz und Weiß gilt die Aussöhnung als modellhaft.
Allerdings erhalten viele schwarze Südafrikaner noch immer einen niedrigeren Lohn. Viele leben in Townships außerhalb der Städte. Vor allem soziales Elend gilt als Ursache für die hohe Kriminalitätsrate. Allein im vergangenen Jahr wurden der offiziellen Statistik zufolge mehr als 18 000 Menschen ermordet und etwa 55 000 Frauen vergewaltigt.
Trotz der hohen Arbeitslosenrate von etwa 40 Prozent ist die Republik das reichste Land auf dem afrikanischen Kontinent. Der Großraum um Johannesburg ist die Kernzone des rohstoffreichen Landes, das als weltweit größter Gold- und Platinproduzent gilt. Während der Bergbau an Bedeutung verliert, erweisen sich die Automobil-, Wein- und Tourismusindustrie als Wachstumsmotoren. Allein 250 000 deutsche Urlauber kamen 2005 ins Land. Die Wirtschaft soll in diesem Jahr um 4,3 Prozent zulegen.
Mit 1,2 Millionen Quadratkilometern ist die ehemalige britische Kolonie am Indischen und Atlantischen Ozean mehr als drei Mal so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt Pretoria hat rund eine Million Einwohner. Nachfolger des ersten schwarzen Präsidenten Nelson Mandela ist Thabo Mbeki. Er will die Folgen der Apartheid wie Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität sowie die Aids-Epidemie überwinden.
Johannesburg (dpa) - Eine ungewöhnlich heftige Kaltfront mit Eis, Schnee und Regen hat Teile Südafrikas ins Chaos gestürzt. In Johannesburg und Pretoria schneite es leicht - ein selbst im Winter der Südhalbkugel ungewöhnliches Wetterphänomen. Mehrere Straßen waren gesperrt. Dutzende Inlandsflüge fielen aus. Viele Südafrikaner froren bei Minusgraden, weil der Strom ausfiel und Gasflaschen zum Heizen der Öfen knapp wurden.
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Mit dem Vorteil könnten die Deutschen es ja schaffen.
03.08.2006
Südafrika: Homo-Ehe noch 2006
Kapstadt (queer.de) - Das südafrikanische Justizministerium kündigte am Dienstag an, die Regierung werde in den nächsten Monaten ein Gesetz über die Einführung der Homo-Ehe ins Parlament einbringen. Die Volksvertreter stehen in Zugzwang, weil das oberste Gericht des Landes Ende letzten Jahres die Öffnung der Ehe angeordnet hatte. Stichtag ist der 2. Dezember, dann träte die Öffnung der Ehe automatisch in Kraft. Das Verbot verletze den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung, urteilten die Richter (queer.de berichtete). In der Regierung gab es seitdem Diskussionen, wie die Einführung der Homo-Ehe vonstatten gehen soll. Konservative und kirchliche Gruppen treten dafür ein, die Verfassung zu ändern, um das Gerichtsurteil außer Kraft zu setzen. Dafür gibt es jedoch keine Mehrheit. "Wir werden mit diesem Thema so sensibel wie nötig umgehen", verspricht der stellvertretende Justizminister Johnny de Lange. Er nannte allerdings keine Details. "Das Gesetz wird aber rechtzeitig fertig sein." Wenn es wie erwartet in Kraft tritt, wird Südafrika nach den Niederlanden, Belgien, Kanada und Spanien das fünfte Land sein, das die Ehe öffnet. (dk)
Am Kap der großen Probleme
Von Gunnar Vogt, Windhuk
Noch sind es vier Jahre bis zur nächsten Fußball-WM, aber beim Gastgeber Südafrika ist schon Ernüchterung eingekehrt. Die Fifa kritisiert den Zustand der Stadien, auch das Nationalteam präsentiert sich in schlechter Verfassung. Die Hoffnungen ruhen nun auf einem namhaften Trainer aus Brasilien.
Windhuk - Für einen Abend gerät im Township Katutura am Stadtrand von Namibias Hauptstadt Windhuk die Armut in Vergessenheit. Selten erfüllt das dort neu erbaute Sam-Nujoma-Stadion seinen erdachten Zweck, die Menschen von der Straße zu locken. Für das Länderspiel gegen Südafrika heute Abend sammeln die Bewohner jedoch ihre dürftigen Ersparnisse zusammen, um sich den Eintritt leisten zu können. Südafrika gilt als Lieblingsgegner, die letzten beiden Partien gewann Namibia. Auch am Mittwoch wäre ein Erfolg des 167. der Fifa-Weltrangliste keine Überraschung, denn der Gegner vom Kap ist vier Jahre vor der WM im eigenen Land so schlecht wie lange nicht. Die WM in Deutschland hat die Messlatte hoch gehängt und bewiesen, wie wichtig der Auftritt der Heimmannschaft für die Atmosphäre im Land sein kann. Nach dem derzeitigen Leistungsstand der Nationalelf muss Südafrika ein Debakel befürchten.
"Wir haben ein großes Problem im südafrikanischen Fußball", sagte Sibusiso Zuma vom Bundesligisten Arminia Bielefeld bereits nach dem Afrika-Cup Anfang dieses Jahres. Nachdem sich die "Bafana Bafana" genannt Nationalmannschaft schon nicht für die WM in Deutschland qualifizieren konnte, erreichte der Abwärtstrend bei den kontinentalen Titelkämpfen in Ägypten seinen vorläufigen Tiefpunkt. Nach drei Niederlagen und ohne Torerfolg schied der Titelträger von 1996 in der Vorrunde aus. Trainer Ted Dumitru, der einen Neuanfang mit jungen Spielern wagen und sich nicht den Extravaganzen der Profis aus Europa aussetzen wollte, musste gehen.
Die Hoffnungen ruhen auf Parreira
Der sportliche Niedergang schlägt auch aufs Gemüt der Nation. Aus der anfänglichen Euphorie nach dem WM-Zuschlag ist Resignation geworden. Und passend zu der Tatsache, dass noch nie zuvor eine WM-Endrunde in Afrika stattfand, gibt auch der Ausrichter 2010 derzeit das Bild eines Debütanten ab: verunsichert - und vor allem nicht gut vorbereitet. Von finanziellen Schwierigkeiten und Fehlplanungen war die Rede, Gerüchte um eine Verlegung des Turniers machten die Runde, da der Bau der Stadien nicht in die Gänge kommt.
Der organisatorische Missstand soll durch Hilfe von Organisations-Weltmeister Deutschland behoben werden - ein Architektenbüro aus Hamburg hat sich der Sache mittlerweile angenommen. Um die Defizite innerhalb der Mannschaft auszubessern verpflichtete der südafrikanische Verband Safa vor kurzem Brasiliens WM-Trainer Carlos Alberto Parreira, der nach dem Viertelfinal-Aus der Seleção zurückgetreten war. Er soll das Unmögliche möglich machen und aus einer Mannschaft, die im letzten Jahr noch gegen Island 1:4 verloren hat, eine WM-taugliche Einheit bilden.
Sein deutscher Kollege Ernst Middendorp, Coach des südafrikanischen Top-Teams Kaizer Chiefs, ist einer der wenigen Optimisten am Kap. "Ich bin überzeugt, dass die Stadien rechtzeitig fertig werden", sagt der ehemalige Bundesligatrainer von Arminia Bielefeld im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE, "aber wichtiger ist, dass die Mannschaft endlich einen Trainer hat." Nach dem Afrika-Cup übernahm Pitso Mosimane die Geschicke als Interimscoach, seitdem geisterten große Trainernamen wie Guus Hiddink oder Sven-Göran Eriksson durch die Köpfe der Verantwortlichen. Mit unbekannten Namen wollte man sich nicht zufrieden geben, wenn bald die Fußballwelt nach Afrika schaut.
Schleichender Niedergang
Parreira hatte sich zunächst selbst in Südafrika ins Gespräch gebracht und für Diskussionsstoff gesorgt, weil er nicht erste Wahl, aber dafür teuer sei. "Ich kann die Kritik an seiner Verpflichtung nicht verstehen. Er hat Mannschaften wie Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien zur WM geführt. In vier Jahren ist es mehr als machbar, ein gutes Team aufzubauen", so Middendorp. Doch ob ein großer Name alleine ausreicht, Strukturen für einen Erfolg zu schaffen, ist fraglich. Erst 1992 in die Fifa aufgenommen, galt Südafrika nach dem Afrika-Cup-Erfolg vor zehn Jahren und den WM-Teilnahmen 1998 und 2002 schnell als große afrikanische Hoffnung. Doch die WM-Teilnehmer Angola, Tunesien, Elfenbeinküste, Ghana und Togo haben ihnen genauso den Rang abgelaufen wie Nigeria, Kamerun oder Senegal.
"Wenn man in elf Jahren insgesamt zwölf Trainer verschleißt, ist eine negative Entwicklung vorauszusehen", sagt Middendorp. Ein schmeichelhafter 1:0-Sieg im Mai gegen Swasiland war das letzte Erfolgserlebnis. Selten kommen alle Spieler aus Europa zusammen zu den Testspielen, eine Einheit zu formen ist schwierig. Für das Namibia-Spiel sind auch Profis aus Europa wie Steven Pienaar von Borussia Dortmund oder Benedict McCarthy (Blackburn Rovers) nominiert, aber obwohl heute offizieller Fifa-Spieltag ist und alle Akteure von ihren Vereinen freigestellt werden, bleibt Skepsis über deren Kommen nicht aus. "Phantome" nennt die südafrikanische Zeitung "Super Sport" die Legionäre seit jeher, weil deren Namen vor jedem Spiel Südafrikas gehandelt werden, sie dann aber meist doch nicht auftauchen.
Auch wenn heute der Gegner nur Namibia heißt, das in der Fifa-Weltrangliste zwischen Mauretanien und den Britischen Jungferninseln rangiert, so geht es für die Spieler doch langsam darum, sich dem designierten Trainer zu empfehlen. Und sich zumindest auf dem Kontinent zu rehabilitieren und allen Skeptikern am Kap die Hoffnung zu geben, dass bei der WM in vier Jahren nicht nur ein Wunder hilft.
mein urlaubsaufenthalt in namibia und SA ist zwar auch schon einige jahre her, aber der eindruck, den ich damals hatte, liess fuer die zukunft beider laender nix gutes ahnen. ich hoffe, dass ich mich taeusche, aber ich befuerchte, dass es dort genauso bergab gehen wird wie in simbabwe. meine (verwandschaftlichen) kontakte nach sa bestaetigen das leider...
man wird sehen.
mfg
GF
Warst Du an der Spitzkoppe?
Hatte dort einen 10 min. VHS Film gedreht und dann mit Pink Floyd's Darkside of the Moon vertont.
Einfach nur geil.
Irgend wie wird es schon gut gehen am Kap.
Die Weissen die in Simbabwe. Mazambik und Angola waren hatten immer noch den Ausweg nach Südafrika zu wandern. Die Möglichkeit haben die Südafrikaner nicht.
Die können höchsten noch ins Wasser springen und in die Eiswüste schwimmen.
Krautrock
Landreform in Südafrika
30 Prozent des Farmlandes soll bis 2014 an schwarze Südafrikaner zurückgegeben werden
Moyiga Nduru / IPS
Anfang 2007 könnten in Südafrika die ersten weißen Farmer enteignet werden. Damit hat jetzt die Landwirtschaftsministerin Lulu Xingwana gedroht. Denn das Konzept des »willigen Verkäufers, willigen Käufers« greift viel zu langsam, als daß die Pläne der Regierung zur Vergabe von Land an arme Schwarze umgesetzt werden könnten. »Wir haben sechs Monate Zeit für Verhandlungen. Wenn sie nichts fruchten, werden wir Farmer enteignen«, sagte Xingwana kürzlich in Polokwane, der Hauptstadt der Nordprovinz Limpopo. Präsident Thabo Mbeki hat seiner Ministerin grünes Licht gegeben, die Landreform bis 2008 umzusetzen. Dem Volk werde seit zwölf Jahren Land versprochen, sagt sie. »Länger kann es nicht mehr warten.«
Unter dem System der Apartheid und bereits zuvor waren Schwarze von ihren Parzellen vertrieben worden. Der Besitz von Grund und Boden war ihnen verboten. Seit dem Sturz des alten Systems 1994 verspricht die neue Regierung, einen Teil dieser Ungerechtigkeit rückgängig zu machen: Indem sie Land zurückgibt oder die Betroffenen entschädigt.
Nach den offiziellen Plänen sollen 30 Prozent des kommerziellen Farmlandes bis 2014 in die Hände schwarzer Südafrikaner zurückgegeben werden. Doch eine Studie der Johannesburger Expertenkommission »Centre for Development and Enterprise« von 2005 zeigt, daß die Regierung ihren Zusagen bei weitem nicht nachkommt. Zwischen 1994 und 2004 wurden nur 4,3 Prozent des Landes zurückgegeben.
Bisher setzte Südafrika auf Freiwilligkeit: Das »Willige Verkäufer, willige Käufer«-Prinzip folgt der Idee, daß sich genügend weiße Farmer finden würden, die ihr Land an den Staat verkauften, um es dann weiterzugeben. Die Landwirtschaftsministerin macht vor allem die Mitarbeiter der zuständigen Behörde für die schleppende Umverteilung verantwortlich. Die Beamten hätten entweder geschlafen oder sich krank gemeldet. »Wenn sie nicht arbeiten wollen, werden wir andere finden, die das übernehmen können.«
Südafrikaner, deren Land während der Apartheid beschlagnahmt worden war, konnten von 1995 bis 1998 Anspruch auf Rückerstattung anmelden. In der Provinz Limpopo wurden 3654 Anträge gestellt, drei Viertel der Fälle konnten geklärt werden. Ein Beispiel ist Mamahlola, das mit seinen 14 Farmen 2001 an einen kommunalen Verband gegeben wurde. Doch mit der Rückgabe war es nicht getan: »Mamahlola stand kurzzeitig vor dem Bankrott«, sagt Ministerin Xingwana. Eine Organisation, die schwarze Farmer weiterbildet und ihnen Unterstützung gewährt, das »South African Farm Management« (SAFM), konnte das Land gerade noch retten. »Wir brauchen mehr solcher Erfolge. Wir müssen sicherstellen, daß sich die Rückgabe von Land nicht als ein Scheitern erweist«, so die Ministerin. In Mamahlola blühen nun Mango- und Avocadobäume. Die Farmer produzieren außerdem Bananen, Lychees und Pekannüsse. Dort und in der Nachbarprovinz Mpumalanga hat SAFM für sieben Projekte 15 Millionen US-Dollar ausgegeben.