Deutschland entdeckt den Reiz der Kernkraft


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Neuester Beitrag: 25.10.08 09:43
Eröffnet am:06.07.08 14:20von: kiiwiiAnzahl Beiträge:151
Neuester Beitrag:25.10.08 09:43von: kiiwiiLeser gesamt:9.268
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6255 Postings, 6205 Tage aktienbärnicht ganz freiwillig?

 
  
    #101
2
09.07.08 02:29
Das angenehme Leben lockte.
Nur in der UdSSR war es für entsprechende deutsche Forscher
nicht so angenehm.
Wenn sie dort frei kamen, fuhren sie schleunigst in die USA,
um sich anzudienen.  

17333 Postings, 7099 Tage harcoonja, aber nicht ganz eben

 
  
    #102
09.07.08 02:35
sonst hätten sie es in Deutschland vollbracht. UDSSR war dann die Arschkarte.  

3119 Postings, 5890 Tage gardenqueenTja, wenn die rad. Strahlung...

 
  
    #103
7
09.07.08 07:16
den Autolack angreifen würde, dann wäre ganz schnell Ruhe hier in D. Aus die Maus mit der Kernkraft.

Das würde die potenziellen Gefahren der Kernkraft wieder ins Bewusstsein katapultieren.


Guten Morgen und liebe Grüsse,
gq

1399 Postings, 7670 Tage AtomiPanne in Atomkraftwerk

 
  
    #104
4
09.07.08 07:30
Frankreich:

Aus dem Atomkraftwerk Tricastin in Südfrankreich sind gestern 30.000 Litter radioaktive Uranlösung ausgetreten. Ein Teil davon gelangte in zwei Flüsse, es waren die Lauzon und Gaffiere. "Die Gefahr für die Bevölkerung sei aber gering!"

Welch ein Hohn!!!

Die Bewässerung von Feldern wurde untersagt, sowie das verwenden des Wassers, Fischen und Wassersport!

In der Gaffiere wurde laut der Atomaufsichtsbehörde zufolge eine Urankonzentration 1000 Mal höher als der Normalwert gemessen.

--------------------------------------------------


Solage es so viele Deppen auf dieser Welt gibt wird dies immer wieder passieren und
der Supergau wird auch kommen!!!
Danach Reden wir weiter - wenn noch möglich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiSchwan lehnt Atomausstieg im Grundgesetz ab

 
  
    #105
1
09.07.08 07:34
Schwan lehnt Atomausstieg im Grundgesetz ab


Die SPD zerstritten im Kernkraft-Wahlkampf: Umweltminister Gabriel hält der CDU vor, Lobbyarbeit für die Kassen der Atomkonzerne zu machen. Die SPD-Präsidentenkandidatin Gesine Schwan sprach sich dagegen für längere Laufzeiten von Kraftwerken aus.

Frankfurt am Main - Von einer Verankerung des Atom-Ausstieg im Grundgesetz hält Gesine Schwan nichts. "Aus meiner Sicht gehören solche Einzelfragen nicht in die Verfassung", sagte Schwan der "Passauer Neuen Presse". Nicht einmal die Wirtschaftsordnung sei im Grundgesetz verankert. Die SPD-Kandidatin für das Bundespräsidentenamt plädierte aber für längere Laufzeiten bestehender Atomkraftwerke.

Längere Laufzeiten würden "den Druck von uns nehmen, über Alternativen zur Kernkraft nachzudenken", wird Schwan zitiert, die sich aber zugleich indirekt für ein Festhalten am Ausstieg aussprach: Der Atomausstieg sei "als Weichenstellung" beschlossen worden, um den Umstieg auf erneuerbare Energien voranzutreiben. "Hier müsste der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin darauf hinweisen, dass der Atom-Ausstieg eine politische Grundsatzentscheidung war", sagte Schwan.

Im SPIEGEL hatte SPD-Vordenker Erhard Eppler für den Atomstreit einen Kompromissvorschlag gemacht: "Wenn die SPD bereit ist, einige Meiler länger laufen zu lassen, dann schreiben wir gemeinsam in die Verfassung, Atomkraftwerke werden nicht mehr gebaut."

Auch Staatsrechtler lehnen diesen Vorstoß ab: "Man sollte die Verfassung nicht für die Tagespolitik instrumentalisieren", sagte der Berliner Staatsrechtler Ulrich Battis der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Die Atompolitik sei eine rein politische Frage. Ähnlich argumentiert der Bonner Staatsrechtler Josef Isensee in der Zeitung. "Eine Festschreibung im Grundgesetz würde ich für eine ungeheure Torheit halten", sagte er. Die Energiepolitik müsse beweglich bleiben, um den wechselnden Bedürfnissen und Möglichkeiten Rechnung zu tragen.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel warf der CDU Lobbyarbeit für die Atomkonzerne vor. Die Union wolle "grundsätzlich das Ende der Atomenergie verhindern und auch die Option auf neue Atomkraftwerke offen halten", sagte der SPD-Minister der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse". Gabriel erklärte, mehr Atomstrom bedeute mehr Atommüll, "und für den gibt es weltweit noch keine Lösung".

Eine mögliche Isolierung Deutschlands nach dem Streit über die Atomenergie beim G-8-Gipfel in Japan befürchtet Gabriel nicht. Unter den G-8-Staaten sei unumstritten, dass jedes Land seine Energiepolitik selbst bestimme. Gabriel verwies zudem darauf, dass Atomkraft derzeit weniger als drei Prozent am Endenergieverbrauch ausmache. Im restlichen Bereich von 97 Prozent spiele der Ausbau der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien die wichtigste Rolle. "Das sind genau die Felder, auf denen wir weltweit Vorreiter sind", sagte der Minister.

als/AP


URL:

   * http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,564715,00.html

2820 Postings, 9021 Tage NoTaxDie Energiekrise ist kein Argument für ein ...

 
  
    #106
3
09.07.08 07:40
..nukleares Comeback

Es ist immer wieder erstaunlich, wie wandlungsfähig Politiker sind. In den 70er Jahren kämpften die Grünen und große Teile der SPD für eine ökologische Wende, gegen den erbitterten Widerstand der Union. Heute beschuldigen ausgerechnet die Vorsitzenden der christlich- konservativen Parteien ihre ökologisch gesinnten Gegner, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun, jedenfalls nicht das Richtige.

Richtig wäre, davon sind Angela Merkel und Erwin Huber überzeugt, den von Rot-Grün beschlossenen und im Koalitionsvertrag verankerten Atomausstieg rückgängig zu machen. Damit das nicht wie Vertragsbruch aussieht, werden regelmäßig „unerwartete Entwicklungen“ ausgemacht, die den Beschluss von damals in neuem Licht erscheinen lassen – Verträge können ja auch im normalen Leben gekündigt werden, wenn die Geschäftsgrundlage wegfällt.

Der alarmierende Bericht des Klimarates der Vereinten Nationen (IPCC) 2007 war für industriefreundliche Politiker so ein unerwartetes Ereignis. Jedenfalls forderten sie daraufhin vehement eine Rückkehr zur Kernenergie, der Umwelt zuliebe. Ein halbes Jahr später warnte die Internationale Energieagentur (IEA) vor Abhängigkeit von russischem Erdgas – sofort forderten konservative Politiker und Strommanager längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke (Akw). Jetzt sind auch noch die Öl- und Gaspreise explodiert: Der Schrei nach einem Ausstieg aus dem Atomausstieg wird ohrenbetäubend, die SPD ist kurz vor dem Einknicken – schließlich stehen Wahlen vor der Tür und in Umfragen ist mittlerweile fast die Hälfte der Bevölkerung für längere Laufzeiten.

Trotz berechtigter Angst vor schwindendem Wohlstand, politischer Destabilisierung und Treibhauseffekt darf jedoch nicht einfach verdrängt werden, weswegen der Atomausstieg seinerzeit beschlossen wurde: Die Kernenergie birgt das konkrete Risiko, Hunderttausende Menschen zu töten und erhebliche Teile der Erdoberfläche unbewohnbar zu machen.

Die Gefahr ist nicht geringer, sondern sogar noch höher als vor zehn Jahren. Zwar ist die neueste Reaktorgeneration deutlich besser gegen Kernschmelze und austretende Radioaktivität geschützt. Doch die gestiegene Gefährdung durch Terroranschläge macht den technischen Sicherheitsfortschritt mehr als zunichte. Zudem sind neue Kernkraftwerke astronomisch teuer und die Hersteller auf Jahrzehnte ausgebucht. Deshalb bewirkt die zunehmende Akzeptanz der Nukleartechnik vor allem, dass veraltete Akw länger laufen dürfen, insbesondere in Ländern mit schlechten Sicherheitsstandards und mangelndem Schutz vor Anschlägen.

Schließlich ist das Kardinalproblem der Kernenergie weltweit nach wie vor ungelöst: Rund 300 000 Tonnen hoch radioaktiver Abfall, darunter 2000 Tonnen des giftigen Bombenstoffes Plutonium, strahlen mangels Endlager in überirdischen, improvisierten Hallen vor sich hin. Dass in dieser Situation zu den rund 450 existierenden Akw demnächst rund 100 neue hinzukommen sollen, die meisten in Entwicklungs- und Schwellenländern, grenzt an kollektivem Wahnsinn.

Übrigens wurden die angeblich „neuen“ Argumente für die Kernenergie – Verknappung fossiler Energieträger, Klimawandel und Abhängigkeit vom Öl- und Gasimport – bereits vor zwanzig Jahren diskutiert. Deshalb war der Atomausstieg mit dem Vorsatz verbunden, nachhaltige Energien schnell weiterzuentwickeln. Doch die Windradhersteller sahnten lieber Subventionen für nutzlose Generatoren an Land ab, statt in die teure Offshoretechnik zu investieren. Biosprit wird – ernährungsökonomisch unsinnig – aus Getreide, Zuckerrohr und Pflanzenölen gewonnen, statt Verfahren für die Verwertung von Zelluloseabfällen zu entwickeln. Die Solarenergie kommt noch schleppender voran, von den Irrwegen bei der Wasserkraft – etwa in China – ganz zu schweigen.

Bei der Energieversorgung geht es der Menschheit deshalb wie beim Klimaschutz: Weil sie jahrzehntelang bequem weitermachte wie bisher, ist die Krise jetzt nicht mehr abzuwenden – das Gebot der Stunde heißt „Anpassung“. Also müssen, mangels Alternativen, die Restlaufzeiten der Kernkraftwerke notgedrungen verlängert werden. Das löst das Energieproblem aber genauso wenig wie ein höherer Deich das Erdklima rettet. Und es birgt die Gefahr, dass sich alle wieder für ein paar Jahrzehnte zurücklehnen – weil es bequem ist und der Strom ja sowieso aus der Steckdose kommt.

Der Autor ist Institutsdirektor und Professor für Medizinische Mikrobiologie in Halle. Foto: J. Peyer

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 09.07.2008)
www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/;art141,2568355  

1399 Postings, 7670 Tage AtomiGegen menschliche Dummheit

 
  
    #107
3
09.07.08 08:02
ist auch im 2100 Jahrhundert noch kein Kraut gewachsen!

25551 Postings, 8490 Tage Depothalbierer2 dinge sind unendlich: das universum und die

 
  
    #108
1
09.07.08 09:24
menschliche dummheit.

beim universum bin ich mir noch nicht
ganz sicher.

A.E.

ich sage: gut so!

 

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiChina und Indien lehnen Klimakompromiss ab

 
  
    #109
2
09.07.08 10:05
China und Indien lehnen Klimakompromiss ab

Die großen Schwellenländer verweigern den Industrienationen die Gefolgschaft im Kampf gegen den Klimawandel. Beim Treffen mit der G-8-Gruppe machten China und Indien deutlich, dass sie vorerst keine Maßnahmen zur Drosselung der CO2-Emissionen ergreifen wollen.




............mehr hier  http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,564721,00.html

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiAufbruch ins neue Atomzeitalter

 
  
    #110
2
09.07.08 15:16
Aufbruch ins neue Atomzeitalter

Von Michael Sauga

Deutschland diskutiert noch über den Ausstieg aus dem Atomausstieg - der Rest der Welt setzt schon jetzt hemmungslos auf die Nukleartechnik. Für die einen sind die Reaktoren bloß das kleinere Übel, für andere die Öko-Revolution: SPIEGEL ONLINE über ein strahlendes Comeback von der Schweiz bis China.

Berlin - Sie galt als riskant, gefährlich und unwirtschaftlich. Keine zehn Jahre ist es her, dass die Atomenergie weltweit als Auslaufmodell gehandelt wurde.

AKW Sellafield: Vom Auslaufmodell zum neuen Trend?

Nach der verheerenden Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mochte kaum noch ein Land auf die Nukleartechnik setzen, und nicht einmal die Energiekonzerne selbst gaben dem Atomstrom eine Zukunft. Jahrelang wurden in Nordamerika und Westeuropa keine neuen Meiler mehr ans Netz gebracht.

Heute erlebt die unheimliche Technologie, die noch immer so unpopulär ist wie kaum eine andere, ein unerwartetes Comeback. Weltweit werden derzeit 36 neue Reaktoren gebaut, weitere 81 sind im Entwurfsstadium. Und was hierzulande besondere Aufmerksamkeit erregt: Neue Atomanlagen werden nicht nur in den Schwellenländern Asiens und Osteuropas geplant, sondern auch wieder in den USA oder Großbritannien.

Es sind gleich zwei fundamentale Entwicklungen, die das Comeback der Kernenergie befördern. Der internationale Kampf gegen den Klimawandel begünstigt jene Stromerzeugungstechnologien, bei denen vergleichsweise wenig Kohlendioxid freigesetzt wird. Atomreaktoren gehören dazu, geben sie doch nur einen Bruchteil jener CO2-Mengen an die Umgebung ab, die beispielsweise beim Betrieb eines Kohlekraftwerks anfallen.

Was die Kernenergie zusätzlich befördert, sind die steigenden Ölpreise. Bis vor kurzem galt es als besonders wirtschaftlich, Strom in kleinen und flexiblen Gaskraftwerken zu erzeugen. Gas war vergleichsweise billig, und der Bau einer entsprechenden Anlage kostete deutlich weniger als die Errichtung eines Kernkraftwerkes.

Seit Monaten aber schnellen mit den Ölpreisen auch die Gasnotierungen in die Höhe, und den westlichen Nationen wird immer bewusster, dass die weltweiten Gasreserven vor allem in Ländern liegen, die politisch nicht unbedingt zu den stabilsten der Erde zählen, wie Libyen oder Russland. Wer auf Kernkraft verzichtet, fürchten inzwischen viele westliche Politiker, liefert sich möglicherweise allzu sehr der Willkür von Diktatoren oder Autokraten aus.

Angesichts der veränderten Lage auf den Energiemärkten erscheint vielen die Kernenergie nun wieder als das kleinere Übel.



URL:

   * http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,564664,00.html

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiBtw.: Wer der Meinung ist, nur die AKWs seien eine

 
  
    #111
3
09.07.08 15:22
Gefahr für die Umwelt, der möge sich mal die Umstände und Begleiterscheinungen der Ölförderung in Sibirien, Alaska oder Afrika anschauen oder die Umstände und Folgen des Baus von 30 Off-shore-Windparks im Wattenmeer oder Umstände der Kohleförderung in Süd-Afrika oder China und auch die dortigen brennenden Kohlegruben...
Und wer Lust hat, das alles näher kennenzulernen, möge bitte in einem ersten Step nach Peking zur Olympiade reisen, sollte aber dann bitte die Gasmaske und ein Dutzend Ersatzfilter nicht vergessen...

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiigucksdu

 
  
    #112
1
09.07.08 15:27
Der Platz des Himmlischen Friedens in Peking am 20.11.2006 im leichtgelben Smog. (
Foto: Epoch Times)




http://www.epochtimes.de/pics/2006/11/26/xxl/...o_611201916321002.jpg

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiioder da

 
  
    #113
2
09.07.08 15:29

51345 Postings, 8820 Tage eckiUnd die Autos in China sollten alle mit

 
  
    #114
09.07.08 16:16
Atomstrom fahren und die Prozesswärme der vielen tausend dezentralen Fabriken soll auch mit "Atomwärme" gedeckt werden?

Oder wo siehst du da den Zusammenhang zum Smog?  

5781 Postings, 6368 Tage Moutonkiiwii

 
  
    #115
1
09.07.08 16:16
vielleicht hab ichs ja übersehen, aber du hast immer noch keine Antwort darauf geliefert, wo der ganze Atommüll hin soll.  

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiivielleicht hab ich die Frage ja übersehen,aber das

 
  
    #116
1
09.07.08 16:31
ist nur ein künstlich hochgespieltes Problem, denn es gibt genügend nicht mehr genutzte, aber nach entsprechenden Vorbereitungen geeignete Bergwerke und andere Löcher auf der Welt, die als Endlager dienen können.

Immer dran denken: Bei CO2 ist die Erdatmosphäre das Endlager (siehe dann etwa die Peking-Bilder)--und den Scheiß atmen 6,2 Milliarden Menschen täglich ein...

51345 Postings, 8820 Tage eckiKiiwii, dein Auto fährt Co2 frei mit Kernkraft?

 
  
    #117
09.07.08 16:37
Oder welches Endlager bedienst du so?  

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiKernenergie auf Wiedervorlage

 
  
    #118
1
09.07.08 16:41
Kernenergie auf Wiedervorlage

Von Andreas Mihm
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09. Juli 2008 Manchmal sind es wenige Worte, die große Veränderungen anstoßen. Die Erklärung des Weltwirtschaftsgipfels in Toyako gehört vielleicht dazu. Statt „ernsthaft (zu) erwägen“ - wie im Vorjahr -, haben die Staats- und Regierungschefs der großen Acht nun eine „gemeinsame Vision“, den Kohlendioxidausstoß bis zur Jahrhunderthälfte halbieren „zu wollen“. Die sprachliche Veränderung steht für die größere Selbstverpflichtung der Industrieländer. Sie soll ein Anreiz sein für Schwellenländer wie Indien und China, sich ihrerseits auf anspruchsvollere Klimaziele einzulassen. Diese haben allerdings inzwischen deutlich gemacht, dass sie ein Klimaziel nicht mittragen wollen (siehe dazu auch: Schwellenländer wollen Klimaziel nicht mittragen).

Große Veränderungen könnte dieser Tage auch ein schmaler Satz auslösen, den der langjährige SPD-Vordenker Erhard Eppler dem „Spiegel“ gesagt hat: Im Gegenzug für ein grundgesetzlich verankertes Neubauverbot von Kernkraftwerken könnte die SPD der Union anbieten, „einige Meiler ein paar Jahre länger laufen zu lassen“. Eppler stellt damit den von Rot-Grün 2002 verankerten schrittweisen Atomausstieg in Frage. Er bietet längere Laufzeiten für eine Härtung des bestehenden Neubauverbots.

Energiepolitische Turbulenzen ausgelöst

Eppler kann das, er trägt weder in Partei noch in Regierung Verantwortung. Aber gerade weil er über Jahre so entschieden gegen Atomenergie gefochten hat, hat der Vorschlag des einstigen Chefs der SPD-Grundwertekommission so großes Gewicht. In der SPD hat er damit ein paar energiepolitische Turbulenzen ausgelöst. Das abgeschlossen geglaubte Kapitel Kernenergie liegt jetzt auf Wiedervorlage.
Zum Thema

   * Schwellenländer wollen Klimaziel nicht mittragen
   * Verlängerte Laufzeit für die große Koalition?
   * Kanzlerin auf dem G-8-Gipfel isoliert
   * Debatte über Atomkraft: „Naiv und klimafeindlich“
   * Deutschland stößt mit dem Atomausstieg in der Welt auf Befremden

Eppler ist nicht alleine. Ganz vorne auf der Liste der Konvertiten steht Greenpeace-Gründer Patrick Moore. Seit Jahren plädiert er dafür, Kernenergie als „Brücke“ zu neuen Formen „sauberer“ Energie zu nutzen. Moore ist kein Freund der Atomtechnik geworden. Aber er wägt ihre Risiken gegen die des Klimawandels ab und zieht seine Schlüsse daraus. Stromerzeugung aus Kernspaltung setzt eben kein Kohlendioxid frei.

Vermeidungsstrategien sind riskant

Darauf berufen sich auch die Staats- und Regierungschefs auf dem Weltwirtschaftsgipfel. Immer mehr Länder interessierten sich für Kernenergie. Denn sie betrachteten Kernenergie „als entscheidendes Instrument zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und damit auch zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen“. Das gilt umso mehr, als andere Strategien zur Vermeidung von Kohlendioxid, wie der Ausbau von Biotreibstoff, sich als riskant und unhaltbar erweisen.

Seit auch die italienische Regierung angekündigt hat, künftig auf Atomkraft zu setzen, steht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Runde alleine da. Alle anderen G-8-Staaten betreiben Kernkraftwerke und wollen neue bauen, das gilt selbst für die an den Tisch der Mächtigen gebetenen Schwellenländer. Zwar stimmt der Einwurf, dass „160 von 190 Ländern“ keine Atomenergie nutzen. Aber soll ein Industriestaat wie Deutschland seine Energiepolitik am Beispiel der Mongolei, von Burkina Faso oder Nicaragua ausrichten? Auch der Hinweis, Kernenergie sei nicht die eine Lösung des weltweiten Klimaproblems, führt gezielt in die Irre. Denn die Lösung kann nur in Vielfalt bestehen. Dazu gehören mehr Energieeffizienz, bezahlbare Ressourcen und eine breite Erzeugungsstruktur. In der hat auch die Kernenergie ihren Platz, solange sie nicht von preisgünstigeren, umweltfreundlicheren und sichereren Erzeugungsarten verdrängt wird. Danach sieht es nicht aus. Die Stromnachfrage wird sich in den nächsten Jahrzehnten verdoppeln. Wind und Sonne allein werden die Nachfrage kaum ausgleichen. Der Preisanstieg für Öl, Gas und Kohle macht den Neubau teurer Atomkraftwerke wirtschaftlich rentabel. Es spricht deshalb - bei allen Risiken der Technik, der ungeklärten Endlagerung und Weiterverbreitung - auch für wahrgenommene Verantwortung von Regierungen, wenn sie neben erneuerbaren Energien auf den Ausbau oder die Laufzeitverlängerung bestehender Kraftwerke setzen

Ein hoher Preis

In Deutschland, in dem die Atomfrage die Gesellschaft spaltet und bis heute die Identität von Parteien bestimmt wie in keinem anderen Land, wird der Preis dafür hoch sein. Fraglos wäre es aus ökonomischer Sicht das Beste, wenn die Konzerne ihre abgeschriebenen 17 Meiler möglichst lange betreiben dürften. In einem Wettbewerbsmarkt würden sie Preisvorteile weitergeben (müssen), und sei es nur, dass die Preise nicht mehr so stark stiegen. Eine deutsche Lösung aber würde zweifellos komplexer ausfallen: Die Konzerne müssten ihre „Zusatzerlöse“ sozialisieren, Milliarden für Forschung oder den Ausbau erneuerbarer Energien ausgeben.

Dazu sind sie bereit. Sie müssen auch weiter beweisen, dass sie die Technik beherrschen und mit den Risiken verantwortungsvoll umgehen. Ohne das Abschalten einiger in die Jahre gekommener Kernkraftwerke wird eine Lösung dennoch politisch kaum zu erreichen sein. Diesen Tribut werden Eon, RWE, EnBW und Vattenfall bei einer möglichen Laufzeitverlängerung nach der Bundestagswahl 2009 auch noch leisten. Ziel muss eine sichere, preisgünstige und umweltfreundliche Energieversorgung bleiben. Auf dem Weg dahin kann die Entideologisierung der Kernkraftdebatte nur hilfreich sein.


Text: F.A.Z.


 

6255 Postings, 6205 Tage aktienbärMal ehrlich, kiiwii

 
  
    #120
09.07.08 16:51
Kernenergie ist Sch..., da viel, viel zu gefährlich.
Da wir diese Energiegewinnung nicht in der Welt verhindern werden können,
müssten die klugen Deutschen - wie früher -
in die Reaktorsicherheit und die sichere Endlagerung investieren.
Sonst ist der Super-Gau irgendwann einmal wahrscheinlich.

Auch die Wahrscheinlichkeit für einen Lottogewinn ist
äusserst minimal,
aber trotzdem gewinnt jede Woche jemand im Lotto.  

4566 Postings, 6273 Tage Jon GameIrgendwie

 
  
    #121
09.07.08 16:54

werde ich den Verdacht nicht los, dass kiiwii einer von der Atomlobby ist....

Hier ein Bild der Vertreter der Atomlobby im Schweizer Parlament(übrigens mit erwähnung jedes einzelnen Lobisten inkl Firma)

http://www.blick.ch/news/energie/artikel57014

Und ich dachte Bauern seine die mächtigste Lobby im CH-Parlamnent.... jaja so täuscht man sich...

es Dürfte in Deutschland NICHT besser aussehen!!!

Angehängte Grafik:
atomlobby.gif (verkleinert auf 85%) vergrößern
atomlobby.gif

4566 Postings, 6273 Tage Jon Gamewelcher davon ist kiiwii??

 
  
    #122
09.07.08 16:55
Angehängte Grafik:
atomlobby.jpg
atomlobby.jpg

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiKernenergie ist ökologische Energie

 
  
    #123
1
09.07.08 17:02
Daß Kraftwerke auch sicher betrieben werden können, weiß man. Und in die Luft geflogen ist bisher nachweislich nur Tschernobyl - und das wegen amateurhaften Bedienungsfehlern - dem bewussten Abschalten aller Sicherheitsvorrichtungen.

Und die paar tausend Tonnen Atommüll sollten in jedem kleineren Bergwerk Platz haben; schließlich hat man aus den Bergwerken ja irgendwann einmal Millionen Tonnen an Material rausgeholt...  

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiTheoretischer Platzbedarf für Solarkollektoren, um

 
  
    #124
1
11.07.08 10:45
in Solarthermischen Kraftwerken den Strombedarf der Welt, Europas (EU-25) oder Deutschlands zu erzeugen:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ed/Fullneed.jpg



Und was ist des Nachts ??
Und was ist bei Sandsturm ?? Alle Module putt oder verschüttet ??



Alles schöne Theorie, aber untauglich.

129861 Postings, 7575 Tage kiiwiiViel zu entsorgen, nichts zu verbergen

 
  
    #125
1
11.07.08 10:54
Viel zu entsorgen, nichts zu verbergen


Von Robert von Lucius, Schacht Konrad


11. Juli 2008 Ist das Kunst am Bau? Vor dem Eingang zum Schacht Konrad stapeln sich einige gelbe Tonnen mit dem atomaren Warnzeichen drauf. Wolfram König winkt ab, so viel Selbstironie dürfe man von seiner Behörde nicht erwarten. König ist Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter, das die Errichtung des Atommüllendlagers im Schacht beantragt hat und nun dessen Realisierung betreibt. Seit Jahresbeginn laufen erste Ausbauarbeiten, und seit Mitte Juli werden alte Einbauten am Förderschacht abgebaut.

Ende 2013 sollen die ersten Fässer mit schwachradioaktiven Abfällen in der ehemaligen Eisenerzzeche eingelagert werden. Bisher hatten die Betreiber gewartet, bis alle Gerichtsverhandlungen beendet sind. Konrad ist nun „gerichtsfest“, nachdem die letzten Klagen dagegen auf dem ordentlichen Instanzenweg abgewiesen sind. Mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wurde der Planfeststellungsbeschluss im April vorigen Jahres rechtskräftig und Konrad zum ersten nach Atomrecht genehmigten Endlager in Deutschland.

Traube-Neffe klagt in Karlsruhe

Fast gerichtsfest: Der Bauer Walter Traube, der auf seiner Feldseite am Eingang des Schachtgeländes die Tonnen aufstellte, klagt noch vor dem Bundesverfassungsgericht, und notfalls will er vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. Seine Erfolgsaussichten werden aber als gering eingeschätzt, nachdem das Bundesverfassungsgericht bereits die Beschwerde der Stadt Salzgitter abgewiesen hat.

Traube ist ein Neffe des Energiewissenschaftlers Klaus Traube, der in den Siebzigern vom Geschäftsführer einer Atomindustriegesellschaft zum vom Verfassungsschutz überwachten Atomkritiker wurde. Die Ironie will es, dass das alte Schachtgelände mit seinem Klagegegner nach niedersächsischem Wegerecht in einer „Feldmarkinteressenschaft“ verbunden ist.

Sein Gehöft und seine Felder mit Steckrüben, Weizen und Erdbeeren liegen gut 500 Meter entfernt vom Förderturm. Mit dem quirligen Landwirt aus Salzgitter-Bleckenstedt, der Galionsfigur der Schacht-Konrad-Gegner, sucht das Bundesamt ansonsten nicht einen engen Schulterschluss, wohl aber mit anderen Gegnern des nun beginnenden Ausbaus zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. So kommen in einem neuen Werbefilm Kritiker zu Wort, und das Tonnenkunstwerk wird mehrfach eingeblendet.


Atomendlager Asse II: Die Einlagerung von radioaktiven Abfällen in rund 800 Metern Tiefe soll im stillgelegten Eisenerz-Bergwerk im Jahr 2013 beginnen

König will Kritiker einbinden. Als Motto schätzt er: „Wir haben etwas zu entsorgen, aber nichts zu verbergen.“ So ließ er in Salzgitter just ein Informationszentrum eröffnen. Jährlich fahren 240 Besuchergruppen, ausgerüstet mit Schutzanzügen, Lampen, Atemschutzmasken und Sauerstoffrettungsgeräten, in das tausend Meter tiefe Bergwerk ein.

Schlamperei in Asse

Königs Werbespruch ist noch wichtiger geworden, seit bekannt wurde, dass im benachbarten Salzbergwerk Asse vorschriftswidrig mit radioaktiv verseuchter Lauge umgegangen wurde. Deren Betreiber, das ebenfalls bundeseigene Helmholtz-Zentrum in München, hielt Informationen zurück und duldete, ebenso wie das regionale Bergamt, über viele Jahre hinweg Schlamperei.

Protestschild am Schacht Konrad

Beim Landesbergamt hat das inzwischen auch zu personellen Konsequenzen geführt. In Hannover sind sich alle Landtagsparteien und die Regierung einig, dass in Asse viel schiefgelaufen ist. Doch auch die oppositionelle SPD mag sich an der Skandalisierung dieses Falles nicht so recht beteiligen, da die Aufsichtsmängel in Zeiten begannen, als Sozialdemokraten noch mit den Ministerpräsidenten Schröder und Gabriel in Hannover regierten.

Bei allem Werben für Schacht Konrad verhehlt König nicht, dass er als ehemaliger Grünen-Politiker zur Kernkraft eine durchaus kritische Haltung einnimmt. So lässt er sich nicht ein auf Argumente, dass es in Deutschland bisher „nur“ zwei Tote gab, die unmittelbar Atomkraftwerken zuzuordnen sind - bei einem Unglück im Kernkraftwerk Gundremmingen wurden 1975 zwei Betriebsschlosser mit austretendem Wasserdampf verbrüht -, und dass auch diese beiden nicht der radioaktiven Strahlung, sondern einem konventionellen Kraftwerksunfall zum Opfer gefallen sind.
Schichtwechsel im Schacht Konrad

Schichtwechsel im Schacht Konrad

König hält dagegen, dass „Hunderte“ Krebspatienten an den Folgen des Abbaus in Uranerzbergwerken in der ehemaligen DDR gestorben seien. Gesetzliche Genehmigungen im Umgang mit radioaktiven Stoffen müssten von allen Betreibern eingehalten werden, und wer das wie in Asse nicht tue, verstoße gegen das Gesetz.

Unterschiede zwischen Asse und Konrad

Zwischen Asse und Konrad sieht König grundlegende Unterschiede. Konrad ist ein Erzbergwerk mit festem Gestein - eine 400 Meter dicke Ton- und Mergelsteinschicht verhindert jedes Eindringen von Wasser -, Asse sei „ein löchriges Salzbergwerk“ mit fließenden Strukturen. Asse ist feucht mit einem Wasserzutritt von 12,5 Kubikmeter täglich, Konrad „knochentrocken“. Für Konrad wurde die Langzeitsicherheit vorher nachgewiesen, in Asse soll das erst im Nachhinein geschehen.

In Asse wurde Atommüll in den Jahren 1967 bis 1978 „vorläufig“ eingelagert, als Kenntnisse über Endlagerung und Wirkungen ebenso wie die öffentliche Aufmerksamkeit gering waren und die Sorgfalt noch geringer. In Konrad beginnt die Einlagerung über 30 Jahre hinweg erst 2013. Asse soll - geklärt ist das noch nicht - mit einem Schutzfluid geflutet werden. In Konrad werden Einlagerungskammern mit Dickstoff versiegelt und hermetisch mit mehreren Schichten abgeriegelt. In Asse wurde der Abfall in vorhandene Hohlräume eingelagert, in Konrad in neue, dafür zeitnah zur Lagerung ausgebohrte. Und in Asse, angeblich einem „Forschungsbergwerk“, wurde eingelagert nach Bergrecht, in Konrad nach dem viel strengeren Atomrecht.

Gabriel: Keine Gefährdung

Auch Bundesumweltminister Gabriel (SPD) wirbt für Konrad. Als Landtagsabgeordneter hatte er sich noch gegen das Endlagerprojekt in seinem Wahlkreis gewandt. Nun sagt er: Hier gebe es keine Gefährdung und es herrsche Planungssicherheit - so müsse jetzt gebaut werden. Selbst grüne Landespolitiker in Niedersachsen, dem Sitzland aller derzeit geplanten Endlagerstandorte, gestehen hinter vorgehaltener Hand, alles scheine sicher. Laut aber wollen sie das nicht sagen.

Sollte der Bund weiter zögern, sagt Gabriel, drohten Schadensersatzforderungen „in Milliardenhöhe“. Den umliegenden Gemeinden will Gabriel die Entscheidung versüßen. Derzeit verhandelt der Bund mit der Stadt Salzgitter, einer weitläufigen Ansammlung von mehr als 30 Dörfern und Ortsteilen südlich von Braunschweig, die von der Stahlindustrie und dem Zuckerrübenanbau geprägt ist. Dabei geht es um einen finanziellen Ausgleich dafür, dass den Gemeinden die übliche Gewerbesteuer entgeht, weil die Anlage vom Bund betrieben wird. Damit aber, heißt es, solle niemand gekauft werden.

Derzeit arbeiten etwa 130 Menschen in drei Schichten unter Tage in den insgesamt vierzig Kilometer langen, fünf Meter breiten und sechs Meter hohen Stollen und in den Kontrollräumen und alten Förderanlagen am Schacht 1 und Schacht 2. Während der Ausbauarbeiten - 33 Jahre nach ersten Untersuchungen, ob Konrad für ein Endlager geeignet ist, und 26 Jahre nach Einleitung des Planfeststellungsverfahrens - werden es zeitweise weit mehr sein.

Riesige Teilschnittmaschinen (Fräser) stehen schon in den Tunneln. Derzeit werden die vorhandenen Stollen noch mit einer Betonschicht ausgespritzt. Der schwierigste Teil des Ausbaus dürften die Errichtung der Endlagerkammern werden, in denen die Abfälle eingeschlossen werden sollen. Lange hatte Gabriel noch das Konzept seines Vorgängers Trittin (Grüne) verfolgt, ein einziges Endlager für alle Arten von Atommüll zu bauen. Heute sagt er im Einklang mit vielen Wissenschaftlern, diese Idee sei zu riskant.

Knapp eine Milliarde Euro sind schon verbaut. Am Ende dürften es doppelt so viel sein. Gut ein Drittel davon trägt der Bund, den Hauptteil tragen dagegen die Kernkraftwerksbetreiber, also die großen Energieunternehmen. Die Kostenaufteilung beruht auf dem Verursacherprinzip: Ein Drittel des Abfalls stammt aus Forschungslabors des Bundes und aus der Medizintechnik, zwei Drittel stammen aus dem Betrieb und dem künftigen Abbau der Kernkraftwerke.

Große Mengen liegen bereits in Sammellagern der Länder und in den Kraftwerkszwischenlagern. Dabei handelt es sich um schwach- und mittelaktive Stoffe, die keine nennenswerte Wärme abstrahlen - Schutzkleidung, Wischlappen, Luftfilter, Rohre, Betonteile, Schlämme. Genehmigt ist Konrad für 303 000 Kubikmeter Abfall. Mehr wird nicht benötigt, glauben die Betreiber - es sei denn, dass Einlagerungen aus Asse nach Konrad verbracht werden. Das Material, das nach Konrad verbracht werden soll, umfasst neunzig Prozent des Volumens aller radioaktiven Abfälle, aber nur 0,1 Prozent ihres radioaktiven Inventars. Ein einziger der in Gorleben zwischengelagerten Castorbehälter mit Wärme entwickelndem Material enthält eine höhere Aktivität als die gesamten zulässigen 303 000 Kubikmeter Atomabfälle, die in Konrad bis zum Jahr 2040 eingelagert werden.

Brennstäbe aus Atomkraftwerken und Reste aus Wiederaufarbeitungsanlagen, dürfen in Konrad nicht gelagert werden. Für diese sucht die Politik weiter nach einem Standort. Viele Hoffnungen und Investitionen wurden in den Salzstock Gorleben gesetzt. Und obwohl bis heute nicht erwiesen ist, dass er ungeeignet ist, hat Gabriel die Losung ausgegeben, dass die Suche nach dem „bestgeeigneten“ Endlager von neuem beginnen müsse.



Text: F.A.Z.
Bildmaterial: ddp, dpa, Karsten Polke-Majewski, Bernd Helfert


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