Hab mal ne Frage zur impliziten Vola
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 03.11.06 17:02 | ||||
Eröffnet am: | 03.11.06 12:05 | von: Katjuscha | Anzahl Beiträge: | 11 |
Neuester Beitrag: | 03.11.06 17:02 | von: Katjuscha | Leser gesamt: | 15.014 |
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Ich versteh zwar, wieso SalOpp das macht, denn der Schein mit 43% Vola läuft nur noch einen Monat und da Leoni gerade ausgebrochen ist, will man durch den eher großen Hebel im Vergleich zu den anderen länger laufenden Scheinen, durch hohe Vola und größeren Spread diesen Kurzläufer unattraktiver machen.
Dennoch frag ich mich, ob die Anpassung der Vola in so extremen Maße rechtens ist. Schließlich ist es doch merkwürdig, das Scheine eines Emmitenten so unterschiedliche Volas implizieren. Oder?
Zum Verständinis hier mal 2 Leoni-Calls
SBL1MQ - der Kurzläufer hatte am Montag noch ne Vola von 32%, jetzt bei 43%
SBL1MT - läuft noch bis Juli, hier hat sich die Vola faktisch nicht verändert bei 34%
Oder hab ich doch noch was zu Optionsscheinen nicht richtig verstanden?
Danke schon mal!
Grüße
neben der üblichen Abzocke ist aber auch etwas Wahrheit mit im Spiel;
die implizite Vola für den längeren Zeitraum hat sich durch einen
Kurssprung an einem Tag nicht so stark geändert, wie die Vola für einen kürzeren Zeitraum.
Dazu kommt das ich die Scheine schon knapp 3 Monate beobachte. Da gabs immer mal wieder Kursstrüze und Kurssprünge. Aber der erste Schein mit Laufzeit bis Dezember lag eigentlich imer zwischen 32 und 37%. Jetzt plötzlich dieser Anstieg nur wegen dem Ausbruch über die 30,7 beim Underlying sieht mir schon merkwürdig aus. Würde es nict mal Abzocke nennen. SAL positioniert sich halt nur dafür, das der Scehin nicht mehr genug gewinnen kann, falls die Aktie den Ausbruch bestätigt. Nachvollziehen kann ich das schon. Dafür spricht auch, das der Spread bisher immer nur bei 1-2 Cents lag und seit gestern bei 3 cents.
Kannst mir deine Sicht mit der Vola vielleicht noch anders schildern? Vielleicht hab ichs ja noch nicht verstanden. Ist die Vola irgendwie auf Jahresbasis zu berechnen? oder wie läuft das eigentlich ab?
Es ist aber auch immer wichtig die historische Vola miteinzubeziehen, kannst Du bei Onvista abrufen!
greetz nuessa
Zumal das wie gesagt bei den Scheinen ja erst seit gestern so unterschiedlich ist. Vorher waren sie immer in etwa gleich. Teilweise lag die implizite Vola des kurz laufenden Calls sogar unter der des lang laufenden Calls.
Kannst mir das vielleicht irgendwie anschaulicher erklären?
greetz nuessa
nuessa hat Recht; einen fairen Wert für die implizite Vola kann man nicht berechnen;
bei viel gehandelten Optionen ergibt sie sich als Residualgröße aus dem Optionspreis.
Bei wenig gehandelten Scheinen, bei denen der Emmi den Kurs festlegt wird häufig nach Faustformel hist. Vola für den Zeitraum entsprechend der Restlaufzeit der Option + 20% getaxt. Deeshalb machen die Emmis ja das Geschäft, weil sie ihre kleinenj Positionen mit den Kleinanlegern gebündelt an der Eurex glattstellen. Und den Unterschied in den Volas einsäckeln.
Intuitiv wird es vielleicht klarer, wenn Du Dir vorstellst eine konservative Aktie wie z.B. BASF steigt am Tag der Q-Zahlen um 3%. Die Marktteilnehmer werden deshalb nicht davon ausgehen, daß sie in einem viertel Jahr 90 * 3% steigen wird. Aber, daß sie am nächsten Tag nochmal 3% zulegt werden viele für wahrscheinlich halten. Daher wird die kurzfristige Vola durch den Kurssprung stärker beeinflußt.
Aber egal, ob nun automatisch nach mathematischem Modell aus dem Krusverlauf errechnet (was ich eigentliche erwarten würde) oder per Faustformel festgelegt (was den Wert einer solchen Meßgröße extrem in Frage stellen würde) - ich habe nicht verstanden, wo da ein Problem ist - ein hoher Spread kann viel Gewinn fressen aber die Vola hat doch keinen Einfluß auf Kauf- / und Verkaufskurs, sondern ist lediglich eine Größe zum Charakterisieren der Eigenschaften so wie der Hebel und viele andere auch. Die Vola müßte man doch auch optische am Charte erkennen können.
Oder sehe ich das total falsch ?
Gruß
FredoTorpedo
erst mal danke für die Lorbeeren.
Man kann die implizite Vola ex ante nicht aus den historischen Kursverläufen berechnen, da es sich um eine erwartete Größe handelt. Sie stellt die Vola dar, die die Marktteilnehmer für das Underlying bis zum Erreichen der Fälligkeit erwarten.
Sie heißt ja auch deshalb implizit, da sie sich aus quotierten Optionspreisen ergibt, da alle anderen Bewertungsparameter (risikoloser Zins, Kurs des Underlying, Restlaufzeit, Strike) zum Zeitpunkt der Quotierung bekannt sind nur die Vola nicht. Daher kann man die Gleichung gehandelter O-Preis = Wert der Option nach Black-Scholes nach der unbekannten Variable, nämlich der Vola, auflösen und erhält sie also implizit.
Also ich kann sie immer erst ermitteln, nachdem ein Preis quotiert wurde, nie vorher.
Neben einem Maß für die Schwankungsbreite (für die die Vola eigentlich steht), ist sie aber auch ein Maß für die "Angst". Denn in Down-Märkten wollen mehr Leute sich absichern und sind daher bereit, höhere Preise für den Schein und damit eine höhere Vola zu bezahlen.
@FredoTorpedo, ich glaub schon das du das falsch siehts. Die implizite Vola ist sehr wichtig (genau wie eben Omega oder Delta, die ja lle zuammenhängen) um den Kaufpreis bzw. Verkaufspreis richtig zu timen.
Meine Frage hatte ja einen konkreten Hintergrund. Gehe ich nämlich als Besitzer des Calls mit der hohen Vola davon aus, daß die Emmis die Vola in den nächsten Tagen wieder runternehmen, sinkt auch der Kurs des Calls tendeziell. Daher schreib ich ja, das SAL scheinbar aufgrund des Kaufsignals bei Leoni daon ausgeht, dass Leoni weiter steigt, und deshalb hat man den Call für Käufer unattraktiver aber für Verkäufer attraktiver gemacht. Das kann man durch die Vola und den Spread steuern.