Panikmache für Käufe nutzen
Vor allem, dass es auch nur ein einziges Mal nach der Blase nach oben in 2000 auf den europäischen und US-Aktien-Märkten über langjährigen Risikodurchschnitten liegende Werte gegeben habe, ist erstunken und erlogen. Natürlich hat die Risikoneigung geschwankt, aber diese Schwankungen bezogen sich lediglich darauf, dass die Risikoaversion bei Aktien extrem oder weniger extrem war. Ihr werdet jetzt Fragen, wie man die Risikoaversion bei Aktien misst? Ganz einfach, denn da gibt es den über mehr als 100 Jahre getesteten Maßstab überhaupt. In ca. 80% der Zeiträume in den letzten 100 Jahren lag nämlich das Aktien-KGV über dem Renten-KGV und im Durchschnitt der letzten 100 Jahre leicht. In den letzten 5 Jahren lag das Aktien-KGV aber nie über dem Renten-KGV und wir sind heute weiter davon entfernt als jemals in der 100-jährigen Rückbetrachtung.
Auf anderen Sektoren war allerdings die Risikoneigung besonders ausgeprägt - z.B. bei Unternehmensanleihen. Ein Teil lässt sich sicher mit der guten Wirtschaftlage und den geringen Ausfällen erklaren - ein Teil ist aber irrational, insbesondere wenn man die niedrigen KGV's der Unternehmen dagegen hält.
Besonders ausgeprägt war auch die Risikoneigung in Sachen Investieren in Black Boxes, die ich wohl wie kaum ein anderer seit Jahren auf deutschen Aktienboards unter anderem wegen deren grenzenloser Lügerei in Sachen Performance angreife. Ich meine die Hedge-Funds von Jahrmarktschreiern wie Bear Stearns and Goldman Sachs, die damit zum zweiten Mal nach ihren New-Economy-Lügereien Anleger um Hab und Gut gebracht haben. In Deutschland konnte man besonders gut erkennen, dass uns hier eine Lügenbande Renditen vorgaufkelt, die es nie gab, da bei uns nur Dachfonds zugelassen waren. Da ging der Durchschnitt ein - und da zeigt sich, dass die nichts, aber auch nichts besser konnten als Bundesschatzbriefe - was aufgrund er hohen Spesen auch eigentlich nicht anders sein kann. Nach den vielen Pleiten können wir uns jetzt schon auf die nächsten Statistiklügen "freuen", denn die Pleite gegangenen Geldvernichter werden in der Statistik des Verbandes dieser Lügenbrut nicht mitgezählt - kaum zu glauben aber wahr.
Mit Wilhelm Busch im Herzen wäre Vieles aus den letzten Tagen nicht passiert, denn dann wüßte man: „Stets findet Überraschung statt, da, wo man´s nicht erwartet hat.“
Der Vermögensverwalter Thomas Grüner, der mit dem nach meiner Ansicht treffsichersten US-Vermögensverwalter Ken Fisher zusammenarbeitet, hat das Phänomen heute bei ariva gut beschrieben:
"Zu einem Trade gehören immer zwei Seiten. Ein Gewinner und ein Verlierer. In einer vernetzten Welt sind diese extrem schnellen Bewegungen jedoch "Giftpillen" für die Märkte. Viele Spekulanten operieren mit Trendfolgeprogrammen und automatisierten Handelssystemen, die gerade in solchen Ausnahmesituationen nicht funktionieren. Kennen Sie das Buch "When Genius Failed. The Rise and Fall of Long Term Capital Management" das die Krise um den LTCM Hedgefonds zum Thema hat? So ähnlich lief das damals auch ab. Die LTCM-Manager hätten sich - vor mittlerweile neun Jahren - auch das alte Zitat von Wilhelm Busch zu Herzen nehmen sollen: „Stets findet Überraschung statt, da, wo man´s nicht erwartet hat.“ Eine gute Handelsstrategie sollte diese "Überraschungen" grundsätzlich mit einbeziehen. Angebliche Korrelationen neigen dazu, sich immer mal wieder ins Gegenteil zu verkehren. Rechnen Sie immer mit solchen Situationen. Größere Schäden in Ihrem Depot lassen sich damit vermeiden."
Ich hatte ja weiter oben schon ausgeführt: "Jetzt einsammeln, was die mit über die Ohren verschuldeten Hedge-Funds verkaufen müssen, ist die Devise die Stunde." Den Tiefpunkt erwischt man dabei nicht. Ihr kennt ja auch alle die Topics, wo sich die Chaos-Heuler zusammengeschlosen haben, die in 2003 beim DAX-Stand von 2.300 den Einstieg verpasst haben und seit dieser Zeit auf den Weltuntergang hoffen. Als Gäste posten in diesen Topics unsere Alt-Marxisten, die den Untergang des Kapitalismus in ihrem Buch gelesen haben. Und wie alle Sektianer, die nur ihr einziges Buch gelesen haben, sind die besonders fanatisch.
Da heißt es zum Beispiel: "Bis vor Kurzem schütteten Hedgefonds, Versicherungen und Banken diese Spezialfinanzierer mit Geld nur so zu. 2200 Milliarden ist allein der Markt für mit Forderungen abgesicherten, kurzfristigen Wertpapiere groß. Ein Drittel halten Hedgefonds, eine weiteres Drittel Banken, die Versicherungen knapp 20 Prozent. Das zeigt eine Analyse des angelsächsischen Investmenthauses Fox-Pitt Kelton. Die Allianz beispielsweise hält 7,2 Milliarden Euro in Kreditderivaten und 1,7 Milliarden in Hypothekenpapieren. Die niederländische Aegon ist mit 5,7 Milliarden dabei.
Geld, das nun gefährdet ist. Der australische Hedgefonds Basis Capital warnte vergangene Woche sien Anleger vor Verlusten von "mehr als 80 Prozent."
Und in diesem schlampigen, lausigen und meines Erachtens kriminellen Stil geht es weiter. Wer so unfähig zur Differenzierung ist und verschiedene Dinge in einen Topf wirft, Herr Tichy, den sollten Sie sofort rauswerten - auch wenn Sie sich erst in diesem Saustall orientieren müssen.
Sehen wir uns einmal dieses schlampige, falsche und lausige Machwerk an. Da wird zunächst einmal der Eindruck erweckt, als stünden da 2200 Milliarden im Feuer - alles lausige Hypotheken von Joe Sixpacks der untersten Kategorie. Diese 2200 Milliarden kommen jedoch aus der ganzen Welt und zum weitaus größten Teil aus ganz soliden Quellen: Konsumentkredite, Autofinanzierung, Leasingforderungen, soliden Hypothekenforderungen, Kredite an mitttelständische Unternehmen usw. Und selbst Forderungen mit hohem Risiko fallen nie zu 100% aus, nicht wenige Joe Sixpacks der unteren Katagorie werden alles daran setzen, ihr Haus zu halten, Überstunden kloppen, weniger Sixpacks konsumieren und das Auto langer fahren (was den US-Konsum leicht drosseln wird, aber eben nur leicht, weil die Einkommen nachwievor steigen). In meinen Augen kriminell ist es auch, Hedgefonds, Banken und Versicherungen in einen Topf zu werden. Eine Versicherung, die die Lebensversicherungsgelder in AAA-abgesicherte Forderungen investiert, wird vermutlich von ihrem investierten Geld kaum etwas verlieren - und wenn, vermindert sich die Rendite vielleicht von 4% auf 3,95%. Das ist logischerweise anders bei einem Hedge-Fund, der mit 90% Kredit arbeitet und alles in Junk-Anleihen investiert hat. Verliert der Junk auch nur 10%, hat der Hedge nur noch Null wert bzw. die kreditgebende Bank legt auch noch drauf.
Ich glaube das reicht, um aufzuzeigen, welch schmutziges und unanständiges Spiel diese Wiwo-Crew da mit ihren Lesern treibt. Bei der Wiwo gibt es einige Truppen, die berichten seit dem Anstieg des DAX im Jahre 2003 von 2300 auf das heutige Niveau nur in diesem Stil - vermutlich aus Frust, weil sie nie eingestiegen sind, oder nicht konnten, weil sie in der New Economy-Blase alles verzockt haben.
Das ist Ahnungslosigkeit im Quadrat, was die Quellen des Wachstums anbetrifft. Wachstum kommt auf lange Sicht nur aus einer Quelle: der Steigerung der Produktivität. Und da ist es seit etwa 1995 gelungen, zumindest in den USA, ca. 1,5% höher zu liegen als in den Jahrzehnten zuvor - so simpel und einfach ist es. Und in Ländern wie Indien und China ist dieses Plus an Produktivität noch größer - deren Wettbewerbsfähigkeit beruht weniger auf deren niedrigen Löhnen, sondern dass die dort relativ stark gestiegenene Löhne vom Produktivitätszuwachs noch weit übertroffen wurden.
Also nicht Greenspan hat das Wachstum mit seiner Geldpolitik erzeugt, sondern die hohen weltweiten Steigerungen der Produktivität. Geld ist überwiegend, und das haben viele vergessen, nur ein Schleier über den realwirtschaftlichen Vorgängen. Richtig ist allerdings, dass der Schleier passend sein muss - der von Greenspan war es. Ich habe bewusst geschrieben "überwiegend nur ein Schleier" und "nicht nur ein Schleier", denn Greenspan hat Risiko mit seiner Geldpolitik nicht behindert - ohne das die Finanzierung von Innovationen nicht möglich ist. Insoweit sind die Produktivitätsfortschritte durch das Internet zu einem, wenn auch kleineren Teil, auch ein Verdienst von Greenspan.
"Die unverwüstliche US-Wirtschaft überrascht Schwarzseher troztdem immer wieder. Der Schlüssel heißt Produktivität. Die amerikanische Wirtschaft erfreut sich einer ausgezeichneten Produktiviätsentwicklung der besten ihrer Art - dank den Unternehmen, die den Tisch deckten für den "Free Lunch", den die Wirtschaft derzeit genießt.
Die Arbeitsproduktivität, also die Produktionsleistung pro Arbeitsstunde, stieg "in den vergangenen Jahren mit bemerkenswerten Wachstumsraten", wie der Wirtschaftsbericht des US-Präsidenten vermerkt, nämlich um durchschnittlich 2,5% jährlich seit 1995, vergleichen mit 1,6% in den beiden vergangenen Dekaden. Dieser Fortschritt ist der entscheidende Punkt. Nur wenn die Produktivität steigt, kann auch der Lebensstandard steigen."
Der Investor-Index von State Street Research verfolgt das Aktienkaufverhalten Tausender institutioneller Investoren weltweit. State-Street-Experte O'Connell: "Die Analyse der Aktienströme zeigt, dass institutionelle Investoren seit dem Beginn der Tubulenzen stetig Aktien kaufen."
Quelle: Euro am Sonntag
Insider stock purchases highest in four years
Wednesday August 29, 6:51 am ET
Throughout the recent market turmoil, executives and directors of public companies have invested heavily in their own companies, according to a news report late Tuesday.
Total insider buying in the United States reached $252 million in August, the highest level since 2003, according to the Financial Times. The month normally averages $186 million in such trades.
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Some market sectors that have fallen the most in recent weeks, such as banking and insurance, also saw the most buying activity, the paper said.
In the U.S., stock buys by management at S&P 500 banks, lenders and insurance companies hit a 12-year-high according to Bloomberg data quoted in the news report.
Meanwhile, insider sales have dropped correspondingly, to $2.9 billion compared to a four-year monthly average of $4 billion average, the paper reported.
In the past, markets have risen about 12 months after periods of strong insider buying, according to the Financial Times.
"Die unverwüstliche US-Wirtschaft überrascht Schwarzseher troztdem immer wieder. Der Schlüssel heißt Produktivität. Die amerikanische Wirtschaft erfreut sich einer ausgezeichneten Produktiviätsentwicklung der besten ihrer Art - dank den Unternehmen, die den Tisch deckten für den "Free Lunch", den die Wirtschaft derzeit genießt.
Die Arbeitsproduktivität, also die Produktionsleistung pro Arbeitsstunde, stieg "in den vergangenen Jahren mit bemerkenswerten Wachstumsraten", wie der Wirtschaftsbericht des US-Präsidenten vermerkt, nämlich um durchschnittlich 2,5% jährlich seit 1995, vergleichen mit 1,6% in den beiden vergangenen Dekaden. Dieser Fortschritt ist der entscheidende Punkt. Nur wenn die Produktivität steigt, kann auch der Lebensstandard steigen."
Die Fortsetzung dieser Ausführungen in Barron ist aber nicht minder wichtig:
"Es gibt zwei Grunde für höheren Proktivitätsfortschritt in der amerikanischen Wirtschaft: eine bessere Kapitalausstattung oder eben die Free-Lunch-Produktivität.
Eine bessere Kapitalausstattung wird erreicht durch Anlageinvestitionen. Die Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern mehr und bessere Maschinen und Anlagen zur Verfügung, die den Arbeitsaufwand für denselben Output reduzieren. Das funktioniert, ist aber teuer. Die zweite Variante ist billiger. Die Free-Lunch-Produktivität basiert auf einem effizienteren Einsatz aller vorhandenen Mittel: Kapital, Arbeitskräfte und Ressourcen. Man holt aus der gleichen Orange (Input) mher Saft (Output) - und dies auch noch schneller, und ohne einen witeren Presser oder eine neue Saftpresse zu kaufen.
So funkioniert es in den USA. Die jährlichen Ausrüstungsinvestitionen betragen nur 17% der Wirtschaftsleistung und zwei Drittel davon sind Ersatz veralterter und abgenutzter Ausrüstung. Die Gratismenus von heute stammen hingegen zu einem Gutteil von den teuren Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnik der Neunzigerjahre. Sehr viele Unternehmen profitieren von diesen kostspieligen (und damals riskanten) Investitionen, die es heute möglich machen, ohne weitere große Kapitalauslagen enorme Gewinne zu erwirtschaften."
An dieser Stelle ist es noch einmal besonders wichtig, die Verdienste von Alan Greenspan hervorzuheben, der diese für den Free Lunch notwendigen riskanten Investitionen ermöglichte. Und es zeigt auch den Schwachsinn, den beispielsweise eitle unfähige Frätze, von denen es in Deutschland besondere viele wie z.B. den Polleit gib, mit ihrer Kritik an Greenspan verzapfen - mit denen die Welt vermutlich noch am Rechenschieber herumschieben würde. Ein besonderes Merkmale dieser Frätze ist ihre Ignoranz gegen dem Fortschritt in der internationalen wirtschaftswissenschaften Forschung, der aufzeigt, dass es enorme Interdependenzen zwischen der Prozess- und der Strukturpolitik gibt, und dieses ewigen Garen im eigenen stinkenden Saft.
Beispiel:
Der Fondsmanager Dr. Mark Mobius, der seit 1998 aufgrund gravierender Fehleinschätzungen des Marktes heftig in die Kritik geraten ist, konnte sich 1999 aufgrund der Performance des Fonds rehabilitieren. Sein Spürsinn für Schwellenländer hatte ihn in letzter Zeit etwas im Stich gelassen, obwohl er lange Zeit als "Guru" der Emerging Markets verehrt wurde. So hatte er z.B. für Rußland den Aufstieg zur wirtschaftlichen Supermacht prognostiziert (das Gegenteil traf ein!) und das Ausmaß der Südostasienkrise absolut verkannt. Das war deshalb fatal, weil gerade dort der Fonds seit 1997 seinen Schwerpunkt setzte.
Desweiteren managt Mobius aktuell den Templeton Emerging Markets Fund und seine bullischen Aussagen beziehen sich vielfach auf die Emerging Markets, denen er zukünftig größeres Wachstumspotenzial bescheinigt und in denen er nach dem Templeton-Value-Ansatz nach günstig bewerteten Titeln Ausschau hält.
Außerdem hält Mobius die Hypothekenkrise nicht für ausgestanden, sondern würde Titel, welche hier akut in Mitleidenschaft gezogen werden, strikt meiden.
Auszug aus einem aktuellen Interview:
€uro fondsxpress: Welche Branchen/Aktien sollten Anleger meiden?
Mobius: Finanztitel, die direkt in die Subprime- und Immobilienkrise in den USA involviert sind. Da indirekt auch der Konsum in den USA betroffen sein könnte, wäre ich auch hier vorsichtig.
http://fonds.wallstreet-online.de/nachricht/2136868.html
Inside Wall Street
Bernanke beruhigt die Märkte
Die Börsenkolumne aus New York von Lars Halter
Eigentlich hat Ben Bernanke nicht allzuviel Neues gesagt, doch Anleger hörten, was sie hören wollten: Die Fed ist am Ball, verfolgt die Schwierigkeiten an den Kreditmärkten mit Aufmerksamkeit - und ist, sollte es notwendig sein, bereit, den Leitzins zu senken. Was natürlich nicht heißt, dass dieser Schritt unmittelbar bevorsteht.
Doch allein die Bestätigung, dass die Notenbank wachsam ist und Zinssenkungen nicht länger unter Verweis auf die hohe Inflation kategorisch ausschließt, macht Anlegern Mut für eine dreistellige Freitags-Rallye.
In bezug auf die Inflation macht Bernanke sogar deutlich, dass man den Faktor nicht überbewerten solle. Angesichts der jüngsten Entwicklungen seien Konjunkturdaten, die rückblickend auf die vergangenen Wochen und Monate blickten, nicht mehr so kursbestimmend wie sonst, so der Fed-Chef. Vielmehr wolle man die Zinspolitik eher vorrausschauend bestimmen - das will der Markt hören.
Bernanke präzisierte bei seinem Auftritt in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming, dass man unter allen Umständen eine Liquiditätskrise abwenden müsse. Bereits vor zwei Wochen hat die Notenbank bekanntlich den Diskontsatz gesenkt, zu dem die Banken Geld aufnehmen können. Nachdem einige Großbanken insgesamt mehrere Milliarden Dollar aufgenommen haben, wäre der Leitsatz das nächte Mittel, über das Liquidität geschaffen werden könnte.
Einen weiteren Anhaltspunkt, der zumindest auf die Möglichkeit einer Zinssenkung schließen lässt, lieferte Bernanke mit einem Blick auf das gegenteilige Szenario. Erschwerte Bedingungen an den Kreditmärkten - und dazu gehört ein höherer Zinssatz - könnten das Risiko erhöhen, dass sich die Krise am Immobilienmarkt zunehmend in andere Sektoren und bis zum Verbraucher weiter verbreitet.
Das will man verhindern, wenngleich Bernanke ein allzu schnelles Eingreifen der Fed weiter ablehnt. Schließlich sei es nicht Aufgabe der Notenbank, so der Chef, Hypotheken-Leiher und Investoren vor den Folgen falscher Finanz-Entscheidungen zu bewahren. Dass sich die Fed einmischt, um den Banken Erleichterung zu verschaffen, ist also weiter nicht zu erwarten. War es vorher aber auch nicht, weshalb das den Markt nicht weiter belastet.
Bernankes Rede am Freitag, so unspektakulär sie war, hat dem Markt Zuversicht gegeben. Dass die Notenbank grundsätzlich flexibel ist, gibt Anlegern genug Kraft, vor einem langen Wochenende Aktien zu kaufen - ein gutes Zeichen für den Handel im kommenden Monat September.
Was sollten wir daraus lernen: Wenn derartige Cash-Berge kreisen, werden nicht nur Mäuschen geboren, sondern man kann mit Aktien richtig Mäuse machen - da Berge bekanntlich nicht in den Himmel wachsen.
Sichere Geldanlagen in der Krise Wie Frauen ihre Finanzen absichern können Cleverer Anlage-Mix wird zum Gebot der Stunde Nach Berechnungen der Fondsgesellschaft Fidelity kostet vor allem ein überzogenes Sicherheitsdenken und eine zu starke Fokussierung auf Immobilienbesitz jährlich rund 27 Mrd. Euro an Rendite. Das entspricht 75,3 Mio. Euro pro Tag oder 871,78 Euro pro Sekunde. Ein detaillierter Blick in die deutschen Depots fördert dies zutage. Laut BDB steckt mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens, nämlich ganze 4,8 Billionen Euro, in Immobilien. Das Geldvermögen, also die Anlage auf Sparkonten, in Wertpapieren, Lebensversicherungen oder Fonds, beträgt lediglich 4,5 Billionen Euro. "Die Deutschen sparen zu immobilienlastig", bemängelt Markus Zschaber, Vermögensverwalter bei der VMZ in Köln. Außerdem seien die Depots zu sicherheitsorientiert strukturiert. "Wenn sich langfristig daran nichts ändert, droht vielen Deutschen wegen zu geringer Renditen die Altersarmut." Schlagworte
Geldanlage Sparen Reichtum Immobilien Geldvermögen Schwächen offenbaren sich auch bei der Aufteilung des 4,5 Billionen Euro schweren Geldvermögens. Gut ein Drittel entfällt auf sichere, aber niedrig verzinste, Spar-, Sicht- oder Terminanlagen. Etwa ein Viertel ist bei Versicherungen angelegt, gut ein Zehntel in festverzinslichen Wertpapieren. Noch nicht einmal 20 Prozent des Geldvermögens sind in Aktien oder Investmentfonds angelegt. Nach Ansicht der Vermögensprofis ist namentlich der Aktienanteil viel zu niedrig. Schließlich gehört diese Anlageform zur renditeträchtigsten überhaupt. In den vergangenen 15 Jahren ließen sich mit deutschen Standardwerten ungeachtet des Einbruchs zur Millenniumswende und der gegenwärtigen Turbulenzen jährlich rund elf Prozent einfahren. Festverzinsliche warfen dagegen lediglich 6,7 Prozent ab. Ganz zu schweigen von Sparbüchern oder anderen Tagesgeldanlagen, deren Rendite noch deutlich darunter lag. Vermögensverwalter Zschaber empfiehlt daher sogar konservativ orientierten Anlegern, ein Drittel des Vermögens in Aktien zu stecken. Rund ein Fünftel sollten Investoren in Immobilien anlegen, die restlichen 50 Prozent in risikoarme Zinsanlagen. "Die Aktienquote muss steigen", lautet sein Fazit. Erst recht mit dem Blick auf die Zahlen anderer Länder. So haben US-Sparer aufgrund der größeren Risikofreude ihr Geld in der vergangenen Dekade im Schnitt um jährlich 6,3 Prozent vermehrt, während die Deutschen nur auf eine magere Rendite von 2,1 Prozent kommen. Auch verschiedene Studien belegen, wie wichtig die richtige Auswahl der verschiedenen Anlageformen ist. "Von dieser sogenannten Asset Allocation hängen 80 bis 90 Prozent des Anlageerfolgs ab", sagt Martin Weber, Kapitalmarktforscher an der Uni Mannheim. "Die Deutschen müssen lernen, ihr Geld breiter zu streuen."
"Aktien kaufen und liegen lassen - das ist aus meiner Sicht die beste Anlagestrategie", sagt Richard Stehle, Professor für Börsenwesen an der Humboldt-Universität Berlin. Seit Jahrzehnten trägt die emprische WirtschaftsforschungDaten zusammen, die vor allem eines belegen: Aktien bieten langfristig eine Rendite, die allen anderen Geldanlagen blass aussehen lässt, inbesondere Anleihen.
Die im DAX enthaltenen Aktien haben in den vergangenen 50 Jahren eine Rendite von 10,4% im Jahr gebracht - vor Steuern und Inflation -, hat Finanzmarktforscher Stehle berechnet. Bundesanleihen rentierten sich nur mit 6,7%. Der "kleine" Renditeunterschied wirkt sich langfristig gewaltig aus: Während aus 100 Euro in Aktien binnen 50 Jahren 14.075 Euro wurden, waren es bei Anleihen nur 1.456 Euro. "Mit einer Anlage in Renten und Geldmarktpapieren gewinnen die Anleger kaum mehr als einen Inflationsausgleich, ein Vermögenszuwachs lässt sich damit nicht erzielen", sagt Anlageprofi Bert Flossbach. "Wer ein Vermögen aufbauen will und Zukunft mehr kaufen möchte, der muss sein Geld so anlegen, dass die Rendite größer ist als die Inflationsrate. Das gelingt mit Aktien, nicht aber mit Anleihen."