IVU - sachlich und konstruktiv
Ich denke, das hat durchaus auch den ein oder anderen Anleger verunsichert; und dass die Katastrophe in den letzten Zahlen "noch" ausgeblieben ist, hat er zum Anlass genommen, seine Aktien zu verkaufen, bevor sich im nächsten Jahr ausbleibende Neuprojekte in den Zahlen niederschlagen.
Also ich kann mir auch vorstellen, dass wir nächstes oder die nächsten zwei Jahre hier vielleicht eine Durststrecke sehen.
Verkehrsunternehmen wie Verkehrsverbünde planen sehr langfristig, Investitionen und Umstrukturierungen werden da nicht auf tagesaktueller Basis entschieden. Wer ein bisschen die Auftragsausschreibungen verfolgt, kann dies überprüfen.
Die Auftragspipeline bei IVU Traffic ist auch nicht von ungefähr so gefüllt, man hat seitens des Unternehmens auch klar die Corona Auswirkungen kommuniziert, wurde hier im Thread auch schon diskutiert.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts erhöht den Druck auf die Politik sogar noch, das Ziel der Klimaneutralität wird eher noch verschärft und dem öffentlichen Verkehr wie der Verlagerung von Gütern auf die Schiene kommt eine steigende Bedeutung zu.
Die finanziellen Einbußen durch Corona werden durch Bund und Länder mittels eines Rettungsschirms abgesichert, es wird in diesem Bereich der Bus- und Bahnunternehmen zu keinen Insolvenzen kommen, die den Fahrplan gefährden könnten.
Wenn Anleger das nicht begreifen und die Chancen auf ein langfristiges Wachstum nicht erkennen, dann ist das eben so. Nicht vom aktuellen Kurs verrückt machen lassen.
Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, wonach im Jahr 2020 trotz aller Aussagen der Politik kein einziger Meter neue Bahnschiene in Deutschland verlegt wurde. Aber es wurden wieder etliche neue Autobahnkilometer plus Sanierungskilometer fertiggestellt.
Der Pessimist würde jetzt sagen, dass das mal wieder zeigt, dass die Politiker und die Wirtschaft gar nicht am Ausbau der Schiene interessiert sind, und für IVU auf Jahre hinaus so kein zusätzliches Wachstum entstehen kann.
Der Optimist sieht gerade deshalb eher zukünftig stärkeres Wachstum, einfach als Nachholeffekt, erst recht wenn die Grünen in die Regierung kommen und das Thema zur Chefsache machen könnten, um Umweltthema und Wirtschaft gleichermaßen anzuschieben.
Aber ich mache mir bei IVU eh keine Sorgen hinsichtlich Wachstum. Aus meiner Sicht können die sich die Aufträge fast aussuchen, auch was dann spätere internationale Expansion betrifft, nachdem man sich die letzten Jahre ja hauptsächlich auf die DACH-Region fokussiert hat. Aus dieser Marktführerschaft hierzulande heraus kann man dann sicher später stärker in anderen Regionen expandieren, vielleicht ja sogar auch in den USA. Und vielleicht gibt es das anorganische Wachstum ja doch noch, wenn die Kaufpreise passen.
ist zwar mein erster Beitrag aber ich verfolge das Geschehen hier doch schon recht lang und bin deshalb auch recht gut investiert. Ich beschäftige mich seit kurzen ein wenig mehr mit Kennzahlen und dabei ist mir aufgefallen, dass die Kennzahl "Gross Margin" für IVU (16,87%) so wahnsinnig niedrig ist.
Kann mir vielleicht jemand sagen warum die Profitabilität hier so "niedrig" ist. Gefühlt bin ich immer vom Gegenteil ausgegangen. Vielleicht habe ich da ja auch ein Verständnisproblem.
Im Rückblick hat IVU diese Kennzahl stetig steigern können.
Dabei ist zudem zu berücksichtigen, das IVU einen verstärkten Personalaufbau betreibt, kein Grund zur Sorge, weil Kapazitätsaufbau bei IVU nicht unvorsichtig geschieht, sondern in Aussicht auf zusätzliches Wachstum.
EBIT Marge / Rohertrag
2009: 7,70 %
2010: 9,22 %
2011: 9,68 %
2012: 10,63 %
2013: 11,09 %
2014: 11,72 %
2015: 12,14 %
2016: 3,25 % (Ausnahmejahr, Projekt Desaster Israel)
2017: 12,85 %
2018: 12,87 %
2019: 16,87 %
2010: 18,20 % (genaue Zahl nach Erscheinen GB)
Alle Zahlen, persönlich und ohne Gewähr
Persönlich ist mir in diesem Stadium wichtiger, das IVU weiter im Umsatz wächst, Aufträge gewinnt, Art und Umfang der Aufträge sich künftig verändern, hin zu weiterer Internationalisierung, Markteintritte in neuen Ländern und schlichtweg Größe der Aufträge.
aktuell noch nicht so sichtbar ist, aber das wird noch ein paar Jährchen dauern
In 2021 kann man von etwa 18,5% Marge ausgehen.
Aber gross margin ist ja was anderes. deshalb verwundert mich seine Frage, egal ob auf Umsatz oder Rohergebnis bezogen.
Diese Kennzahl ( Gross Margin (%) = (Umsatz - Direkte Kosten) / Umsatz) stammt aus dem Datenpool seines Programms. Sie ist aber soweit von dem entfernt, was nach diesem Ansatz profitabel wäre, dass ich da jetzt genauer hingesehen habe.
Sorry, wenn das jetzt vielleicht nicht ganz zu der aktuellen Diskussion von IVU passt.
@ Cosha
Im Prinzip beurteile ich die Aktie genau so wie du und werde den Teufel tun Stücke zu verkaufen. Ganz im Gegenteil.
Die einzige 16,87 %, die ich in meinen Tabellen finde, ist wie geschrieben, die EBIT Marge auf den Rohertrag ("EBIT Gross Margin" ???)
EBIT Marge auf den Umsatz wäre 2019 ja 11,81 % gewesen.
Frage wäre noch Mifri58 :
Welche Marge schwebt dir vor bzw. hattest du bei IVU vermutet ?
Oberhalb der 20 % mag man sich wünschen, wenn man allgemein sie IT/Software Branche betrachtet, dahin bewegt sich IVU aber wie gesagt in kleinen Schritten und in größeren, wenn man als Unternehmen an Größe gewonnen haben wird plus den von smyl erwähnten Punkt des wachsenden Bereichs SaaS und Cloud.
Das ist es ja was mich irritiert. Bislang hat ich von der Profitabilität von IVU eine ganz andere Vorstellung.
Aber ich kann mit diesen sehr Formelhaften Ansätzen für mich selbst nichts anfangen, ich hätte wohl auch nicht eine Einzige der Aktien auf dem Weg gefunden, die mir echten Erfolg gebracht haben.
Was die 16,87 % angeht, dachte ich eben, es sei ein reines Missverständnis zwischen Dir und Kat bzgl. EBIT Marge auf den Rohertrag bzw. auf den Umsatz.
Aber jetzt mit dem Punktesystem bin ich raus.
Gross margin ist ja nichts anderes als die Bruttomarge, also Umsatz minus Herstellungskosten. Die kann bei IVU natürlich niemals nur bei 16,8% liegen. Zumal bei IVu noch hinzu kommt, dass die Materialkosten ein durchlaufender Posten sind.
Auf den eigentlichen IVU Umsatz bezogen sind die Kosten extrem gering und die Bruttomarge extrem hoch.
@ Katjuscha
Ich kann dir momentan keine konkreten Kosten nennen. Es steht nur die errechnete Zahl da. Mit der Erklärung:
" Die Gross Margin ist der prozentuale Anteil des Umsatzes, der nach Abzug der direkten Herstellungskosten beim Unternehmen verbleibt.
Gross Margin (%) = (Umsatz - Direkte Kosten) / Umsatz
Die Gross Margin gibt einen guten Anhaltspunkt für die Profitabilität eines Geschäftsmodells. Je höher die Prozentzahl, desto mehr Geld hat ein Unternehmen zur Verfügung, für Sales, Marketing, Forschung+Entwicklung sowie Kapital. "
Ich wird am WE versuchen mir die Zahl selbst zu erschließen.
Welche Herstellungskosten hat denn IVU als Softwareunternehmen plus Wartung?
Ich kann dir die Bruttomarge nicht genau nennen, da sie von IVU nicht konkret genannt und auf den eigenen Rohertrag abgegrenzt wird, aber sie wird sicher deutlich über 70% liegen.
Du musst dir ja nur mal die Höhe der Personalkosten anschauen. Dann dürfte dir ja sofort klar sein, dass die Bruttomarge niemals unter 50% liegen kann.
Die antworten sicher recht schnell.