EDF
hat eigentlich schon jemand ein Übernahmeangebot bekommen? Verfahren wurde ja laut Medienberichten Anfang Oktober eingeleitet. Befürchte schon, dass da was auf dem Postweg verloren ging...
Jetzt erhalte ich von der Bank einen Schrieb mit einem Umtauschangebot in registrierte Aktien, 2 Jahre Mindesthaltedauer, nicht handelbar, Möglichkeit einer Bonusdividende 2025.
Meine Gedanken zusammengefasst in einem Wort: Hä?
Hier ist eine englische Übersetzung des Entwurfes des Übernahmeangebotes des französischen Staates vom 4. Oktober 2022.
https://www.edf.fr/sites/groupe/files/2022-10/...t-offer-document.pdf
So wie ich es verstehe muss dieser Entwurf von der Marktaufsicht (Wirtschaftsministerium?) genehmigt werden. Einen Starttermin für das Übernahmeangebot konnte ich dort auf die Schnelle nicht finden, wobei man danach 20 Handelstage Zeit hat es anzunehmen.
Ich habe immer etwas Angst den Termin zu verpassen, ich schaue gerade nur sporadisch nach den Aktien.
Eigentlich müsste es demnächst auch noch die Interim Dividende geben?!
Näheres auf der EdF Homepage:
https://www.edf.fr/en/the-edf-group/...rs/2022-tender-offer/documents
Ich frage mich schon, ob es nicht einfacher ist die Aktien gleich für 12 € an der Börse zu verkaufen?
Kurze Zusammenfassung:
Der Großteil dort hat eine riesige Krawatte und findet die 12 EUR lächerlich - wurde ja damals für 32 EUR privatisiert. Man hofft darauf, daß die erforderlichen 90% nicht erreicht werden und der Staat sein Angebot nachbessert. Die Chancen dafür scheinen allerdings auch nicht allzu groß.
Jetzt bieten sich folgende Möglichkeiten:
1) Verkaufen: Man hat sofort das Geld und zahlt die Verkaufsgebühren
2) Angebot annehmen: Geld am 30.12., franz. Staat zahlt Verkaufsgebühren (wenn ich das richtig verstanden habe, mir fehlen da auch Erfahrungen)
3) nichts machen: dann gibt es 2 Varianten
3a) 90% erreicht: Squeeze Out, angeblich zu den 12 Euro, und Verkaufskosten trägt der franz. Staat. Habe keine Belege für die 12 Euro gefunden. Es gibt wohl verschiedene Möglichkeiten der Preisermittlung für die Abfindung (Durchschnitt Börsenkurs letzte 3 Monate, Bewertung des Unternehmens...).
3b) 90% nicht erreicht: neues Angebot? Dürfte ja dann höher sein, um das Thema schnell abzuhaken. Es sollen Mittel im Haushalt für etwas über 15 Euro pro Aktie bereitgestellt worden sein. Auf der anderen Seite kommen ja laufend Hiobsbotschaften von irgendwelchen Bröckelreaktoren, damit kann der Franzose natürlich auch schöne Argumente schaffen, um den Preis zu drücken...
Glaube, das wird noch spannend. Optionen 3a und b bieten natürlich Chancen aber auch das Risiko, die 12 Euro nicht mehr zu erreichen.
Und man sollte vielleicht auch die Kapitalertragssteuer nicht vergessen.
Ich tendiere dazu, das Angebot nicht anzunehmen. Aber wir haben ja noch bis zum 20.12. Zeit dazu.
A:Wandlung in Vorzugsaktien mit Bonusdividende oder
B:Übernahme durch Staat für 12 €
annehmen, ist ja klar.
Wenn man A) annimmt, ist man dann vor einem evtl. Squeeze Out geschützt ?
Dann hat man die Aktien für mindestens 2 Jahre ohne Handelsmöglichkeit mit allen Risiken ( aka Bröckelreaktoren) und Chancen (Atomstrom ist unfassbar billig und fast CO2-neutral) im Depot eingemauert ?
Bei B) ist man die Aktien aller Voraussicht nach los für 12 €.
Für Annahme A) ist am 5.12. 12 Uhr Annahmeschluß, für B) ist noch Zeit bis 20.12.
Warum wohl gibt es diese Differenz ?
Wer will da was erreichen ?
Zum Beispiel siehe hier:
https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/...wand-20315240.html
https://www.wertpapier-forum.de/topic/...%C3%A9-de-france-edf-a0hg6a/
Aber was das jetzt vor der Verstaatlichung soll? Wollte man so vielleicht zumindest über die 90% Schwelle der Stimmrechte kommen?
Habe mich jedenfalls nicht getraut, das Angebot mit den Vorzugsaktien anzunehmen, alldieweil ich es nicht verstehe, hohe Kosten für die Umschreibung befürchtet hatte, die ich nicht abschätzen kann und ebenfalls Zweifel habe, ob man so dem Squeeze Out entgehen kann.
Echt ärgerlich alles. Hatte EDF eigentlich als Langzeitinvestition geplant.