Kriminelle nackte Shortseller "kaufen" Handelsblat
Sehr gut ist im FAZ-Artikel ein Beispiel, das den Unterschied zwischen gedecktem und nacktem Shortselling beschreibt. Beim gedeckten Shorten ist es so, dass Fritz sich einen Korb mit Äpfeln leiht und diese am Markt verkauft - er hofft dann, wenn er die geliehenen Äpfel zurückgeben muss, diese billiger kaufen zu können. Beim ungedeckten Shorten geht Fritz ohne Äpfel auf den Markt und verkauft trotzdem zehn Körbe Äpfel, die er noch nicht hat (was der Käufer nicht weiß) und zu liefern verspricht - dass dann die Apfelpreise auf diesem Markt fallen, ist klar. Und das gilt umso mehr, wenn sich Fritzchen noch mit Karlchen, Isolde, Frieda und Emil abgesprochen hat, die gleiches tun und Schlawinner Fritzchen über Mittelsmänner noch das Gerücht in Umlauf bringt, dass in den Äpfeln der Wurm ist.
Nicht anders als bei Fritzchen, Karlchen, Isolde, Frieda und Emil ist bei Bankaktien von Bear Stearns und Lehman gelaufen. Hedgefonds, die nicht Fritzchen, Karlchen, Isolde, Frieda und Emil hießen, sondern anders, haben Bankaktien verkauft, die sie sich noch nicht einmal geliehen hatten und von denen sie gleichzeitig behauptet haben, dass der Wurm drin sei. Dass man mit dieser Methode sogar sehr viel mehr Aktien verkaufen kann, als überhaupt existieren, sei nur nebenbei erwähnt und ich habe das ja auf dem Hot-Stock-Board auf dem Internet Capital-Thread auch in den vergangenen Jahren oft erklärt (übrigens verlacht von ökonomischen Laien, die die Existenz von nacktem Shorten leugneten). Im Gegensatz zum gedeckten Shorten, das ich als legitimes Gegenstück zum Kauf auf Kredit ansehe und wo man durch die notwendige Leihe auf die Zahl der umlaufenden Aktien beschränkt bleibt, hat also nacktes Shorten nur einen Sinn: Preise zu manipulieren - und mit Marktwirtschaft oder mit der noch schwachsinnigeren Freiheit der Märkte hat das nicht das Geringste zu tun. Das Kriminelle ist, dass der frühere SEC-Chef Cox in der Krise nichts gegen diese Manipulationen durch nacktes Shorten getan hat, weil die ihm aus seinen früheren Tätigkeit verbundenen Kriminellen in einigen Hedge-Fonds mit dieser Variante der Kursmanipulation ihr Geld verdient haben. Aber dieser unfähige Cox ließ nicht nur das kriminelle nackte Shorten zu, sondern erlaubte auch Manipulationen beim gedeckten Shorten: Die kriminellsten Nummern dabei waren, dass die Verleiher von Wertpapieren, den gleichen Bestand mehrfach verleihen konnten, woduch das Shortselling auch nicht auf die Zahl der umlaufenden Aktien beschränkt bleibt, und dass keinerlei Kontrollen erfolgten (z.B. wie Broker das Shorten oder nackten Shorten festsstellen oder der Meldungen zur Erfasssung der Zahl der geshorteten Aktien). All das ist unglaublich aber - und ich habe wohl als einziger Poster auf deutschen Aktienboards diese Zustände schon über Jahre angeprangert.
Und genau das gleiche Spielchen läuft heute in Sachen Griechenland ab, denn da haben sich Spekulanten abgesichert, obwohl sie die Papiere, die der Absicherung dienen, gar nicht besaßen - und anschließend haben sie Feuer geschrien und hatte massenhaft Hilfe von unfähigen und blöden Politiker mit Westerwelle an der Spitze und schlimmen Ideologen in diversen Zeitungen erhalten. Idiotisch verhielt sich vor allem die EZB - würde der EZB-Chef heute auch nur ankündigen, dass er auch am CDS-Markt intervenieren zu gedenkt, müsste er das gar nicht tun, denn die Spekualtion fiele in sich zusammen.
Ob ein Journalist, der für eine derartige Drecksarbeit hergibt, geldgeil, kriminell oder nur blöd ist, überlasse ich Eurem Urteil.
Dieser Markt hat sich m. e. ganz natürlich entwickelt, was jetzt angesagt wäre, wäre ne Mega-Pleite von mindestens einem dieser Akteure.
Anosnten sehe ich keine chance, bei dem Selbstverständnis, das die Märkte haben (die ja auch aus dem Bedürfnis der Realwirtschaft entstanden sind), dass ne Regulierung kommt.
Das läuft bei Aktien nicht ähnlich, wie ich in meinem Ausgangsposting am Beispiel von Bear Stearns und Lehman aufgezeigt habe. Als ich dieses Problem vor ca. sechs oder sieben Jahren erstmals auf deutschen Boards thematisierte, wurde ich - übrigens von den U-Booten der Finanzterroristen und den Weltuntergangspropheten gleichzeitig für bekloppt erklärt. Es wurde schlicht und einfach behauptet, dass es nacktes Shorten nicht gäbe und das eine Erfindung von Libuda sei.
http://www.faz.net/s/...1BB57A0762D33BC25A~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Zur Erinnerung: Auch damals in Jugoslawien hetzten diverse Leitartikler der FAZ die Völker Jugoslawien aufeinander und waren mit verblödeten Ratschlägen mitschuldig für Tausende von Toden und unsägliches Leid, weil beid er FAZ einige schlimme Ideologen, die dort noch immer am Werk sind, ihre Vorstellungen vom Abendland verwirklicht sehen wollten. An der Händen dieser schlimmen Finger klebt unendlich viel Blut. Und jetzt glauben sie, dass die Menschheit ihre schlimmen Taten wieder vergessen hat und zündeln in Griechenland.
Meist wird zur Einleitung und Verblödung der Leser dabei die Lüge verbreitet, dass ein Bauer, der seine Weizenernte per Termin verkaufe, eigentlich ein Leerspekulant sei, da er nicht wisse, ob nicht ein Hagel seine Ernte vernichte. Auch dieses immer wieder zitierte Beispiel ist eine Irreführung durch die Finanzterroristen, die um ihre Pfründe fürchten.
Man muss nämlich zwischen den Wirkungen im Kassamarkt (keine bzw. kurze Erfüllungsfristen) und dem Futuremarkt unterscheiden. Spekulanten auf fallende Kurse von z.B. Bankaktien ist es ja nicht verboten, unbeschränkt auf fallende Kurse zu setzen, z.B. über Futures - und Optionen kommen noch dazu. Aber so (also passiv) wollen sie nicht spekulieren, denn hier wirkt ihr "Angebot" von Aktien nicht direkt auf die Preise am Kassamarkt, also die aktuellen Aktienkurse, sondern auf die Futurepreise des Basiswertes, was nur indirekt Rückwirkungen hat. Mit Futures und Optionen kann man auf fallende Preise setzen, aber sie kaum selbst herbeiführen - und genau das geht durch Shortselling, weil man hier nicht auf Terminmärkten verkauft, die nur eine indirekte Wirkung haben (wenn bei langen Fristen überhaupt), sondern auf den Kassamärkten, wo die aktuellen Preise gebildet werden. Beim gedeckten Shorten sind Einwirkmöglichkeiten auf die umlaufenden Aktien begrenzt (wenn die Verleiher nicht, wie in den letzten Jahren auch massenhaft und von der SEC nicht kontrolliert und sankioniert geschehen, die gleichen Aktien mehrfach verleihen) und als Aquivalent zur Möglichkeit der Spekulation auf Kredit (dort kann man auch nicht mehr kaufen, als Aktien umlaufen) auch okay, beim nackten Shorten sind dem Verkaufen aber keine Grenzen gesetzt, sodass man mehr als die umlaufenden Aktien nackt Shorten kann - und somit bei ausreichender Kreditwürdigkeit (die man durch Handeln von mehreren Hedge-Funds im Konzert noch verstärken kann) fast jede Aktie (Aktien mit kleiner Marktkapitalisierung besonders gut) beliebig nach unten treiben kann.
Wer also behauptet, dass man sich ohne nacktes Shorten nicht auf der Shortseite beteiligen kann, ist ein dreister und krimineller Lügner - man kann das über Futures und Optionen durchaus, hat dadurch allerdings keinen Einfluss bzw. nur geringen Einfluss auf die Kassamärkte, wo die momentanen Preise gemacht werden. Aber man will gerade das, nämlich auf sinkende Preise spekulieren und sie mitherbeiführten. Es ist ein politischer Skandal, dass das auch im Jahr 2 nach der Krise jetzt möglich ist und den größeren Anteil dessen, was wir momentan als Griechenland-Krise erleben, auf dem Kerbholz haben.
Auch heute ist die deutsche Journallie immer noch nicht in der Lage oder wegen üppigen Bezahlung (ob für die Verfasser der Lügengeschichten oder für die Zeitung in Form von dicker Werbung), zwischen sinnvollem gedecktem Shorten als Gegengewicht zum Kauf auf Kredit und dem kriminellen allein auf Marktmanipulationen abzielenden nacktem Shorten zu unterscheiden. Sprüche klopfen und faul sowie korrupt zu sein, scheinen herausragende Merkmale der weitaus überwiegenden Zahl der deutschen Wirtschaftsjournallie zu sein. Denn wenn man schon keine Ahnung von einem Thema hat, kann man sich schlauer machen - und ein Wochenende kann dafür schon ausreichen.
http://www.faz.net/s/...74BF30AA2EA8F99511~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Die Regierungen sind nicht machtlos, denn sie müssen nur das nackte Shorten verbieten und die Gesetzesbrecher auch einbuchten, denn im Gegensatz zu den im Vergleich dazu harmlosen Bankräubern ist das das beim nackten Shorten, selbst wenn es verboten ist, kaum der Fall.
Deshalb mein Vorschlag an Bankräuber: Zieht Euch einen schwarzen Anzug und eine Krawatte an, dann habt Ihr durchaus gute Chancen beim nächsten Bankraub freigesprochen zu werden, insbesonder in anbetracht der Minibeträge, die ihr dabei um die Ecke bringt. Vielleicht bekommt Ihr dann dafür auch noch Boni und dicke Pensionen und könnt Euch auch eine Burg im Tessin oder ein Schloss am Lago Maggiore kaufen. Vermutlich gilt das aber nur für Bankräuber, die mindestens eine Milliarde klauen - und das wird in der Tat echt schwierig.
Der Preis für die Versicherung gegen einen Zahlungsausfall Griechenlands ist stark gestiegen. Wie ist das zu bewerten?
Wir geben Anlegern mit Kreditausfallversicherungen oder Credit Default Swaps (CDS) die Möglichkeit, gegen Hausbesitzer, Unternehmen und ganze Staaten zu spekulieren. Vergleicht man die Spekulationen gegen Griechenland mit dem, was George Soros vor Jahren gegen Großbritannien unternahm, so sind sie problematischer. Denn die Spekulanten sind größer als der Basismarkt. Das vergleichsweise kleine Griechenland kann sich am offenen Markt kaum verteidigen, wenn sich die spekulativen Kräfte der Welt, koordiniert durch die unregulierten derivativen Finanzinstrumente, konzentriert gegen das Land richten. Es ist, wie wenn ein wildes Rudel Wölfe über das schwächste Mitglied einer Wildtierherde herfällt.
Wie ist so etwas möglich?
Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass das Eingehen solcher Wetten praktisch nichts kostet. Wenn man einen CDS abschließt, zum Beispiel mit der Deutschen Bank, die sehr aktiv ist in diesem Markt, so erhält man praktisch unbegrenzte Möglichkeiten, Fremdkapital einzusetzen. Sollte es tatsächlich zur Störung der Zahlungsfähigkeit Griechenlands kommen, so muss die Gegenpartei nicht die relevanten Anleihen liefern, sondern kann Wertdifferenzen durch Bargeld ausgleichen. Die Transaktionen sind vergleichbar mit Pferdewetten. Der sehr spekulative Markt vergrößert so die eigentlichen Probleme und trägt dazu bei, dass die Risikoprämien stark steigen.
Mit minimalem Geldeinsatz hätte die EZB den Spuk auf den CDS-Märkten beenden können - eine Ankündigung, dass sie eingreifen will, hätte vermutlich schon genügt.
https://www.cortalconsors.de/News/...TIVEN-HANDEL-STAERKER-REGULIEREN
Daher lachen sich viele auch über ein Verbot des nackten Shortens halbtot und shorten nackt weiter, denn erstens lässt es bei anonymen Handel nicht kontrollieren und die SEC und Bafin kontrollieren es auch nicht.
Experte fordert nach Kurssturz strengere Regeln für Computerhandel
09:47 07.05.10
HOHENHEIM (dpa-AFX) - Nach dem größten Kurssturz aller Zeiten an der Wall Street fordert Professor Hans-Peter Burghof strengere Auflagen für den durch Computer ausgelösten Wertpapierhandel. "Wir müssen Regeln finden, wie wir mit der zunehmenden Abhängigkeit vom computergesteuerten Handel umgehen", sagte der Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag. Ein Verbot hält Burghof allerdings weder für sinnvoll noch für durchsetzbar. Die Computersysteme machen die Märkte effizienter. "Das Rad kann hier nicht ganz zurückgedreht werden."
Den Kurssturz am Donnerstagabend in den Vereinigten Staaten um bis zu rund neun Prozent bezeichnete er als "Computer-Squash". Offensichtlich hätten die Computersysteme den Fehler eines Händlers aufgespürt und den Ball zehn- und hundertfach zurückgeschlagen. Händler seien dann erst einmal machtlos, wenn die geballte Macht der elektronischen Systeme der Banken in Bruchteilen von Sekunden zuschlagen.
Der Leitindex Dow Jones Composite (Profil) hatte in nicht einmal einer Stunde fast 1.000 Punkte oder ein Zehntel seines Werts verloren. Selbst Standardwerte wie Procter & Gamble brachen um bis zu ein Drittel ein - der Marktwert des weltweit größten Konsumgüterherstellers sank innerhalb weniger Minuten somit um rund 60 Milliarden Dollar.
Es gehe jetzt darum, solche Exzesse wie am Donnerstag zu verhindern. Burghof räumte allerdings ein, dass es schwer sei, sinnvolle Regeln zu finden. "Es muss aber dringend etwas geschehen", sagte er. Hier sind sowohl die Betreiber der Börsen wie die NYSE Euronext (Profil), Nasdaq OMX Group (Profil) oder Deutsche Börse (Profil) als auch die Aufsichtsbehörden gefordert.
"Wir sind zunehmend von technischen Systemen abhängig. Daher müssen wir einen Umgang damit finden", sagte Burghof. Ein möglicher Weg sei es zum Beispiel, dass der computergestützte Handel gekennzeichnet wird und sich die Teilnehmer auch offenbaren müssen. Dies wird derzeit zum Beispiel mit sogenannten Dark Pools umgangen. Dort bleiben Käufer und Verkäufer von großen Wertpapierpaketen anonym. Zudem werden keine Details der Aufträge veröffentlicht./zb/sk/tw
--- Gespräch: Bernd Zeberl, dpa-AFX ---
"....Am Freitag dominieren erneut die Bullen das Geschehen bei dem Titel. Die Aktie hat ihren Aufwärtstrend sowie die 38-Tage-Linie nach unten durchbrochen und steuert nun auf den horizontalen Widerstand bei 5,00 Euro zu... "
http://www.deraktionaer.de/xist4c/web/...n--_id_43__dId_11958859_.htm
Könnte mal jemand dem armen Schreiberling den Unterschied zwischen Bulle und Bär erklären? ;-)
Bei Rohstoffen kann es vorkommen, dass Produzenten/Erzeuger Pech haben.
Ansonsten: Was juckt z.B. einen Autoproduzenten der spekulativ veränderte Aktienwert? Das Band läuft, wenn der Kruscht verkauft werden kann.
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