Israelische Truppen dringen in den Libanon ein
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Reaktion auf Entführung
Israelische Truppen dringen in den Libanon ein
Im Nahen Osten überschlagen sich die Ereignisse: Nachdem die libanesische Hisbollah-Miliz die Entführung zweier israelischer Soldaten bekannt gegeben hatte, sind israelische Truppen in den Libanon eingerückt. Medien berichten über schwere Kämpfe.
Beirut - Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben mit Luft- und Bodentruppen in den Libanon vorgerückt. Ein Militärsprecher sagte heute, damit reagierten die Streitkräfte auf die von der libanesischen Schiitengruppe Hisbollah kurz zuvor bekannt gegebene Gefangennahme von zwei israelischen Soldaten. "Unsere Flugzeuge, unsere Panzer und unsere Artillerie operieren auf libanesischem Gebiet", fügte der Sprecher hinzu.
Der militärische Arm der von Teheran und Damaskus unterstützten Hisbollah hatte im Hisbollah-Sender El Manar die Entführung zweier israelischer Soldaten gemeldet. Nach Angaben der libanesischen Polizei wurden die Soldaten im Gebiet von Aita el Schaab an der Grenze zu Israel entführt. In einer Stellungnahme der israelischen Armee wurde die Gefangennahme als "sehr wahrscheinlich" bezeichnet. Sie vermisse in dem Gebiet zwei Soldaten. Man sei "zutiefst besorgt" über das Schicksal der beiden. Die Hisbollah erklärte, sie wolle im Gegenzug gegen die Freilassung der beiden Soldaten von Israel die Freilassung mehrerer Gefangener erzwingen.
Israelische Truppen starteten daraufhin Angriffe auf Straßen, Brücken und vermutete Stellungen der Hisbollah im Süden Libanons, offenbar um zu verhindern, dass die Soldaten weiter von der Grenze weggebracht werden. In einem Fax an die Nachrichtenagentur AP teilte die Hisbollah jedoch mit, die entführten Soldaten seien in "sicheres Gebiet" gebracht worden.
Zuvor hatten Hisbollah-Kämpfer nach Angaben aus Sicherheitskreisen beider Länder dutzende Raketen und Granaten auf einen israelischen Grenzposten und eine Stadt abgefeuert. Bei Angriffen an der Grenze zu Israel sollen Sanitätern zufolge mindestens drei Israelis getötet worden sein. Acht weitere Israelis wurden verletzt, wie der israelische Rettungsdienst Saka mitteilte. Zur Identität der Getöteten gab es zunächst keine Angaben. Israels Regierungschef Ehud Olmert berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein.
Die Bewohner der Region seien aufgefordert worden, in Bunkern Schutz zu suchen, berichtete der israelische Rundfunk. Israelische Soldaten erwiderten das Feuer auf libanesische Ziele im Grenzgebiet. Es war der größte Gewaltausbruch in der Region seit Ende Mai.
In der Vergangenheit hatte die Hisbollah immer wieder das israelische Grenzgebiet angegriffen. Israel hatte seine Truppen nach 18 Jahren Besatzung im Mai 2000 aus der so genannten Sicherheitszone im Süden des Libanons abgezogen.
die Eskalation kommt zu einer Zeit, zu der Israel zur Befreiung eines verschleppten Soldaten auch eine Offensive im palästinensischen Gaza-Streifen gestartet hat. Ende Juni war im Gaza-Streifen der 19-jährige israelische Soldat Gilad Schalit verschleppt worden. Zu seiner Entführung hatten sich drei militante Palästiensergruppen bekannt, unter ihnen der militärische Arm der regierenden radikalislamischen Hamas.
phw/Reuters/AFP/AP/dpa
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MfG
kiiwii
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Will gar nicht wissen wieviele von denjenigen, die heute Raketen auf Israel abschiessen, damals ihre Eltern oder andere Familienangehörige verloren haben.
Mann du hast wirklich keinen blassen Schimmer...
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Nach 22 Jahren militärischer Besatzung haben die Israelischen Verteidigungskräfte (Israeli Defence Forces, IDF) endgültig den Libanon verlassen. Während der Besetzung wurden Zehntausende libanesische ZivilistInnen getötet und Hunderttausende zu Flüchtlingen gemacht. Die IDF verloren fast 1000 SoldatInnen und trotzdem litten die Siedlungen in Nordisrael weiterhin unter Raketenangriffen von Hizbollah-Guerillas. Kevin Simpson bewertet die Bedeutung von Israels historischem Rückzug.
Aus "The Socialist", Nr. 158, 2. Juni 2000
Schließlich wurde eine der effizientesten und bestbewaffnetsten Streitkräfte der Welt - die IDF - von einer islamischen Freiwilligen-Guerilla von etwa 5.000 Mann besiegt - der Hizbollah (die hauptsächlich vom iranischen Regime, aber auch von der syrischen Regierung beeinflusst und unterstützt wird).
Der Hauptgrund dafür war, dass die IDF eine Besatzungsarmee war, die sich auf eine brutale Söldnermiliz stützte, die Südlibanesische Armee (SLA), die für Erpressung und andere Verbrechen berüchtigt ist.
In den letzten Jahren ging die Unterstützung für Hizbollah in die Höhe, weil viele LibanesInnen sie als die einzigen Leute ansahen, die gegen die verhassten Besatzungskräfte Widerstand leisteten. Als Folge dieser Unterstützung konnte Hizbollah blitzartige Überfälle organisieren und der SLA und den IDF-Kräften harte und schnelle Schläge versetzen und dann in den umgebenden libanesischen Dörfern verschwinden.
Die Hizbollah-Kämpfer waren auch ideologisch motiviert, das zu vertreiben, was sie als zionistisch-imperialistische Besatzer in Südlibanon sahen.
Brigadegeneral Benny Gantz (Kommandeur der IDF-Kräfte im Libanon) kommentierte: "Hizbollah ist eine gut ausgebildete Guerillaorganisation. Ich bin nicht sicher, ob allzu viele reguläre Armeen sich so gut gegen sie geschlagen hätten."
Die IDF-Besatzung wurde in Israel auch zunehmend unpopulär. Viele Israelis aus der Arbeiterklasse sahen es als blutigen Morast für Wehrpflichtige, der Israels nördliche Städte Hizbollah-Angriffen aussetzte.
http://www.slp.at/cwi/infos_int/st_israel3.html
"Während der Besetzung wurden Zehntausende libanesische ZivilistInnen getötet und Hunderttausende zu Flüchtlingen gemacht."
!!!!!
Posting von Rheumax ausgeblendet. Sie können Ihre Deny-Liste einmalig deaktivieren oder bearbeiten.
Das tu ich mir nicht mehr an !
*g*
"
"systematische Unterdrückung" in der Sicherheitszone bzw. der Libanesen?
Mann du hast wirklich keinen blassen Schimmer...
"
Habe ich dir mehr als deutlich widerlegt. Aber bleib ruhig so wie du bist, sonst mögen bemi und der major dich nicht mehr. schlauere (und das sind sehr viele) sind bei denen nämlich nicht willkommen.
Oder nur Gegengewalt und auch nur dann, wenn sie sich gegen die richtige Seite richtet?
Bei manchen Leuten sind wohl nicht nur Postings ausgeblendet..
Die radikalislamische Hisbollah (Partei Gottes) in Libanon hat sich dem Kampf gegen Israel bis zur “Herrschaft des Islams” über Jerusalem und bis zur völligen Vernichtung des jüdischen Staates verschrieben. Sie formierte sich 1982 auch, um eine islamische Republik in Libanon zu errichten.
Die Hisbollah und Hamas sind wegen ihrer Ziele inakzeptabel. Diese Organisationen sind wichtige Elemente der islamistischen Bewegung, die einen globale, totalitäre Ordnung in der Art schaffen will, wie sie bereits im Iran, im Sudan und Afghanistan unter den Taliban geschaffen wurde. Sie betrachten sich selbst als Teil eines kosmischen Zusammenstoßes zwischen den Muslimen und dem Westen, in dem der Sieger die Welt dominiert
Jedermann darf sich natürlich aus den Quellen informieren, die er will. Den Kopf sollte man trotzdem noch selber einschalten.
Ein Startpunkt wäre z.B. "Wer ist die Hisbollah?"
Viel Spass.
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Ich habe vorerst genug davon; kein Interesse mehr an Diskussionen mit Ideologen, deren Erkenntnisinteresse gleich Null geht, und denen die Bereitschaft fehlt, das Dogma ihrer Einstellung zu hinterfragen. Mit einem Witzleben (ausgeblendet) oder Rheumax zu diskutieren, das ist vergebliche Liebesmüh, so ist das.
Einen schönen Tag noch!
PS
.
"systematische Unterdrückung" in der Sicherheitszone bzw. der Libanesen?
Mann du hast wirklich keinen blassen Schimmer...
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Sicher gibts auch andere Darstellungen, ist aber meiner Meinung nach recht o.k.
http://derstandard.at/?url=/?id=2513730
"Während der Besetzung wurden Zehntausende libanesische ZivilistInnen getötet und Hunderttausende zu Flüchtlingen gemacht. "
"...Der Hauptgrund dafür war, dass die IDF eine Besatzungsarmee war, die sich auf eine brutale Söldnermiliz stützte, die Südlibanesische Armee (SLA), die für Erpressung und andere Verbrechen berüchtigt ist."
Zweifelst du nun an der Unterdrückung oder daran, dass diese systematisch vollzogen wurde?
aber dann hab ich gesehen, dass es (natürlich) bemi, major tom und lehna waren, die "grün" veteilt haben.
die tick, trick und tracks der geschichtsverdrehung. einseitige kämpfer für das tolle gerechte israel. da ist natürlich für massenweises töten von zivilsiten kein platz...
bringt also nichts sich mit denen herumzuärgern.
Dann gehst du also davon aus, dass die Raketen-Abfeuerer alle aus der Sicherheitszone kommen?
"In August 1982, the PLO withdrew most of its forces from Lebanon. With U.S. assistance, Israel and Lebanon reached an accord in May 1983 that set the stage to withdraw Israeli forces from Lebanon. The instruments of ratification were never exchanged, however, and in March 1984, under pressure from Syria, Lebanon canceled the agreement. In January 1985 Israel started to withdraw most of its troops, leaving a small residual Israeli force and an Israeli-supported militia in southern Lebanon in a "security zone," which Israel considered a necessary buffer against attacks on its northern territory. The Israeli withdrawal to the security zone ended in June 1985."
http://en.wikipedia.org/wiki/1982_Lebanon_War
Wie ich schon sagte: keinen blassen Schimmer...
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Der Libanon-Krieg dauerte kein Jahr. Danach wurde ein kleiner Sicherheitsstreifen besetzt.
Kann man alles bei seriösen Quellen nachlesen.
Man will es halt so sehen, wie's einem passt.
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Hallo, vollkommen egal.
Es wurden zehntausende Zivilisten getötet und hunderttausende ihrer heimstätten beraubt.
Da ist es doch wirklich kein Wunder, dass daraus widerstand entsteht.