Olympische Winterspiele 2006 in Turin


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Neuester Beitrag: 28.02.06 00:14
Eröffnet am:08.02.06 12:37von: Happy EndAnzahl Beiträge:183
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2692 Postings, 7030 Tage nichtswie stehts beim eishockey? o. T.

 
  
    #176
23.02.06 13:12

18637 Postings, 8048 Tage jungchensilber

 
  
    #177
23.02.06 13:19
fuer die deutschen biathletinnen  

95441 Postings, 8522 Tage Happy EndVorschau: Letzter Turiner Medaillen-Regen

 
  
    #178
25.02.06 13:52
SPIEGEL ONLINE - 25. Februar 2006, 00:39
URL: http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,403139,00.html

Samstag-Vorschau
 
Letzter Turiner Medaillen-Regen

Es ist der letzte Großkampftag bei den XX. Olympischen Winterspielen. Insgesamt acht Gold-Entscheidungen stehen heute auf dem Wettkampfprogramm. Deutsche Athleten machen sich besonders im Biathlon, beim Eisschnellauf und im Eiskanal Medaillenhoffnungen.

Turin - Um 10.00 Uhr gehen die Biathleten an den Massenstart zum 15-Kilometer-Rennen (Liveticker SPIEGEL ONLINE). Auch in der Männer-Konkurrenz haben die Deutschen bisher überzeugt. Drei Goldmedaillen bei vier Starts stehen zu Buche. Michael Rösch und Michael Greis zählen daher neben Vincent Defrasne (Frankreich) und Sergej Tschepikow (Russland) zu den Siegkandidaten. Auch von Sven Fischer, immerhin Olympiasieger über den 10-Kilometer-Sprint, wird eine gute Platzierung erwartet. Der vierte deutsche Starter ist Alexander Wolf.

Biathletin Wilhelm: Deutsche Hoffnung über 12,5 Kilometer
DPABiathletin Wilhelm: Deutsche Hoffnung über 12,5 Kilometer
Hervorragende Aussichten auf einen Podestplatz hat Kati Wilhelm, die bereits im 10-Kilometer-Jagdrennen eine Goldmedaille gewonnen hat. Der Startschuss für die erfolgreiche Damen-Riege mit den weiteren deutschen Starterinnen Martina Glagow, Andrea Henkel und Uschi Disl fällt um 12.15 Uhr. Hoch gehandelt für einen Olympiasieg werden außerdem die Russin Swetlana Ischmuratowa, die schon zweimal Gold in Turin geholt hat und die Französin Sandrine Bailly.

Im deutschen Viererbob hat Weltmeister Andre Lange ausgezeichnete Siegchancen. Nach den ersten beiden Läufen liegt er mit seinen Bremsern Rene Hoppe, Kevin Kuske und Carsten Embach 0,13 Sekunden vor dem Schweizer Martin Annen und seinem Team. Ab 17.30 werden die beiden entscheidenden Läufe ausgetragen. Für Deutschland geht außerdem Rene Spies mit seiner Besatzung Enrico Kühn, Alexander Metzger und Christoph Heyer an den Start.

Über die 5000 Meter der Eisschnelläuferinnen (ab 16.30 Uhr) ist die Olympiasiegerin von 2002, Claudia Pechstein, die große deutsche Medaillenhoffnung. Nach der vorzeitigen krankheitsbedingten Abreise von Anni Friesinger trägt sie die letzten Hoffnungen der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG). Nur Pechstein hat realistische Chancen, das schlechteste deutsche Olympia-Ergebnis seit 1976 zu verhindern. In Innsbruck hatte das deutsche Kufen-Team letztmals keine Einzel-Goldmedaille gewonnen. Klara Hughes (Kanada), die junge Tschechien Martina Sablikova und Renate Groenewold aus den Niederlanden sind dabei Pechsteins größte Konkurrentinnen. Für die DESG starten außerdem Daniela Anschütz-Thoms und Lucille Opitz.

Nach dem Triumph im Riesenslalom will sich der Österreicher Benjamin Raich nun auch im Slalom (ab 15 Uhr Liveticker SPIEGEL ONLINE) die Goldmedaille sichern. Außerdem sind Ted Ligety (USA) und Giorgio Rocca (Italien) favorisiert. Deutsche Starter sind Alois Vogl und Felix Neureuther.

Im Shorttrack-Finale über 500 Meter der Männer (ab 20.45 Uhr) sind die beiden Südkoreaner Ahn Hyun-Soo und Lee Ho-Suk sowie Apolo Anton Ohno (USA) für den Olympiasieg favorisiert. Arian Nachbar ist der einzige deutsche Starter.

Auch über die 5000-Meter-Staffel (ab 21.25 Uhr) sind die Südkoreaner aussichtsreicher Medaillenkandidat. Die ärgste Konkurrenz ist von Weltmeister Kanada und Italien zu erwarten. Die deutsche Mannschaft mit Sebastian Praus, Arian Nachbar, Tyson Heung und Thomas Bauer startet im B-Finale.

Bereits um 20.55 uhr steigt das 1000-Meter-Finale der Shorttrackerinnen. Die Olympiasiegerin von Salt Lake City, Yang Yang A aus China, will ihren Titel verteidigen. Die größte Konkurrenz droht ihr von Landsfrau Wang Meng und der Südkoreanerin Jin Sun-Yu. Yvonne Kunze vertritt die deutschen Farben.

kob/sid

 

95441 Postings, 8522 Tage Happy EndTurin sagt Arrivederci

 
  
    #179
26.02.06 13:37
SPIEGEL ONLINE - 25. Februar 2006, 23:23
URL: 
http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,403215,00.html

Sonntag-Vorschau
 
Turin sagt Arrivederci

Der große Kraftakt kommt zum Schluss. Am letzten Wettkampftag bestreiten die Langläufer ihr 50-Kilometer-Rennen. Außerdem steigt das Eishockey-Finale der Männer. Am Abend blicken dann alle Augen nach Turin, wo die XX. Winterspiele mit einer pompösen Feier enden.

Turin - Die Skilangläufer treten um 10 Uhr (Liveticker SPIEGEL ONLINE) zum Massenstart über die 50 Kilometer an. Neben den beiden Italienern Piller Cottrer und Giorgio di Centa, sowie dem Russen Jewgeni Dementijew gehört auch der Deutsche Tobias Angerer zu den aussichtsreichsten Mediallenkandidaten.

Langläufer Angerer: Aussichtsreich über 50 Kilometer
APLangläufer Angerer: Aussichtsreich über 50 Kilometer
Angerer hatte bereits über die 15 Kilometer Bronze und mit der Staffel über 4x10 Kilometer die Silbermedaille gewonnen. Die hat auch Jens Filbrich schon sicher, der zusammen mit René Sommerfeldt das deutsche Aufgebot komplettiert.

Ab 14 Uhr bestreiten Schweden und Finnland das Finale im olympischen Eishockey-Turnier der Männer. Die Bronzemedaille hat sich am Samstag Tschechien durch einen 3:0-Sieg gegen Russland gesichert.

Am Abend gehen die Spiele mit einer großen Abschlussfeier zu Ende. Ab 20 Uhr verabschieden sich im Stadio Olimpico Athleten, Betreuer und Funktionäre von den Zuschauern und der Stadt Turin. Beim Einmarsch der Mannschaften wird Claudia Pechstein die deutsche Fahne Tragen. "Ich hätte das gerne schon bei der Eröffnung gemacht und freue mich jetzt sehr über diese Ehre", sagte sie.

Für die Schlussfeier werden neben Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi auch weitere Politik-Größen wie Berlusconis russischer Amtskollege Alexander Schukow sitzen und die Frau des britischen Premierministers, Cherie Blair, erwartete.

Außerdem werden der König von Schweden Karl XVI. Gustav, Prinz Felipe von Spanien mit seiner Frau Letizia Ortiz, Fürst Albert von Monaco und der Bruder des jordanischen Königs, Feisal Bin al Hussein, der Veranstaltung ebenso beiwohnen wie die Hollywood-Stars George Clooney, Brad Pitt und Cindy Crawford.

kob/sid

 

95441 Postings, 8522 Tage Happy EndNur ein Südkoreaner besser als Greis

 
  
    #180
26.02.06 16:52
SPIEGEL ONLINE - 26. Februar 2006, 15:55
URL: 
http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,403261,00.html

Olympia-Bilanz
 
Nur ein Südkoreaner besser als Greis

Michael Greis hat olympische Geschichte geschrieben: Der Biathlet ist der erste deutsche Wintersportler mit drei Goldmedaillen binnen zwei Wochen. Nur ein junger Asiate übertraf die Leistungen des 29-Jährigen.

Turin - Mit drei Gold- und einer Bronzemedaille avancierte der Shorttracker Ahn Hyun-Soo zum insgesamt erfolgreichsten Athleten der XX. Winterspiele. "Ich bin sehr glücklich, Dreifach-Champion von Turin zu sein", sagte Ahn. Nach dem Sieg über 1000 und 1500 Meter krönte er mit dem Sieg der südkoreanischen 5000-Meter-Staffel seine Leistung. Der 20-Jährige ging aus drei der vier olympischen Shorttrack-Wettbewerbe als Sieger hervor. Über 500 Meter holte er Bronze.

Ahns Landsfrau Jin Sun-Yu feierte mit ihrem Sieg über 1000 Meter ihre dritte Goldmedaille von Turin und ist die erfolgreichste Athletin der Spiele. Die Leistungen der beiden Sportler sind insofern auch bemerkenswert, da sie gemeinsam sieben der insgesamt elf Südkoreanischen Medaillen gewannen. "Das Herz des Shorttracks schlägt in Südkorea", musste auch Ahns großer Rivale Apolo Ohno zugeben. Der US-Amerikaner verhinderte mit seinem Sieg über 500 Meter Ahns totalen Triumph.

Die meisten Medaillen aller Athleten nimmt Cindy Klassen mit in ihre kanadische Heimat. Die Eisschnellläuferin räumte fünfmal olympisches Edelmetall ab. Über 1500 Meter erlief sich Klassen die Goldmedaille. In der Teamverfolgung, die das deutsche Team gewann, und über die 1000-Meter-Strecke holte sie jeweils Silber. Bei der 3000- und 5000-Meter-Konkurrenz war sie Drittschnellste.

Erfolgreichster deutscher Olympionike war Biathlet Greis. Mit Goldmedaillen über 15 und 20 Kilometer sowie im Staffel-Wettbewerb war er auch zweiterfolgreichster Sportler in Turin überhaupt. "Für mich ist das unfassbar", sagte Greis nach seinem dritten Turin-Erfolg im 15-Kilometer-Rennen. "Alles ist perfekt aufgegangen, das sind Traumspiele für mich." Greis ist zugleich der erste deutsche Wintersportler, dem drei Triumphe bei einer Veranstaltung glückten. Beste deutsche Frau war Biathletin Kati Wilhelm mit einem Gold und zwei zweiten Plätzen.

29 Medaillen für Deutschland, darunter elf goldene

Insgesamt holten die deutschen Athleten 29 Medaillen, darunter elf goldene. Keine Nation war erfolgreicher. Allerdings fiel Ergebnis schlechter als 2002 aus, als die Deutschen in 78 Entscheidungen insgesamt 36 Medaillen gewannen.

Viel schlechter erging es jedoch der Wintersport-Nation Norwegen. In Salt Lake City standen für die Skandinavier insgesamt 25 Medaillen zu Buche, darunter 13 Mal Gold. Biathlet Ole Einar Björndalen gewann nach Eric Heiden erstmals alle Disziplinen einer Sportart. 2006 in Turin enttäuschten die Norweger jedoch alle Erwartungen und gewannen bei elf Medaillen insgesamt nur zweimal Gold. Björndalen konnte keinen seiner Olympiatitel verteidigen, fährt aber mit zwei Silber- und einer Bronzemedaille nach Hause.

kob/dpa/sid

 

95441 Postings, 8522 Tage Happy EndOlympia-Fazit: Ruhe im Sumpf

 
  
    #181
1
26.02.06 20:08
SPIEGEL ONLINE - 26. Februar 2006, 19:56
URL: 
http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,403287,00.html

Olympia-Fazit
 
Ruhe im Sumpf

Von Christian Gödecke

Am Abend gehen die XX. Olympischen Winterspiele zu Ende, aber was bleibt von Torino 2006? Wenig Zuschauer füllten die Stadien, viele Dopinggerüchte die Schlagzeilen - Olympia ist angeschlagen. Wer kann den Imageschaden reparieren?

An dieser Stelle muss noch einmal über Pierre Baron de Coubertin gesprochen werden. Als der Traum des Franzosen, die Olympischen Spiele der Antike wiederzubeleben, 1896 in Athen wahr wurde, lautete das Motto "Höher, schneller, weiter". Die Spiele sollten ein Spektakel für die Zuschauer sein und die bestimmenden Werte Ethik, Moral und Anstand. Coubertin, so was wie der erste Olympische Geist, hat damit die Anspruchs-Latte ziemlich hoch gelegt, und seither versuchten seine Nachfolger immer wieder, sie zu überspringen. Zuletzt gelang das immer seltener - auch in Turin nicht.

Pistenbully in Sestriere: Schaler Beigeschmack
DPAPistenbully in Sestriere: Schaler Beigeschmack
Denn wofür standen diese Spiele in Italien? Gut, da war ein sehr erfolgreiches deutsches Team, der Sieg in der Nationenwertung war erhofft, aber nicht erwartet. Zusammen mit den Österreichern und Schweizern kann man sogar eine wintersportliche Dominanz Mitteleuropas konstatieren. Es gab Freestyle und Snowboard, coole Sportarten mit coolen Fans, schnell, spektakulär und zuschauerfreundlich. Die Veranstalter dürfen sich zudem Lob dafür abholen, für beide Events perfekte Anlagen gebaut zu haben. Herausragende Sieger trösteten über sportliche Enttäuschungen hinweg. Und sonst?

Es fehlte an Leidenschaft und Emotion, leere Zuschauerränge verärgerten die Athleten, Transportprobleme, hohe Eintrittspreise und lange Wege die Zuschauer - und das Thema Doping überschattete bereits die dritten Spiele in Folge: Eine positiv getestete russische Biathletin, Diskussionen um einen erhöhten Hämoglobinwert bei einer deutschen Langläuferin und die Groteske um das österreichische Team, an deren Ende zwar zehn negative Dopingproben, aber ein schaler Beigeschmack stand. Wie ein schwarzes Tuch legte sich all das über die positiven Ansätze. Zurück bleiben das Gefühl, dass die Olympischen Spiele nachhaltig beschädigt sind - und zwei Fragen. Wie konnte es so weit kommen, und wer kann die Situation reparieren?

"Wir müssen akzeptieren, dass es nie wieder Spiele wie in Lillehammer geben wird", heißt es aus dem deutschen NOK. 1994 war das, als Olympia in der kleinen norwegischen Stadt zu Gast war und Kuschelspiele erlebte. Die Wettkampfstätten lagen alle an einem Ort, die Atmosphäre war behaglich und die Zuschauer begeisterungsfähig. Doch Lillehammer war ein Traum, die Realität seit Nagano 1998 sind diversifizierte Spiele mit langen Wegen zwischen mindestens zwei Sportzentren. In Italien lagen 108 Kilometer zwischen den Veranstaltungsorten Turin und Sestriere, es gab deshalb eigentlich sogar zwei Olympische Spiele. Da verwundert es nicht, dass viele Arenen in den Bergen leer blieben.

Gegner des Gigantismus

Das IOC hätte das absehen können, als es das Großereignis an die italienische Metropole vergab. Mittlerweise wird schon gespöttelt, wie schlecht denn eigentlich der damalige Schweizer Mitbewerber Sion gewesen sein müsse, dass er gegen Turin verlor. Doch damals hieß der IOC-Präsident noch Juan Antonio Samaranch, auch über eine Einflussnahme des mächtigen, mittlerweile verstorbenen Fiat-Bosses Giovanni Agnelli wurde gemunkelt. Dass der Samaranch-Nachfolger Jacques Rogge die Entscheidung pro Torino mitgetragen hätte, darf jedenfalls bezweifelt werden, der Belgier gilt als Gegner des Gigantismus. Und als Hardliner im Kampf gegen Doping. Das hat er in Turin eindrucksvoll bewiesen.

Dort statuierten Polizei, Staatsanwaltschaft und IOC ein in der Geschichte der Olympischen Spiele einzigartiges Exempel, als sie aufgrund von Hinweisen die Privatquartiere der österreichischen Langläufer und Biathleten umstellten, die Wohnungen und Sportler filzten und die verwirrten Männer anschließend noch zu Dopingtests mitnahmen. Wenn irgendjemand noch Zweifel an der Absicht des IOC hatte, "den Dopingsumpf auszutrocknen" (Vizepräsident Thomas Bach), dann war er spätestens jetzt eines Besseren belehrt. Vor und bei den Winterspielen führte das IOC zudem insgesamt 1200 Kontrollen durch - ein Rekord.

OLYMPIA 2006
SPIEGEL ONLINE
Von den XX. Olympischen Winterspielen in Turin und Sestriere (10. bis 26. Februar) berichtet unser Redakteur Christian Gödecke.
Und es scheint fast so, als gäbe es eine stille Vereinbarung der Verbände, das Ansehen der Olympischen Spiele genau auf diese kompromisslose Weise wiederherzustellen. Denn mittlerweile ist auch das deutsche NOK auf IOC-Linie eingeschwenkt - jedenfalls in der Grundrichtung. Der neue Deutsche Olympische Sportbund DOSB, der aus der Fusion von NOK und Deutschem Sportbund DSB entsteht, müsse sich mit der "Frage nach einer gesetzlichen Regelung des Anti-Doping-Kampfes" beschäftigen, erklärte Chef-Olympionike Klaus Steinbach. Während der Causa Evi Sachenbacher-Stehle war eben dieses deutliche Bekenntnis zum Anti-Dopingkampf vermisst worden.

Das NOK will sogar, so ist zu hören, auch die eigenen Athleten in die Pflicht nehmen. Eine Goldmedaille leuchte umso heller, wenn sie ohne den leisesten Dopingverdacht errungen werde. Dazu gehöre auch die Akzeptanz der zum Teil harschen Praktiken der IOC-Tester, die Sportler spät am Abend noch aus den Betten zu holen und zu überprüfen, heißt es aus dem Komitee. Eine indirekte Kritik auch an Langlauf-Bundestrainer Jochen Behle, der den Fall der mitten in der Nacht überraschten österreichischen Langläufer und Biathleten als "unmenschlich" kritisiert hatte.

Nur nach einem steht dem NOK, das sich in erster Linie den Athleten und nicht der Politik verpflichtet sieht, anscheinend nicht der Sinn: der Zusammenarbeit von Sportverbänden mit Polizei und Staatsanwaltschaft, wie sie in Turin praktiziert wurde. Stattdessen denkt man hier schon an 2008. Dann finden in Peking die Olympischen Sommerspiele statt, und die Angst vor dem Horrorszenario ist groß, dass in zwei Jahren ein neuer Höhepunkt des Dopings erreicht werden könnte. Man müsse deshalb jetzt diejenigen unterstützen, die in China ebenfalls eine strikte Antidoping-Politik verfolgen, ist aus dem NOK zu vernehmen, die gebe es nämlich sehr wohl. Einstweilen bleibt aber nur die Hoffnung.

Unter den Wintersportlern ist es jedenfalls seit dem Exempel vom Pragelato bemerkenswert ruhig geworden. Fast so ruhig wie auf den Tribünen beim Rodeln oder der Nordischen Kombination. Nur mit dem Unterschied, dass das erstere durchaus ein gutes Zeichen ist.

 

95441 Postings, 8522 Tage Happy EndFurioses Finale in Turin

 
  
    #182
27.02.06 00:37
SPIEGEL ONLINE - 26. Februar 2006, 21:45
URL: 
http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,403317,00.html

Olympische Abschlussfeier
 
Furioses Finale in Turin

Nach 17 Tagen hat sich Turin mit einem "Carnevalo Italiano" von den XX. Olympischen Winterspielen verabschiedet. Dabei rief IOC-Präsident Jacques Rogge die Jugend der Welt auf, sich 2010 zu den Spielen in Vancouver zu versammeln. Ein Störer sorgte für kurze Aufregung.

Turin - "Liebe italienische Freunde. Ihr habt eure Herausforderung brilliant gemeistert. Wir sagen Italien, dem Piemont und Turin von ganzem Herzen Dankeschön", sagte Rogge vor den 35.000 Zuschauern im Turiner Olympiastadion und würdigte die Leistung der Sportler: "Athleten, wir haben eure brillanten Leistungen bewundert. Ihr habt uns mit eurem fairen Miteinander verführt. Lasst das Olympische Feuer in euren Herzen weiterbrennen."

An der Seite des Staatschefs Carlo Azeglio Ciampi vertrat diesmal auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der der Eröffnungsfeier fern geblieben war, das Gastgeberland Italien vor Ort. Regierungsvertreter aus aller Welt, die Hollywood-Stars George Clooney und Brad Pitt sowie Microsoft-Gründer Bill Gates verfolgten das Spektakel live auf der Tribüne.

König des Abends war Italiens neuer Langlauf-Held Giorgio di Centa. Nach seinem Sieg im 50-Kilometer-Marathon bekam er während der Schlussfeier die insgesamt fünfte Goldmedaille Italiens bei diesen Spielen überreicht. Als sich die grün-weiß-rote Flagge in den Himmel von Turin erhob und die "Fratelli d'Italia" erklang, sorgten die Zuschauer zum Abschluss der manchmal nüchternen Spiele für echte Olympia-Stimmung.

Auf der "italienischen Piazza" im ehemaligen Stadio Comunale hatten die Regisseure unter der Leitung von Marco Balich die Kulisse für eine bunte Karnevalsparty mit grotesker Clownerie und atemberaubenden Akrobatik-Nummern bereitet. Ein Clown auf einem Schimmel eröffnete mit seinem Ritt in den Innenraum die Zeremonie. 2350 Darsteller sorgten für einen rasanten Abend. Straßenkünstler, Spielleute und Zirkusartisten setzten anschließend mit ihren Clownereien und Absurditäten den temperamentvollen Gegensatz zum strengen olympischen Protokoll.

Störer stürmt Podest

Zu den spektakulären Höhepunkten zählten das Feuerwerk "Konzert des Lichts" zur Musik von Paganini, auf einem Luftstrom schwebende Akrobaten sowie die Auftritte von Startenor Andrea Bocelli und Latin-Lover Ricky Martin. Die Sportler erlebten die gigantische Show nach ihrem Einmarsch von einer Tribüne unter dem Olympischen Feuer. Insgesamt 28 Millionen Euro kosteten Eröffnungs- und Schlussfeier zusammen.

Angeführt von Fahnenträgerin und Rekord-Winterolympionikin Claudia Pechstein verabschiedete sich die deutsche Mannschaft mit etwa 50 Athleten stolz und zufrieden aus Turin. Begleitet wurde sie unter anderem von Doppel-Olympiasieger André Lange, Georg Hackl und Skilangläuferin Claudia Künzel.

Vier Jahre nach Salt Lake City wandert Winter-Olympia nun wieder auf den amerikanischen Kontinent. Jacques Rogge übernahm zum Ende der Schlussfeier die Olympische Flagge vom Turiner Bürgermeister Sergio Chiamparino und überreichte sie dem seit einem Skiunfall im Rollstuhl sitzenden Bürgermeister von Vancouver, Sam Sullivan. Die Kanadier gaben mit einem achtminütigen Showteil und einem Auftritt von Popstar Avril Lavigne einen Vorgeschmack auf Olympia 2010.

Rund 15.000 Sicherheitskräfte hatten für einen nahezu reibungslosen Ablauf der Spiele gesorgt. Lediglich ein Störer trübte die Feier. Der Mann stürmte bei der Rede von Valentino Castellani, dem Präsidenten des Organisationskomitees Toroc, auf die Bühne und rief kaum verständliche Worte ins Mikrofon. Er wurde sofort von Sicherheitskräften weggezerrt. Castellani konnte seine Rede nach wenigen Sekunden fortsetzen.

Wenige Minuten nach 22 Uhr war dann das Olympische Feuer erloschen.

Marlen Haselhuhn, sid

 

7538 Postings, 8461 Tage Luki2Pfeifkonzert für Berlusconi

 
  
    #183
28.02.06 00:14
Olympiaabschluss: Pornodarstellerin und Pfeifkonzert für Berlusconi
Regierungschef Silvio Berlusconi ist bei der Schlussfeier der Olympischen Winterspiele am Sonntagabend in Turin nicht gerade mit Sympathie empfangen worden. Als die Lautsprecher die Ankunft des Premierministers im Stadion ankündigten, ertönten schrille Pfiffe, die deutlich den schüchternen Applaus aus den vorderen Reihen des Stadions übertönten.

Der Regierungschef ignorierte die Buh-Rufe und verfolgte die Schlussfeier an der Seite des Staatssekretärs Gianni Letta. Berlusconi sang italienischen Lieder, die den Einmarsch der Athleten begleiteten, und beteiligte sich an der „La Ola“. In der traditionell linksorientierten Arbeiterstadt Turin hatte es bereits zu Irritationen geführt, dass Berlusconi nicht zur Eröffnungsfeier gekommen war. In den vergangenen Monaten war es öfters zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Berlusconi und dem Organisationskomitee TOROC über die Finanzierung der Winterspiele gekommen.

Der AC Milan-Präsident musste auch den Auftritt einer jungen Polin erdulden, die nackt ins Stadion stürmte. Die 20-jährige Frau, die in Italien eine Karriere als Pornostar versucht, konnte nackt ins Stadio Comunale eindringen und präsentierte dabei ein Plakat mit der Schrift „Erlauben Sie mir“, einen typischen Ausdruck Berlusconis. Die nur mit schwarzen Netzstrümpfen und Schuhen mit Bleistiftabsatz bekleidete Frau wurde sofort aus dem Stadion geführt.

Q: http://www.dolomiten.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=ak&ArtID=73835


dass gabs nicht im TV zu sehn, kommt dann auf der DVD als Extra! ;-)

Gr.  

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