Die Lage in Südossetien
Ob ich eigene Threads eröffne, können Sie getrost meine Sorge sein lassen.
Zur Erinnerung: Die Aufzählung mit der Staatsbürgerschaften kam von Ihnen.
Gruß,
T.
US military surprised by speed, timing of Russia military action
WASHINGTON (AFP) — The US military was surprised by the timing and swiftness of the Russian military's move into South Ossetia and is still trying to sort out what happened, a US defense official said Monday.
Russian forces surged into the breakaway region last week after weeks of clashes, threats and warnings between Tblisi and Moscow which culminated August 6 in a two-day Georgian offensive into South Ossetia.
That the two countries were on a collision course was no surprise to anyone, but the devastating Russian response was not expected, officials said.
"We were tracking it earlier in that week and we knew that things were escalating," said a military official, who asked not to be identified. "I can tell you it moved quicker than we anticipated that first day."
But how it unfolded is still unclear, clouded by conflicting claims from both sides.
"I think a lot of what you're asking needs to be ironed out," said the official.
"Some of these little issues are definitely still big questions in this event -- What was the intent? Who started it? Why did they start it? And why weren't they prepared to defend what they started?"
President George W. Bush, who urged Moscow to cease fire and return to pre-August 6 positions, charged in a televised statement that Russia's intention appeared to be depose Georgia's democratically elected president.
But the extent of the Russian operation remained unclear to US officials on Monday.
Georgian officials said Russian troops had moved out of South Ossetia into Georgia proper, occupying the city of Gori while Georgian troops were retreating to the capital.
But US defense officials said they were unable to corroborate the Georgian claims.
"We don't see anything that supports they are in Gori," said a defense official, who spoke on condition of anonymity. "I don't know why the Georgians are saying that."
"That assessment is ongoing," said Bryan Whitman, a Pentagon spokesman.
The United States has among the most powerful tools for monitoring brewing conflicts, from spy satellites to reconnaissance aircraft and drones capable of scooping up radio signals or capture real-time images of forces on the ground.
But the extent to which they were trained on this remote conflict before it turned violent is not known.
The Russians, however, warned on August 3 of a growing threat of "large scale military conflict" between Georgia and South Ossetia.
The State Department issued a mild statement on August 5 urging Moscow to refrain from provocative actions, but gave no hint that it was aware that military action either by Georgia or Russia was in the offing.
Officials have suggested the fighting was not seen as an immediate threat, in part because there were only about 95 US troops and 35 civilian contractors in the country training Georgian troops for Iraq. And they were not near South Ossetia.
Some 1,650 US troops conducted a joint exercise with the Georgian military in mid-July. But they were out of the country when the hostilities flared.
At around the same time, the Russian military deployed 8,000 troops to the North Caucases for counter-terrorism exercises that Moscow said were unrelated to the tensions with its southern neighbor.
The US defense official said about 8,000 to 10,000 Russian troops have moved into South Ossetia. They also have flown SU-25, SU-24, SU-27 and TU-22 fighters and bombers during the campaign.
But the official said there was no obvious buildup of Russian forces along the border that signaled an intention to invade.
"Once it did happen they were able to get the forces quickly and it was just a matter of taking the roads in. So it's not as though they were building up forces on the border, waiting," the official said.
"What are their future intentions, I don't know. Obviously they could throw more troops at this if they wanted to," he said.
Die 26 NATO-Staaten betonten in Brüssel den Anspruch Georgiens auf Souveränität und territoriale Integrität. Sie bestätigten das Versprechen, das Kaukasusland zu einem späteren Zeitpunkt in die Allianz aufzunehmen. Alle Verbündeten hätten den „unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt“ durch Russland verurteilt und ihre „Solidarität“ mit Georgien bekundet, sagte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer. Russland hatte die NATO wiederholt vor einer Aufnahme Georgiens gewarnt.
http://nachrichten.aol.de/...splan-an/artikel/20080813010747586447365
Auf Wikipedia sind die Zusammenhänge etwas erklärt.
1. Südossetien ist ein wichtiges Transitland für Güter/Schmuggelware; Warenfluss von Russland nach Georgien; 3% Zoll stehen 25% in übrigen georgischen Grenzregionen gegenüber
2. für Georgier gilt in Russland die Visumpflicht, für Südosseten nicht; somit dürften Südosseten ein gesteigertes Interesse an russischen Pässen haben (Handel/Schmuggel)
Anmerkung von mir: wir hier in D sehen das mit den Staatsangehörigkeiten auch extrem verbissen. Uruguayer z.B. haben häufig 2 Staatsbürgerschaften, die deutsche und die uruguayische. Nur als Beispiel.
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Neben der eigenen Sprache Südossetiens ist die zweite Amtssprache Russisch. Währung ist der russische Rubel. Die Einwohner Südossetiens sind von der Visumregelung Russlands ausgenommen, die für Georgier gilt. 95 Prozent der Einwohner haben die russische Staatsbürgerschaft angenommen.
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(http://ru.wikipedia.org/wiki/...%D1%81%D0%B5%D1%82%D0%B8%D0%B8_(2008) , der russische Wiki-Artikel über den Krieg). Weiterhin hatte Georgien den Vorteil kürzerer Versorgungswege, das Überraschungsmoment und einen "Heimvorteil" auf seiner Seite. Bereits vor Ausbruch der Kriegshandlungen waren einige Teile Südossetiens von Georgien okkupiert, was einen Überfall gleichzeitig von mehreren Seiten ermöglichte. Dagegen hatte Russland im Voraus keine Truppen an der Grenze konzentriert (siehe auch Posting 27). Die Bewaffnung und Ausbildung der Georgier ist auch nicht zu verachten, Saakaschwili hat das Rüstungsetat von 30 Mio. $ bei Amtsantritt bis zu 1 Mrd $ (!) 2008 aufgebläht, Amerikaner und auch Israelis haben Jahre in die Ausbildung der Armee investiert. Die Russen dagegen haben noch vor 10 Jahren in Tschetschenien ein sehr schlechtes Bild abgegeben.
Vielleicht ist hier der Grund zu suchen, warum Saakaschwili sich überhaupt in dieses Abenteuer begeben hat. Er und seine US-Gönner haben sich reale Chancen auf einen Erfolg ausgemalt. Die Realität hat sie eines besseren belehrt. Die Ursachen für das Scheitern kann ich als Nicht-Experte nur schlecht beurteilen, selbst die US-Experten haben offenbar noch keinen Clue. Ich könnte hier drei Gründe vorbringen.
1. Ideologie. Söldner und Halsabschneider sind i.A. Feiglinge. Sie sind nur stark, wenn es gegen Schwache und Wehrlose geht. Ihre Motivation ist bestenfalls, Knete zu machen, die meisten wollten wohl nur ihren perversen Neigungen freien Lauf lassen. Gegen ossetische Frauen und Kinder waren sie die Helden, gegen eine professionelle Armee wollten sie aber nicht antreten. Als dies klar wurde, musste Saakaschwili auf seine Reservisten zurückgreifen. Diese waren aber nur Normalbürger, die ihr Brot mit friedlicher Arbeit verdienen. An Ossetien und Abchasien sind sie nicht genug interessiert, um dafür ihr Leben zu riskieren, und von einer eventuellen russischen Besetzung Georgiens haben sie auch wenig zu befürchten, im Gegensatz zur georgischen Führungsclique. Also zogen sie es vor, abzuhauen, die wohl einzige richtige Entscheidung. Die Russen und Osseten dagegen wussten genau, wofür sie hier kämpfen, und waren auch bereit, dies zu tun.
2. Vorbereitung. Ohne Zweifel haben alle grösseren Geheimdienste der Welt vom bevorstehenden Krieg gewusst. Beim Juli-Manöver der Georgier mit den Amerikanern hatten wohl beide Armeeführungen den bevorstehenden Krieg im Blick, ebenso wie die Russen bei ihrem Kaukasusmanöver. Aber während die georgische Führung eine schroffe russische Reaktion einfach nicht in ihren Plänen einkalkuliert hat, hatten die Russen einen detaillierten realitätsnahen Plan. So konzentrierten sie sich dann auch auf die Schlüsselpunkte der georgischen militärischen Infrastruktur und machten diese gezielt einsatzunfähig.
3. Kampfmoral. Es besteht ein grosser Unterschied in der Kampfmoral von, ich sage mal grob, Nord- und Südländern. Während Nordländer (dazu gehören auch die Fernost-Asiaten) fähig sind, auch in ausweglosen Situationen bis zum letzten Mann organisiert weiterzukämpfen, rennen die Südländer weg, sobald es wirklich brenzlig wird. Ein Paradebeispiel ist die erste deutsche Giftgasattacke an der Westfront 1915. Den Deutschen gegenüber sassen Algerier und Kanadier. Als die Algerier schnallten, dass in ihre Schützengräben Giftgas strömt, rannten sie weg, und retteten somit ihr Leben. Die Kanadier dagegen blieben da, viele von ihnen starben, aber sie schlugen den dem Chlorabblasen folgenden deutschen Infanterieangriff ab. Dieser Unterschied kommt auch beim Vergleich Russen/Georgier zum Tragen.
Die Amerikaner stehen aber dennoch nicht völlig auf der Verliererseite. Ich würde sogar sagen, sie befanden sich von Anfang an in einer win-win Situation. Es war eine Art perverser Lackmustest, sowohl der Stärke Russlands, als auch der Tauglichkeit/Nützlichkeit Georgiens in der Nato. Hätte die ethnische Säuberung und Einverleibung Südossetiens und dann später Abchasiens Erfolg gehabt, so wäre Russland geschwächt, der Westen könnte getrost den Druck auf Russland erhöhen, und ein starkes Grösser-Georgien, das sich bewiesen hat, wäre bereit für die Aufnahme in die Nato. Das nun eingetretene Ergebnis zeigt aber, dass Russland auch ohne Krieg stark und entschlossen genug gewesen wäre, eine Angliederung zu verhindern. Damit haben die Amerikaner also nichts verpasst. Georgien dagegen hat sich als Waschlappen-Kandidat erwiesen, solche wären der Nato nur ein Klotz am Bein, bestenfalls geeignet für eine weitere Radarstation. Die könnte aber auch ohne Nato-Mitgliedschaft gebaut werden. Die Aufwendungen für die Ausrüstung und Ausbildung der georgischen Armee sind auch nicht verloren. Ganz im Gegenteil, man muss sich nämlich vergegenwärtigen, dass die Dollars ja nicht von den USA Richtung Georgien flossen, sondern umgekehrt. Saakaschwili hat den georgischen Staatshaushalt in die Taschen der amerikanischen Rüstungsbosse umgeleitet, für Militärkrempel, der der Volkswirtschaft rein gar nichts nützt. Und die Staatsverschuldung ist in schwindelerregende Höhen geschossen. Die Rechnung bezahlen die einfachen Georgier, inklusive Zinsen und Zinseszinsen.
@NavigatorC Die Fotos vom Link aus #13 sind ja der Hammer. Die anderen Links waren auch informativ, danke.
unter denen, die sich über die vergabe von reisepässen und staatsbürgerschaften
beschweren wollten, waren auch etliche von den us-Special Forces ( sog. miltärberater );
http://www.tbrnews.org/Archives/a2866.htm
von denen eine dna analyse angeblich bei bedarf möglich ist.
http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Georgien&iditem=1933
navigatorc
"Gori in ruins"? You decide
http://www.vesti.ru/videos?cid=2&vid=144404
Insofern stellt sich für mich die Frage des Kalküls bzw. des Vorteils, den sich die Russen davon versprechen. Und wenn die Südosseten ohnehin kein Visum für Russland benötigen wie Du schreibst, kann ich Deiner Schlussfolgerung noch viel weniger folgen.
Gruß,
T.
Anders wäre es für mich unverständlich.
Wegen Uruguay, eigentlich ist es anders herum. Uruguayer bekommen einen deutschen Pass. Zusätzlich zum Uruguayischen. 2 Pässe - 2 Staatsbürgerschaften. In Uruguay leben viele Europäer (Schweizer, Italiener, Spanier..), ich war mal ne weile da drüben und könnt mich nicht dran erinnern, dass es in anderen europ. Ländern anders gehandhabt wird.
Nein, die meisten kommen ein paar Jahre nach D, um zu arbeiten. Die meisten sprechen noch nicht mal richtig spanisch. Also mit Deutsch kannst Du Dich da unten besser verständlich machen, als mit Englisch.
Uruguay ist von der Bevölkerung her überhaupt nicht mit anderen südamerikanischen Ländern zu vergleichen. Die meisten sind mitteleuropäisch; dunklere Typen sind eher geächtet (find ich zwar nicht gut, aber ist halt so) und bilden die untere der "sozialen Schichten".
Grüsse,
gq
Thomastradamus: "und der Link von gardenqueen ziemlich hilfreich. Aber vielleicht kann mir zunächst mal jemand erklären, wie Bewohner eines Landes die Staatsbürgerschaft eines anderen erhalten können..."
1. Nach SU-Durchbruch alle geborene in SU hatten Recht auf russische Staatsangehörigkeit. Am Anfang war es ganz leicht. Ich kennte Leute, die in Kasakstan gewöhnt, aber russische Staatsangehörigkeit haben beantragt und bekommen.
2. Abhasien und Süd-Osetien haben noch ~1920 1989-1999 scharf gekämpft.
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Russland fordert OSZE-Polizeieinsatz in Georgien
§
15:38 04/ 09/ 2008
WIEN, 04. September (RIA Novosti). Um Südossetien und Abchasien vor einem erneuten georgischen Angriff zu schützen, hat Russland die OSZE aufgefordert, eine Polizeimission an der Grenze zwischen Georgien und den beiden Republiken zu stationieren.
Ein entsprechender offizieller Vorschlag wurde am Donnerstag dem Ständigen Rat der OSZE unterbreitet. Der russische OSZE-Botschafter Anwar Asimow plädierte in einer Sitzung des Rates für eine aktivere Rolle der EU bei der Entmilitarisierung der Pufferzonen um Abchasien und Südossetien. Dies solle eine erneute Gewaltanwendung gegen die beiden Kaukasus-Republiken unmöglich machen und die Sicherheit in der Region erhöhen.
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Quelle: http://de.rian.ru/safety/20080904/116550958.html
Übrigens gibt es dieses Problem auch in den Balten-Staaten, dort sind sogar noch viel mehr Menschen betroffen. Anders als Russland haben die Balten-Staaten ihre Staatsbürgerschaft nämlich an ethnische Kriterien geknüpft. Somit sind viele einsässige ethnische nicht-Balten, die eigentlich die lokale Staatsbürgerschaft bevorzugt hätten, ganz leer ausgegangen. Ihnen wurden schliesslich "Nichtbürger"-Pässe ausgegeben. Die Nichtbürger sind natürlich vom Wahlrecht ausgeschlossen, das ist nur für die jeweilige Kern-Ethnie vorbehalten. Diesen Nichtbürgern hat Russland begonnen, auch Pässe auszugeben, was die baltischen Regierungen natürlich sehr beunruhigt.
Interviews mit verschiedenen Persönlichkeiten und Berichte über mediale Berichterstattung:
http://www.southossetiaconflict.org/
Zur Zensur des Putin-Interviews durch die ARD:
http://www.putin-ard.blogspot.com/
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview
http://www.tagesschau.de/ausland/roth100.html
http://blog.tagesschau.de/?p=1380
http://de.youtube.com/watch?v=j3Zxl8Lu3mY
Der Blog wird auch zensiert, mein Kommentar z.B. wurde nicht veröffentlicht. Ich werde ihn gleich an geeigneter Stelle hier bei ariva posten.
Hier noch ein Link zu einem älteren, sehr aufschlussreichen Putin-Interview, das überhaupt gar nicht erst veröffentlicht wurde:
http://www.initiative.cc/Artikel/2007_11_07_putins_rede.htm
Ein von georgischen Soldaten am 8.8. aufgenommenes Video, in dem von Panzern auf Wohnhäuser geschossen wird:
http://mreporter.ru/ReporterMessages!viewReport.do?reportid=13862
Auf YouTube findet sich auch eine Menge Material, ist aber stellenweise nichts für schwache Nerven.
Ein Kommentar zu den Fotos aus Gori: es kann jetzt mittlerweile als gesichert gelten, dass das die EINZIGEN Zerstörungen sind.
Die georgische Operation hatte übrigens den Kodenamen "Sauberes Feld", nicht unzutreffend.
US-Kommandoschiff erreicht heute Georgien
--§
13:57 05/09/2008
MOSKAU, 05. September (RIA Novosti). Das US-Kriegsschiff „Mount Whitney“ wird heute den georgischen Hafen in Poti anlaufen. Angeblich soll das Schiff nur humanitäre Hilfsgüter an Bord haben.
Unter Berufung auf eine Mitteilung der US-Botschaft in Tiflis teilt die Reuters mit: „Das dritte mit humanitären Hilfsgütern beladene US-Schiff soll um 17 Uhr (Moskauer Zeit) den Hafen von Poti erreichen“.
Laut Washington hat das Kriegsschiff 17 Tonnen humanitäre Hilfsgüter (unter anderem Decken, Saft, Milchpulver, Hygieneartikel) an Bord.
Die „Mount Whitney“ ist das Flagschiff des Kommandanten der Sechsten US-Flotte und dient eigentlich zur amphibischen Kriegsführung.
Am Dienstag erschien mit der „Pathfinder“ ein weiteres US-Kriegsschiff im Schwarzen Meer. Das Schiff kann zu Aufklärungszwecken eingesetzt werden.
Insgesamt befinden sich derzeit im Schwarzen Meer sechs Nato-Kriegschiffe, drei davon aus den USA und je eines aus Spanien, Deutschland und Polen.
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Quelle: US-Kommandoschiff erreicht heute Georgien
http://navysite.de/ships/lcc20.htm
USA helfen Georgien bei Wiederaufrüstung - "Nesawissimaja Gaseta"
§
15:52 05/09/2008
MOSKAU, 05. September (RIA Novosti). Der Blitzbesuch von US-Vizepräsident Richard Cheney in Georgien ging mit dem "Durchsickern“ von Informationen einher, wonach Washington sich nicht auf Hilfsgüter für die "junge Demokratie" beschränkt, schreibt die russische Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" am Freitag.
Laut Prognosen von Beobachtern ist in zwei bis drei Jahren eine zweite Runde eines Kriegs in Georgien möglich.
Eine Quelle im russischen Außenministerium betonte, dass Versuche einer Neuaufrüstung Georgiens ein Verstoß gegen den Friedensplan von Medwedew und Sarkozy sei. "Die Amerikaner behaupten, Georgien rein humanitäre Güter zu liefern. Doch kontrollieren kann man das nicht", erklärte die Quelle. "Wir haben keine direkten Angaben über die Lieferung von militärischen Frachten, aber es sind Kriegsschiffe. Auf jeden Fall werden beträchtliche Gelder bereitgestellt - angeblich für den Wiederaufbau Georgiens. Aber Georgien ist nicht zerstört, das ist bewiesen, dort gibt es nichts wiederaufbauen."
Nach Ansicht von Militärexperten bringen die US-Kampfschiffe nach Georgien nicht unbedingt Waffen, sondern möglicherweise bestimmte Systeme zur Kontrolle der Truppenverlegungen, Aufklärungs-, Nachrichtenmittel - kurz das, was das "Hirn der Armee" bildet. Außerdem brauche Präsident Michail Saakaschwili, der dringend seine Macht behaupten und die Bevölkerungsproteste eindämmen muss (besonders nachdem die Wahrheit über die Kriegsverluste bekannt wird), die neuesten Geräte für das Innenministerium und die Geheimdienste.
"Wenn die Mitteilungen über die Absicht des Pentagon, Georgiens militärisches Potential wiederherzustellen, der Wirklichkeit entsprechen, beweist das, dass die USA keineswegs eine 'dritte Seite' in diesem Konflikt sind, vielmehr sind sie in ihn unmittelbar verwickelt und haben mit den Händen der Georgier faktisch gegen uns Krieg geführt", erklärte Ruslan Puchow, Direktor des Zentrums für Analyse von Strategien und Technologien (Moskau). "Es war nicht so, dass Saakaschwili sich ihrer Kontrolle entzogen hätte, vielmehr provozierten sie ihn, um zu sehen, wie unsere Kriegsmaschinerie reagieren werde.
Was die Erklärungen der Nato über den Anschluss Georgiens an ihr Luftverteidigungssystem betrifft, so beweisen sie die absolute Sinnlosigkeit unserer Versuche, 'mit einem Luftballon den Globus zu überziehen', das heißt irgendwelche gegenseitig nützliche Formen der Zusammenarbeit mit der Nato zu finden. Die Nato ist ein Instrument der militärisch-politischen US-Dominanz in Europa und steht uns feindlich gegenüber."
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Russland ist fähig zur Selbstkritik:
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Nach Ansicht des Experten lässt eine solche Entwicklung annehmen, dass schon in zwei bis drei Jahren eine zweite Runde des Georgiens-Kriegs möglich sei. Deshalb müsse Russland aus den Ereignissen seine Lehren ziehen. "Der Konflikt hat gezeigt, dass unsere Armee die Fähigkeit verloren hat, die Luftverteidigungssysteme des Gegners auszuschalten, und dass unsere Luftwaffe sehr schwach ist", sagte Puchow.
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Da hat Russland recht:
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Doch die wichtigste Lehre ist nach Ansicht des Gesprächspartners folgendes: Die Reaktion des Westens, der nicht auf Russlands Argumente hören wolle, beweise, dass "die russische Armee bis nach Tiflis hätte vorrücken und dem Saakaschwili-Regime ein Ende setzen sollen".
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Quelle: http://de.rian.ru/world/20080905/116575225.html
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Nach Südossetien-Krieg: Über 500 Wohnhäuser vor Abriss
16:49 05/09/2008
ZCHINWALI, 05. September (RIA Novosti). Mehr als 500 während Georgiens Angriff beschädigte Wohnhäuser in Südossetien müssen abgerissen werden.
„In der Stadt gibt es mehr als 500 Häuser, die entweder verbrannt oder schwer beschädigt wurden. Sie können nicht mehr wiederaufgebaut werden. In Zchinwali ist nahezu jedes Haus betroffen“, gab Zchinwalis Bürgermeister Robert Gulijew am Freitag bekannt.
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Quelle: http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080905/116577093.html
Die englischsprachige Version ist ab sofort unter www.ossetia-war.com abrufbar.