Steinhoff Informationsforum
Banken wollen einen guten Ausblick, um sicher zu sein, dass ein kleines Risiko zu Erträgen durch Zinsrückzahlungen führen.
Keine Bank der Welt will mit überhöhten Zinsen (ausser vielleicht die Citi*ank :) ) die Kunden in den finanziellen Ruin treiben und auf Gelder wegen überhöhter Zinsen verzichten.
Fünf Jahre Sanierung und Restrukturierungen sollen jetzt zum bösen Ende führen?
Wer das glaubt, der geht auch vor Angst nicht mehr vor die Tür....
Ich bin ja kein Charttechniker. Aber das ist eine schöne W-Formation im Chart. Zu solchen Formationen schrieb mal die F.A.Z.:
"Nach harten Monaten suchen die Börsianer in der Regel nach Chartbildern, die ein Ende der Baisse andeuten. Wenn sich der Wind irgendwann dreht, sollten Anleger wissen, was W-Formationen sind. Denn diese auch Doppelboden genannten Chartbilder kündigen bald wieder steigende Notierungen an."
Keine Ahnung, ob das auch bei Steinhoff zutrifft. Ist am Ende Kaffeesatzleserei auf hohem Niveau. Aber für ein kleines bisschen Optimismus reicht es mir - insbesondere angesichts des Rückenwinds der starken Zahlen von Pepkor heute. Schönes Wochenende!
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/...lt-haelt-besser-11275935.html
Gern geschehen.
Übersetzung:
Die leidvolle Geschichte von Steinhoff ist wohlbekannt und dokumentiert; wie der einstige Liebling der Anleger in Ungnade fiel, nachdem er den Markt mit der JSE Sens-Meldung im Dezember 2017 schockierte.
CEO Markus Jooste sei zurückgetreten, hieß es in der Mitteilung, und der Konzern führe eine Untersuchung wegen "Unregelmäßigkeiten" in der Buchhaltung durch.
Steinhoff wurde unter der Führung von Jooste auf dem schnellen Erwerb von Vermögenswerten über Schulden und die Ausgabe von Aktien unter Verwendung komplexer (und oft unnötiger) Finanzstrukturen "aufgebaut". Diese rasche Übernahme neuer Vermögenswerte machte es oft schwierig, die Finanzzahlen des Konzerns von einem Jahr zum nächsten zu vergleichen, so dass es für die Anleger fast unmöglich war, das Unternehmen zu kontrollieren.
Wie dem auch sei, der neuen Führung gebührt Anerkennung für die Transparenz, mit der sie Anleger und potenzielle Investoren über die Bewältigung des Schadens auf dem Laufenden hält und einen Weg in die Zukunft aufzeigt.
Nach der Entlastung des Top-Managements und der Umsetzung eines klar definierten dreistufigen Umstrukturierungsplans, der zu einem weniger komplexen Beteiligungsportfolio führen sollte, stellt sich nun die Frage: Hat das neue Management genug getan, um eine Verringerung der Risikoprämie bei der aktuellen Börsenbewertung zu rechtfertigen?
Nach einigen Umstrukturierungen und Verkäufen von Vermögenswerten besteht das Portfolio der Gruppe nun aus einer 50%igen Beteiligung an dem US-Einzelhändler Mattress Firm (eine weitere Verwässerung könnte sich in Zukunft aus einem Aktienbeteiligungsprogramm des Managements ergeben) und einer 79%igen Beteiligung an der Pepco Group in Europa (seit der Notierung von Pepco in Warschau im letzten Jahr ein Rückgang). Pepco ist ein Discount-Einzelhändler mit rund 3.000 Geschäften in 17 Ländern, die unter den Marken Pepco, Dealz und Poundland geführt werden.
Steinhoff besitzt auch 100% von Greenlit Brands in Australien/Neuseeland (ein Einzelhändler und Hersteller von Haushaltswaren) sowie (laut Steinhoff-Website) eine 52%ige Beteiligung an der in Südafrika notierten Pepkor Holdings. Pepkor betreibt mehr als 5.400 Einzelhandelsgeschäfte in 10 afrikanischen Ländern und ist hauptsächlich im Discount- und Value-Segment des Marktes mit Marken wie Pep und Ackermans tätig.
Anleger sollten die Möglichkeit weiterer Verwässerungen bei diesen Beteiligungen nicht außer Acht lassen, da Steinhoff je nach den Cashflows aus diesen Beteiligungen möglicherweise weitere Verkäufe von Vermögenswerten tätigen muss, um seinen großen und schwerfälligen Schuldenberg abzubauen.
Nach dem Beinahe-Zusammenbruch im Dezember 2017 verfolgte der Konzern die Strategie, sich in eine globale Holdinggesellschaft mit Investitionen in Einzelhandelsgeschäfte zu verwandeln.
Die ersten beiden Schritte des Sanierungsprozesses waren eher verwaltungstechnischer Natur: die finanzielle Umstrukturierung (die eine Einigung mit den Gläubigern und den Verkauf einiger Vermögenswerte zur Schaffung von Liquidität beinhaltete) und die Bemühungen um eine Einigung mit den Anlegern in einem Rechtsstreit.
Diese beiden Schritte sind nun weitgehend abgeschlossen, nachdem Steinhoff gemäß einem im Februar gerichtlich genehmigten Plan die Ausschüttung von fast 1,7 Mrd. EUR in bar und die Übertragung von Pepkor-Aktien im Rahmen eines Vergleichs eingeleitet hat, an dem rund 90 000 Anleger aus der Zeit vor dem Zusammenbruch beteiligt waren. Der Großteil des Vergleichs ging an Kläger, die ihre Unternehmen an Steinhoff verkauft und dafür Steinhoff-Aktien erhalten hatten. Damit dürfte sich auch das Risiko weiterer Rechtsstreitigkeiten verringern.
Die Gruppe kann nun zur letzten Phase des Umstrukturierungsprozesses übergehen, die sich auf die Verringerung der hohen Verschuldung zur Stabilisierung der Bilanz konzentrieren wird. Die gesamten bedienbaren Schulden des Konzerns beliefen sich laut Jahresfinanzbericht 2021 auf stolze 9,8 Milliarden Euro. Dieser Betrag dürfte nun aufgrund der Zahlungen von Mattress Firm und der seit Ende des Berichtszeitraums erhaltenen Dividenden aus den zugrunde liegenden Investitionen niedriger ausfallen.
Jede Verringerung der Verschuldung wird natürlich auch die hohe Belastung der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns durch Finanzierungskosten verringern, die sich im September 2021 auf 1,2 Milliarden Euro beliefen.
Ein weiterer positiver Meilenstein für potenzielle Investoren und ein Hinweis darauf, dass sich der Konzern auf dem Weg der Besserung befinden könnte, ist die Tatsache, dass seine Abschlussprüfer zum ersten Mal seit vier Jahren einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt haben. Trotz der fragwürdigen Erfolgsbilanz von Wirtschaftsprüfern in den letzten Jahren ist es schwer zu rechtfertigen, in ein Unternehmen zu investieren, das mit einem eingeschränkten Bestätigungsvermerk arbeitet.
Ein weiterer Pluspunkt war die pünktliche Veröffentlichung des Finanzberichts für 2021 (Verzögerungen können ein rotes Fähnchen sein, das auf bevorstehende Schwierigkeiten hinweist). Diese beiden Ereignisse untermauern die Ansicht, dass sich die Gruppe auf ein normaleres Betriebsumfeld zubewegt.
Natürlich hatte Steinhoff nicht nur mit der Umstrukturierung zu tun. Das Unternehmen musste auch Herausforderungen bewältigen, die sich seiner Kontrolle entzogen, wie z. B. die durch Covid verursachten Unterbrechungen der zugrunde liegenden Geschäfte und die Auswirkungen der letztjährigen Unruhen auf seine Pepkor-Investition (mehr als 500 seiner Geschäfte wurden beschädigt).
Da die Pandemie nun scheinbar weitgehend hinter uns liegt, kann sich der Fokus auf die operative Leistung der zugrunde liegenden Investitionen und den Schuldenabbau richten. Leider könnte der Krieg in der Ukraine, während der Gegenwind von Covid nachlässt, zu weiterer Unsicherheit führen, da drei der größten Betriebsgebiete von Pepco an das Land grenzen.
Nach den Ergebnissen für das Quartal bis Ende Dezember 2021 zu urteilen (die neuesten Finanzinformationen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts), sind die geringeren Auswirkungen von Covid bereits sichtbar: Der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen (Pepco, Pepkor, Greenlit Brands) stieg um 10 % auf knapp 3 Mrd. . Auch die Umsätze der wesentlichen Beteiligungsgesellschaft Mattress Firm haben sich verbessert.
Mattress Firm hat eine interessante Geschichte. Das Unternehmen ist einer der größten Einzelhändler für Matratzen in den USA und vertreibt führende Marken wie Tempur Sealy und Serta Simmons. Steinhoff erwarb das Unternehmen 2016 für knapp über 3,8 Mrd. US-Dollar und nahm es von der Nasdaq. Im Oktober 2018 beantragte das Unternehmen Insolvenzschutz, aus dem es nur zwei Monate später wieder hervorging.
Nun hat es einen erneuten Börsengang beantragt und strebt in naher Zukunft eine Notierung an der NYSE an.
Obwohl Risiko- und Governance-Berichte in Jahresabschlüssen zum Standard gehören, neigt man oft dazu, sie zu übergehen (was nicht empfehlenswert ist!), um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich die eigentlichen Zahlen. Potenzielle Steinhoff-Investoren können aus diesen Abschnitten jedoch wertvolle Hinweise auf die Risikominderung durch das Management ablesen und sich ein Bild davon machen, ob von einem Berichtszeitraum zum nächsten Fortschritte erzielt wurden.
Da die Schuldenlast nach wie vor hoch ist, hängt der Investment Case für Steinhoff, jetzt, da die Umstrukturierung weitgehend abgeschlossen ist, von der Geduld der Gläubiger ab und davon, wie schnell der Konzern seine Bilanz durch den Abbau dieser Schulden stärken und damit beginnen kann, Renditen für die Aktionäre zu erwirtschaften (über Dividenden oder Aktienkurssteigerungen).
Die meisten der Steinhoffs zugrundeliegenden Investitionen sind an verschiedenen Märkten notiert (Pepkor ist an der JSE und Pepco an der Warschauer Börse im Jahr 2021 notiert), so dass die Anleger nun potenziell den Großteil der Steinhoff-Investitionsstruktur direkt nachbilden könnten (ohne die Belastung durch die Schulden der Holdinggesellschaft). Steinhoff könnte den Anlegern jedoch einen einmaligen Einstieg in ein vereinfachtes Portfolio ermöglichen, das geografisch diversifiziert ist und ein breites Engagement im Einzelhandel aufweist.
Nach einer langen Zeit, in der die Anleger versuchten, komplexe und in vielen Fällen unnötige (wir wissen jetzt warum) Buchhaltungsstrukturen zu verstehen und zu entwirren, wurde Steinhoff gestrafft. Dies wird zu einem einfacheren und verständlicheren Portfolio von Vermögenswerten führen, was auch eine weniger komplexe Finanzberichterstattung bedeuten sollte.
All dies wird in Zukunft bei der Lektüre der Finanzberichte des Konzerns hilfreich sein und dürfte die Bewertung von Steinhoff zu Investitionszwecken erheblich vereinfachen.
Zum Beispiel kann man die "Summe der Teile"-Metrik verwenden, um schnell und einfach herauszufinden, was billiger zu kaufen ist: Steinhoff oder die zugrundeliegenden Bestände. Allerdings muss man das Währungsrisiko berücksichtigen (die Berichtswährung von Steinhoff ist der Euro).
Trotz der positiven Anzeichen, die von der Gruppe ausgehen, könnten noch einige Berichtszeiträume erforderlich sein, um zu beurteilen, ob die derzeitige Richtung die neue Normalität für Steinhoff ist.
In der Zwischenzeit ist das Umfeld für die zugrundeliegenden Einzelhandelsinvestitionen schwieriger, da sich die Welt auf eine höhere Inflation zubewegt, die durch die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise, die durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine ausgelöst wurden, noch verstärkt wird.
"Steinhoff könnte den Anlegern jedoch einen einmaligen Einstieg in ein vereinfachtes Portfolio ermöglichen, das geografisch diversifiziert ist und ein breites Engagement im Einzelhandel aufweist."
Und das mit einem sehr sehr großen Hebel...
Aber bei dem UMsatz - DRAMA
Was wäre die Börse bloß ohne Insidergeschäfte?
Isch doch richtig oder?
Long
Nur noch 52% ? Das an Tekkie / Mostert Aktien abgegeben wurden,war ja Teil des Vergleiches
um die "Insolvenzprüfung" zu vermeiden.Aber soviel? Ich hatte 78 % Besitz Steinhoffs in Erinnerung.
Kann da jemand helfen?
Dann wird es für Steinhoff allein nicht ganz so teuer, Pepkor HL war ja auch unter den Beklagten von TTC und 180 Mio ZAR kommen aus der Pepkorkasse.
https://www.pepkor.co.za/wp-content/uploads/2022/...31-March-2022.pdf
S.20
DGAP vom 15.12.2021
„Die wichtigsten kommerziellen Bedingungen des Vergleichs werden ab dem Datum des Inkrafttretens des Vergleichs wirksam und lauten wie folgt:
(a) SAHPL wird den ehemaligen Tekkie Town Owner Claimants insgesamt 500 Mio. ZAR zahlen und die Lieferung von 29,5 Mio. Pepkor Holdings Limited ("PPH") Aktien an die ehemaligen Tekkie Town Owner Claimants veranlassen, die einer Sperrfrist von 180 Kalendertagen nach der Übertragung unterliegen, um die Kontrolle über alle Steinhoff-bezogenen Ansprüche zu erwerben, die von den ehemaligen Tekkie Town Owner Claimants und ihren verbundenen Parteien geltend gemacht werden; und
(b) die ehemaligen Tekkie Town Owner Claimants werden dementsprechend die Kontrolle über alle ihre Steinhoff-bezogenen Ansprüche auf SAHPL übertragen, so dass die Ansprüche zwischen ihnen, Steinhoff, PPH, Direktoren und leitenden Angestellten und Wirtschaftsprüfern (einschließlich des Liquidationsantrags) zu Bedingungen beigelegt und zurückgezogen werden können, die es SAHPL und Steinhoff ermöglichen, von der Entschädigung zu profitieren, die den ehemaligen Tekkie Town Owner Claimants im Rahmen des SIHNV-Vergleichsplans zugewiesen wird.“
https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...nts-claims/?newsID=1494879
Durch den Aktienrückkauf von PEPKOR erhöht sich dieser Anteil wieder leicht.
Zum Glück geht's nächsten Monat los mit den HJZ und dann kommt schon der Analyst Day. Verkauft wird nichts mehr bis die Fakten zu Step3 auf dem Tisch liegen.
Nur die Rechnung,wie sich die Besitzanteile Steinhoffs an Pepcor reduziert haben,
wer da was erhalten hat,und ob die nur noch knapp über 50% korrekt sind,das ist mir irgendwie zu unübersichtlich.
Einfach hinaus Posaunen um damit was zu erreichen?
Ich hatte den Text #31710 nicht als Antwort auf deine Frage geschrieben.
Da geht es um den Settlementanteil von Pepkor an den Tekkie Town Claims und somit um eine Reduzierung für uns.
Ansonsten bzgl. der sinkenden Pepkoranteile bitte den Post von jef85 lesen: #31711
Bzgl. Pepco Anteile, da hält die
IBEX Retail Investments (Europe) Limited 78,88 %.
Das ist mir schon ein paar mal passiert.
Ok,dann ist dieser Tekkie Anteil deutlich größer als ich es verstanden hatte.
Nun denn,Hauptsache es bleibt bei über 50%.
Danke.
- auf ebene der tochterunternehmen pepkor, pepco, greenlit und mf mattress sind kaum nennenswerte schulden vorhanden.
- auf gruppenebene steinhoffholding konnten die nettoschulden im letzten geschäftsjahr um über 1,2 mrd euro abgebaut werden (quelle jahresabschluss 2021, seite 148), dies insbesondere dank veräusserung eines kleinen teils der pepco anteile beim börsengang pepcos; sowie einer grösseren zahlung von mf mattress.
fazit: das verhältnis umsatz zu schulden wurde sehr(!) deutlich besser, auch und insbesondere dadurch, dass der umsatz weiter mit einem zweistelligen prozentsatz wächst.
sowas nenn ich rückenwind. und es ist nur noch eine frage der zeit, bis sich das auch in einem verbesserten aktienkurs zeigt..einzig allein eine frage der zeit.