SOLAR MILLENNIUM AG Namens-Aktien
es wurde schon oft bemängelt dass scheinbar Unterschiede zwischen den verschieden Teilnehmern gemacht werden. Meinungsaustausch ist gut und richtig, auch wenn die Meinungen stark auseinadergehen. Was aber the-link bietet liegt außerhalb des Zumutbaren.
"Ich persönlich würde nicht ausschließen, dass in Kürze folgende Hiobsbotschaften..." Hihi ! "Erstens, zweitens, drittens, ...sechstens" Köstlich...
Polonius (beiseite): Ist dies auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.
Am 14.7.2010 hat SoM den Abschluss eines Stromabnahmevertrags mit der Gesellschaft SCE bekanntgegeben. Die Profitabilität des Blythe-Projekts hängt natürlich entscheidend vom Stromabnahmepreis ab. Dazu hat SoM damals nichts gesagt, während die früheren Geschäftsberichte die spanischen Subventionen von 25 Cent/kwh zuzüglich zum Erzeugerpreis offenlegten. Alle diese Angaben sind auf den SoM-Seiten zu finden, hier aber ohnehin bekannt.
Weil viele im Forum dem Blythe-Projekt ausschlaggebende Bedeutung für den künftigen SoM-Kurs zumessen, habe ich versucht, die Argumentationslücke zu schließen und bin auf folgende Angaben der kalifornischen Regierung gestoßen: http://www.cpuc.ca.gov/PUC/energy/Renewables/feedintariffssum.htm . Die entscheidende Stelle in dem Regierungsdokument findet sich am Ende, ich zitiere:
"Difference Between Feed-In Tariffs and Those Offered in Spain and Germany: These feed-in tariffs differ from the similarly named "feed-in tariffs" in Germany and Spain which include an incentive in the feed-in tariff price. Under the feed-in tariffs in California, customers are paid for the cost of generation based on the "market price referent". The price is based on the value of electrical generation, but is not intended to embed a subsidy or rebate in the price offering."
Damit kann man das Blythe-Projekt wohl vergessen. Zum normalen US-Erzeugerpreis (etwa 7 cent/kwh) funktioniert CSP nicht. Oder seid Ihr anderer Meinung?
ich denke SM weiß welchen Preis für den Strom sie brauchen, und SCE braucht Strom aus erneuerbaren Quellen auf Grund gesetzlicher Vorgaben.
Sie kaufen dann den günstigsten erneuerbaren Strom den sie kriegen können, das war Blythe.
Wo ist das Problem???
Als Mensch der lange Jahre im Vertrieb gearbeitet hat, ist mir aber noch nie ein Kunde untergekommen, der in diesen Größenordnungen sich für ein Objekt ( hier Blythe) entschieden hat ohne auch die technische und finazielle Machbarkeit überprüft zu haben.
Das gilt für Käufer und Verkäufer
Mit Deinem Fazit "Damit kann man das Blythe-Projekt wohl vergessen. Zum normalen US-Erzeugerpreis (etwa 7 cent/kwh) funktioniert CSP nicht" wähnst Du Dich wohl am Ziel Deiner Wünsche und Träume und willst uns genüsslich das Scheitern des Blythe-Projekts und damit quasi auch das Scheitern von Solar Millennium insgesamt mitteilen. Doch ich muss Dich enttäuschen. Ich habe soeben in Erlangen angerufen. Leider konnte ich keinen von der Geschäftsleitung mehr erreichen, aber die Telefonistin hat mir glaubhaft versichert, dass die Differenz zwischen dem normalen US-Erzeugerpreis und dem Preis, den der Kraftwerksbetreiber erzielen muss, um das Ganze profitabel zu betreiben, der IWF zahlt !! Wie, das wusstest Du trotz all Deiner Recherchen nicht. Dann mach Dich mal schlau ! :-))
Zeitpunkt: 05.10.10 22:14
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Unterstellung - im ersten Satz
was bringt Menschen, dazu eine derartige, ausdauernde, negative Fantasiewelt aufzubauen:
Neid? Hass? Mißgunst? persönliche Feindschaften?
Pseudowissen und absichtlich falsch formulierte Aussagen:
Wenn CSP nicht marktfähig wäre würde die derzeitige fast-track-Liste gar nicht existieren;
Dass die Finanzierung der Kraftwerke in den USA ganz anders, aber dennoch klug und attraktiv aufgebaut ist (investment tax credits, loan guarantees) als in Spanien und Deutschland über die Einspeisevergütung wissen die Drei Negativen hier im thread sicher auch und doch behaupten sie stur das Gegenteil.
Wer hat sie nur gerufen diese Geister und bei welchem Kurs sind wir sie wieder los?
Ich hab ja schon viel in diesem Thread gelesen, aber Deine Aussage toppt alles: Die Differenz zwischen dem US-Strompreis und dem Preis, den SoM braucht, um profitabel zu arbeiten, zahlt der IWF? Und das sagt eine Telefonistin?
Zur Information: Der IWF (oder IMF, International Monetary Fund) ist eine internationale Organisation, die Zahlungsbilanzschwierigkeiten und andere Finanzprobleme ihrer Mitgliedstaaten lösen soll. Wohlgemerkt, der Staaten, die dort Mitglieder sind. Niemals in der Geschichte des IWF, die bis Bretton Woods 1944 zurückreicht, hat ein Unternehmen Subventionen von dort bekommen, um über der Gewinnschwelle zu bleiben.
Einmal ist immer das erste Mal auch für den IWF.
und die letzte Finanzkrise fordert nun mal Flexibilität auf allen Ebenen!
Du schreibst richtig, dass SCE Strom aufgrund gesetzlicher Vorgaben erneuerbare Energien einspeisen muss. Genau diese gesetzlichen Grundlagen hatte ich in meinem Posting #4328 verlinkt.
Aber erkennst Du nicht die Brisanz der Aussage der Regierung Kaliforniens, die dortige Einspeisevergütung würde im Gegensatz zu Deutschland und Spanien keine Subvention enthalten, sondern nur den Marktpreis langfristig garantieren?
Hier einmal vorgerechnet, weil Du neulich auch nach dem Wert der US-Rechte gefragt hattest. Gehen wir vom US-Erzeugerpreis von rund 7 Cent aus. Er bedeutet, dass SoM pro eingespeister kwh eben 7 Cent erhält. Käme eine Subvention wie in Spanien hinzu, ich nehme zur Erleichterung des Kopfrechnens einmal 21 US-Cent statt 25 Euro-Cent, dann bekäme SoM pro eingespeister kwh 28 Cent statt 7 Cent.
Das bedeutet: Im Vergleich zu Andasol 1 bis 3 würden die US-Kraftwerke pro installierter kwh nur ein Viertel des Umsatzes machen. Da SoM mit Andasol 1 bis 3 nur eine Minirendite erwirtschaftet hat, wäre Blythe unmöglich mit Gewinn zu betreiben. Aus dieser Sicht sind die US-Rechte nichts wert.
Man merkt, dass Du als Ex-Vertriebler praktisch denkst. Ich habe im Normalgeschäft dieselben Erfahrungen gemacht wie Du. Aber nun sei einmal selbst aufgeschlossen: Die einzige Erklärung, die mit allen Befunden zusammenpasst, ist doch eben die, dass hier ein krummes Ding läuft. Es ist einfach unmöglich, bei Erhalt des normalen Einspeisepreises astronomische Gewinne zu erzielen, die erstens die ernormen laufenden Verluste ausgleichen und zweiten den SoM-Kurs nach oben katapultieren. Und ich setze hier ja nicht irgendwelche Gerüchte in die Welt, sondern habe alles mit einer US-Regierungsseite belegt.
Du meinst eigentlich nicht die Loan Guarantee (die die Sache nur finanzierbar macht) oder den Tax Credit (der erst dann wirksam ist, wenn man nach jahrelangen Anlaufverlusten Steuern zahlt), sondern den 30prozentigen Zuschuss. Dieser Zuschuss bezieht sich aber nur auf die Investitionskosten, nicht auf die Projekt- und Betriebskosten. Er verbilligt den Bau rechnerisch um 30 Prozent. Um ähnlich profitabel zu sein wie Andasol 1 bis 3 wäre ein Zuschuss in der Größenordnung 75 Prozent notwendig, wie Du anhand meines Postings #4337 nachrechnen kannst.
Dein zweites Posting zum IWF werte ich als Spaß (im nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob CaesarManrique nicht auch einfach mal einen Spaß machen wollte, das ist aber nicht so rüber gekommen).
Ok, bei mir war das nicht so ironisch rübergekommen (weil Du sonst immer so rüde bist ). Mein Fehler.
http://de.wikipedia.org/wiki/Desertec
http://www.ariva.de/forum/Solar-Millennium-vor-dem-Durchbruch-421602
Tja, die Strafbank. Ich hab seither meinen Stil geändert und schreibe hier nicht mehr, was ich über SoM, Bosler, Blumenthal und ulm000 tatsächlich denke.
Schreibe nur noch reine Fakten mit glasklaren Belegen. Wer denken kann, versteht auch so.
Ich finde das, was Du da schreibst, nachvollziehbar und auf jeden Fall wünschenswert, da sind wir uns bestimmt einig. Wenn die CSP-Kosten in den nächsten Jahrzehnten stark sinken, kommt die Welt von Öl und Kernkraft allmählich weg. Super!
Aber hier geht es ja vorrangig um die Profitabilität des aktuell anstehenden Blythe-Projekts. Dabei zählen weit in der Zukunft liegende Entwicklungen, die nur schwer prognostizierbar sind, nicht. Marktteilnehmer und Praktiker wollensehen, wo jetzt der mögliche Gewinn liegt, nicht was in 10 Jahren ist.
Wenn SoM durch Andasol 1 bis 3 mit Ach und Krach über der Nulllinie gehalten wurde, dann sind Kraftwerke, die pro installierter kwh mangels Subvention nur ein Viertel des Umsatzes bringen, unrentabel, Punkt.
Und mit Ibersol, dessen Bau seit Jahr und Tag angekündigt war, verhält es sich genau so: Nachdem die spanischen Einspeisesubventionen, die Andasol 1 bis 3 garantiert wurden, erheblich vermindert worden waren, hat sich das Projekt Ibersol nicht mehr gerechnet.
Und genau da liegt das Problem: Wenn Ibersol und Blythe nicht funktionieren, ist SoM tot.
Wie bereits erwähnt, läßt Du bei Deinen Aussagen zu Stromerzeugungskosten für konventionelle Kraftwerke die Umweltschäden, die dabei immanent sind, und Preissteigerungen komplett außen vor.
Es ist also nur richtig, auf eine umweltfreundliche und mittel- und langfristig relativ kostengünstige Technologie zu setzen. Da Solar Millennium im CSP-Bereich zudem ein sehr gutes Standing hat (siehe bsw. #179 vom oecorentner im Nachbarthread) und gut finanziert ist, ist Dein ständiges Insolvenzgerede (=tot) für Solar Millennium absoluter Unsinn und zeugt nur von einem eindeutigen spezifischen Interesse Deinerseits.
Dein wenn, wenn, wenn (#4347) nervt langsam schon etwas ... Wenn morgen ein Atomkraftwerk bei mir in der Nähe in die Luft fliegt, bin ich spätestens übermorgen auch tot und muß Deine abstrusen Untergangstheorien für SM nicht mehr lesen.
Du argumentierst korrekt, aber auf einer volkswirtschaftlichen Ebene. Klar, wenn die Atomindustrie auch die externen Kosten tragen müssten, die sie dem Staat überlässt, dann wäre Kernenergie erheblich teurer.
Ich argumentiere dagegen betriebswirtschaftlich: SoM hat in Spanien, als für CSP noch gigantische Subventionen flossen, mit Andasol einen kleinen Gewinn gemacht. Nach Rückführung der spanischen Subventionen ist Ibersol nicht mehr profitabel und daher nicht mehr zu finanzieren (die Kreditgeber wollen genau vorgerechnet bekommen, woher Zins und Tilgung kommen). Blythe ist erst recht nicht mehr rentabel und eine bloße Chimäre; mit 6 statt 30 Cent pro kwh kann man CSP im Moment nicht wirtschaftlich betreiben.
Und damit ist das SoM-Geschäftsmodell tot.