Hypoport AG (WKN: 549336) An diesem Port anlegen?
von Heinz-Roger Dohms, 14. November 2022
„Da für den Vorstand nicht prognostizierbar ist, ob die Zurückhaltung der Verbraucher in der privaten Immobilienfinanzierung bereits im weiteren Jahresverlauf beendet sein wird, setzt der Hypoport-Vorstand die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 aus.“ So stand es in der berühmt-berüchtigten Ad-hoc, die der Berliner Baufi-Vermittler am Abend des 22. September veröffentlichte. Im Grunde war in diesem Satz alles angelegt, was seitdem passiert ist. Das Wehklagen der Sparkassen-Funktionäre („Baufinanzierung fast zum Stillstand gekommen“). Die Schock-Zahlen der baden-württembergischen Sparkassen (56% weniger Baufi-Neugeschäft im September gemessen am März-Hoch). Die nur unwesentlich besseren Bundesbank-Daten für den Gesamtmarkt (50% weniger Baufi-Neugeschäft im September gemessen am März-Hoch).
https://finanz-szene.de/fintech/...eben-wie-geht-es-hypoport-denn-nu/
Neugeschäftsvolumina Banken DE / Wohnungsbaukredite an private Haushalte insgesamt
2021-07 25121 §
2021-08 22735 §
2021-09 22232 §
2021-10 22630 §
2021-11 22516 §
2021-12 23851 §
2022-01 25085 §
2022-02 26299 §
2022-03 32270 §
2022-04 25813 §
2022-05 27272 §
2022-06 22990 §
2022-07 21054 §
2022-08 18491 §
2022-09 16112§Vorläufiger Wert
https://www.bundesbank.de/de/statistiken/...f-wohngrundstuecke-615036
Die Immobilien in Deutschland kennen seit Jahren praktisch nur eine Richtung: nach oben. Doch das könnte sich nun ändern. Das glaubt unter anderem Jochen Moebert, makroökonomischer Analyst bei der Deutschen Bank. Er sieht Abschläge im Bereich von 20 bis 25 Prozent bei den Immobilien in Deutschland im Verlauf der kommenden Jahre.Die Hypothekenzinsen sind nach Angaben von Interhyp seit Jahresbeginn von 1 auf 3,9 Prozent gestiegen, was in der Regel zu einer Abkühlung der Nachfrage führt, da sich weniger ...
https://www.finanznachrichten.de/...is-zu-25-prozent-billiger-124.htm
Preissenkungen sehe ich durchaus, berücksichtige aber auch, dass wir ein Jahr mit 10% allgemeiner Inflation haben, die mit Sicherheit nicht durch eine deflationäre Rate von 10% wieder beseitigt wird.
Haufe Online Redaktion
"Auf dem Immobilienmarkt hat sich das Blatt gewendet: Die stark gestiegenen Zinsen bremsen die Nachfrage nach Immobilienkrediten, zudem erscheinen Immobilien, deren Preise zwischen dem ersten Quartal 2019 und Mitte 2022 um 35 Prozent gestiegen sind, in vielen Regionen inzwischen überbewertet", sagt Melnyk. Außerdem dürften dem EY-Experten zufolge in Kürze regulatorische Maßnahmen zur Abkühlung des Immobilienmarktes in Kraft treten.
Ab Februar 2023 wird der antizyklische Kapitalpuffer für alle inländischen Risikopositionen von null auf 0,75 Prozent steigen, speziell für mit Wohnimmobilien besicherte Vermögenswerte wird ein Puffer von zwei Prozent eingeführt. Zudem hat die Finanzaufsicht Bafin hat die Kreditinstitute davor gewarnt, bei Hypothekenkrediten übermäßige Risiken einzugehen.
https://www.haufe.de/immobilien/...ark-ruecklaeufig_84342_120650.html
https://www.wiwo.de/my/finanzen/immobilien/...ZNV3T-cas01.example.org
Das Geschäft mit Baufinanzierungen bricht im November um 36 Prozent ein
Seit sieben Monaten in Folge ist die Zahl der Finanzierungen damit rückläufig. Auch das kommende Jahr bringt nach Einschätzung von Peter Barkow, Geschäftsführer von Barkow Consulting, voraussichtlich keine Wende.
https://finanzbusiness.de/nachrichten/sparkassen/article14679569.ece
https://www.drklein.de/...p;sollzinsbindung=15#!/#bauzinsenrechnerApp
Das Geschäftsmodell "ruht"
https://www.focus.de/immobilien/...f-jahre-verluste_id_180432945.html
Berenberg gesteht Hypoport auf Basis der Schätzungen für 2023 ein KGV von ca. 80 zu? das ist schon der grelle Wahnsinn. Mehr Irrtum geht nicht.
Es wird Zeit, dass auch in Deutschland in diesem Punkt nachgezogen wird. Ruft einmal Euren Bundestagsabgeordneten an, wenn Ihr für 600 aufgrund derartiger Analysen gekauft habt und heute betröppelt mit unter 100 dasteht, und fordert ihn auf, sich auch bei uns für eine Regelung wie in den USA einzusetzen.
Die EZB hat sich zu den langfristigen Inflationsrisiken sehr eindeutig geäußert. Und damit sind auch alle Träume auf baldige Zinssenkungen geplatzt, der Aktienkurs hat direkt reagiert und verlor weit überdurchschnittlich, obwohl die Hypoport Aktie davor schon viel viel stärker verloren hatte.
Die Zinsen werden im weiterem Verlauf noch weiter steigen, wenn sie aber gestiegen sind, werden sie sehr lange auf höherem Niveau verharren. Das sind die ganhz konkreten Aussichten.
Das ist für Hypoport der reinste Horror.
Baufinanzierung ist für jeden Privatanleger extrem gestiegen ggü 2021, wird jetzt aber noch weiter steigen und zwar deutlich. Gleichzeitig sind fast alle Immobilien aber stark überbewertet, in Berlin soll man teilweise das 35-fache der Jahresmiete zahlen, völlig absurd. Denn in Zeiten wie diesen werden stark steigende Mieten bei sinkendender Kaufkraft der Mieter kaum jemals durchsetzbar sein können, so eine krasse Überbewertung der Immobilien ist durch nix zu rechtfertigen.
Die Immobilienpreise werden also sinken, sie müssten sich aber teilweise fast halbieren, das tun sie aber kaum jemals, Immobilienpreise unterliegen nicht so stark kurzfristigen Schwankungen, und schwupps haben wir ein jahrelanges Siechtum von viel viel geringerm Handel mit Immobilien mit höchst unsicheren kurz- mittel- und langfristigen Aussichten.
Daß der Immobilienhandel auch mal 10 Jahre o.ä. stagnieren könnte, sollte doch ganz eigentlich jedem klar sein. Ist in der Vergangenheit oft genug passiert. Nur weil wir hier seit 30 Jahren einen beispiellosen Boom beim Immobilienhandel erlebten, geht die Party nicht ewig weiter. Im Gegenteil, genau das ist ja der Grund, warum die Blase mit lautem Knall platzen könnte.
70,60 / 60,80 / 51,00
https://www.consorsbank.de/web/Wertpapier/Aktie/...lysen/Chartanalyse
Bei diesem fallendem Messer würde ich tunlichst davon abraten nachzukaufen.
Der Hypoport Aktienkurs lief runter bis zum Jahrestief bei 72,55
Anschließend konnte sich der Aktienkurs extrem stark erholen.
Warum??
Mag sein, daß ein Tiefstkurs von 72,20 im Oktober in dem Moment eine Übertreibung darstellte und der Aktienkurs von daher eine zumindest technische Erholung starten musste. Auch Gewinnmitnahmen der Shorties dürften eine Rolle gespielt haben.
Aber
Der Aktienkurs hatte sich nach diesen Tiefstkursen extrem deutlich erholt und dies hatte letztlich auch noch ganz andere Gründe. Es wurde ganz allgemein von den Märkten erwartet, daß sich die Inflation abmildern könnte und in Folge die Zinsen doch wieder zurückhgehen könnten oder zumindest nicht weiter steigen würden. Für Hypoport wäre so eine Nachrichtenlage eine immens wichtige gewesen.
Dann kam aber die EZB mit sehr klaren Aussagen zur Inflation und Zinspolitik, was die Hypoport Aktie direkt sehr schnell in den Keller schickte. Letztlich hatte die jüngste Konsolidierung also einen ziemlich banalen, faktischen und fundamentalen Grund. Die Situation rund um Inflation und Zinsen hat sich seit dem Aktientiefstkurs vom Oktober klar verschlechtert.
Und jetzt?
Schickt die Bank of Japan mit Aussagen zur geänderten Zinspolitik die Märkte in den Keller!!
Den meisten Hypoport Anlegern ist noch nicht mal ansatzweise klar, worum es geht. Es ist Kleinanleger Denke, wenn man stumpf unterstellt, der Aktienkurs wäre aber schon sehr weit gefallen und langfristig würde sich das alles wieder normalisieren müssen. Zunächst mal hatte sich der Aktienkurs auf 200 Euro gedrittelt, weil die Hypoport Aktie extrem überbewertet war. Das war sie jahrelang, aber in dem Moment, wo diese Überbewertung dann abgebaut wird, wird es dann halt richtig ruppig.
Bei Aktienkursen von 200 Euro hatte Hypoport ein geschätztes KGV von 40, was in Bärenmärkten immer noch eine groteske Überbewertung bedeuten musste.
Und nun?
Ich gehe davon aus, daß der Aktienkurs das Jahrestief bei 72,20 erneut testen könnte.
Für das Kalenderjahr 2023 erwarte ich bei Hypoport angesichts der immer weiter steigenden Zinsen nichts Gutes, erst wenn wirklich in Sicht sein sollte, daß die Zinsen nicht weiter steigen, könnte eine Bodenbildungsphase erfolgen. Diese müsste dann idealerweise sehr lange anhalten.
Eine V-förmige Erholung wird es bei Hypoport kaum jemals geben können, das ist völlig illusorisch.
Hypoport performt heute und die letzten Tage extrem schlechter als der Markt. Daß Hypoport davor schon extrem schlechter performt hat, hat damit nicht das Geringste zu tun. Es geht jedes Mal ums Hier und Jetzt, trotz der gravierenden Verluste bis hierhin, ist die Hypoport Aktie auch weiterhin ein klarer Verkaufskandidat. Es ist eben nicht so, wie viele Anleger denken, es könne nicht weiter runtergehen, weil es schon so stark gesunken wäre, es passiert genau das Gegenteilige.
Moderation
Zeitpunkt: 20.12.22 14:04
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Fehlender Bezug zum Threadthema
Zeitpunkt: 20.12.22 14:04
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https://report.europace.de/alle-news/the-winner-is-europace/