Neue Zeit - neuer Thread
Projektverschiebungen und Unterbrechungen als Folge dürften die Ursache für den heftigen Kursabschlag sein.
https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...ngang-ebit/?newsID=1621937
Mittlerweile steht der Vorstand hier vor einem echten Trümmerhaufen. Permanente Gewinnwarnungen -- weder kurzfristige noch langfristige Prognosen werden eingehalten. Und dazu dann auch noch ein bunter Blumenstrauß an Ungereimtheiten. Besonders absurd, das ganze überwiegend auf Projektverschiebungen zu schieben, wenn zugleich die Umsatzprognose bestätigt wird und die Stellenanzeigen auf historischem Hoch sind.
Im LOB Bereich muss hier in Q3 die Bombe eingeschlagen haben. Aber was genau passiert ist, bleibt unklar. Klar ist jedenfalls, dass das Management -- mal wieder -- total versagt hat mit der eigenen Planung. So kann man kein Unternehmen führen. Auch das Schieben auf die Pandemie und den Krieg in der Ukraine ist wenig überzeugend. Andere IT-Unternehmen mit Mittelandsfokus wie Bechtle, Adesso oder Allgeier rennen von Rekord zu Rekord -- auch dieses Quartal.
Kann sich noch jemand an die Strategie 2022/23 erinnern? Darin war vorgesehen, bei Marge strukturell über 40 Mio. zu liegen. Dabei krebst man tatsächlich seit Jahren um die 20 Mio. herum. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist hier mittlerweile so groß, dass das Management eigentlich nicht mehr zu halten ist.
Die letzten 5 Jahre waren das goldene Zeitalter für IT-Dienstleister in Deutschland. Alle haben davon profitiert. Mein Invest vor ein paar Jahren war auch in ein Vertrauen auf das Management gegründet, das ich eigentlich als vertrauenswürdig und solide eingeschätzt hatte. Es lässt sich aber mittlerweile nicht anders feststellen: es war ein mieses Investment und ein schlechter Call.
Es ist ja schön, dass der All for One CEO ein Gamer ist, wie die All for One Webseite mitteilt, und gern mit den Kollegen Computerspiele zockt um "nebenbei mächtig Spaß zu haben". Aber irgendwie bekommt man das Gefühl, er könnte die falschen Prioritäten haben. Während beim Gaming die High Scores locken, ist die operative Entwicklung der letzten Jahre ein einziger Scherbenhaufen.
2021/2022:
Umsatz bei ca. 450 Mio Euro
EPS vermutlich sogar unter 2,46?
Ist jetzt zugegeben sehr vereinfacht dargestellt, echt bitter die Entwicklung in den vergangenen Jahren.
Der Umsatzmix hat sich verändert. Somit sieht man die Auswirkungen weniger in der Umsatzzahl, dafür fundamental im Ergebnis. Es fehlen ca. 1 - 2 Mio. bei den Dienstleistungen und über 7 Mio. im Software Lizenz & Support Bereich. Das ist massiv, sehr massiv und zeigt das Lizenz Geschäft ist kollabiert. Das ist der SAP-Produktstrategie geschuldet. (siehe meinen Post weiter oben). Also der Umsatz fehlt genau in den Margenstarken Bereichen. Da stecken m.M. nach sehr schnell 3-4 Mio. vom geplanten EBIT.
Dazu kommen Themen auf der Kostenseite. Stichwort Firmenwagenflotte, Inflation. Auch da haben wir sicherlich einen wesentlichen Effekt auf das EBIT.
Beide Themen werden sich leider auch im nächsten Quartal nicht wesentlich verändern. Ich rechne im Jahr 2022 nicht mehr mit einer Lösung im SAP - Lizenzbereich. Der Druck bei der SAP ist noch nicht groß genug. Alles was mit Inflation, Energie etc. zutun hat, wird uns ebenso über mehrere Quartale begleiten.
Um das verminderte EBIT zu erreichen, wird es Optimierungs- und Kostensparmaßnahmen geben. So interpretiere ich es zumindest in der Kurzmeldung.
Das ist alles unschön, aber für mich nachvollziehbar. Das Lizenzthema mit der SAP ist aktuell einfach eine Katastrophe. So geht es allen Dienstleistern, die SAP - Lizenzen verkaufen. Umso größer und umso mehr Lizenzen, umso mehr fällt es ins Gewicht. Die AFO ist dort ein Schwergewicht, die selbsternannte Nr. 1 in DACH und somit dort besonders betroffen.
All for One hatte 2014/15 bereits ein EBIT von 19,3 Mio. In den sieben Jahren seitdem ist man darüber nicht mehr wirklich hinausgekommen. In 2022 werden wir vermutlich auch wieder darunter liegen. Man hat in diesen sieben Jahren die Möglichkeit gehabt, in alles mögliche zu investieren und sein Geschäft profitabel auszubauen: Es war eine fantatische Zeit für den IT Services Sektor! Unternehmen wie Datagroup, Bechtle oder Adesso haben das agressiv genutzt und Ihr Ergebnis und ihren Firmenwert in diesen sieben Jahren verfielfacht.
Das, was diese Unternehmen gemacht haben, stand auch All for One offen. All diese Firmen haben sich in diesem Markt neu erfunden und erheblich ihre Geschäftsaktivitäten ausgebaut. Datagroup oder Adesso heute sind nicht mehr wiederzuerkennen im Vergleich zu Datagroup oder Adesso 2014. Auch All for One hat investiert, aber ohne nenneswertes Ergebnis. Daher war ein Investment in All for One für Aktionäre seitdem Kapitalvernichtung (zumal im Vergleich zu den Peers).
Jeder hat mal ein schlechtes Jahr und Shit happens. Aber bei All for One muss man mittlerweile eher sagen "jeder hat mal ein schlechtes Jahrzehnt...". Und dafür müssen periodisch immer wieder neue externe Gründe herhalten, obwohl diese genauso andere Unternehmen treffen. Mir ist klar, dass jedes Unternehmen sein eigenes Umfeld hat. Aber man muss eben feststellen, dass das Management nicht nur im Vergleich zu den Peers versagt hat, sondern auch im Vergleich zu den eigenen Ansprüchen.
Wir haben jetzt in drei der letzten vier Jahre massive Zielverfehlungen gehabt. Dazu ein kolossales Verfehlen der eigenen Langfristguidance. Das haben die Peers alle nicht gehabt. Man kann nicht immer nur alles auf SAP schieben. Natürlich ist der Rückgang der Lizenzen dieses Quartal ärgerlich. Aber das erklärt z.B. nicht den massiven Einbruch im LOB Bereich, wo man scheinbar in Q3 vollkommen die Kontrolle verloren hat.
Was All for One heute ist, ist das Produkt der Entscheidungen des Managements. Wenn man mit seiner großen strategischen Vision nach sieben Jahren "Übergangsjahr" in Folge am Ende beim selben Ergebnis steht wie beim Ausgang: Was sagt das über den Erfolg des Managements?
Den CEO hält hier in meinen Augen nur noch der sehr gütige Hauptaktionär. Der muss sich, genau wie wir, seit Jahren dieselbe Leier anhören ("die böse Welt ist schuld") -- verbunden mit dem Versprechen, dass nächstes Jahr alles besser wird ("Strategie 2022 ist voll on track, nur leicht verschoben..."). Wir hätten hier laut der Strategie 2022, in die das Unternehmen dutzende Millionen investiert hat, in 2022 bei über 40 Mio. EUR EBIT stehen sollen. Rauskommen werden vermutlich weniger 20 Mio.
Wie man jemals auf die 40 Mio. kommen will, ist vollkommen unklar. Wer so massiv immer wieder seine Ziele verfehlt, macht irgend etwas falsch.
Man stelle sich mal vor, das dauert im Gesamtjahr 2022/23 an, und man rechnet das zumindest ex Sonderabschreibungen hoch. Dazu noch niedrigeres KGV aufgrund Vertrauensverlust angesetzt, und der Kurs hätte noch ordentlich Abwärtspotenzial. Hätte ich noch vor drei Monaten ie gedacht.
Das Kapitalmarktvertrauen ist jedenfalls am Boden. Die Mittelfristprognosen des Managements wurden vom Markt schon seit Jahren nicht mehr ernst genommen. Da spricht der Kurs eine klare Sprache.
Immerhin bietet das einen gewissen Schutz vor starken Kursrückgängen: Unternehmen mit schwacher Führung werden irgendwann nicht mehr auf Basis von Ergebnis-Multiples, sondern auf Basis von Umsatzmultiples bewertet. Denn irgendwann ist das Management ja weg, weil der Hauptaktionär auch keine Lust mehr hat, teure Millionengehälter zu zahlen um dafür ein Salvo an Aureden ertragen zu müssen, ohne jegliche Selbstkritik.
Wir sind mittlerweile bei einem Umsatz-Multiple von 0,5 angekommen -- sehr, sehr wenig für ein IT Unternehmen, wenn man bedenkt, dass die Conversion-Welle gerade ernsthaft losrollt. Hier ist effektiv schon nur noch die Hoffnung auf die Zeit danach eingepreist.
Aber. Vor 3 Monaten war die Company "on track" und hätte ihre Prognosen erreicht. Das heißt im dritten Quartal sind massive Dinge passiert. Die massiven Dinge sind, dass ein Geschäftsmodell mit hohen Margen von heute auf morgen nicht mehr funktioniert. Das liegt an dem Mittelstandsgeschäft der SAP. Nicht an Lieferengpässen, nicht an Inflation, nicht an Projektverschiebungen. Sicherlich im kleineren Bereich, aber das Hauptthema ist das Geschäftsmodell mit Lizenzen im Mittelstand. Fragt mal in Walldorf bei der SAP nach, was da aktuell im Mittelstandsmarkt los ist. Sprecht mal mit SAP-Vertriebsleuten. Katastrophe. Titanic. Rette sich, wer kann. Man hat in der Walldorfer Blase Entscheidungen getroffen und merkt langsam das man es voll gegen die Wand gefahren hat. Das laste ich nicht dem AFO Vorstand an.
Unabhängig davon. Auch ich sehe die Strategie der letzten Jahre kritisch. Viele Gelegenheiten, die die Company weitergebracht hätten, wurden nicht genutzt. Es waren Firmen auf dem Markt, die hätte die AFO wunderbar zukaufen können. Echte Mehrwerte.
In letzter Zeit dache ich, man hätte seine Philosophie geändert. Der Kauf der SNP Polen war absolut richtig. Bei anderen Käufen sehe ich den Mehrwert nicht wirklich, aber gut. Man kann nicht alles verstehen. Auch die aktuelle Meldung das 40 Mio. an Schulddarlehen aufgenommen wurden. Zusätzlich zum hohen Cash, zeigt mir. Da wird noch etwas passieren.
Aber ganz klar. Die Marge ist enttäuschend. Chancen wurden nicht genutzt und da steht der Vorstand voll in der Verantwortung. Anderseits ist auch nicht alles schlecht, was vor 3 Monaten noch gut war.
Dienstleistungen im SAP - Umfeld boomen, die Auslastung ist weiterhin hoch, ein Bruchteil an Conversion ist erst verkauft und ich hoffe, im neuen Geschäftsjahr der SAP, ab 01.01.23 gibt es auch wieder ein für die SAP - Systemhäuser funktionierendes Lizenz Geschäftsmodell für den Mittelstand. Aber ganz ehrlich. Ich sehe das derzeit noch nicht. Das ist mehr Hoffnung.
Ich erinnere mich noch, dass ich vor Jahren ein Gespräch mit einem der Verantwortlichen für die HANA-Transition bei SAP hatte. Der hat genau das gesagt, was SAP dann später mit Rise with SAP und heute mit dem Rausekeln der Kunden aus dem Lizenzmodell tatsächlich auch umgesetzt hat. Da ist keinerlei Überraschung drin und das war auch immer die Kommunikation der SAP in die Partnerlandschaft. Der SAPler deutete damals an, der ein oder andere Partner sei allerdings etwas behäbig.
Zu dem Thema hab ich immer wieder mit IR bei All for One gesprochen über die Jahre, weil es natürlich ein echtes Risiko für die Aktie war. Da wurde von Seiten All for Ones aber immer nur abgewiegelt. Man habe sich perfekt vorbereitet auf den Cloud-Übergang und den erwarteten Rückgang der Lizenzen. Im Gegenteil: das sei gerade ein großes Plus für All for One, weil man an den SaaS Lizenzen sehr gut verdiene und dann auch noch Add-On Services verkaufen könne. Und die ganze Transformation sei ja überhaupt enorm profitabel etc. etc. Jetzt, Jahre später, muss man feststellen, dass das Unternehmen das einfach total falsch eingeschätzt hat.
Der Vorstand hat hier über Jahre immer nur weiter das SAP Geschäft ausgebaut. Schau Dir einfach mal die Töchter an, die man übernommen hat. Oder die Stellenanzeigen. Das hängt zu 90% an SAP dran. Wenn SAP aber genau das macht, was sie seit 5-10 Jahren angekündigt haben, dann kann man das bei All for One eben auch nicht mehr als Entschuldigung hernehmen Jahre später.
Man muss sich nur anschauen, wie sich Allgeier, Datagroup, adesso usw. usw. entwickelt haben. Die haben sich alle transformiert und sind in ertragreiche neue Bereiche gegangen. Allgeier hing z.B. enorm an der Leiharbeit -- ein Bereich, der auf einmal regulatorisch sehr unattraktiv wurde. Was haben sie gemacht? Sie haben schnell Expertise in anderen Bereichen aufgebaut und sich damit dumm und dämlich verdient. Das Geld lag hier auf der Straße in den letzten 10 Jahren.
All for One hingegen hat sich festgeklammert am SAP Geschäft und an den Industriekunden. Wo ist die Softwareexpertise bei All for One? Da hat man ausser "Jugend forscht" auch heute nicht viel. Wie ist der Marktanteil bei Managed Services? Wie im Microsoft Geschäft oder bei IT Security?
Wir schreiben hier seit Jahren, dass All for One aggressiver durch Übernahmen wachsen sollte. Man kann nicht jahrelang sagen "nee, nee, lieber keine Experimente -- der SAP Markt ist ja viel attraktiver" um dann nach dem Scheitern der eigenen SAP Strategie zu klagen "das ist nicht meine Schuld, denn der SAP Markt ist ja so schwierig".
Zum Thema Frust: natürlich hat sich da viel Frust bei mir aufgestaut. Ich habe jahrelang mit IR gesprochen und die potenziellen Geschäftsrisiken der A4O durch SAP SaaS/Cloud-Ansatz diskutiert. Und jahrelang habe ich auf die offensichtlichen Opportunitäten in anderen Bereichen hingewiesen. Da wurde von IR in ellenlangen Details dargelegt, warum es genau ganz anders ist. Deshalb ist die Schlussfolgerung klar: dem Vorstand hier zu vertrauen bei seiner Strategie war ein Fehler.
Nur um klarzustellen: natürlich denke ich, dass All for One dennoch auch heute hervorragende Möglichkeiten für die Zukunft hat. Die HANA Welle geht ja gerade erst los. Aber angesichts der Bruchlandung der Strategie 2022 wäre es in meinen Augen unangemessen, hier die bis September 23 laufenden Vorstandsverträge noch mal zu verlängern. Ausgangspunkt der Zielsetzung des Vorstands war ein EBIT von 20 Mio. EUR. Ziel war es, dieses EBIT um 20 Mio. auf 40 Mio. zu steigern. Zielerreichung im Jahr 2022 nach sieben Jahren Investitionen daher: exakt 0,0%. Das sind die Fakten.
SNP ist mit Crystal Bridge ja vor allem darauf aus, S/4HANA Transitions zu managen (z.B. durch Conversion/4 mit All for One). Dieses Geschäft ist ja eine Eigensoftwareleistung von SNP und daher nicht direkt von der Frage abhängig, ob der Endkunde Lizenzen oder SaaS von SAP bezieht.
Es könnte dennoch gewisse Effekte durch die Politik von SAP geben:
- SNP hat ja auch einen Consulting Teil, auch wenn man den reduzieren will. Der betreut auch Stammkunden mit SAP Services, so wie bei All for One. D.h. für diesen nicht-Software Teil dürfte man der gleichen Problematik ausgesetzt sein.
- Ich bin mir nicht sicher, wie sehr SNP bei Transformationsprojekten von Kunden in der SAP Cloud mit SAP selbst konkurrieren muss, die ja auch eigene Transformationsservices anbieten. Da bin ich aber überfragt, ob das in der SAP Cloud schwieriger für SNP ist als z.B. in Microsoft Azure.
Wenn die SAP ein Autohaus wäre, sehe es aktuell so aus.
Das tolle, funktionierende Auto, was gegenüber anderen Autos zwar schon sehr viel mehr kostet, ist von heute auf morgen 70% teurer geworden. (Private Cloud)
Die Ausstattung wurde zusätzlich reduziert. Was im Standardmodell inkludiert war, sind jetzt kostenpflichtige Extras. Kommen also auf die 70% noch drauf. (Private Cloud).
Übrigens. Ohne zeitlichen Übergang oder Berücksichtigung angearbeiteter Leads. Und nochmal übrigens. Zum 01.01 wird es nochmal teurer. Sie wissen ja, die Inflation, alles wird teurer. Sie verstehen uns bestimmt. (Private Cloud)
Wenn Ihnen das alles zu teuer ist, was wir aber nicht nachvollziehen können. Wir finden den Preis super angemessen. Wir haben hier ein tolles Elektroauto. (Public Cloud) Fährt aktuell nur geradeaus, aber wir sind optimistisch das bald zu ändern. Wann können wir nicht sagen. Wir erarbeiten gerade die Roadmap. Aber kaufen können sie es schon, so günstig bekommen sie es nie wieder.
Und wer glaubt das ist ein bisschen überspitzt. Leider NEIN.
Als ich da die IR darauf angesprochen habe (mehrmals und immer wieder über die Jahre), haben die nur gelacht: "das können die gar nicht machen ... das sind die Fantasien der SAP ... und wenn, wäre es für uns gar nicht schlecht, weil wir dann an Cloud-Vermittlung, Transformation und Dienstleistungen verdienen, wir sind da perfekt aufgestellt".
Natürlich ist die Cloud-Transition der SAP im Vergleich zu Microsoft und anderen sehr vermurkst. Deshalb ist Salesforce ja so erfolgreich. Aber das war alles so angekündigt seit Jahren.
Dürfte absolut vernachlässigbar sein. Dh. die Software Umsätzen werden nahezu mit der eigenen Software generiert.
Die wichtigere Kennzahl für SNP sind die Conversion/4 Umsätze. Hier sieht man die die deutliche Steigerung, was auch so zu erwarten war.
"Rise" scheint ein Frontangriff auf das eigene Partnerökosystem zu sein. Die ganzen SI's und Beratungshäuser haben SAP mit groß gemacht, deren Software mit eigenem Industrie-Know-How angereichert.
Accenture und co. haben mit SAP Lizenzen viele Jahre gutes Geld verdient, günstig bei SAP eingekauft und teuer dem Kunden verkauft.
Mit Rise biete SAP den Kunden, zumindest im Großkundenbereich, die Rabatte direkt an, aber nur wenn er sich für Rise entscheidet.
Zumindest habe ich das aus Gesprächen mit dem Top Management so entnommen. SAP möchte immer mehr Geschäft an sich ziehen.
Frag mich wie das in der Praxis funktionieren soll, SAP ist doch keine Service Bude und das Ökosystem freut sich bestimmt nicht darüber. Warum soll ne IBM und Co. dem Kunde "Rise" empfehlen?
Wie sich das SAP Lizenzthema grundsätzlich auf den Umstieg nach Hana auswirkt wäre dann die nächste Frage. Grundsätzlich waren vielen Firmen im Bereich Cloud auch eher zurückhaltend, zumindest im deutschsprachigen Raum. On Premise dürfte hier weiter ein Rolle spielen und SAP wird weiter nachbessern "müssen".
Vllt. hat hier jemand noch ne Meinung dazu!
"Die All for One Group liefert zuverlässige Prognosen. Prognosen sind stets mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Unser integriertes Geschäftsmodell ist robust und sorgt für einen hohen Anteil an wiederkehrenden Erlösen. Mit unserer guten Prognosequalität genießen wir einen ausgezeichneten Ruf am Kapitalmarkt."
Hahaha. Die Realität: Drei Gewinnwarnungen in den letzen vier Jahren. Dazu eine Langfristguidance "Strategie 2022" (EBIT-Steigerung von 20 auf 40 Mio.) die dann tatsächlich eben mal um mehr als 20 Mio. verpasst wird.
Vielleicht sollte man das anpassen auf der Webpage...
Auch ich habe hier wohl etwas zu blind den Aussagen des Vorstands vertraut, obwohl die Vergangenheit zur Vorsicht gemahnt hätte...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das der Hauptaktionär noch lange tatenlos anschaut.
Während die Konkurrenz großenteils auf die richtigen Pferde gesetzt hat und den Wachstumsboom in der Mittelstands-IT mitgenommen hat, hat All for One die hervorragende Position als Marktführer in den letzten Jahren nicht genutzt und ruiniert immer weiter die eigene Marge durch Verzetteln und fehlende Flexibilität. Trotz aller Ankündigungen sich zu diversifizieren, hängt man immer noch extrem an der deutschen Industrie (inkl. Automobil) und ist kein Stück weniger von SAP abhängig als früher.
Die Ziele eines 40 Mio. EBIT für 2022 wirken heute wie von einem anderen Stern. Es sollten ja bereits seit zig Monaten überarbeitete Ziele mit weiterhin hohem Margenanspruch kommen. Das kan man beim aktuellen Management aber leider nicht ernst nehmen. Wo sind die angekündigten Ziele? Der vorherige Quark von "um ein, zwei Jahre verschoben" hat mittlerweile ohnehin nur noch eine absurde Komik.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die UIAG sich diesen Hühnerhaufen noch lange mit anschaut.
Normalerweise zieht man solchen kleineren ARPs ja über 3 Monate durch. Bei Laufzeiten von einem Jahr sind es dann eher die größeren ARP mit 5-10% Volumen des Grundkapitals.
Aber gut, bei dem dünnen Handel wird man wahrscheinlich eh Mühe haben, 2% der Aktien in 3 Monaten zu kaufen.
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