Indus - Substanz mit Phantasie
nachdem ich etwa 2 Monate lang gewartet habe, seit ein uns allen bekannter Psychopath einen Haufen überzogenen Irrsinns über die Indus gepostet hat, möchte ich dieses Substanzpapier wieder ins Gespräch bringen. KGV bei 13-14, Divi bei 5% und ein unglaublich geschicktes Händchen bei der Auswahl sog. "hidden champions" machen Indus zu einem wirklich renditeträchtigen Depotkandidaten, der dieses Jahr die 30 Euro -Marke nehmen sollte. Bei mir waren Indus und Gesco in der engeren Wahl - allerdings hat mich das Portfolio der Indus eher überzeugt.
Gruss von BB
Latest News:
Bergisch Gladbach, 12. Juli 2005 - Die INDUS Holding AG (ISIN DE0006200108)
hat 70 % der Anteile an der Selzer Fertigungstechnik GmbH&Co. KG, Driedorf-
Roth, übernommen. 30 % der Anteile verbleiben bei der Familie Selzer. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 erzielte der spezialisierte Zulieferer für die
Fahrzeug- und Elektroindustrie mit rund 600 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe
von ca. 80 Mio. Euro. Hans-Joachim Selzer, der seit über 20 Jahren als
geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen leitet, wird auch in Zukunft
in dieser Funktion für die operative Entwicklung des Unternehmens
verantwortlich sein.
Als Systemlieferant nimmt Selzer eine ausgezeichnete Marktstellung ein und ist
bei allen großen Herstellern auditiert. Selzer besitzt umfassendes Know-how
bei der Entwicklung und Fertigung von kompletten, einbaufertigen Baugruppen
aus Metall, insbesondere für Schaltgetriebe, Bremsen und Motoren. Dabei wird
von der Produktentwicklung über Prototypenbau bis zur Produktion die gesamte
Leistungspalette abgedeckt. Den größten Teil seines Absatzes realisiert Selzer
mit Herstellern der Fahrzeugindustrie, wobei ein Schwerpunkt im Bereich der
Nutzfahrzeuge liegt. Eine zweite wichtige Kundengruppe bilden Unternehmen aus
der Elektroindustrie.
Mit der getätigten Akquisition setzt die INDUS Holding AG die Strategie,
Mehrheitsbeteiligungen an profitablen Nischenunternehmen zu erwerben, weiter
fort. Das Beteiligungsportfolio umfasst inklusive Selzer aktuell 41
mittelständische Unternehmen. Die zu Jahresbeginn geäußerte Prognose, im
Gesamtjahr ein Umsatz- und Ertragswachstum im Vergleich zum Vorjahr zu
erzielen, wird durch die Übernahme von Selzer untermauert. Die auch nach
diesem Kauf komfortable Liquiditätsposition soll für weitere Investitionen
genutzt werden.
INDUS Holding AG
Kölner Straße 32
51429 Bergisch Gladbach
Deutschland
ISIN: DE0006200108 (SDAX)
WKN: 620010
Notiert: Geregelter Markt in Düsseldorf und Frankfurt (Prime Standard);
Freiverkehr in Berlin-Bremen, Hamburg, München und Stuttgart
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 12.07.2005
Gestern schon hat Indus die mMn gut ausgefallenen Zahlen, zusammen mit dem ARP, veröffentlicht.
Beeindruckend ist natürlich vor allem der ausgezeichnete Cashflow, der einmal die hohe Innenfinanzierungskraft der Beteiligungsunternehmen zeigt, aber eben auch, dass man das Working Capital im Griff hat.
Das ARP, das ja maximal gut 25 Mio Euro kosten wird, dürfte damit leicht zu finanzieren sein. Allerdings sehe ich den Ankaufskurs persönlich als nicht sehr attraktiv an. 23 Euro sind, grade wenn man sich die historischen Kurse anschaut - vor einem Jahr lag der Kurs noch über 25 Jahre, der Höchstkurs in den letzten 12 Monaten lag bei 27,40 Euro und der in den letzten 5 Jahren bei 47,45 Euro - nicht viel. Zudem sollte der Kurs mit den nicht so schlechten Zahlen, die wie gesagt gestern vermeldet worden sind, auch ohne das ARP Wind unter die Flügel bekommen können. Jedenfalls werde ich meine Aktien nicht verkaufen - aber das muss natürlich jeder selber wissen und für denjenigen, der von dem Unternehmen nicht überzeugt ist und/oder die gesamtwirtschaftliche Lage auf Dauer pessimistisch einschätzt, ist das ARP vielleicht ein einigermaßen attraktives Angebot.
Die Zahlen, die gestern gemeldet worden sind, legen mMn jedenfalls nicht nahe, dass man zwingend und schnellstmöglich aus der Aktie aussteigen muss. Das ausgewiesene Ebit liegt bei knapp 150 Mio Euro - für die fortgeführten Geschäftsbereiche. Da Indus ja in 2023 noch zeitweise die letzten Beteiligungen aus dem aufgegebenen Bereich Fahrzeugtechnik noch in den Büchern hatte, muss man den dort entstandenen letztmaligen (!) Verlust von noch einmal 27,8 Mio Euro eben auch noch ein letztes Mal tragen. Das in der GuV ausgewiesene Konzernergebnis beläuft sich daher einschließlich der Verlustgesellschaften auf 56,1 Mio Euro - ohne diese Gesellschaften hätte es rechnerisch bei knapp 84 Mio Euro gelegen (gegenüber knapp 73 Mio Euro in 2022).
Das EpS für die fortgeführten Geschäftsbereiche dürfte somit, wie erhofft, über 3 Euro liegen. Und da sich das Ebit laut Mitte der Prognose in 2024 leicht erhöhen soll, dürfte auch in 2024 die "3" vorne stehen beim EpS. Das bedeutet, dass das KGV auf der Basis des gestrigen Schlusskurses bei etwa 7 liegen dürfte. Da im kommenden Jahr dann ja auch die Verluste aus der Fanrzeugtechnik komplett aus der Bilanz rausfallen, sollte dann auch eine höhere Dividende fällig sein (wobei ich persönlich glaube, dass es auch für 2023 angesichts der grundsätzlich guten Performance der Gruppe und vor allem angesichts des hohen Cashflows eine Dividende jenseuts der "1 Euro Marke" möglich sein könnte).
Last but not least dürfte die Indusaktie immer noch deutlich unterhalb des Buchwerts je Aktie notieren. Dazu gab es in der PM von gestern zwar keinen Hinweis aber die Tatsachen, dass man die Nettoverschuldung deutlichst (von 590 auf 506 Mio Euro) reduzieren konnte (und das in einem gesamtwirtschaftlich ja nicht grade einfachen Jahr), was zu einer erhöhten EK Quote führt, dürfte sich an der Notierung unter Buchwert nichts geändert haben.
MMn sollte angesichts der Zahlen in jedem Fall einigermaßen klar sein, dass Indus sehr davon profitieren dürfte, wenn die Gesamtwirtschaft in Deutschland anspringen sollte und so wie aussieht, hat ja sogar diese Regierung, die nun bisher nicht wirklich etwas für die Wirtschaft gemacht hat, dass man nun so langsam mal was für die Konjunktur machen muss, damit die Stimmung nicht noch schlechter wird. Aber selbst diese Regierung dürfte nicht verhindern können, dass sich die Beteiligungsgesellschaften der Indus ausweislich der Zahlen gut schlagen.
Natürlich kann sich auch die Indus bzw. deren Beteiligungsgesellschaften dem gesamtwirtschaftlichen Malus nicht vollständig entziehen. Man agiert ja nicht im luftleeren Raum. Allerdings sollte man schon sehen, dass an dem Tag, an dem das Wirtschaftsministerium das 2024er Wachstum für Deutschland auf 0,2% schätzt, Indus ein Umsatzwachstum von immerhin 2,7 % bis in der Spitze 8,3 % vorhersagt. Dementsprechend sollten die Indus-Beteiligungsunternehmen besser performen als die Gesamtwirtschaft.
Etwas vorsichtiger wird Indus dann beim EBIT - nimmt man die Mitte der Prognose, schätzt Indus ein Ebit von 155 Mio Euro - immerhin auch 3% mehr als in 2023 - allerdings war dieses Ergebnis auch durch erneute Abschreibungen auf Beteiligungen wegen steigender Kapitalkosten beeinflusst. Hier bin ich mal auf die endgültigen Zahlen und auf die Begründung für die vorsichtige Schätzung der Ergebnisse gespannt.
Zusammengefasst: Die Zahlen für 2023 entsprechen meinen Erwartungen und belegen mMn, dass die Indusaktie zu den preiswerteren Aktien auf dem Kurszettel gehören. Für 2024 ist man bei Indus vorsichtig optimistisch, so würde ich das mal nennen. Nicht vergessen sollte man dabei, dass Indus weiterhin über Zukäufe wachsen möchte - und laut PM von gestern eine "gut gefüllte Aquisitionspipeline" hat.
Alles in allem sollten die Zahlen und die Aussichten aber in jedem Fall dafür sorgen können, dass die Aktie zwar keinen Sternenflug absolviert (dafür sind die Rahmenbedingungen derzeit in Deutschland nicht gut genug) aber ausreichend sein, um die Aktie auf einem höheren Niveau als zuletzt konsolidieren zu lassen (hoffe ich jedenfalls ;) )
Einen angenehmen Tag noch allerseits.
Ich frage mich ernsthaft, welche Vollpfosten (sorry) heute - also nur zwei Handelstage nach Ablauf des Rückkaufangebots durch die Gesellschaft - die Aktie für 21,50 Euro verkaufen. Am Freitag hätte es für die Aktie noch 23 Euro gegeben. Das Angebot hat derjenige, der heute noch Aktien zu verkaufen hat, ja offensichtlich nicht angenommen. Nur um heute die Aktie deutlich billiger zu verkaufen? Warum man so etwas macht, ist mir wirklich ein Rätsel...
Indus hat in den letzten Tagen zwei Übernahmen verkündet.
Einmal erwirbt Hauff-Technik (eine Tochter der Indus) die restlichen 50% der Tochter Hauff-Technik Gridcom, einem Entwickler und Produzenten von Komponenten für die Glasfasertechnik
https://hauff-technik-gridcom.de/
und heute wurde bekanntgegeben, dass man mit der Gestalt Robotics einen kleineren KI-Spezialisten erworben hat.
https://www.gestalt-robotics.com/
Sicher zwei sinnvolle Ergänzungen des Portfolios. Gestalt Robotics war zwar Anfang des Jahres in der Insolvenz
(siehe hier: https://www.businessinsider.de/gruenderszene/...s-den-pivot-schaffen/ - der Artikel beschäftigt sich zwar nur am Rande mit dem neuen Indusunternehmen, weist aber darauf hin, dass das Unternehmen eigentlich einen größeren Auftrag von der Bahn erhalten hat, in dem es um die Inspektion von ICE -Zügen geht. Klingt mMn schon sehr interessant und mit Indus dürfte ja auch ein etwas finanzkräftigerer Eigentümer mit an Bord sein, der dem Unternehmen auch genügend Chancen eröffnet, die Technik weiterzuentwickeln.
Einen schönen Abend noch.
Ich habe mir den Kauf der Gestalt Robotics noch einmal angeschaut und bin für mich persönlich (also ohne Gewähr) zu dem Ergebnis gekommen, dass der "fit" für Indus nicht so sehr darin liegt, dass man nun ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zuletzt 5 Mio Euro mehr in der Holding hat - wie gesagt, Gestalt Robotics ist vorerst nur ein sehr kleines Unternehmen, dessen Einfluss auf die GuV der Indus Holding eher marginal sein dürfte. Vielmehr würde ich meinen, dass Indus mit der Gestalt Robotics nun einen Automatisierungsspezialisten mit KI Kenntnissen in den eigenen Reihen hat, von dessen know how dadurch andere Unternehmen der Gruppe dann besonders profitieren könnten.
Das wird auch in dem folgenden Artikel angedeutet:
https://automationspraxis.industrie.de/ki/...n-teil-der-indus-gruppe/
Herr Dr. Schmidt, der CEO der Indus wird in dem Artikel entsprechend zitiert: „Das junge, innovative Unternehmen setzt mit seinem technologischen Fachwissen neue Impulse für die Weiterentwicklung der Indus-Gruppe. So zahlt der Zukauf ein in unsere strategische Initiative ‚Innovation treiben‘, über die wir unter anderem die schnelle Implementierung von KI-Lösungen in unseren Beteiligungen fördern.“
Finde ich strategisch hochspannend.
Ich finde den heute bekanntgegebenen Dividendenvorschlag von 1,20 Euro je Aktie sehr erfreulich. Da Indus je Aktie aus den fortgeführten Geschäftsbereichen 3,10 Euro verdient hat, muss man für die Dividende "nur" knapp 40% des EpS ausschütten. Das KGV 2023 beträgt bezogen auf die fortgeführten Bereiche lediglich ca. 8 (auch nach den Kurssteigerungen zuletzt).
Bemerkenswert ist mMn auch, dass dieses gute Ergebnis in einem gesamtwirtschaftlich gesehen sicher nicht sehr einfachen Jahr eingefahren wurde und dass man auch für das nächste schwierige Jahr (2024) im Grunde leicht steigende Umsätze bei einem etwa gleichbleibenden Ergebnis prognostiziert.
Sollte die Wirtschaft irgendwann wieder normal laufen, dürfte die Indus davon überproportional profitieren. Man hat seine Hausaufgaben gemacht und sich von den langjährigen Verlustbringern getrennt und ist aktuell dabei, das Portfolio weiter aufzubauen (in diesem Jahr hat man schon in zwei Fällen die restlichen Anteile auf Enkelebene erworben - Gridcom und Tecalemit - und eine kleine Übernahme auf Holdingebene getätigt - Gestalt Robotics). In diesem Jahr stehen insgesamt 70 Mio Euro für Übernahmen zur Verfügung.
Schaut man auf die Bilanz, sieht man dass das EK je Aktie bei 26,75 Euro liegt - die Notierung der Aktie liegt also trotz guter Zahlen immer noch unter dem Buchwert. Alles inallem sehr zufriedenstellende Zahlen mMn.
https://indus.de/pressemeldung/...ividende-von-120-eur-pro-aktie-vor/
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...lding-empfiehlt-anleger
Auf der Homepage der Indus wurde im Bereich Investor Relations der Analystenkonsens aktualisiert. Stand der Änderungen ist der 25.03.2024.
Erstmals wurden auch die ersten Schätzungen für 2026 aufgenommen (während für 2024 und 2025 jeweils fünf Schätzungen vorliegen, gibt es für 2026 jedoch bisher nur drei). An den prognostizierten Zahlen gibt es mMn nichts zu meckern.
Danach soll das EpS von 3,37 Euro in 2024 über 3,71 Euro in 2025 auf 4,08 Euro in 2026 steigen, die Dividende von 1,42 Euro über 1,57 Euro auf dann 1,80 Euro (jeweils die Durchschnittswerte der Schätzungen).
Der aktuelle Kursanstieg muss also nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Zudem müssen ja selbst die Werte aus dem Analystenschätzungen noch nicht das letzte Wort sein. Indus selber hält ja an dem Plan fest, den Umsatz in 2025 auf 2 Mrd Euro plus x zu steigern und dabei eine zweistellige Marge auszuweisen, was dann gedanklich zu einem EBIT von 200 Mio Euro plus x führen würde. Die Analysten gehen bei ihren durchschnittlichen Schätzungen für 2025 von 1,971 Mrd Euro Umsatz aus und von einem EBIT von 173,4 Mio Euro, bleiben also unter den (sicher ambitionierten) Erwartungen der Indus selber. Würde man als Spielerei mal von 200 Mio Euro ausgehen, würde sich rein rechnerisch für 2025 ein EpS von 4,25 Euro ergeben. Wie gesagt nur eine Spielerei, denn Indus will ja ausdrücklich weitere Beteiligungen hinzuerwerben, die wegen der zunächst hohen Abschreibungen keine wesentlichen Ergebnisbeiträge abliefern.
Dennoch zeigen diese (vielen) Zahlen das Potential, das in der Indus steckt, wenn die Wirtschaft mal wieder ins Laufen oder wenigstens ins Gehen kommt.
Allen einen schönen Tag.
Wenn man sich die Zahlen zum Q1 anschaut, sind die sicher für sich betrachtet weder ein Grund zur Freude noch können sie mMn ursächlich dafür sein, dass der Kurs in den letzten Tagen so deutlich angestiegen ist.
Indus kann sich der flauen Wirtschaftslage nicht entziehen und verliert deutlich an Umsatz (- 9%) und Ebit (sogar - 40%). Auch bei Indus wachsen die Bäume nicht in den Himmel bzw. ohne genügend Erde und Wasser.
Diese Zahlen sind aber nun auch kein Grund zur Panik sondern leider bei vielen Unternehmen ähnlich schlecht ausgefallen (in diesem Zusammenhang - in anderen Ländern läuft es mit der Wirtschaft insgesamt besser - insofern sind die schlechten Rahmenbedingungen nicht gottgegeben sondern politikgemacht). Bei Indus dürfte der Kursanstieg in den letzten Wochen daher auch nicht durch die Vorfreude auf die aktuellen Zahlen begründet sein sondern einem Nachholeffekt geschuldet sein. Die Indusaktie wurde vorher überproportional nach unten geprügelt und hat den Rückstand auf ähnliche Unternehmen lediglich nachgeholt.
Jetzt wird man mMn abwarten müssen, wie sich die Konjunktur und damit auch Indus in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt. Man hält ja an den Zielen für 2024 fest (dabei muss aber bemerkt werden, dass Träume und Realitäten nicht immer eins sein können).
Mutmachend ist sicher auch die ausdrücklich erwähnte gut gefüllte Aquisistionspipeline. Da könnten also schöne Nachrichten auf die Aktionäre zukommen, die den Kurs auch stabilisieren könnten. Zudem steht die HV und damit auch die durchaus beachtliche Dividendenzahlung ins Haus und dann rücken eben die Zahlen aus Q1 in den Hintergrund und die Prognose für das Gesamtjahr nebst Aussichten für die nächsten Jahre in den Vordergrund der Betrachtungen.
Für mich persönlich sind die Zahlen an sich kein Grund für Luftsprünge aber ich bleibe überzeugt davon, dass die Aussichten für Indus weiter gut sind und wenn die Blütenträume hinsichtlich der Ergebnisse 2024 und 2025 ff. dann tatsächlich Wahrheit werden, sollte die Aktie auch noch immer nicht zu teuer sein, wobei man aber einräumen muss, dass Blütenträume immer auch das Risiko des Verwelkens mit sich bringen und der ganz erhebliche Bewertungsabschlag, der die Aktie noch vor Monaten extrem interessant gemacht hat, inzwischen doch spürbar abgebaut wurde.
Einen schönen Tag allerseits.
Insofern sehe ich persönlich schon eine Verantwortung "der Politik" für die Frage, wie hoch das Wachstum in einem Land ist. Und das Wachstum in einem Land befördert oder (wenn es sehr gering ausfällt) behindert eben auch Unternehmen, insbesondere die, die wie die Indus, einen Querschnitt durch den Mittelstand eines Landes abbilden.
Diese Meinung muss man selbstverständlich nicht teilen.
Hatten die nicht auch 86 € für Knaus Tabbert ausgerufen ?
Nachdem gestern schon der "Mitbewerber" Gesco seine Prognose für das laufende Jahr nach unten korrigieren musste, habe ich schon Ähnliches für Indus befürchtet/erwartet.
Natürlich ist es nicht grade positiv, wenn man seine Prognose einkassieren muss und damit auch die Ziele der Analysten für das laufende Jahr verfehlt.
ABER: Wenn man in einem gesamtwirtschaftlich ausgesprochen schlecht laufenden Jahr 2024 im Umsatz nur leichte Einbußen gegenüber dem Vorjahr hinnehmen muss (im schlechtesten Fall etwa 5,5% Minus) und beim EBIT schlimmstenfalls die 2022er Zahl wieder erreicht und zudem die Marge immerhin noch irgendwo zwischen 2022 und 2023 rauskommt, erscheint mir das Ganze verkraftbar. Natürlich reagiert der Aktienkurs ABER ein EBIT von im Mittel 135 Mio Euro sollte rechnerisch für ein EpS von etwa 2,90 Euro reichen.
Sicher messbar schlechter als gedacht aber immerhin reicht das Ergebnis bei einem Kurs von 23 Euro noch für ein KGV von etwa 8.
Damit sollte die Aktie auch nach der sicher enttäuschenden Prognoseverfehlung noch nicht zu teuer sein - und die Wirtschaft wird ja irgendwann auch wieder besser laufen und Indus nicht den Wind von vorne ins Gesicht blasen...
https://indus.de/pressemeldung/...m-umfeld-im-rahmen-der-erwartungen/
Was ist Eure Meinung zu den neuen Zahlen?
Also ich kann mit den heute gemeldeten Zahlen zum H1 2024 sehr gut leben - und das trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage (und dass eine Regierung dafür mindestens mitverantwortlich ist, zeigt sich ja auch daran, dass es andere Länder - auch in der EU - gibt, die besser "performen als Deutschland).
Zu den Zahlen: Sehr überzeugend finde ich den positiven Cashflow. Ich persönlich schaue lieber auf den CF aus laufender betrieblicher Tätigkeit - und der hat sich im ersten Halbjahr von 28 auf 43 Mio Euro erhöht- Zudem hat man bestätigt, dass man in diesem Jahr noch ca. 50 Mio Euro in weitere Beteiligungen und add-ons investieren mjöchte (die drei bisherigen Investitionen bzw. add-ons habe ca. 18 Mio Euro gekostet.
Wenn man sieht, dass man im ersten Halbjahr bei einem Umsatz von 840 Mio Euro eine Ebitmarge von 7,6% erreicht hat, kann ich mir persönlich nicht borstellen, dass die Marge für das Gesamtjahr bei einem leicht ansteigenden Umsatz (um die Mitte der Umsatzprognose zu erreichen, benötigt man noch einen Umsatz von ca. 900 Mio Euro) eine dann niedrigere Marge einfährt. Insofern würde ich persönlich (aber bitte: ohne Gewähr) von einer Marge eher nahe 8% als nahe 7% ausgehen.
Aber selbst wenn man die im ersten Halbjahr eingefahrene Marge von 7,6% nur unverändert auf die Mitte der Umsatzprognose anwendet, kommt man zu einem EBIT von 133 Mio Euro - und das würde rechnerisch zu einem EpS von gut 2,50 Euro führen - und das in einem wohlgemerkt eher schwachen Umfeld. (da hatte ich auch schonmal mehrerrechnet - das war aber auf der Basis von Prognoserechnungen, die 2,50 Euro bzw. auch auf die tatsächlichen Zahlen laut Halbjahresbericht, wobei diese Berechnungen ja immer mit Vorsicht zu genießen sind und keine wissenschaftliche Genauigkeit beanspruchen sondern nur die ungefähre Richtung, in die es gehen kann, anzeigen sollen.
Die 2,50 Euro stellen dann ja aber eben nicht das Top-EpS für ein Topjahr dar sondern das EpS für ein Jahr, in dem die Wirtschaft alles andere als Geboomt hat. Sollte 2025 dann ein besseres Jahr werden, kann man eigentlich davon ausgehen, dass auch Indus davon sehr stark profitieren würde - zumal dann ja auch die bereots erworbenen bzw. noch zu erwerbenden neuen Unternehmen zum Ergebnis beitragen sollten (im ersten Jahr ist das ja üblicherweise vor allem wegen der ppa eher nicht der Fall).
Wie gesagt, ich kann mit den Zahlen angesichts der schwachen Wirtschaft und der Krisen in der Welt ganz gut leben und halte den doch recht beachtlichen Kursabschlag dann doch für übertrieben - ist aber wie immer natürlich nur meine Meinung.
Die Indus hat vor wenigen Tagen75% der Deckma übernommen - dieses Unternehmen ist im Bereich technische Schiffsausrüstung tätig.
https://indus.de/pressemeldung/...feld-mess-und-ueberwachungstechnik/
https://deckma-gmbh.de/
Es gibt inzwischen auch zwei Analysten (MWB und NuWays) die den Kauf der Deckma durch die Indus einordnen. Beide Analysten sind im Grundsatz sowieso sehr positiv gestimmt was die Indus angeht (beide sahen und sehen die Aktie als Kauf und das Kursziel bei 35 bzw. 34 Euro). Der Kauf der Deckma wird von beiden Analysten positiv bewertet. Man geht davon aus, dass die Deckma, die ja 19 Mio Euro Umsatz gemacht hat, eine zweistellige Ebitmarge ausweist (MWB geht von einem Ebit von etwa 2,5 Mio Euro aus, NuWays von etwa 2,1 Mio Euro). Was den Kaufpreis betrifft, schätzt MWB etwa 13-16 Mio Euro und NuWays 13 Mio.
Damit bleibt Indus immer noch genügend Geld aus dem hohen erwarteten Cashflow übrig, um weitere Übernahmen zu tätigen (man hatte ja ursprünglich etwa 70 Mio Euro für Übernahmen vorgesehen und hat davon meiner Einschätzung nach zwischen 35 und 40 Mio Euro für die bisherigen Übernahmen/Ergänzungskäufe ausgegeben). Da dürfte also noch positiver Newsflow kommen, weil Indus auch aktuell wieder betont hat. dass es noch genügend interessante Unternehmen zu akzeptablen Preisen auf dem Markt gibt und man wie gesagt, genügend Mittel erwirtschaftet, um weitere Zukäufe tätigen zu können.
Leider scheint es sich ja zu bewahrheiten, dass die Unsicherheiten hinsichtlich der schlecht bis gar nicht laufenden Konjunktur, die ja auch und nicht zuletzt den Mittelstand trifft, im Moment den Kurs treiben - und zwar nach unten.
Bezogen auf einen Einjahreszeitraum liegt Indus aktuell nur 3,50 Euro über dem Jahrestief aber eben 7 Euro unter dem Jahreshoch. Das zeigt die Skepsis die derzeit gegenüber einer Mittelstandsholding am Markt herrscht.
Nun haben wir aber immerhin schon Oktober und das erneute "annus horribilis" 2024 liegt bald hinter uns - und vielleicht klärt sich der Himmel über der deutschen Wirtschaft ja wirklich in 2025 wenigstens ein wenig auf. Mit Indus kauft man halt auch immer ein wenig eine Wette auf die deutsche Wirtschaft insgesamt mit ein - und die Wette verliert man halt aktuell.
Man sollte dabei aber auch nicht vergessen, dass die mittelständischen Unternehmen in der Indusholding nur etwa 50% ihrer Umsätze tatsächlich auch in Deutschland machen - die anderen 50% werden in anderen Ländern der EU (in denen es im Regelfall bezogen auf die jeweilige Landskonjunktur etwas besser aussieht als in Deutschland) und weltweit gemacht. Indus betont in den entsprechenden Unternehmenspräsentationen ja auch verstärkt, dass man sich um eine stärkere Internationalisierung bemüht und den Beteiligungsunternehmen dabei auch behilflich ist.
Ich persönlich glaube, dass wenn Indus mit Vorlage der Q3 Zahlen klar machen kann, dass man die reduzierte Prognose auch angesichts der erneuten Eintrübung der Wirtschaftslage in Deutschland, einhalten wird, der Kurs darauf positiv reagieren könnte. Das gilt mMn auch, wenn man weitere Beteiligungsübernahmen verkünden kann (von den angekündigten Investitionen i.H.v. 70 Mio Euro sollten ja noch ca. 30-35 Mio Euro in der Kasse sein).
Und ansonsten gilt bei Indus eben "Augen zu und durch durch das Jahr 2024 und auf 2025 hoffen". Die Mittelfristperspektive bei Indus dürfte mMn sehr gut sein. Das EpS und die Dividende sollten dem Kurs an sich Halt geben. Selbst wenn man z.B. die auf der Homepage der Indus verlinkten Studie der LBBW folgt, die Indus im Juli nicht zum Kauf empfohlen hat sondern angesichts der Schwierigkeiten in der deutschen Wirtschaft und den sich abzeichnenden negativen Tendenzen lediglich ein "Halten" mit einem Kursziel von 24 Euro empfohlen hat (btw ein Kursziel, dessen Erreichen mir für dieses Jahr auch reichen würde) sieht die Probleme ja gar nicht so sehr bei Indus selber sondern eher bei der im Markt herrschenden (und ja auch nicht unberechtigten) Skepsis der deutschen Wirtschaft allgemein gegenüber.
Es gibt mMn also schon den ein oder anderen Grund, warum die Indusaktie, trotz der Schwäche der deutschen Wirtschaft, bei gut 21 Euro einigermaßen Boden gefunden haben sollte (ZAHLENWERK, falls die reduzierte Prognose getroffen wird, AUSLANDSANTEILE der in der Holding gehaltenen Beteiligungsgesellschaften, HOFFNUNG AUF BESSERUNG DER ALLGEMEINEN LAGE IN 2025 - da es ja einige Experten gibt, die der Meinung sind, dass die Schwäche der deutschen Wirtschaft auch mit Fehlentscheidungen der aktuellen Regierung zusammenhängen, könnte ja auch die Wahl und die Aussicht auf einen Wechsel der Politik Hoffnung geben) .
Wie immer nur meine Meinung und keine Empfehlung an andere Teilnehmer hier.
Indus muss offensichtlich Firmenwertabschreibungsbedarf von knapp 7 Mio Euro vornehmen und muss (auch) deshalb die Ergebnisprognose noch einmal nach unten anpassen. Nun erwartet man ein EBIT von mindestens 115 Mio Euro (bisher mindestens 125 Mio Euro).
Alles in allem natürlich ärgerlich - aber es war ja auch eigentlich nicht wirklich zu erwarten, dass Indus ungeschoren durch die Wirtschaftskrise kommt. Ärgerlich ist sicher auch, dass Indus in diesem Jahr gleich zweimal die Prognose zurücknehmen musste. Aber sicher ist auch das der im Laufe des Jahres noch einmal eingetrübten Konjunktur zu verdanken.
Dennoch wäre es sicher schlauer, wenn man für 2025 etwas vorsichtiger an die Prognose herangeht und bestenfalls dann positiv überrascht.
Unterm Strich würde ein EBIT von 115 Mio Euro rein rechnerisch zu einem EpS von etwa 2,35 Euro führen. Deutlich weniger als ich Anfang des Jahres gedacht habe - aber der Kurs der Aktie liegt ja auch deutlich unter meiner Vermutung von Anfang des Jahres.
Ich bin mal gespannt wie man bei Indus auf das kommende Jahr blickt. Wie gesagt, ich würde es gut finden, wenn man da kein "best-case-scenario" raushaut..
Inzwischen hat die MWB ihre Analyse auf der Basis der korrigierten Prognose überarbeitet und bleibt beim "Kaufen" Urteil mit einem leicht von 35 auf 34 Euro reduzierten Kursziel.
Wie ich ja schon mehrfach geschrieben habe, ist es mir ein Rätsel, wie die Analysten auf ihre jeweiligen Kursziele kommen (ich favorisiere immer noch die Theorie, dass sie diese auswürfeln ;-)). Ich persönlich würde auch nicht ganz so forsch an die EpS Schätzung herangehen (MWB schätzt 2,78 Euro je Aktie). Nichts dagegen aber ich wäre da etwas vorsichtiger (mMn nach wird das EpS dann eher bei etwa 2,35 Euro liegen)
Trotzdem: Indus bzw. die Beteiligungsgesellschaften haben gezeigt, dass sie in einem durchaus als krisenhaft zu bezeichnenden Umfeld durchaus gutes Geld verdienen können. Das zeigt die Stärke des deutschen Mittelstands und der im Portfolio der Indus befindlichen Unternehmen. Dadurch wird Indus wohl auch in die Lage versetzt, den Aktionären eine interessante Dividende zahlen zu können.
Dadurch dass Indus in den letzten Jahren immer wieder Firmenwertabschreibungen vornehmen musste (einmal den zwischenzeitlich sehr hohen Kapitalkosten geschuldet und aktuell eben der schlechten Konjunkturlage in Deutschland), dürfte der Firmenwertansatz in der Bilanz (ich persönlich halte einen sehr hohen Firmenwertansatz immer für problematisch, weil man als außenstehender Aktionär die Werthaltigkeit solcher Ansätze nicht wirklich einschätzen kann) inzwischen auf ein eher unproblematisches Niveau herabgesunken sein. Anders gesagt: Wenn man bisher, trotz sehr hoher Zinsen in den Vorjahren und trotz schlecht laufender Konjunktur, auf den verbliebenen Ansatz keine Abschreibungen vornehmen musste, wird das wohl angesichts wieder rückläufiger Zinsen und dem Vernehmen nach wenigstens etwas besserer konjunktureller Lage im nächsten Jahr, wohl auch nicht mehr so schnell nötig werden.
Insofern: Indus notiert derzeit unter dem EK je Aktie (und dieses ist durch die Firmenwerabschreibungen der letzten Jahre mMn durchaus konservativer einzuschätzen als vor noch drei oder vier Jahren), Indus verdient weiter gutes Geld und bezogen auf den Gewinn je Aktie ist diese weiterhin günstig bewertet (wenn ich mal "meine" 2,35 Euro ansetze, komme ich auf ein aktuelles KGV von 8,7. Die Dividendenrendite sollte bei über 5% liegen. Zudem ist die Indus Ag auch in einem schlechten Jahr wie 2024 dazu in der Lage einen hohen Cashflow auszuweisen - 110 Mio Euro Free Cashflow ist in diesen Zeiten sicher alles andere als alltäglich und gibt der Indus die Mögichkeiten, weitere interessante Beteiligungsunternehmen zu übernehmen.
Und das alles in einem, ich habe es ja schon einmal erwähnt, "annus horibilis" 2024. Zieht die Konjunktur auch nur leicht an (wie es ja wenigstens momentan alle Experten für 2025 vermuten), dürfte Indus davon sehr profitieren. Die Beteiligungsunternehmen sind ja auch in sehr schwachen Jahren dazu in der Lage, eine sehr beachtenswerte Marge zu erwirtschaften, da sollte es bei besser laufender Konjunktur ja erst recht möglich sein.
Daher bleibe ich dabei: Auf mittlere Sicht ist Indus ein attraktives Investment und sind die aktuellen Kurse in meinen Augen schon sehr interessant.
Wie immer natürlich nur meine persönliche Meinung und keine Empfehlung. Ein schönes Wochenende allerseits.
Die Indus hat beschlossen den hohen Free Cashflow auch für die Auflegung eines Aktienrückkaufprogramms zu nutzen. Angesichts der aktuell niedrigen Bewertung der Aktie sicher gar kein so schlechtes Investment. Geboten werden 21,65 Euro je Aktie.
Wer seine Aktien (im Gegensatz zu mir :-) also unbedingt loswerden möchte...
https://indus.de/pressemeldung/...liessendes-aktienrueckkaufprogramm/
Inzwischen haben fünf Analysten ein Researchupdate nach den Q3 Zahlen erarbeitet, vier davon sind auf der Homepage der Indus verlinkt.
Erstaunlicherweise oder auch nicht kommen dabei zwei Analysten zu einem "Halten-Urteil" mit dem jeweiligen Kursziel 23 Euro und drei Analysten kommen zu dem "Urteil Kaufen" mit dem jeweiligen Kursziel 34 Euro.
Für mich persönlich , das habe ich schon öfter geschrieben, ist die Kursfindung der Analysten, sozusagen die Formel, die hinter der Ermittlung des Zielkurses steckt, nach wie vor undurchschaubar - und damit für mich persönlich auch uninteressant.
Was mich deutlich mehr interessiert, sind die Zahlen, die die Analysten für 2024 und 2025 (und in drei von vier verlinkten Analysen 2026) prognostizieren. Ich gehe davon aus, dass die Analysten schon etwas näher dran sind am Vorstand der Indus, einen regelmäßigeren Austausch haben als "Otto Normalaktionär" und deshalb finde ich die Zahlen in den Analysen ganz interessant.
Wie sieht es in den vier verlinkten Analysen, die aktualisiert worden sind aus?
Die EpS Schätzungen für 2024 liegen bei 2,41 Euro, 2,46 Euro, 2,67 Euro und 2,78 Euro. Die für 2025 bei 2,73 Euro, 2,80 Euro, 3,07 Euro und 3,54 Euro. Ich denke man sieht recht deutlich, dass man in 2024 nahe beieinander liegt, während die Schätzungen für 2025 stark davon abhängen, wie man die Gesamtwirtschaft sieht. Funfact: Der Analyst mit den niedrigsten EpS Schätzungen für beide Jahre empfiehlt den Kauf, der mit den zweitniedrigsten Schätzungen Halten - wie gesagt, wie da die Zielkurse und das Anlageurteil ermittelt werden bleibt schleierhaft.
Ich persönlich bin, nachdem die Wirtschaft 2024 nicht wie erhofft angesprungen ist und es nun auch genügend Stimmen gibt, die für 2025 kaum Besserung sehen, inzwischen auch eher zum "Team Vorsicht". Indus ist als sehr breit aufgestellte Mittelstandsholding mit nahezu ausschließlich deutschen Beteiligungsunternehmen inzwischen zwar sehr darum bemüht, auch die Internationalisierung voranzutreiben - durch kleiner Käufe nicht deutscher Beteiligungen und vor allem durch Unterstützung der Beteiligungen, die im Ausland Niederlassungen gründen wollen - und auch jetzt schon wird eben ein nennenswerter Angteil der Umsätze im Ausland erwirtschaftet. Dennoch bleibt Deutschland für die Indus Beteiligungen eben der wichtigste Markt. Und da können sich auch die mMn im Vergleich zur Gesamtwirtschaft gut abschneidenden Indusgesellschaften (trotz Konjunkturflaute immer noch ein präsentables Ergebnis) auch nicht komplett vom allgemeinen Trend lösen.
Wenn ich mir die beiden vorsichtigeren Schätzungen anschaue (LBBW - Kursziel 23 Euro und Warburg - Kursziel 34 Euro), dann komme ich im Mittel für 2024 auf ein EpS von 2,435 Euro und für 2025 von 2.765 Euro. Mal ganz unabhängig davon, was die Analysten draus machen, bedeutet das auf Basis des aktuellen Kurses von 20,50 Euro ein 2024er KGV von 8,4 und für 2025 von 7,4. Bei der Dividende sind sich beide Analysten einig: 1,30 Euro für 2024 und 1,40 Euro für 2025, was zu einer Rendite von 6,3% bzw. 6,8% führen würde. Warburg prognostiziert im Gegensatz zur LBBW auch noch 2026 und kommt da auf ein EpS von 2,95 Euro (KGV dann 6,9 bei einer Dividende von 1,50 Euro (Rendite: 7,3%).
Wie gesagt, das sind alles Schätzungen - aber ich habe sehr bewusst nur die beiden vorsichtigeren der einsehbaren Studien herangezogen . Was das EpS angeht, würde ich dieses so ähnlich schätzen wie die beiden Analysten, bei der Dividende würde ich vielleicht jeweils 10 Cent weniger schätzen - was aber dennoch für eine beachtliche Dividendenrendite reichen würde.
Ich finde als Resultat die geschätzten Zahlen in Relation zum Kurs durchaus ansprechend. Ein vergleichsweise niedriges KGV, ein Gewinnwachstum 2025 zu 2024 von etwa 12% (es handelt sich also nach Ansicht der Analysten nicht um ein "sterbendes Unternehmen" sondern um eins, das auch Gewinnwachstum generieren kann), eine mMn attraktive Dividendenrendite - das alles spricht mMn nicht grade gegen die Aktie.
Dennoch befindet sich die Aktie nicht grade auf einem Höhenflug. Ich will nicht die historischen Höchstkurse zum Vergleich heranziehen sondern nur mal die letzten sechs Monate betrachten. Der Höchstkurs lag Ende Mai bei über 28 Euro (seitdem zieht die Aktie wie an der Schnur gezogen bergab). MMn ist der Kursverfall, der ja immerhin ein Potential von fast 40% bis zum Höchstkurs der letzten sechs Monate bietet, angesichts der Zahlen übertrieben.
Dazu muss man noch folgendes mMn berücksichtigen: Die Indus erzielt diese Zahlen in einem sicher sehr, sehr herausfordernden Umfeld - also quasi mit konjunkturellem Gegenwind. Würde sich die Konjunkturlage aufhellen, würde die Indus davon sicher erheblich profitieren und die Zahlen würden noch besser aussehen. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Indus einen sehr guten Cashflow erzielt, also genügend Mittel zur Verfügung hat, um weitere Beteiligungen zu erwerben, die ja entsprechend Einfluss auf das EpS haben dürften, oder aber, um Aktien zurückzukaufen, wie derzeit grade wieder.
Last but not least dürfte auch die Tatsache, dass Indus, die ich früher häufiger für sehr hohe Firmenwertansätze kritisiert habe, in den letzten Jahren erhebliche Firmenwertabschreibungen vornehmen musste (einmal bedingt durch die hohen Kapitalkosten und in diesem Jahr auch durch die schlechte Konjunktur). Ich persönlich glaube, dass in der aktuellen wirtschaftlichen Lage im Euroraum das Risiko erneuter signifikanter Zinserhöhungen - mit entsprechender Gefahr von weiteren Firmenwertabschreibungen aus diesem Grund recht gering ist. Was die Konjunktur angeht, habe ich die Hoffnung, dass sich die politische handelnden Kräfte nach der kommenden Bundestagswahl den Ernst der Lage erkennen und irgendetwas auf den Weg bringen, das die Konjunktur stützt. Sollte diese wenigstens etwas anspringen, dürften sich einmal die Zalen der Indus verbessern (siehe oben) und weitere konjunkturell bedingten Abschreibungen geringer werden bzw. ausfallen.
Aus meiner Sicht bleibt Indus daher ein Basisinvestment. Wer ein oder zwei oder drei Jahre Zeit mitbringt, dürfte von höheren Kursen profitieren (falls uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt) und in der Zwischenzeit auch ordentliche Dividenden kassiert haben. Wie immer ist das nur meine persönliche Meinung und keine Handlungsempfehlung für andere hier - ich persönlich halte mich allerdings daran und kaufe bei attraktiven Kursen immer wieder nach.
Einen schönen Tag noch.