EDF
Er hat mir gesagt, dass ich da die Finger von lassen soll. Er hatte wohl vor ein paar Jahren Aktien von so einem Atomkonzern Areva?, da hat der Staat wohl auch in die Kasse gegriffen und die Aktionäre dann am Ende zu einem Trostpreis quasi vollenteignet.
Ich sehe das daher eher wie der Teilnehmer Orbiter, dass Anleger hier nicht einen Verlust mangels Kenntnis des französischen Strommarkts erleiden, sondern eher ein französischer Präsident auf Kosten der Aktionäre in die Kasse eines Unternehmens greift, um seine Wahl durch eine populistisch-sozialistische Quasi-Enteignung zu sichern.
Sorry für den Exkurs, ich werde hier auch nichts mehr schreiben, mein Verlust ist ja sowieso nur theoretisch und den realen Aktionären hier wünsche ich, dass sie vielleicht doch noch irgendwie aus dem Verlust wieder rauskommen. Für mich bleibt die Erkenntnis: Aktien als Geldanlage ist nichts für mich.
Mir fällt es schwer, direkt wieder einzusteigen auch wenn der Absturz durch zu sein scheint. Welche Auswirkungen hat die zusätzliche Reaktorabschaltung, die nevben der anderen News komplett untergangen ist? Werden sie überhaupt Dividende zahlen? Die Belastung entspricht dem Doppelten des Jahreseinkommens und 25% (!) der Marktkapitalisierung (weshalb es erst auch genau so weit runterging) - wie hoch muss dann eine Kapitalerhöhung ausfallen um das zu amortisieren? Die Verschuldung ist das 10-11fache des Umsatzes - wie hoch können sie die überhaupt anheben?
Man wird wohl abwarten müssen bis sich der Staub gelegt hat aber Stand jetzt erscheint mir -15% noch gnädig zu sein. Die Verwässerung durch eine KE dürfte mindestens 20% betragen. Ich sehe nicht, dass sie das über Anleihen stemmen können. Anscheinenbd wird darauf spekuliert dass sie die Divi doch auszahlen. Dann wäre die Rendite genessen an 2021 5,68% (kommt mir aber extrem unwahrscheinlich vor).
Hauptsache Nordstream bleibt weiter auf Eis, hier könnte man marktwirtschaftlich zumindest eine kleine Entlastung schaffen.
Leider wird es anders diktiert von gewissen Kräften.
Meine Erfahrung bei Konzernen, wo der Staat das sagen hat, ist eher, dass sie recht hohe Dividenden zahlen, weil der Staat mit dem Geld plant.
Eine KE macht meiner Meinung nach keinen Sinn bei der Aktionärsstruktur. Werden die Aktien von den Altaktionären gezeichnet, dann müsste ja Frankreich noch ne Menge Geld reinstecken. Also sinnlos.
Würde Frankreich nicht zeichnen, geben sie Kontrolle ab. Das kann ich mir bei einem Konzern, der die französischen AKWs kontrolliert, beim besten Willen nicht vorstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Harle
EDF muss die Mittel zur Abfederung des Preisschocks selbst aufbringen. Die Analystin von Berenberg hält daher 15M weniger Einnahmen für wahrscheinlich, das ist fast die halbe Marktcap. Die Verschuldung liegt bei 50M, die Einnahmen bei 4,7M. Es ist schon erstaunlich wieviel Boden der Titel schon wieder wettgemacht hat. Entweder wird auf eine Verstaatlichung spekuliert oder ein zinsloses Darlehen.
Das wird nun vom EDF Vorstand gefordert (https://www.zonebourse.com/cours/action/...tion-de-l-Etat-37551811/). Aber Stand jetzt müssen sie es allein stemmen: "Nous refusons que ce soit le Groupe EDF qui assume, seul, encore et toujours, les risques de marché alors que cest aussi lui seul qui assume tous les risques industriels." Wer kein Französisch kann: "Wir lehnen ab, dass EDF allein, wie immer und schon wieder, die Marktrisiken tragen muss, wenn wir bereits alle industriellen Kosten tragen."
In Frankreich steht die Präsidentenwahl an; man sieht dass der Klimaschutz genau dort aufhört wo es an den Geldbeutel geht oder wenn die Aussicht des Einzelnen von einem Windrad getrübt wird.
Die Wahl in Frankreich geht vorüber und dann geht auch die Notwendigkeit verloren den Bürgern vorzugaukeln dass Umweltschutz keinen Preis hat. Nach der Wahl darf der Bürger dann auch wieder mehr für Strom bezahlen und dann geht´s auch EDF wieder besser. Ist es schlimm, dass der Staat bei EDF drin ist? Vielleicht für Aktionäre, die den Gewinn maximieren wollen. Aber wollen wir eine Risikotechnologie wirklich zu 100% Privaten überlassen, denen es nur um den Gewinn geht? Wir Aktionäre sind schnell dabei den Staat zu verteufeln wenn es in die falsche Richtung geht, aber wir übersehen, dass die Aktienmärkte ohne den Staat (Notenbank) bei weitem nicht so hoch stehen würden.
Der Staat mischt überall mit; es werden Rahmenbedingungen geschaffen. In Deutschland wäre es eigentlich einfach den Strompreis nach unten zu bringen. Man nimmt einfach Nordstream II in Betrieb; man schließt langfristige Lieferverträge ab und dann interessiert uns die Tagesschwankung wenig. Aber da gibt es andere Interessen, insbesondere von den lieben Amerikanern. Ein souveräner unabhängiger Staat ist Deutschland auch 77 Jahre nach dem 2.Weltkrieg nicht.
Wenn da mal irgendwas passiert ...
Verstaatlichung geht jetzt auch nicht so einfach. Macht auch wenig Sinn.
Und das Risiko hast du auch anderswo.
Letzte Woche wurde Thomas Cook wertlos bei mir ausgebucht. Und das, obwohl Condor immernoch fliegt. Also, will sagen, Risiko hat man überall.
Allerdings sind verschiedene Einwände, die hier. Forum geäußert werden durchaus stichhaltig, insbesondere was staatliche Einflussnahme angeht.
Folgende Punkte könnten mich aber dazu bewegen, hier doch eine Position aufzubauen:
1. Dividende: Hohe Dividende. Die wird auch bestehen bleiben, denn 80% davon gehen ins französische Staatssäckel.
2. Atomstrom: Günstig, bald auch ganz offiziell nachhaltig und fast unabhängig von Rohstoffkosten (außer Uran, aber das ist nicht sehr volatil)
3. Langfristig vs. Kurzfristig: Klar, die kurzfristigen Belastungsfaktoren sind massiv. Aber sie sind, wie gesagt, kurzfristig. Ein Mix aus hohen Rohstoffpreisen, sicherheitsbedingtem Herunterfahren von AKWs und Öko-Aktionismus gepaart mit politischen Zugeständnissen Macro s was den Strompreis angeht wird EDF dieses Mal die Bilanz verhageln. Das wird langfristig besser aussehen. Auch wenn der französische Staat jetzt gerade EDF ins Säckel greift hat ein 80%-Mehrheitsaktionär kein Interesse an einem fallenden Aktienkurs und echten wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Werde jetzt noch bisschen abwarten, aber dann wahrscheinlich auch eine Position aufbauen.
Ich finde das mit der 4% max Grenze jetzt nicht so schlimm
Das wäre es, wenn die inflation dauerhaft über 4% liegen würde,
was ich nicht denke,
wenn doch, dann muss ja die EZB eingreifen.
z.B. bei 10 Monatsdaten am Stück kann man nicht mehr von temporär sprechen.
Normal müsste ja der augenblickliche Preisanstieg von Primär-energie
EDF egal sein, da kommt ja U235 rein , und kein Gas oder Kohle
kann auch sein, ein Kerreaktor läuft heute anders und ich hab was verpasst.
Was ich als kritischer ansehe ist das alter der Anlagen, son neues Kernkraftwerk
kost mal locher 6Mrd , da weiss ich nicht , wie das gehn soll ohne KE
aber selbst die ist ja nun eingepreist
Es ist zwar nett dass die Angestellten gegen das staatliche Ausquetschen ihres Betriebs demonstrieren aber ein Streik mindert natürlich die Profitabilität weiter. Das zeigt zudem dass dieser Konflikt eines der zentralen Wahlkampfthemen werden wird. Es ist also sehr wahrscheinlich dass die Kanditat(en/in) demnächst das V-Wort in den Mund nehmen werden (Verstaatlichung). Ob das für Aktionäre ein guter Deal wäre bezweifle ich, mit 84% Besitz kann Frankreich das ohne Aufschlag durchsetzen.
als die 80% , es sind ja nicht seine 80% Aktien-anteil ,
sondern dem Staat seine.
Er ist ja zudem mit der Energiesteuer runter gegangen , was dem Staat
8 Mrd Verluste einbringt
Wenn er 8 Mrd /Jahr für seine wiederweahl dem Staat in Rechnung stellt,
dann hat er mit neuen EDF-aktien auch 0 Problemo
Heisst für mich: Erst mal abwearten, bevor ich verbillige
Also einerseits verspricht der Staat EDF unter die Arme zu greifen, andererseits fehlen konkrete Hinweise darauf wie das gehen soll - bis auf den letzten Satz der auf die KE in 2017 anspielt. Also ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwässerung größer als die eines zinslosen Darlehens.
und jede Stützung des Strompreises über ein Auspressen der EDF kostet dem Staat nur 80%. Den Rest übernehmen die Minderheitsaktionäre, ist ja auch ein schönes Körberlgeld.....
Ob die weiterhin Dividende zahlen können....wohl kaum
ich warte hier mal ab, nachgekauft wird sicher nicht mehr, soviel zum Thema sichere Versorger
und jede Stützung des Strompreises über ein Auspressen der EDF kostet dem Staat nur 80%. Den Rest übernehmen die Minderheitsaktionäre, ist ja auch ein schönes Körberlgeld.....
Ob die weiterhin Dividende zahlen können....wohl kaum
ich warte hier mal ab, nachgekauft wird sicher nicht mehr, soviel zum Thema sichere Versorger
Kann man davon ausgehen?