Cyan AG
War ja eigentlich auch schon länger bekannt.
"Einer der Hauptgründe für die Kapitalerhöhung war, dass Orange in mehreren Ländern parallel Vollgas geben will, was entsprechende Anfangsinvestitionen von Cyan erfordert."
Betrachtet man sich jetzt die Folie aus der Investorenpräsentation vom letzten Juni, dann kann man schon eine Ahnung bekommen, wo die Reise hinführt. Zwar wurden offiziell bisher immer "mindestens € 60 Mio. Umsatz" verlautbart, jedoch ging man bereits im Juni von einem möglichen Potenzial von bis zu € 78 Mio. Umsatz - und das nur für Orange - im Jahr 2021 aus ("depends on roll-out speed of Orange"). CEO Arnoth hat in seinem Interview bereits durchscheinen lassen, dass er sich einen höheren Umsatz durchaus vorstellen kann, insbesondere vor dem Hintergrund des Kapitalzuflusses aus der KE. Immer wieder war auch in der Vergangenheit zu lesen, dass man bei Cyan sowieso davon ausgeht, dass eine Marktdurchdringung in gleicher Größenordnung wie bei Magenta in Österreich zu erreichen. Diese liegt inzwischen bei 25 %.
Geht man also davon aus, dass Orange richtig Gas gibt, was gem. Aussage der IR auch tatsächlich der Fall sein wird, dann ergibt sich, aufsetzend auf den aktuellen Umsätzen, bereits für 2021 ein Umsatzpotenzial von über € 100 Millionen.
Und wohl gemerkt, hier sind Wirecard, Telecom Argentina und die kommenden Abschlüsse mit Großkunden, von denen einige für das 2. Halbjahr avisiert wurden, noch überhaupt nicht berücksichtigt.
Der Grund, warum jetzt noch kein genaues Startdatum für den Launch in den einzelnen Ländern kommuniziert wurde, leuchtet mir inzwischen auch ein: Orange wird beim Start der Cyan-Produkte wohl opportunistisch vorgehen. Soll heißen: Z.B. im Rahmen des Launchs eines neuen Produktes (z.B. I-Phone) oder vergleichbaren Aktionen wird Orange mit dem Angebot der Sicherheitslösungen von Cyan starten. Aber mal ehrlich, bei den Aussichten ist es mir auch schnuppe, ob der Start jetzt am 01.10. oder am 01.11 erfolgt und ob der Umsatz 2019 € 35 Mio. oder nur € 33 Mio. betragen wird.
"Einer der Hauptgründe für die Kapitalerhöhung war, dass Orange in mehreren Ländern parallel Vollgas geben will, was entsprechende Anfangsinvestitionen von Cyan erfordert."
Frage: Wofür genau muss ich knapp 25 Mio € investieren, wenn ich in mehreren Ländern parallel implementiere?
Personal? Büros? IT Equipment und Software? Büroausstattung?
Offen gesagt ist mir schleierhaft, was da genau anfallen sollte. Normalerweise bezahlt sich so ein "Projekt" zum großen Teil über Abschlagsleistungen des Kunden. Nur ganz zu Beginn geht man etwas ins Minus/Soll.
Ich kann mit lediglich vorstellen, dass die Vertragsregelungen erst bei (vollständig) erfolgter Implementierung Zahlungen vorsehen. Das würd jedoch bedeuten, dass Cyan erst mal ins Risiko geht.
Meinungen? Informationen?
Hierzu kann ich folgendes entgegnen: Afrika hat ein riesiges Problem mit Cyberkriminalität. Um das rauszufinden, muss man sich nicht einmal groß anstrengen. Ein enorm hoher Anteil an Finanztransfers läuft hier über Smartphone, siehe unten. Daher gibt es in Afrika für die Produkte von Cyan einen riesigen Bedarf.
Und jetzt kommt der Clou: Gem. Vertragsvereinbarung mit Orange erhält Cyan für jeden Kunden - unabhängig von Land oder Kontinent - denselben Betrag für dasselbe Produkt (also je nach Produkt zwischen 1 - 3 €). Ein Kunde im Senegal bringt also für Cyan den gleichen Umsatz wie ein Franzose bei gleicher Produktauswahl. Und der Afrikanische Markt wächst weiter rasant. Auch diesen Punkt hat der Markt aktuell noch überhaupt nicht auf dem Schirm, ansonsten würde Cyan nicht auf diesem lächerlichen Kursniveau rumdümpeln.
Regarding money transfers, Africa is the world leader through mobile phones, with 14% of all Africans receiving money through mobile transfer.
Globally, smartphones have been identified as an increasingly attractive target for cyber criminals investing in more high-level attacks, as they are effective in stealing personal data or financial extortion. In 2014, the growth in new vulnerabilities in mobile software worldwide rose by an astonishing 214%. In South Africa alone, 47% of smartphone users experienced mobile cyber crime (2013), whilst in Nigeria, more than one in every seven mobile devices is currently infected with mobile malware (2016). The constant rise in mobile malware targeting Android systems is a matter of concern, considering 89% of the smartphone market share in Africa runs on this platform. The past decade saw mobile phone networks and online banking transform the communications arena in Africa, allowing the continent to catapult the landline generation of development to settle directly in the digital age.
https://www.ict.org.il/Article/2275/..._on_African_subjects#gsc.tab=0
Dann will man ja neue Büros eröffnen, weitere Kunden gewinnen und vor Ort betreuen etc. Da kommen recht schnell hohe Beträge zusammen.
Weitere Gründe:
Cyan benutzt ja künstliche Intelligenz und die ist eben auch extrem aufwendig zu entwickeln. Ich glaube auch in einer Analyse gelesen zu haben, dass Cyan insbesondere in dem Bereich weiter investieren muss, um dauerhaft Vorreiter zu bleiben.
Dann gibt es ja das Thema Übernahme, bei dem der CEO gesagt hat, dass man da einen ordentlichen Puffer zurückbehalten will. Möglicherweise erfolgt diese Übernahme ja auch in nicht allzu ferner Zukunft.
Bei rd. 2 € pro Kunde macht das 130 Mio. € Umsatz und ca. 75 Mio. € EBIT und ein EPS von 5,5 € allein nur mit Orange.
Dennoch meine ich, dass Zeitpunkt und die fluffige Begründung und Kommunikation zur Durchführung der Kapitalerhöhung nicht gerade als gelungen bezeichnet werden können. Da ist Vertrauen verloren gegangen und Ärger entstanden - nicht gut.
Trotzdem: Von der Sache her sehe auch ich die Aufstockung durchaus als sinnvoll an. Das sollte mittelfristig auch wieder Stabilität bringen, gerade an so unruhigen Tagen wie heute.
Cyan hatte vorher durch die beiden Übernahmen -9 mio Nettocash, damit kann man nicht voll Power fahren. Schau dir mal Zscaler oder Crowd Strike an was die die an Cash haben durch ihre Börsengänge. Wir wollen mit Cyan bei den Besten mitspielen, dann muss auch die Bilanz top sein, nur so erhält man langfristige Aufträge von großen und starken Playern.
Genau so war es vor 1 Jahr. Orange wollte sehen, dass Cyan eine viel stärkere Mannschaft hat und somit hat man sich kurzfristig für die I-New Übernahme entschieden. Ohne die 70 IT Mobilfunkexperten von I-New hätte es den Orange Deal nicht gegeben.
Für mich ist der nächste Jackpot Deal Hauptgrund für KE, ich rechne im 2. Halbjahr mit einem Mitarbeiteraufbau von mind. 30-40 Leuten, evtl. auch durch eine Übernahme.
CEO Arnoth:
"Jetzt dank der soeben erfolgten Kapitalerhöhung können wir was unsere Wachstumsmöglichkeiten angeht noch schneller, flexibler und opportunistischer agieren als zuvor. Zudem ist eine starke Bilanz sehr wichtig bei der Kundengewinnung, denn große Konzerne gehen schließlich eine lange Partnerschaft mit uns ein und wollen sicher sein, dass ihr Technologielieferant auch die nötige finanzielle Stabilität besitzt."
Short-Attacke gegen Cyan
Investor Klaus Umek wettet auf fallende Kurse der Cyan AG, einer Beteiligung von C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz
Der Track Record des Wiener Cybersecurity-Unternehmens Cyan kann sich eigentlich sehen lassen: Letztes Jahr die Übernahme des IT-Dienstleisters I-New mit 120 Mitarbeitern und kurze Zeit später ein Riesen-Auftrag des französischen Telekomkonzerns Orange. Und doch will die Aktie – Cyan notiert im KMU-Segment der deutschen Börse – nicht so recht vom Fleck kommen. Mit schuld daran könnten Finanzwetten gegen Cyan sein. Denn zwei Fonds bauen aktuell ihre Leerverkaufspositionen in den Aktien der Cyan AG auf, darunter auch Petrus Advisers, der Fonds des Österreichers Klaus Umek. Petrus Advisers hat seinen Anteil zuletzt auf knapp 0,8 Prozent erhöht, ein weiterer britischer Hedgefonds besitzt eine ebenso hohe Short-Position. Befragt, warum Umek auf fallende Kurse von Cyan setzt, meint dieser knapp: „Weil wir davon ausgehen, dass das Geschäft in Zukunft deutlich weniger sein wird als jetzt.“ Hauptaktionär Alexander Schütz
(C-Quadrat), der seinen Anteil an Cyan eben erst aufgestockt hat, lässt sich von der Short-Attacke nicht aus der Ruhe bringen:
„Es stehen ein paar Geschäftsabschlüsse in Lateinamerika ins Haus, alles läuft sehr gut.“ Er vermutet hinter Umeks Aktion eine „persönliche Vendetta“, weil Umeks ehemaliger Partner bei Petrus Advisers, Michael Sieghart, nun als CFO bei Cyan arbeitet.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Claro_(company)
Die Telekom hatte Cyan bereits Orange empfohlen, so die Aussage auf der HV. Möglicherweise ist das auch hier der Fall. Wäre jedenfalls ein weiterer Meilenstein.
Geschickt war das nicht und Vertrauen - DAS Schmiermittel des Business und der Finanzmärkte - schafft man so nicht. Auch Notlügen haben kurze Beine.
Ich bin bei Cyan mit allen drei KEs zu 100% d'accord.
Mein Vertrauen bekommen die Unternehmen nur, wenn sie auch liefern und da hat Cyan mich in dem 1 Jahr, wo ich hier investiert bin, nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Mein Vertrauen enttäuscht hat hier nur die Lucky Buy Prognose für 2018.
Bei Cyan ist es wichtig das große Ganze zu sehen und sich nicht von Quartalsdenkern oder von nervösen und flattrigen Tradern beeinflussen zu lassen. Dafür ist diese Story viel zu groß.
Ich hab bisher noch nicht herausfinden können, wann die nächsten Zahlen von Cyan veröffentlicht werden. Könnt ihr mir da weiterhelfen?
Ab Q3 wird übrigens quartalsweise berichtet.
Jetzt die Aussage des Hauptaktionärs: Es stehen ein paar Geschäftsabschlüsse in Lateinamerika ins Haus, alles läuft sehr gut.
"Einige" bedeutet ja per Definition mehr als 2.
Folgende MNOs/MVNOs, die sich auf der exemplarischen Sales Pipeline befinden, sind in Lateinamerika aktiv: Die eher kleinere WOM (4 Mio. Kunden), Telecom Argentina (20 Mio. Kunden, Vertragsabschluss dem Vernehmen nach nur noch Formsache, aktuell proof of concept) und die beiden Telekom-Riesen Telefonica (bereits I-New-Kunde des Ablegers in Mexiko, wenn ich das gerade richtig im Kopf habe) und Claro. Ich glaube, uns stehen sehr spannende und aussichtsreiche Wochen und Monate bevor!
Wie gesagt, ich halte den Bereich Verschlüsselung bzw. Authentifizierung für eine hochinteressante technologische Beimischung für Cyan. Eine strategische Übernahme würde ich hier sehr begrüßen. Ganz spannend auch für alle IoT Themen.
Die Cyan-Aktie steht heute da, von wo aus sie im Januar zum Höhenflug gestartet war. Operativ ist das nicht gerechtfertigt. Denn die Pipeline der IT-Sicherheitsexperten ist gefüllt wie nie zuvor. Erst Anfang Juli schloss Cyan mit Telecom Argentina einen neuen Kooperationsvertrag und erhält dadurch Zugang zu weiteren 20 Millionen Endkunden. Darüber hinaus wurde ebenfalls vor drei Wochen eine langfristige Partnerschaft mit dem DAX-Konzern und Experten für elektronische
Zahlungstechnologien Wirecard vereinbart. Das könnte ein großer Saugnapf für Cyan wer-
den. Denn Wirecard hat immerhin etwa 20 000 Geschäftskunden. In Kürze sind weitere Deals
zu erwarten.
In Brasilien steht man gem. Unternehmenspräsentation in Verbindung mit dem Versicherungskonzern Bradesco Seguros, der Banco Safra und auch Claro ist hier als zweitgrößter MNO aktiv mit rd. 60 Millionen Nutzern. Natürlich kommen auch andere Unternehmen in Frage (Wirecard war ja nicht auf der Präsentation zu finden).
Von den möglichen Neukunden habe ich im Telekombereich mal die 4 Kunden für Endpoint Technologie überschlagen:
Telefonica rd. 35-40 mio
Claro rd. 25 mio
smartfren rd. 7-8 mio
WOM rd. 4 mio
Mit den aktuellen Kunden dürfe man auf ca. 25-30 mio € Umsatz kommen. Viel Potenzial hat auch der Bereich Clean Pipe, dürfte auch im mittleren 2 stelligen mio Bereich liegen. Dann kommen noch diverse Banken und Wirecard hinzu.
Wenn es Cyan gelingt viele dieser möglichen Aufträge zu bekommen, könnte bereits in 2021 der Umsatz bei 100 mio € liegen, EPS ca. 3,70 €
Die Homepage hat man nicht zum Spaß nun auch in spanischer und portugiesicher Sprache im Angebot.