Die große Griechenland-show. Sendung mit der Maus
Seite 3 von 5 Neuester Beitrag: 15.02.12 12:33 | ||||
Eröffnet am: | 26.04.10 22:39 | von: BRAD P007 | Anzahl Beiträge: | 112 |
Neuester Beitrag: | 15.02.12 12:33 | von: lassmichrein | Leser gesamt: | 6.066 |
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Die bisher verkündeten Einschnitte mögen vielleicht den Griechen drastisch vorkommen, sind aber nicht ausreichend.
Das Angst-Gespenst der Schulden-Umstrukturierung (auf Deutsch: kontrollierter Default auf Teile einzelne Anleihen) ist noch nicht vollständig vom Tisch, was man auch schön an den sehr hohen Spreads im Bereich 2-3J sehen kann.
Das mit dem IWF verhandelte Sparprogramm, sollte da Erleichterung bringen.
Insofern ist der Druck, den Merkel macht, auch nachzuvollziehen. Natürlich ist es zweischneidig, den IWF mit ins Boot zu holen, der sich ja auch nicht überall mit Ruhm bekleckert hat und nicht ganz "interessenneutral" agiert.
Aber im Falle Griechenlands könnte das, was in manchen Schwellenländern kontraproduktiv war, vielleicht sogar wirken. Ich weiß es nicht. Prognosen sind da reine Kaffeesatzleserei.
Und natürlich dauert es Jahre, von dem hohen Schuldenstand runterzukommen. Ist ja auch ein Grenzgang. Schließlich stehen drastische Staatssanierung mit dramatischem Sparprogramm und Wirtschaftswachstum, das ja auch gebraucht wird, in einem gewisen Spannungsverhältnis zueinander.
Das ist zum Teil Poker, zum Teil Beruhigung des Wahlviehs in NRW.
Wichtig ist nur, daß Griechenland weiter unter Druck gehalten wird.
Das Einsparpotential gerade im Verteidigungshaushalt ist riesengroß.
Wenn die Korruption so hoch ist, lohnt sich die Aufstockung des Personals bei der Bekämpfung.
Wenn die Reichen keine ESt. zahlen muß die MWSt weiter erhöht werden.
Die Aufgabe ist groß, aber je später man anfängt, um so schwieriger wird es.
Die Griechen haben nach dem Programm Zeit, bis der nächste große Refi-Bedarf ansteht. Können sie bis dahin nicht zeigen, daß sie der Aufgabe gewachsen sind, wird es an einem geregelten Staatsbankrott nicht vorbei gehen.
Wir kommen mittlerweile in derart vielen Punkten (Sozialstaatsprinzip - innenpolitisch), (Afghanistan - außenpolitisch) und Griechenland/EU (wirtschaftlich) in so extreme Situationen, die man mit allen möglichen Umschichtungs-, Verdrängungs- und Durchhalteparolen und -maßnahmen versucht kurz- bis mittelfristig zu kitten, doch langfristig daraus nur noch mehr Schaden ernten wird, dass man sich als Regierung doch fast wünschen mag, man könnte reine Oppositionsarbeit machen.
Ein geregelten Staatsbankrott könnte man doch durch einen Austritt der Griechen versuchen durchzuführen...sie könnten 20-30% abwerten und die ganzen Notfallkredite, die letztlich vermutlich eh verpuffen, würden gleich für die jeweiligen inländischen Gläubiger verwendet - das sind jeweils ja keine immensen Beträge, die man nicht im Interbanken-verkehr gereglt bekäme, zumal die Nachhaltigkeit der dann deutlich sichereren Währung und das Anlegervertrauen dem Ganzen eh zusätzliche Stabilität verliehe.
Jetzt kann man noch Zeit kaufen, nicht nur für Griechenland, sondern auch für die anderen PIIGS. Diese sollte genutzt werden.
...
Portugal
GDP growth -3% (as of 2009)
Unemployment  10.4% (as of December 2009)
Government debt as percentage of GDP 82%*
Government debt as percentage of GDP by 2011 89%*
Deficit 9.3% of GDP gainst eurozone limit of 3%
Why investors worry about Portugal
Prime minister Jose Socrates warned when opening a crisis budget debate last month that Portugal is at a crucial budget crossroads, fighting for credibility in the international financial markets and for political stability at home. The strains in its public finances have raised concerns on international markets that it might be at risk of following Greece as a critically weak link in the eurozone.
Italy
GDP growth -4.7% (2009)
Unemployment 8.5%
Government debt as percentage of GDP 117%*
Government debt as percentage of GDP by 2011 121%*
Deficit  5.3% of GDP against eurozone limit of 3%
Why investors worry about Italy
Long regarded as “the sick man of Europe”, Italy’s public deficit grow to 3.3% of GDP in the third quarter of 2009, compared with 1.3% a year earlier. This is expected to grow to 5.3% in 2010. European Union rules put the ceiling for state, welfare and local authority deficits at 3% of output.
Greece
GDP growth -1.1%
Unemployment 9.7% (as of September 2009)
Government debt as percentage of GDP  123%*
Government debt as percentage of GDP by 2011  135%*
Deficit 12.5% of GDP against eurozone limit of 3%
Why investors worry about Greece
The extent of Greece’s financial woes is not known. At the end of February, it missed a deadline from the European Commission to give it a full account of financial operations. It is alleged Athens is hiding the true extent of its budget deficit and that Wall Street banks helped Greece hide the holes in its budget through tricky operations that allowed it to join the eurozone.
Spain
GDP growth -3.7% (2009)
Unemployment 19.5% (December 2009)
Government debt as percentage of GDP 64%*
Government debt as percentage of GDP by 2011 74%*
Deficit 8.1% of GDP against eurozone limit of 3%
Why investors worry about Spain
Spain is still in recession, and a €50bn (£44bn) austerity package was introduced in January. While its banking sector has not suffered to the same degree as others, the country is battling with one of the highest rates of joblessness in Europe following the end of a long and unsustainable construction boom.
...
Hoffentlich klappt das mit dem Eilantrag in Karlsruhe:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/...oll-vor-gericht/1803272.html
@Wärna
Die Verletzung des EU-Rechts hinsichtlich eines existierenden Bail-out-Verbots, ist faktisch derzeit gegeben, ja, aber es muss ja mE letztlich dennoch Optionen der juristischen Nachbesserung geben, da ansonsten eine Umgehung des Bail-out-Verbots nach Rechtslage eben nicht in Frage käme, sondern als Ultimo Ratio nur das Ausscheiden aus der Euro-Zone bestünde.
Und dann wird es relativ unübersichtlich, denn wer mit denen im Boot sitzt ist nicht überschaubar.
sprich zum jetzigen Zeitpunkt sind 5% nicht marktgerecht und wenn Herr Juncker tausendmal das Gegenteil behauptet. Darüberhinaus spiegeln die Spreads auf die momentan gehandelten Anleihen nur die Ausfallwahrscheinlichkeit bei diesen wider. Ob überhaupt jemand neue Langläufer zeichnen würde (egal zu welchem Spread) ist mehr als fraglich. Denn auch der Markt weiß, daß Gr mit 9% nicht überleben kann
Von daher könnte alleine die Kreditvergabe egal zu welchem Zins schon als nicht marktgerecht angesehen werden.
- die kleinen Leute in GR - statt an die Vermögenden ranzugehen, die jahrzehntelang den GR-Staat betrogen
haben und es bis heute noch tun
und
- die kleinen Leute in D, die das ganze dann über MWSt- Erhöhungen, Kommunal- und Sozialkürzungen usw.
ausbaden müssen!
Schöne, neue Welt der EU, wie im Irrenhaus...wer drin ist, kann nur noch ungläubig staunen, wies draussen zugeht..
Macht Euch keine weiteren Gedanken mehr: Die Finanzwelt wird dafür sorgen, daß sie unbehelligt bleibt und die Schulden sozialisiert werden wei bei der Finanzkrise, sonst müßte die DB von ihren neuen Milliardengewinnen ja wieder was abgeben! Oder die HRE würde dann erneut vor der Pleite stehen (hängt mit 10 Milliarden drin!),
was wiederum einen Nachschuß aus Steuergeldern zur Folge hätte..
Frage ist, was billiger wäre..
Auf der anderen Seite gibts von deutscher Seite durchaus Verantwortung für Griechenland:
zu Recht meinen viele Griechen, daß die Deutschen noch einiges zu bezahlen hätten für die Gräuel mit Hunderttausenden toter Zivilisten während der Nazi-Besetzung..
Vielleicht wäre das die ausgleichende Gerechtigkeit - sofern man das so bezeichnen kann..
Wenn Banken und Versicherer in griechische Anleihen investieren, weil sie eine höhere Rendite bringen, wissen sie doch wohl auch, dass dies einem höheren Ausfallrisiko geschuldet ist. Entsprechend müssen sie halt Risikoabsicherung betreiben!
Falls sie dies nicht getan haben und falls tatsächlich der Ausfall kommt.... tja dann war's wohl mal wieder nur die übliche Zockerei, nicht wahr?
Kein Cent darf nach Griechenland gehen (!) und falls dessen Pleite einige Banken und Versicherer mit sich reißt: kein Cent an die Banken/Versicherer!!!
Der Staat sollte in diesem Fall ausschließlich den kleinen Sparer entschädigen, der durch die Banken- und Versichererzockereien seine "sichere" Altersvorsorge verloren hat.
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/...ig_1.5576394.html