Die Feigheit der Oper in Berlin vor dem Islam!
Seite 4 von 4 Neuester Beitrag: 14.12.06 09:54 | ||||
Eröffnet am: | 26.09.06 17:43 | von: Knappschaft. | Anzahl Beiträge: | 79 |
Neuester Beitrag: | 14.12.06 09:54 | von: lassmichrein | Leser gesamt: | 6.477 |
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Wer sonst soll denn wohl bewerten, was Kunst ist und was nicht? Ein Gremium vielleicht? Sowas wie die Reichsschrifttumskammer?
Lebende Personen hätten auch mehr Effect. Und vor allem diesen Neuenfels dazu - diesen Saubär!
Meine Oper wird wahrscheinlich nie gespielt, denn sie darf NIE verändert werden. Bildliche Kulissen, zeitechte Kostüme usw.
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Mozart tut mir leid. Schade um ihn! Was will er auch in Berlin?
Da g'langt scho Soizburg.
Deutsche Kultur wo bist du geblieben? - stöhnt - Kritiker.
Ende eines Kulturskandals
Szene aus der Oper „Idomeneo“ |
Das Mozart-Jahr geht zu Ende – und kurz vor Schluss dreht Berlin einmal richtig auf. Mit der Wiederaufnahme von Mozarts „Idomeneo“ an der Deutschen Oper am Montag soll der Kulturskandal des Jahres in Würde beendet werden.
Bekenntnis zur Kunstfreiheit
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und viele andere Prominente haben sich für die Vorführung angekündigt und wollen unter Polizeischutz ein Bekenntnis zur Kunstfreiheit ablegen. Sie werden fast drei Stunden auf den Höhepunkt warten müssen, auf jenen Moment also, wenn die Musik längst verklungen ist und König Idomeneo die abgeschlagenen Häupter von Buddha, Mohammed, Jesus und Poseidon auf vier Stühle legt.
Die Szene, die Regisseur Hans Neuenfels an seine Inszenierung vor drei Jahren hängte, hatte bei der Premiere die Gemüter kaum erregt. Doch als Opern-Intendantin Kirsten Harms im September die Produktion wegen des Schlussbildes und angeblicher islamistischer Bedrohungen über Nacht vom Spielplan nahm, sorgte sie weltweit für Schlagzeilen. Die Furcht vor einem Kulturkampf, wie ihn Nachbarland Dänemark beim Streit um die Mohammed-Karikaturen erlebt hatte, machte nun auch in Deutschland die Runde.
Dabei war Harms´ Warnung nicht viel mehr als ein Sturm im Wasserglas. Die Absetzung erwies sich als voreilig, ausgelöst durch Missverständnisse und unbegründete Furcht. Zwar hatte schon im Juli das Landeskriminalamt Berlin in einer „Gefährdungsanalyse“ vor einer Bedrohung für das Opernhaus gewarnt. Fundamentalisten drohten wegen Beleidigung des Propheten mit einem Racheakt gegen das Haus. Auch Innensenator Ehrhart Körting (SPD) riet der Intendantin zur Absetzung.
Kulturpolitisches Problemkind
Doch weder die Sicherheitsbehörden noch Körting konnten Beweise für ihre Warnungen vorweisen. Zweifel an den Lageberichten der Polizei wurden laut. Es regte sich der Protest gegen den vermeintlichen Kniefall vor Terror und Intoleranz in Politik und Kunst. Innenminister Schäuble lud die Mitglieder der damals tagenden Islam-Konferenz zur Aufführung ein. Erst nach einer langwierigen Debatte und massivem Druck nahm Harms die Inszenierung für diesen Montag und den 29. Dezember wieder auf den Spielplan. Für die Wiederaufnahme haben sich auch dutzende Journalisten aus aller Welt angekündigt.
Solche Schlagzeilen kommen der Intendantin höchst ungelegen. Das 2000-Plätze-Haus kämpft seit Jahren mit niedriger Auslastung und schlechten Kritiken. Harms, die vor zwei Jahren von Kiel an die Spree wechselte und vorzugsweise ganz in Weiß auftritt, hat bei der Auswahl der Regisseure und mit eigenen Inszenierungen bisher kein glückliches Händchen bewiesen.
Mit der eigenmächtigen „Idomeneo“-Absetzung verschärfte sich die Stimmung gegen Harms. Sie ist gute Munition für jene, die Berlin mit drei Opernhäusern überfordert sehen. Mittlerweile gilt die einst international hochgerühmte Deutsche Oper als kulturpolitisches Problemkind – mit oder ohne „Idomeneo“, dem von Göttern und Propheten enttäuschten König von Kreta. (cw/dpa)