Ökoworld (ehem. Versiko) mit attraktiver Dividende
Dividende von 0,36 €/Aktie wurde jetzt, wie bereits im Vorjahr, aus dem steuerlichen Einlagekonto gezahlt.
Das entspricht einer steuerfreien Dividendenrendite von ca. 5,5 %.
Ist ja keine einfache Situation, ein ehemals gut funktionierendes Geschäftsmodell (und Lebenswerk), als an der Realität gescheitert anzuerkennen.
Schau mer ma, was die kommenden Monate bringen.
Und ein Teil der Fondsmanager ist dann auch dafür zuständig, den eigenen Cash vernünftig anzulegen, wobei da natürlich etwas andere Kriterien gelten und man sich zumindest die letzten 3-4 Jahre nicht mit Ruhm bekleckert hat.
"Auf Basis dieser noch untestierten Zahlen geht der Vorstand von einem Dividendenvorschlag von 2,41 EUR je Vorzugsaktie und 2,40 EUR je Stammaktie aus....".
"Zukünftig streben wir eine Dividendenausschüttung in Höhe von 65 % bis 75 % des Konzernjahresüberschusses vor Performance-Fees an."
Da die von Ökoworld selbst gehaltenden Aktien nicht dividendenberechtigt sind (§71b AktG), berechnet sich die Dividendenausschüttung wie folgt:
(4.200.000 Stammaktien -87.459 eigene Stammaktien*) x 2,40 € = 9.870.098,40 €
(3.050.000 Vorzugsaktien -194.706 eigene Vorzugsaktien*) x 2,41 € = 6.881,258,54 €
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= Summe Dividendenausschüttung 16.751.356,94 €
*) gemäß Halbjahresbericht 2024
16.751.356,94 € Dividendenausschüttung : 26.800.000 € Konzernüberschuss = 62,5 % Ausschüttungsquote
Das ist weniger als die mindestens avisierten 65 %! Mindestens 2,50 Euro Dividende je Aktie wären richtig gewesen. Ich verstehe nicht, warum man sich hier so geizig zeigt, zumal das Unternehmen zusätzlich noch auf über 20 Euro je Aktie in Cash und Fondsanteilen sitzt, die auch nicht sinnvoll investiert werden können.
Ganz davon abgesehen, dass es selbst bei ganz konservativen Mittelstandsunternehmen Usus ist, die die Aktionäre zum 50jährigen Jubiläum mit einer Bonusdividende zu beglücken.
Aber gut, man kann ja erstmal kleinlich rummeckern.
Andererseits hat philojoephus natürlich generell bei der Aussage nicht unrecht, dass sich der Vorstand wirklich sehr geizig zeigt. Man hat 20 € Netcash pro Aktie, die man auch nicht irgendwie einsetzt (jedenfalls drückt man sich da um eine klare Aussage), und schüttet dann wirklich am untersten Rand aus. Klar dass da manch ein Aktionär nicht begeistert ist und sich fragt, wieso man so geizig ist. Eine offensichtliche Erklärung hätte ich ja, aber selbst die ist bei 20 € Netcash, Tendenz weiter steigend, eigentlich nebensächlich.
Ökoworld hat in keinem seiner Fonds im letzten Jahr eine Performance-Fee kassiert. Daran lag es also nicht.
@Thebat-Fan
Ich weiß nicht, was daran kleinlich sein soll, wenn das Unternehmen sinnlos in Cash ertrinkt und der Vorstand dann nicht mal das Mindeste von dem ausschüttet, was er versprochen hat - nämlich mindestens 65 % des Konzerngewinns. Ich habe mit meiner Rechnung nachgewiesen, dass das nicht der Fall sein wird, selbst wenn uns der Vorstand weis machen will, dass es anders ist.
@Katjuscha
Welchen Unterschied macht es, ob es sich bei den eigenen Aktien um Stamm- oder Vorzugsaktien handelt? Zumal Du Dich irrst. Die Masse der eigenen Aktien sind Vorzugsaktien:
Eigene Stammaktien 87.459
Eigene stimmrechtslose Vorzugsaktien 194.706
Das kannst Du im Halbjahresbericht auf S. 7 nachlesen.
Der Punkt ist: Die Organe zeigen sich maximal geizig und versuchen den Aktionären dann auch noch weis zu machen, dass es nicht so ist.
Oder man schaut in den letzten Geschäftsbericht, wie die Gesellschaft die Ausschüttung im letzten Jahr gehandhabt hat:
4. Ergebnisverwendungsvorschlag
Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss 2023 in Höhe von
EUR 23.436.081,90 mit dem verbleibenden Gewinnvortrag in Höhe
von EUR 74.769.540,98 zu verrechnen. Der sich hieraus ergebende
Bilanzgewinn von EUR 98.205.622,88 soll, unter Berücksichtigung
des Sperrbetrages gem. § 253 Abs. 6 HGB in Höhe von EUR 57.878,00,
wie folgt verwendet werden:
a) Ausschüttung einer Dividende von EUR 2,22 je dividendenberech-
tigte Vorzugsaktie, ergibt bei Annahme von 3.050.000 Vorzugs-
aktien EUR 6.771.000,00. Der aus diesem Betrag auf nicht divi-
dendenberechtigte eigene Vorzugsaktien entfallende Betrag wird
auf neue Rechnung vorgetragen.
b) Ausschüttung einer Dividende von EUR 2,21 je dividendenberech-
tigte Stammaktie, ergibt bei einer Annahme von 4.200.000 Stamm-
aktien EUR 9.282.000,00. Der aus diesem Betrag auf nicht dividen-
denberechtigte eigene Stammaktien entfallende Betrag wird auf
neue Rechnung vorgetragen.
c) Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 82.152.622,88
zuzüglich desjenigen Betrages, der auf nicht dividendenberechtigte
eigene Aktien entfällt, wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Sprich:
Sie beziehen die eigenen Aktien mit in den Verwendungsbeschluss ein und tragen den rechnerischen Gewinnanteil der darauf entfällt vor. Weiterhin gibt es noch einen Sperrbetrag (m.W.) aufgrund der Bewertungsanpassung der Pensionsrückstellungen, dessen Entwicklung in 2024 momentan noch nicht bekannt ist.
Eine kleine Restposition bleibt noch bis zur HV im Depot, aber generell hab ich das Thema vorläufig beendet.
Die letzten 4-5 Monate waren letztlich zu ernüchternd, was die Abflüsse der Gelder aus den Fonds betrifft. Ich muss zugeben, ich hatte mich letztes Jahr da schlicht geirrt, was die mögliche Wende betrifft. Es scheint ein grundsätzliches Problem am Finanzmarkt hinsichtlich Fonds zu geben. Nur ganz wenige aktiv gemanagte Fonds sehen Zuflüsse, und die müssen dann schon durch starke Outperformance überzeugen, die die ÖkoworldFonds einfach nicht zeigen. Bis Mitte letzten Jahres konnte man sich das noch mit Corona-Folgen oder Auswirkungen von schwankenden Ansichten zu Erneuerbaren/Ökologie etc. erklären, aber so langsam hat sich bei mir in den letzten Wochen die Erkenntnis durchgesetzt, dass es die Manager bei Ökoworld einfach nicht draufhaben, weder was Auswahl der Aktien noch Timing betrifft.
Vielleicht beweise ich mit meinen heutigen Verkäufen schlechtes Timing, denn rein vom Netcash und den Dividenden sind hier eigentlich höhere Kurse möglich und die aktuelle Unterbewertung klar. Aber ich bezweifle irgendwie dass hier die Anleger Zuversicht gewinnen, was die generelle Entwicklung des operativen Geschäfts betrifft.