Deutsche Telekom (Moderiert)
Anbei der Wochenchart am 24.10.2012,Stand 8,83 €
Gruß
ElC
Die Situation um den Besitz von Telekom-Aktien: da hast du natürlich recht, der Name Telekom ist leider für viele verbrannt, damals war für Einsteiger in das Börsengeschäft über Krug die Telekom ein Totalverlust. Jüngere greifen wahrscheinlich beherzt zu, ältere Semester nie wieder. Ich hatte erst neulich ein Gespräch mit einem Bekannten und da ging es genau um diese Situation. Er hat damals für viel Geld zugegriffen, den Ausstieg verpasst (über hundert) und dann nach vielen Jahren resigniert verkauft. Er wird die Aktie mit der Kneifzange nicht mehr anfassen wollen. So geht es mir im übrigen auch mit Unternehmen, bei denen ich viel verloren habe, da geht es ums Prinzip bzw. Phsychologie. Und leider haben damals fast alle bei der Telekom zugegriffen.
Spaß beiseite, natürlich müssen wir die Geschichte beobachten und den Deal nicht schöner machen als er ist aber wir sollten auch die Größenordnung bewerten: 1,35Mrd. (im Extremfall) sind eine Menge Geld aber bei einem FCF von TMUS i.H.v. 2,2Mrd. (steigend) im Quartal ist dieser Deal ohne Probleme zu stemmen, man kann im Jahr 6 solcher Unternehmen kaufen und noch immer Schulden abtragen oder Aktien zurück kaufen.
Ich gebe dir Recht, dass die Abhängigkeit vom US-Markt zu hoch ist aber eventuell passiert ja was in Europa, warten wir einfach ab. Ich glaube, dass das EU-Geschäft beim Abtritt von Tim größer sein wird als heute.
https://coveragecritic.com/mobile-phone-service/...paid-carrier-list/
Mir war nicht bekannt, dass es so schlecht um Altice US steht, NetDebt/Ebitda-Verhältnis von 6,3, fallende Kundenzahlen, fallende Umsätz und fallender Gewinn. Laut o.g. Artikel sind alle Probleme hausgemacht:
"We believe many of ATUS’ problems are company specific and the result of past poor management, including excessive cost cuts and bad strategic choices. We believe ATUS’ historic singular focus on fiber is misguided, it has erred in not focusing on mobile sooner, and it has neglected softer factors such as service quality and automation."
Ich kenne da ein ganz interessantes Mobilfunknetz in den USA ;)
Für Drahi wird es spannend, er wollte ja Teile des Geschäftes ja schon letztes Jahr verkaufen, seitdem ist der Kurs noch weiter gefallen.
https://www.golem.de/news/...mit-telenor-fusionieren-2303-172735.html
Der UK-Bereich also an Vodafone, Dänemark und Schweden mit Telenor, bleibt nur noch Österreich übrig. In Östrreich ist eine Kosolidierung nicht möglich da es da nur 3 Anbieter gibt und so etwas die Wettbewerbsbehörden nie zulassen würden.
Sollte das klappen ist ein Ende der Ära "4 Mobilfunkbetreiber pro Land" eingeläutet (UK, Dänemark und Schweden: von 4 auf 3) da in Spanien Masmovil mit Orange zusammen gehen und in Italien + Frankreich schon seit Jahren massiv verhandelt wird. Nur in Deutschland weiß man es wieder besser und baut ein viertes Netz... also man versucht es
Offensichtlich verhandeln die Deutsche Glasfaser und die Telekom miteinander. Damit würden nahezu alle relevanten Anbieter im Telekom-Netz sein und der Vertrieb kann los legen. Aber wir sind hier leider erst am Anfang, die Telekom hat das dann schon etwas verschlafen.
Was man, wenn man meine beiden anderen Lieblings-Telcos in Europa mit der Telekom vergleicht, sagen muss ist, dass wir hier im Vergleich zu UK und Frankreich wirklich wahnsinnig weit hinten liegen. Orange hat in Frankreich 32.3 Mio Anschlüssen (und sind damit so gut wie vollversorgt) und BT besitzt 9,5 Mio Anschlüsse (30%). Die Telekom hat in Deutschland lediglich 5,3 Mio Anschlüsse (ohne JV's) was einen Anteil von 13% (bei 41Mio HH) bedeutet. Klar, das aktuelle Ausbautempo ist extrem hoch, geplant für Deutschland sind dieses Jahr 3 Mio FTTH-Anschlüssen + den 2 JV's (und damit baut man im Jahr doppel so viele FTTH-Anschlüsse wie der zweitgrößte Anbieter in Deutschland insgesamt besitzt: DG mit 1.700.000Mio FTTH-Anschlüsse, gefolgt von Vodafone mit lächerlichen 400.000 Anschlüssen).
Die Telekom möchte bis Ende 2024 insgesamt 10 Mio Leitungen selbst verlegt haben (ohne JV's), diese Zahl wird aber in meinen Augen nach oben korrigiert müssen da man die Zahl für 2023 ja auch schon nach oben angepasst hat.
Diesen Trend in Deutschland hat aber nicht nur die Telekom verschlafen sondern alle, wahrscheinlich wurde aber auch im EU-Ausland einfach anders gefördert oder es konnte eine andere Verlegetechnik eingesetzt werden. Wenn die Telekom (und die restliche Branche) z.B. statt den Tiefbaumaßnahmen alternativ Trenching einsetzten dürfte, dann würden die Kosten um 40% sinken und die Ausbaugeschwindigkeit sich verdoppeln. Beim klassischen Hochbau sind es sogar 80% Kosteneinsparungen.
Aber wie gesagt, das Kind ist noch nicht in den Brunnen gefallen und es gibt in meinen Augen eine realistische Chance, dass die Telekom einen Marktanteil von über 50% am Eigentum des FTTH-Netzes in Deutschland erhalten wird. Ich als Aktionär möchte auch nicht, dass die Telekom wieder als Monopolist auftritt und so wahrgenommen wird. Die Telekom wird mit einer Aufteilung des Marktes genauso viel Erhalten (pro Anschluss) wie der Wettbewerb und die Vorgaben werden nicht so schrecklich wie z.B. bei der letzten Meile (Kupfer zwischen Verteilerkasten und Haus), hier kann die Telekom schon seit Jahren eigentlich nicht mehr kostendeckend arbeiten. Für diesen Beireich (TAL) wird die Telekom von allen Seiten kritisiert, der Bereich macht aber nur 0,3% vom Gesamtumsatz aus.
...das zeigt mal wieder wie gefährlich derivate sein können
ich habe mich selbst ertappt, dass ich hier teilweise unvernünftig gehandelt habe und von einen emmi zu viel im depot hatte/habe.
das doofe, meine aktuellen zertis (nicht von cs) sind seit freitag in der regulären abwicklung/andienungsphase und damit nicht mehr handelbar.
muss ich bis freitag (24.4.) noch etwas bangen.
"This is a reference to the now somewhat infamous remarks that were made, which saw him warn that their fibre rollout was now an “unstoppable machine” that will ultimately “end in tears” for many of its rivals."
Digging his heels in deeper, Jansen then suggested that, once all is said and done, there is “only going to be one national network” (bad luck CityFibre and VMO2?), before questioning “Why do you need to have multiple providers?“.
https://www.ispreview.co.uk/index.php/2023/03/...band-price-cuts.html
Die Ofcom hat darauf hin die Senkung von BT's Großhandelspreise erst einmal auf Eis gelegt. Ich finde hier, dass die Telekom bedeutend smarter agiert, mit einem Wettbewerb (hört sich erst einmal paradox an) steigen die Erlöse der Telekom. Warum? Weil die Telekom damit immer einen Benchmark hat und die Bundesnetzagentur für alle ein austrägliches Einkommen sichern wird wobei die Telekom hier halt am effektivsten sein wird. Wie sehr muss Tim es hassen wenn die Bundesnetzagentur Jahr für Jahr (natürlich etwas länger) die vorgeschriebenen Preise für die letzte Meile senkt. Wie tief die Spirale schon gelaufen ist sieht man am Fakt, dass Wettbewerber dagegen klagen wollen wenn die Telekom das Netz nicht mehr betreut (da es offensichtlich nicht kostendeckend betrieben werden kann). So etwas passiert nur einem Monopolisten. Ich fühle mich mit Tims Marktanteil von 48% am FTTH-Markt in Deutschland sehr wohl.
Dann eine sehr gravierende Sache: die BT quillt aus allen Nähten was die Anzahl der Beschäftigten betrifft, als ich das gelesen habe wurde mir schlecht: BT hat fast 100.000 Angestellte bei ca. 20Mrd. Pfund Umsatz, der Bereich Lohnkosten machen 30% des Umsatzes aus. Mal zum Vergleich: die Telekom macht mit 211.000 MA einen Umsatz von 114Mrd., die Lohnkosten machen bei der Telekom lediglich 16% aus. Und falls jetzt jemand sagt, dass das nur am US-Geschäft liegt: der Bereich Deutschland macht 24,5Mrd. € Umsatz mit 60.000 MA. Was beängstigend ist: BT schafft es auch über die Jahre nicht nennenswerte Stellenstreichungen durch zu setzten, in den letzten 2 Jahren lediglich 1,7% weniger Belegschaft, bei der Telekom sind es im gleichen Zeitraum fast 6%. Keine Ahnung woran das liegt, eventuell ist diese Umstrukturierung ja genau die Arbeit von Thorsten Langheim, ich glaube, dass er das schaffen könnte. Das Potential ist jedenfalls riesig, wenn man BT auf eine ähnliche Personalquote wie die Telekom bringen könnte dann hätte sich der Kaufpreis von aktuell 16 Mrd. Euro in 5 Jahren bezahlt gemacht.