SAGA TANKERS und Everfuel
https://www.4investors.de/nachrichten/...?sektion=stock&ID=146911
Bei Saga Tankers lief die „Übernahme“ wie folgt ab:
- Spetalen kaufte sich in Q1 2012 in Saga Tankers über Tycoon Industrier AS ein. Er hielt dann in Q2 2012 25 % aller Anteile als Privatperson.
- Er triggerte die obligatorischen Angebote im gleichen Quartal und erreichte in Q3 2012 64 %.
- In Q1 2013 besaß er 95 % aller Saga Tankers Anteile. Bis Q4 2014 erreichte er sogar 98 %.
- Dann verdreifachte sich die Anzahl aller Saga Tankers Anteile von 86.777.409 auf 286.732.611.
- In Q2 2015 besaß er nur noch 74 % aller Saga Tankers Anteile. Allerdings verteilt auf ihn, Ferncliff und eine weitere Holding von ihm: Allum Holding
- Das blieb 2016 so, allerdings kaufte sich Saga Tankers 7 % der eigenen Aktien an.
- 2017 trennte sich Saga Tankers von den 7 % der eigenen Aktien und Spetalen hielt mit Ferncliff und Allum 83 % aller Anteile.
- 2018 stiegen Allum und Ferncliff aus und Spetalen hielt 65 % aller Anteile. So blieb es bis Q3 2020 und dann die Konversion in Saga Pure.
- Zuletzt war Saga Tankers ebenso in Vistin, SD Standard Drilling und Vallhall Arena investiert.
- Saga Tankers erreichte 2017 einen Anteilswert von 3,6 NOK.
Kurzfassung:
Er hat zwischen 2012 und 2013 so viel er konnte von Saga Tankers übernommen (95 %). Dann die Anteile 2014 verdreifacht und 2015 an seine Gesellschaften verkauft. Dann ab 2017 zu deutlich höheren Preisen in den Markt gestreut und 65 % behalten.
Möglicher Ausblick:
Spetalen scheint ein Gewohnheitstier zu sein und immer mit den gleichen Gesellschaften seit über 10 Jahren zu handeln, obwohl manche davon den Namen geändert haben. Es ist demnach möglich, dass er so viel wie möglich von SDSD und Saga Pure persönlich übernehmen möchte. Dann die Anteile in beiden Gesellschaften vervielfacht, an seine eigenen Gesellschaften verkauft und sie von dort aus in den Markt streut.
Quelle: Quartalsberichte Saga Tankers
Q2 2012: https://mb.cision.com/Main/20232/3302438/1384053.pdf
Q1 2013: https://mb.cision.com/Main/20232/3302417/1384042.pdf
Q4 2014: https://hugin.info/143211/R/1897764/673631.pdf
Q2 2015: https://mb.cision.com/Main/20232/3302372/1384018.pdf
eine Frage von mir: wie ist es denn juristisch geregelt? Es muss ein Angebot gemacht werden zur Übernahme. Soweit so klar. Was passiert wenn sagen wir Spetalen nach Abschluss des Angebots 87% hält. Was passiert dann? Kann das dann einfach so bleiben? Muss er alle rauskaufen? Oder kann es einfach bei einem bestimmten Prozentsatz verbleiben?
Oder muss die Übernahme in einer bestimmten Zeit vollzogen worden sein?
Die neu ausgegebenen Anteile bei Saga Tankers kamen damals durch einen Demerger am 21. Oktober 2014 zustande.
„DEMERGER
The demerger as described in the
second quarter report was completed
the 21 October. Assets transferred to
the Group trough the demerger of
Ferncliff TIH 1 AS were shares and
ownership in SDSD Standard Drilling
Plc, Prospector Offshore Drilling S.A, as
well as Vallhall Fotballhall KS, Vallhall
Fotballhall AS and Vallhall Fotballhall
Drift AS (“Vallhall”). All of which the
Group held shares and ownership in
before the demerger. The demerger
has accounting effect as of 1 July,
hence the demerger is included in the
third quarter financials. Share issuance
of 89,056,319 shares as settlement of
the demerger, is included in
outstanding shares as of 1 July and 30
September for accounting purposes
and calculation of earnings per share.“
Quelle: Q3 2014 Saga Tankers.
Am 3. Juni 2015 in Q2 2015 wurden 110.898.883 neue Saga Anteile durch einen Merger an die Aktionäre von Strata Marine & Offshore AS ausgegeben.
„On 3 June 2015 the merger between Strata Marine & Offshore As and a new formed subsidiary in the Saga group was finalised. Settlement for the merger as made through issuance of 110.898.883 new shares in Saga Tankers ASA to the former shareholders in Strata Marine & Offshore AS. The merger is considered as reorganisation under common control …“
Quelle: Seite 3 Saga Tankers Q2 Report 2015.
Ich denke, er hat etwas Ähnliches vor. Er kauft sich über alle seine Gesellschaften in ähnliche Strukturen ein, aus denen er dann Teile ausgliedern will, um seinen Gesellschaften neue Saga Anteile auszugeben, oder durch Fusion von Unternehmen, in die investiert wurde, neue Saga Anteile an seine Gesellschaften auszugeben. In dem Fall würden die anderen Aktionäre keine neuen Anteile erhalten, sondern nur seine Gesellschaften.
Da fragt man sich, ist der Professor der einzige der sich mit Saga analytisch auseinander setzt?
Das Angebot galt vom 4. September 2012 bis 3. Oktober 2012.
Der Vorstand beauftragte eine Firma namens Pareto Securities mit einer Überprüfung des Angebotes, die am 24. September herausgelassen wurde.
Pareto gab in dem unverbindlichen Statement bekannt, dass das Angebot „fair“ sei und die „aktuellen Werte des Unternehmens“ widerspiegle.
Quelle: https://news.cision.com/saga-pure-asa/r/fairness-opinion,c3302434
Pareto Stellungnahme: https://mb.cision.com/Main/20232/3302434/1384049.pdf
Folgende Erkenntnisse ergeben sich:
* Saga Tankers befand sich 2011 in massiven Schwierigkeiten.
* Als Spetalen 2012 anfing das Unternehmen anzukaufen, fand in Q2 2012 eine Liquidation aller Werte statt (Bilanzsumme = Eigenkapital = Liquide Mittel)
* Aus dieser Position heraus fand das Übernahmeangebot von Spetalen statt.
* Der Demerger Ende 2014 führte zu Gegenwerten bei Saga Tankers. Die Anzahl der Aktien verdoppelte sich, der Anteilswert blieb aber konstant.
* Der Merger in 2015 führte ebenso zu Gegenwerten bei Saga Tankers. Der Anteilswert blieb auch hier trotz neuer Aktien konstant.
* Ein Übernahmeangebot an SD Standard Drilling erfolgte bereits im Jahr 2015 durch Saga Tankers: https://news.cision.com/saga-pure-asa/r/...ok-1-35-per-share,c3302373
* Spetalen reduzierte seine Aktien 2015 um 30 % nachdem es zu einer Verdreifachung der Anteile durch Demerger und Merger kam. Dadurch holte er sich seine ursprüngliche Investitionssumme in Saga Tankers zurück. Die restlichen 65 % ließ er laufen, da es quasi nur noch Spielgeld war.
* Höhepunkt war ein Anteilswert von 3,7 NOK Mitte 2017.
* In Q3 2017 kam es zu einer Ausschüttung von nahezu allen liquiden Mitteln in der Gesellschaft an die Aktionäre. Der Kurs halbierte sich entsprechend.
* Von dort aus ließen sie es lustlos laufen bis zur Gründung von Saga Pure Ende 2020 und der Listung bei Euronext.
- Saga Pure befindet sich in einer anderen Situation, als Saga Tankers damals bei der Übernahme. Das Unternehmen agiert zwar langweilig, ist aber nicht in Schwierigkeiten.
Spetalen hat damals, als er 98 % aller Anteile in Saga Tankers besaß, die restlichen 2 % nicht rausgesqueezt. Die waren ihm offenbar egal. Es ist auch ein Aufwand, wegen den paar Prozent nochmal die Übernahmebehörde am Hals zu haben.
- Das Übernahmeangebot dürfte dennoch nicht allzu hoch werden und nur knapp über dem Kurs liegen. Eventuell wird es über ein externes Gutachten nochmal untermauert, in dem es heißen wird, dass das Angebot gut ist.
- Das Angebot dürfte etwa einen Monat lang bestehen.
- Dass er es danach über einen Demerger oder Merger probieren wird, halte ich inzwischen für wahrscheinlich. Das wäre aber mit einem Gegenwert in der Bilanz verbunden.
- Beim Demerger damals hatte Ferncliff TIH AS Werte ausgegliedert. Durch die Aufspaltung der Ferncliff TIH 1 AS gingen Anteile und Eigentumsverhältnisse an SDSD Standard Drilling Plc, Prospector Offshore Drilling S.A sowie Vallhall Fotballhall KS, Vallhall Fotballhall AS und Vallhall Fotballhall Drift AS („Vallhall“) auf Saga Tankers über. Der Konzern hielt bereits vor der Aufspaltung Anteile und Eigentumsverhältnisse an allen diesen Unternehmen.
- Beim Merger damals wurde eine Fusion zwischen Strata Marine & Offshore AS und einer neu gegründeten Tochtergesellschaft der Saga-Gruppe abgeschlossen. Die Abwicklung der Fusion erfolgte durch die Ausgabe von neuen Aktien der Saga Tankers ASA an die ehemaligen Anteilseigner der Strata Marine & Offshore AS. Die Werte von Strata wurden in Saga übergeführt. Beide Unternehmen gehörten Øystein Stray Spetalen ...
Spetalen und Saga Tankers wurden damals gewarnt, dass die Reederei von der Osloer Börse genommen werden könnte, da ihre Beteiligungsstruktur nicht den von der Börse geforderten Strukturgrenzen entsprach: Spetalen hielt mehr als 90 % der Reederei.
Durch die Fusion mit Strata und Saga Tankers sank Spetalens eigener Anteil an dem fusionierten Unternehmen auf 77 %.
Quelle: https://splash247.com/saga-tankers-merges-strata-marine-offshore/
Hätte ich das Ding schon 2021 gehabt, hätte ich Saga übrigens nie gekauft … Aber man lernt aus seinen Fehlern. Was soll man sonst mit ihnen anfangen?
Sollte es Spetalen nicht gelingen, ein rechtskonformes Angebot für Saga Pure zu backen, hat er nach norwegischem Recht zwei Möglichkeiten:
1. Er verkauft die Anteile oberhalb der 50 % innerhalb von vier Wochen.
2. Er muss die Anteile oberhalb der 50 % nach Ablauf der vier Wochen versteigern lassen.
„Sanktionen
Unterlässt es ein Aktionär, innerhalb von vier Wochen ein Pflichtangebot abzugeben oder den den Schwellenwert überschreitenden Anteil der Aktien zu veräußern, kann die Übernahmeaufsichtsbehörde den Erwerber zwingen, die den Schwellenwert überschreitenden Aktien im Wege einer öffentlichen Versteigerung zu veräußern. Darüber hinaus darf ein Aktionär, der kein Angebot abgibt, während der Dauer der Angebotspflicht ohne Zustimmung der Mehrheit der übrigen Aktionäre keine Rechte an der Gesellschaft ausüben, beispielsweise kein Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Aktionär kann jedoch Dividenden- und Bezugsrechte ausüben.“
Quelle: https://www.borregaard.com/investors/equity-info/...over-regulations/