Hafer ersetzt Milch, Oatly geht an die Börse
Das ist auf jeden Fall ein langfristiges Investment!
Wer schon einmal "Die Tricks der Lebensmittelindustrie" von Sebastian Lege gesehen hat, weiss, dass die Margen für vegane Produkte gigantisch sind.
Letztlich wir Wasser mit ein paar wenigen Zusatzstoffen für viel Geld verkauft.
In den USA gibt es dennoch geradezu einen Hype, den der eher zurückhaltende Deutsche (z. B. ich) nicht ganz nachvollziehen kann.
Ich finde die meisten Veganprodukte gruselig. Der Grundfehler dieser Produkte besteht nach meinem Eindruck darin, dass sie versuchen, nichtvegane Produkte zu kopieren und somit eine Erwartungshaltung an Geschmack wecken, die sie niemals erfüllen können.
Billiges Kokosfett, Wassser, Emulgatoren: Was soll da herauskommen? Es könnte sein, dass der Hype abflaut.
Zu Oatly: Die Marktkapitalisierung ist für diese eingeschränkte Produktpalette stattlich. Einerseits bietet sich natürlich Potenzial, wenn diese ausgedehnt wird.
Andererseits müssen sie ihre Nische verteidigen und sind angreifbar.
Unter dem Strich für mich kein Kauf.
Wenn man sich ueberlegt, dass mit soja eigentlich die Tiere gefuettert werden, aber als Veganes Essen soll man 10 bis 15 Euro pro Kilo Zahlen, dass ist schon irre
So wird man leider keine Massen bewegen "umweltschonender" zu Essen, aber es geht hier ja nicht wirklich darum, sondern eben eher darum mit dem Gewissen der Leute Geld zu verdienen.
Das stinkt zum Himmel. Klar kosten vegane Burger (z.B. Beyond) oder Hafermilch wie Oatly wesentlich mehr als die tierischen Vergleichsprodukte, aber insbesondere bei der Milch darf man nicht vergessen, wie diese Industrie gerade in Deutschland enorm subventioniert wird. Da ist der Unterschied im MwSt.-Satz nur das geringste Übel. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Pflanzenmilch genau so teuer ist. Mit steigender Nachfrage, steigt das Angebot und damit auch der Wettbewerb. Dann wird sich der Preis schon anpassen. Dann muss sich Oatly nur als Marke platzieren und dann verdienen wir als Aktionäre auch noch daran.
Bis dahin muss sich nur jeder selbst überlegen, ob er das System unterstützen möchte. In der heutigen Zeit gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr tierische Produkte zu verzehren - egal ob Gesundheit, Umwelt oder ethische Aspekte!
Das kann jeder machen wie er möchte. Ich habe mich aber dagegen entschieden. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Landwirte und zahle gerne etwas mehr, dafür dass das Gemüse aus der Region kommt.
Um nicht zu sehr Off-Topic zu gehen, schlage ich vor, dass wir diese Diskussion (sofern du Sie fortführen möchtest) in die PMs verschieben.
@All: Sorry für den kurzen Diskurs. Ich bin jedoch der Ansicht, dass das Thema im Gesamtkontext von Oatly - die ja auch damit werben, dass Ihre Produkt 9x% weniger CO2 in der Herstellung verbraucht, nicht außer acht gelassen werden sollte.
https://www.lebensmittelzeitung.net/politik/...sein-152643?crefresh=1
Vorher hatte Oatly schon gegen den EU-Antrag gewettert:
https://www.oatly.com/de/stop-plant-based-censorship
Das sieht man mal was die Milch-Lobby alles unternimmt um Unternehmen wie Oatly Steine in den Weg zu legen.
Das ganze Thema Ersatzprodukte wird für den Endverbraucher immer wichtiger. Plus im letzten Jahr hat sich die Zahl der Vegetarier und Veganer verdoppelt.
Der Markt für vegane Pflanzendrinks oder Milchalternativen wächst weiter rasant. Im Jahr 2020 wurden 206,0 Millionen Liter Pflanzendrinks im Wert von rund 134,0 Millionen Euro nach Deutschland importiert, und damit gut 46 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Gegenüber 2017, als die Daten erstmals so erfasst wurden, haben sich die Importe mehr als verdoppelt (+130 Prozent).
Damals lag die Importmenge von Pflanzendrinks noch bei 89,5 Millionen Litern. Hauptlieferanten waren 2020 Belgien mit einem Anteil von 38 Prozent an der Gesamtmenge, Schweden mit 24 Prozent und Italien mit knapp 18 Prozent. Dabei steigerte Schweden seine Importmenge von 1,1 Millionen Litern im Jahr 2017 auf 49,7 Millionen Liter und kletterte damit vom sechsten auf den zweiten Rang der wichtigsten Lieferländer.
Doch auch die deutschen Exporte der Milchalternativen haben sich im Jahr 2020 um 35 Prozent auf 118,1 Millionen Liter gegenüber dem Vorjahr erhöht, gegenüber 2017 gab es eine Zunahme um 83 Prozent.
Ich persönlich bin hier investiert, weil ich von den Produkten an sich überzeugt bin und insbesondere z.B. die Barista-Version von Oatly wirklich unschlagbar ist. Habe jetzt über 1,5 Jahre sämtliche Pflanzendrinks zum Kaffee ausprobiert und für mich führt kein Weg an der Oatly Barista vorbei. Interessant war für mich auch, dass sämtliche Cafés in meiner Gegend (Großstadt, "Szeneviertel") nahezu ausschließlich diesen Haferdrink verwenden. Geschmacklich und das Aufschäumen sind für mich hier ein klarer "USP". Wird spannend, ob da Konkurrenzprodukte rankommen. Auch die Hafer Cuisine ist eine echte Alternative zur Koch-Sahne - Rama Cremefine etc...
Die fundamentalen Risiken, Inflationssorgen und die extrem hohe Bewertung möchte ich natürlich nicht außer Acht lassen. Die oben genannten Gründe waren für mich dennoch Anlass hier mal mit einer kleinen Position einzusteigen. Damit bin ich bisher immer langfristig ganz gut gefahren.