Der schweizerische Aktienmarkt
Zwischen Zinsangst und Konjunktur-EuphorieGelassene Reaktionen auf gute QuartalsabschlüsseDer Aktienmarkt bewegt sich weiterhin seitwärts. In der Berichtswoche wirkten Zinsängste belastend, gute Konjunkturdaten hingegen belebend. Auf die Veröffentlichung der guten Quartalsabschlüsse reagierten die hiesigen Börsenindizes relativ gelassen. Nö. Eine geschäftige Woche geht zu Ende. Die Veröffentlichung von zahlreichen Quartalsabschlüssen prägte das Geschehen an der hiesigen Börse. Weltweit belasteten zu Wochenbeginn Zinsängste die Aktienmärkte. Die Publikation des Protokolls von der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed entschärfte diesen Druck ein wenig. Darin wurde eher überraschend konstatiert, dass ein Ende des US-Zinserhöhungs-Zyklus bevorstünde. Andeutungen des Notenbankchefs Ben Bernanke unterstrichen diese These am Donnerstag. Gleichentags dämpfte zeitweise die Leitzinserhöhung von China die Stimmungen an den Aktienmärkten. Es keimten Befürchtungen auf, wonach dieser Schritt negative Folgen für das chinesische Wachstum und damit auch für die Weltwirtschaft haben könnte. Bis anhin bestätigen die Konjunkturdaten aber immer noch die wirtschaftliche Dynamik, vor allem in Europa. Unterschätzter MarktDie Investoren schwanken zurzeit zwischen Zinsängsten und Konjunktur-Euphorie, fasst ein Beobachter das Geschehen zusammen. In der Summe entsteht an den wichtigsten Märkten ein Seitwärtstrend mit freundlichem Unterton. In diesem Umfeld versuchen Anleger erfolgversprechende Titel herauszupicken. Die Quartalszahlen sorgen daher für viel Gesprächsstoff. Die meisten der in der Berichtswoche präsentierten schweizerischen Ergebnisse lagen über den Erwartungen der Analytiker, nur wenige enttäuschten. Die Reaktion der Aktienkurse blieb jedoch bescheiden; eine klare Tendenz war in der Berichtswoche am hiesigen Aktienmarkt nicht auszumachen. Schon im vergangenen Jahr fielen die Unternehmensresultate deutlich besser aus, die Börsenkurse stiegen aber noch stärker; seit Jahresbeginn hat die Schweizer Börse nochmals einen klaren Sprung nach oben gemacht. Die Bank Vontobel erwartet daher für die kurzfristige Entwicklung weiterhin eine Seitwärtsbewegung. Für das zweite Halbjahr und in geringerem Ausmass bereits für das zweite Quartal mahnen einige Experten zur Vorsicht. Die Vergleichszahlen vom vergangenen Jahr seien bereits sehr hoch. Auch könnten die verschobenen Ostertage einigen Branchen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Zudem dürfte nun der positive Währungseffekt des vergangenen Jahres wegfallen. Auch wenn sich die mahnenden Stimmen allmählich häufen, bleiben die Optimisten im Hinblick auf die kurzfristige Entwicklung des hiesigen Aktienmarktes in der Überzahl. So etwa äusserten sich in einer monatlichen Umfrage von Reuters-Lipper zwei Drittel der befragten Fondsmanager positiv in Bezug auf die Aktienmärkte in Europa. Die Bank Hofmann verweist in ihren Anlage-Perspektiven darauf, dass nach einer starken Konsolidierungsphase, wie wir sie in den Jahren 2001 und 2002 gesehen hatten, der Markt von vielen unterschätzt werde. Die meisten Unternehmen seien nach einer solchen Phase sehr effizient organisiert und könnten die Resultate viele Quartale hintereinander verbessern. Nebst der robusten Verfassung der weltweiten Wirtschaft werden die Börsen zurzeit auch durch die hohen Cashflows der Unternehmen stimuliert. Dank diesen sind Aktienrückkaufprogramme, Mergers-&-Acquisitions-Aktivitäten sowie grössere Kapitalinvestitionen fast an der Tagesordnung. Vorschusslorbeeren für Nobel BiocareDer Swiss-Market-Index (SMI) reduzierte sich in der Berichtswoche um 0,6%, der breiter gefasste Swiss-Performance-Index (SPI) verschlechterte sich um 0,3%. Zu den Verlierern zählten die Aktien der schwer gewichteten Novartis (-3,1%). Nach der Veröffentlichung des Ergebnisses verbilligten sich die Papiere deutlich. Dank der gut gefüllten Produkte-Pipeline beurteilten einige Marktteilnehmer diesen Rückgang als gute Einstiegschance. Solche positive Worte waren im Zusammenhang mit der Ciba Spezialitätenchemie (-4,6%) nicht zu hören. Der Konzern legte am Donnerstag ein enttäuschendes Quartalsergebnis vor. Der Turnaround dauere noch etwas an, war am Markt zu vernehmen. Auch die Aktien von Nestlé (-1,6%) und von ABB (+0,3%) mussten nach der Veröffentlichung der Zahlen Einbussen hinnehmen, obwohl die Zahlen über den Erwartungen der Analytiker lagen. Während bei Nestlé die mässige Entwicklung der US-Tochtergesellschaft Alcon zur Begründung angeführt wurde, sprach man bei ABB von Gewinnmitnahmen. Bei den SPI-Werten fiel Micronas negativ auf. Vor allem die reduzierten Gewinnaussichten für das Gesamtjahr liessen die Aktie einbrechen (-21,7%). Bei Unaxis waren sich die Anleger nach der Publikation der Quartalszahlen unschlüssig. Diese seien schwierig zu interpretieren, hiess es. Die Titel beendeten die Berichtswoche mit einem Kursaufschlag von 1,9%. Die Genussscheine der schwer gewichteten Roche (+1,8) reagierten auf die Veröffentlichung der Ergebnisse - nicht zuletzt dank den nach oben revidierten Gewinnprognosen - positiv. Auch für die Aktien der beiden Grossbanken Credit Suisse (+2,1%) und UBS (+1,2) ging die Börsenwoche im grünen Bereich zu Ende. Erstere profitierte von der angekündigten Zusammenlegung ihrer Privatbanken sowie von Äusserungen des Verwaltungsratspräsidenten Walter Kielholz an der Generalversammlung. Hiernach sollen die Vorbereitungen für eine Trennung von der Versicherungstochter Winterthur nahezu fertig sein. Vorschusslorbeeren erhielten in der Berichtswoche Nobel Biocare. Die Papiere des Dental-Spezialisten gingen mit einem Plus von 4,3% als Wochengewinner aus dem Handel. Sie profitierten dabei vor allem von den guten Quartalszahlen des Konkurrenten Straumann, dessen Aktien mit +5,9% ebenfalls deutlich stiegen. Nobel Biocare seinerseits wird den Abschluss in der nächsten Woche vorlegen. Auf dem Programm stehen auch die Compagnie Financière Tradition, der Börsenneuling Panalpina, Tecan, Atel und Swissfirst. Im Fokus des Interesses dürften aber ohne Zweifel die Zahlen der beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS stehen, die am Dienstag bzw. Donnerstag anstehen. Von ihnen wird ein Glanzresultat erwartet. |
Swiss Re: Der umstrittene Stellenabbau im Zuge der Übernahme des GE-Rückversicherungsgeschäftes (GEIS) sei ein«Weckruf». Swiss-Re-Chef Jacques Aigrain kritisiert ausserdem in einem Interview mit der«SonntagsZeitung»die Selbstzufriedenheit der Swiss-Re-Angestellten. Die Abbau-Ankündigung sei«eine gute Nachricht»gewesen. Jetzt könne Swiss Re mit der Umsetzung der Integration von GEIS beginnen. Durch sinkende Kosten würden die Kunden von günstigeren Preisen profitieren. (SoZ, S. 51 ; s. separate Meldung)
Unaxis: CEO Thomas Limberger sei«hoch erfreut»über den Einstieg der Renova Group bei Unaxis. Im laufenden Jahr sollen rund 200 neue Stellen in der Schweiz geschaffen werden. International werden es deutlich mehr sein, führt Limberger in einem Interview mit der«NZZ am Sonntag»aus. Er dementiert vehement die Gerüchte, dass er den Konzern verlassen werde. (NZZaS, S. 27)
Unaxis: Die Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Unaxis-Grossaktionäre Ronny Pecik und Georg Stumpf wegen Falschbeurkundung. Wie die«SonntagsZeitung»schreibt, handle es sich um unrichtige Angaben auf Bankformularen. Mit der Untersuchung treffe die Staatsanwaltschaft einen heiklen Punkt. So wolle sie wissen, wer mit wessen Geld in Unaxis investiert. (SoZ, S. 49)
Roche: Im Rahmen der Restrukturierung kommt es, wie vor zwei Wochen publik wurde, zu einem Abbau von 150 Stellen. Der Umbau gehe mit Kündigungen einher, weiss die«SonntagsZeitung». Betroffen sei primär der Nordamerika-Hauptsitz in Indianapolis, wo rund 150 Mitarbeiter entlassen wurden. In Burgdorf sei sechs Mitarbeitern gekündigt worden. (SoZ, S. 51)
Mystery Park: Der unbekannte Investor, mit dem der Verwaltungsrat in Kontakt steht, heisst Jakob Dietiker. Der Name sei durchgesickert, obwohl die Involvierten eisern schweigen, schreibt die«SonntagsZeitung»(SoZ). Der Zürcher Unternehmen prüfe einen Einstieg in den in der Nachlasstundung steckenden Park. Die Rede sei von mindestens 4 bis 5 Mio CHF. Dietiker nehme dazu keine Stellung, so die SoZ. (SoZ, S. 53)
Gute Zahlenkränze und baldige Zinspause sorgen für GegenreaktionDie Krise im Nahen Osten hat die Stimmung an den Aktienmärkten getrübt. Ab Wochenmitte rückten die Ereignisse aber in den Hintergrund, und gute Quartalsergebnisse und die Aussichten auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen in den USA sorgten für Auftrieb. Nö. An den Aktienmärkten herrscht Ferienstimmung. Die Umsätze blieben in der Berichtswoche bescheiden, obwohl der Konflikt im Nahen Osten und der hohe Erdölpreis für viel Gesprächsstoff sorgten. Am Montag und Dienstag ging es an den wichtigsten Börsen bergab. Zur Wochenmitte erfuhren sie allerdings einen kräftigen Schub nach oben. Der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke wies in einer Rede darauf hin, dass sich die Wirtschaft offenbar abschwäche und damit die Inflationsgefahr gering bleibe. Marktteilnehmer interpretierten die Worte von Bernanke im Sinn einer baldigen Pause bei den US-Zinserhöhungen. Unterstützung erhielten die internationalen Aktienmärkte auch durch die guten Quartalszahlen einiger grosser amerikanischer Unternehmen. Zum Wochenschluss drückten jedoch die enttäuschenden Resultate von Intel und von Microsoft sowie die Gewinnwarnung von Dell auf die Stimmung. Das Misstrauen wächstTrotz der relativ erfreulichen Berichtswoche ging das Vertrauen der Investoren im laufenden Monat zurück. Ein entsprechender Index von State Street verdeutlicht, dass vor allem der Optimismus der nordamerikanischen institutionellen Investoren im Juli beträchtlich sank. Beim Vertrauen der europäischen und asiatischen Investoren in die Aktienmärkte scheint sich hingegen nicht viel verändert zu haben. Die privaten Anleger sind zwar auch in Europa kritischer eingestellt als noch im Vormonat oder im Vorquartal. Gemäss einer Investor-Confidence-Studie von JP Morgan sind aber beispielsweise in der Schweiz immer noch knapp zwei Drittel aller Befragten von einer positiven Entwicklung des Aktienmarktes überzeugt. Im Vergleich zur letzten Umfrage im März ist dies dennoch ein deutlicher Rückgang. Damals beurteilten vier von fünf Personen die Aktienmärkte optimistisch. Roche überzeugtIn der Berichtswoche verzeichnete der hiesige Aktienmarkt Gewinne. Der Swiss-Market-Index (SMI) erhöhte sich um 1,5%, der breiter gefasste Swiss-Performance-Index um 1,3%. Am besten ging von den SMI-Titeln am Freitagabend der Genussschein von Roche (+4%) aus dem Markt. Der Pharmakonzern präsentierte am Donnerstag ein glänzendes Resultat, mit dem auch der lokale Konkurrent Novartis in den Schatten gestellt wurde. Novartis konnte die Anleger ihrerseits am Montag mit den Quartalszahlen lediglich zufriedenstellen. Die Aktie fuhr immerhin ein Wochenplus von 1,6% ein. Von den mittelgrossen Unternehmen überraschten Georg Fischer, Logitech und Actelion mit erfreulichen Quartalsausweisen. Die Aktien erhöhten sich um 4,8%, 7,2% bzw. 11,9%. Auch die Akquisition des auf Schliess- und Sicherheitstechnologie ausgerichteten Kaba-Konzerns in China wurde am Markt begrüsst. Das Papier von Kaba stieg um 5%. Negativ fiel Kudelski (-6,9%) auf. Die Tatsache, dass die Aktie bald aus dem SMI herausfallen wird, sorgte für den fallenden Kurs genauso wie Spekulationen über den Verlust des Grosskunden Echostar. Beim Quartalsbericht der SGS beurteilten die meisten Marktteilnehmer den Gewinnanstieg zwar als gut, doch mit der Gewinnmarge und den Aussichten waren sie nicht zufrieden. Der SGS-Titel verlor 5,2%. Die Ergebnisse von Micronas erfüllten die Erwartungen der Analytiker vor allem auf operativer Stufe nicht; die Aktie sank im Wochenverlauf um 5%. |
Aufatmen nach Zinspause des Fed und abgewendeter Terrorgefahr
Der Verzicht auf eine weitere Leitzinserhöhung in den USA und die vereitelten Terroranschläge führten zu einer Entwarnung auf den zuvor teilweise nervösen Aktienmärkten. Damit rückte die Gewinnentwicklung der Unternehmen wieder in den Vordergrund.
fg. An den internationalen Aktienmärkten waren in der vergangenen Woche nur geringe Kursbewegungen auszumachen. Dies mit Langeweile gleichzusetzen, wäre jedoch zu kurz gegriffen. Vielmehr hoben sich die nach oben und nach unten ziehenden Kräfte gegenseitig weitgehend auf. Nach einem grösseren Kursrückschlag sah es am Donnerstag aus, als die internationalen Aktienindizes nach der Bekanntgabe der Terrorgefahr in London zeitweise gegen 2% einbüssten.
Fluggesellschaften unter Druck
Weil das Komplott, das Flugzeuge mit Zielorten wie New York, Washington, Los Angeles, Boston oder Chicago im Visier hatte, vor der Realisierung der geplanten Anschläge aufgedeckt werden konnte, beruhigte sich indessen die Lage an den internationalen Aktienmärkten zusehends. So schloss etwa der 30 amerikanische Unternehmen umfassende Dow-Jones-Index am Donnerstag nur noch mit einem Minus von 0,87%. Unter kräftigen Kursverlusten litten besonders die Fluggesellschaften, darunter die Aktien von British Airways mit einem Tagesverlust von 5,1%. Auf die Stimmung drückten ebenfalls die meisten Konjunkturdaten. Deutlich zu vernehmen waren jene Marktkommentatoren, für die sich die Wachstums-Sorgen akzentuieren werden. Dass das Wirtschaftswachstum der USA künftig in eher langsameren Bahnen verlaufen wird, deutete gemäss Analytikern auch der Entscheid der amerikanischen Notenbank Fed an. Der Offenmarktausschuss beschloss am Dienstag in Washington, erstmals nach zwei Jahren von einer Leitzinserhöhung abzurücken und die Federal Fund Rates bei 5,25% zu belassen. Von dieser Zinspause erhofften sich einige Anleger positive Impulse für die Dividendenpapiere, denn die Verzinsung der Obligationen dürfte gegenüber den Dividendenpapieren nicht mehr attraktiver werden. Sollten jedoch weniger Inflations- als Wachstums-Sorgen das Fed zur Pause veranlasst haben, könnten die Risiken für eine deutlichere Abschwächung der Weltkonjunktur und damit für die Unternehmensgewinne vermehrt in das Bewusstsein der Anleger rücken und die Aktienmärkte belasten. Deshalb blicken die Investoren derzeit mit Argusaugen auf die sogenannten Fundamentaldaten der Unternehmen. Zuversicht verbreiten dabei die Zwischenabschlüsse der Unternehmen, aus denen sich noch keine Anzeichen von Schwäche ableiten liessen.
Trotz den erfreulichen Quartalsberichten glauben die Analytiker aber nicht mehr uneingeschränkt an das jetzige Wachstumstempo. So fielen die Prognosen zu den Quartalsgewinnen im dritten Quartal offenbar schlechter aus als üblich. Für die Anlagestrategen der Credit Suisse liegt eine Erklärung in den hohen Energie- und Rohstoffpreisen, die früher oder später alle Stufen der Wertschöpfungskette erfassen und die Bruttomargen schmälern werden.
Schaukelbörse in der Schweiz
Vom Hin und Her wurde auch die schweizerische Aktienbörse erfasst. Das Ausmass der Kursausschläge war jedoch nicht besonders ungewöhnlich, verharrte doch der Volatilitäts-Index der Bank Leu auf dem erhöhten Niveau, auf dem er sich seit dem vergangenen Mai bewegte. Im Wochenvergleich resultierte aus den Kursschwankungen schliesslich ein geringes Minus von 0,4% im Swiss-Market-Index (SMI) und im Swiss-Performance-Index.
Trotz den Terrorgefahren blieben die Aktien aus der Tourismusbranche, darunter Kuoni (+0,3%) und Dufry (-2,0%), von grösseren Einbrüchen verschont. Schmerzen verursachten den Anlegern die Zwischenabschlüsse der Zahnimplantate-Hersteller Nobel Biocare (-3,3%) und Straumann (-13,2%). Am Freitag sorgte der Personalvermittler Adecco (-7,0%) für Unwohlsein. Befürchtungen über schwindende Margen in Frankreich liessen die Aktien an der Börse abstürzen. Enttäuschend war ferner der Halbjahresausweis und die Gewinnprognose von Swisscom (-1,9%). Händler wiesen darauf hin, dass die Swisscom-Titel durch die Ausschüttungspolitik und die Rückkaufsprogramme eigentlich gut abgestützt seien. Der SMI-Wochensieger Kudelski (3,3%) profitierte unter anderem von Kaufempfehlungen.
Zufriedenstellende Berichtssaison geht zur Neigegho. Der Blick der Anleger am Schweizer Aktienmarkt richtete sich in der vergangenen Handelswoche auf die Schlag auf Schlag folgenden Quartalsberichte. Und was die Investoren sahen, war erfreulich. Von den im Swiss-Market- Index (SMI) vertretenen Unternehmen präsentierten Nestlé, Kudelski und Swatch massiv über den Erwartungen liegende Ergebnisse, was mit Kursavancen belohnt wurde. Holcim legte eine Punktlandung hin, musste aber Kurseinbussen hinnehmen. Aber auch Nebenwerte wie Vontobel, Forbo, Sulzer, Lindt & Sprüngli und SIG zeigten durchwegs erfreuliche Quartalszahlen. Die Lenkung der AnalytikerIm Verlauf der Berichtssaison zeigte sich wieder einmal, dass die Reaktionen der Finanzmarktteilnehmer auf die veröffentlichten Unternehmenszahlen auch von den Analytiker-Einschätzungen abhängen. Dabei tritt oft ein asymmetrisches Muster hervor. Auch wenn die Erwartungen nur knapp nicht erfüllt werden, ist die Kurseinbusse in der Regel stark; über den Prognosen liegende Ergebnisse sind hingegen keine Garantie für Kursgewinne. Dies kann vor allem mit der erhöhten Unsicherheit über die Zukunftsaussichten des Unternehmens erklärt werden, wenn die Erwartungen verfehlt werden. Die Unternehmen sind ausserdem den Analytikern nicht völlig ausgeliefert. Mit Hilfe der sogenannten Earnings-Guidance (die Veröffentlichung eigener Prognosen zu wichtigen Kenngrössen, wobei in der Regel Bandbreiten angegeben werden) kann eine Korrektur der Markterwartungen vorgenommen werden. In einer letztjährigen Studie des Swiss Banking Institute bestätigten 77% der teilnehmenden Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass das Erwartungs-Management von Bedeutung sei. Laut dieser Untersuchung hinken dabei Schweizer Unternehmen den deutschen Gesellschaften hinterher. Nur 22% der Schweizer Firmen lenken die Einschätzungen zum Gewinn je Aktie, in Deutschland beträgt diese Zahl 50%. Defensive Werte treiben IndexIn der vergangenen Handelswoche stieg der SMI um 0,23% auf 8102,5 Punkte, der breiter gefasste Swiss-Performance-Index kletterte um 0,26% auf 6299,8 Zähler. Ein Experte der CS erklärte, dass der SMI in den vergangenen Wochen von der guten Entwicklung der defensiven Werte profitiert habe, weil die Schwergewichte des Barometers aus dieser Titelklasse bestünden. Dies könne aber bedeuten, dass der weitere SMI-Verlauf nach oben begrenzt sei, wenn wieder riskantere Titel en vogue seien. Neben den Unternehmen mit Quartalsberichten waren weitere Gesellschaften im Gespräch: Die Turbulenzen um die Insider-Vorwürfe gegen Vertreter der Swissfirst liessen den Aktienkurs fallen (-10,63%). Georg Fischer (+1,1%) machte ein Angebot zur völligen Übernahme der Tochter Agie Charmilles (+10,22). Bei Kuoni (-0,78%) sorgte neben den Quartalsdaten der Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Andreas Schmid für Aufsehen. |
Der SMI beginnt den «Horrormonat» auf einem Sechs-Jahre-HochDie nachlassende US-Wirtschaft bedroht das Gewinnwachstum vieler UnternehmenIn den vergangenen Tagen markierte der SMI ein Mehr-Jahre-Hoch und der SPI einen Rekordstand. Ob die Hausse noch lange anhält, ist fraglich, denn in den USA trübt sich das Konjunkturbild ein. ra. Der September war für die Börsianer in der Vergangenheit oft ein «Horrormonat», in dem die Aktienkurse - teilweise kräftig - nachgaben. Ein Höhepunkt wurde im Jahr 2001 erreicht, als der Swiss-Market-Index (SMI) nicht zuletzt infolge des 11. Septembers um 8,6% absackte. Im Jahr 2002 sank der SMI dann um 6,1% und 2003 um 3,3%. In den vergangenen beiden Jahren wendete sich das Blatt jedoch, und der September wurde seinem unrühmlichen Ruf nicht mehr gerecht: 2004 stieg das Schweizer Leitbarometer um 1% und im vergangenen Jahr gar um satte 6%. Am gestrigen Freitag startete der SMI schliesslich mit einem Schlusskurs von 8189 Punkten in den September. Das war der höchste Wert seit dem Herbst 2000. Innerhalb der Woche hatte das Blue-Chip-Barometer im Tagesverlauf mehrmals die Marke von 8200 Punkten passiert. Der breiter gefasste Swiss-Performance-Index (SPI) schloss jüngst sogar mehrfach auf einem Rekordstand. Mit Vorsicht zu geniessenOb sich das Erreichen des Sechs-Jahre-Hochs im SMI zu Monatsbeginn als ein gutes Omen für den diesjährigen September erweist, ist noch nicht absehbar. Die Marktteilnehmer scheinen in ihrer Einschätzung gespalten zu sein. Einiges spricht jedoch dafür, die kommenden Wochen mit Vorsicht zu geniessen, denn genau jetzt mehren sich die Zeichen einer Abschwächung der Konjunktur in den USA. Manche Beobachter zweifeln gar daran, dass der amerikanischen Wirtschaft eine weiche Landung gelingt, und befürchten in den kommenden ein bis drei Jahren eine Rezession in den Vereinigten Staaten. Anzeichen dafür seien die steigenden Inflations- und Zinserwartungen. Die wichtigsten Zentralbanken der Welt sind inzwischen zu einer restriktiven Geldpolitik übergegangen, und manche Analytiker sehen darüber hinaus erste Zeichen einer sparsameren Fiskalpolitik in einigen Staaten. Zudem stagnieren die Immobilienmärkte in den angelsächsischen Staaten. Dieser Cocktail könnte nach den Befürchtungen von Skeptikern ein zu ungeniessbares Gebräu sein und zu einer markanten Abkühlung der Weltwirtschaft führen. Derzeit steht zwar für viele Investoren beim Anblick von weniger überzeugenden Konjunkturdaten aus den USA offensichtlich noch mehr der Effekt auf die Teuerung im Vordergrund. Brummt die Wirtschaft weniger stark, lässt der Inflationsdruck tendenziell nach. Dennoch dürfte allen Kennern der wirtschaftlichen Mechanismen klar sein, dass eine nachlassende Konjunktur sich unweigerlich früher oder später negativ auf die Ergebnisse der Unternehmen - und ihren Aktienkurs - auswirken wird. Offener Machtkampf bei SaurerAm Schweizer Aktienmarkt - wo der SMI, getragen von den guten Kursentwicklungen bei Nestlé (+1,3%), Novartis (+0,1%) und UBS (+1,9%), die Woche mit einem Plus von 1,1% und der SPI mit einem Zuwachs von 1,2% beendete - standen mit Ausnahme der Swisscom (+0,7%) weniger die grossen Unternehmen als vielmehr kleinere und mittlere Gesellschaften im Zentrum. Zur Swisscom hiess es am Markt, das Unternehmen würde möglicherweise einen 25%-Anteil an Swisscom Mobile zurückkaufen, der sich derzeit im Besitz der britischen Vodafone befindet und angeblich zum Verkauf stehen soll. Von sich reden machten unter anderem auch Saurer, Charles Vögele und Esmertec. Bei Saurer (+16,5%) ist erneut ein offener Kampf zwischen der Unternehmensführung und dem Grossaktionär Laxey Partners entbrannt. Laxey fordert den Austausch mehrerer Verwaltungsräte gegen von ihm favorisierte Organmitglieder. Und Charles Vögele (+5,9%) sowie Esmertec (+74,2%) verärgerten ihre Aktionäre einmal mehr mit schlechten bis miserablen Unternehmensergebnissen, wobei sich die Anleger bei Esmertec eher auf die verbesserten Aussichten konzentrierten. |
Trotz schwierigem Umfeld weitere Kursanstiege erwartetDer Swiss-Market-Index (SMI) erreichte am Montag den höchsten Stand seit sechs Jahren, gab dann aber nach. Die Auguren erwarten für die kommenden Monate ein schwieriges Umfeld. Nö. Die Berichtssaison neigt sich allmählich dem Ende zu. In der Schweiz publizierten in der vergangenen Woche mit Bâloise und Swiss Life die letzten beiden SMI-Unternehmen ihre Halbjahresergebnisse. Die Erwartungen der Finanzgemeinde konnten die Unternehmen nicht nur hierzulande weitgehend erfüllen. Viele Aktienmärkte legten seit den Turbulenzen im Mai und Juni eine überzeugende Aufholjagd hin. Hierfür war neben den Geschäftsergebnissen vor allem auch die Zinserhöhungspause in den USA verantwortlich. Das weitere Vorgehen der amerikanischen Notenbank ist zurzeit aber schwierig einschätzbar. Zwar wurde an den Finanzmärkten mit Erleichterung registriert, dass gemäss dem Protokoll der letzten Sitzung der Verzicht auf eine weitere Zinserhöhung ohne grosse Gegenwehr zustande gekommen war. Doch am vergangenen Mittwoch wurden die US-Lohnstückkosten für das erste Quartal unerwartet stark nach oben revidiert, woraufhin der Aktienmarkt zu einer Korrektur ansetzte. Die schwelende Inflationsgefahr und die dadurch anhaltende Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung ist in Börsenkreisen nach wie vor ein hochsensibles Thema. Die Notenbanken im RampenlichtWährend die einen über eine weitere Zinserhöhung spekulieren, befassen sich die anderen bereits mit der ersten Zinssenkung. Auguren sagen für die restlichen Monate des Jahres ein schwieriges Umfeld voraus. Die Unsicherheit spiegelt sich unter anderem in der anhaltend hohen Volatilität der Aktienmärkte. Die Stimmungsindikatoren haben mittlerweile auch in der Euro-Zone an Schwung verloren. In den USA wiesen sie schon seit einiger Zeit auf eine Wachstumsverlangsamung hin. Die Chancen für ein «soft landing» scheinen aber gut zu stehen. Sollte die Wachstumsabschwächung allerdings ausser Kontrolle geraten, darf das Fed mit einer Zinssenkung laut Aquila Invest nicht zögern. Eine Verzögerung würde sich auf die ganze Welt negativ auswirken. Vorerst erfreuen sich die Anleger an den hohen Indexständen. Der Swiss-Market-Index erreichte am vergangenen Montag bei 8235 Punkten den höchsten Stand seit September 2000. Es wird erwartet, dass er in den nächsten ein, zwei Wochen gar sein Rekordhoch von 8489 Punkten im Juli 1998 testet. Der breiter angelegte Swiss-Performance-Index (SPI) erreichte dieses bereits am Montag bei 6408 Zählern. Der Rest der Woche brachte mit Ausnahme des Freitags eine Konsolidierung: Der SMI beendete die Berichtswoche schliesslich mit einem Minus von 0,3%, ebenso wie der SPI. Diese Verschnaufpause stufen Marktteilnehmer als normal ein; die Aufwärtstendenz soll vorerst anhalten. Unaxis übernimmt SaurerFür Gesprächsstoff sorgte vor allem die Übernahme von Saurer. Unaxis hatte am Dienstagabend das Aktienpaket von Saurer-Grossaktionär Laxey Partners übernommen. Zusammen mit in ihrem Besitz befindlichen Optionen erlangte Unaxis hierdurch eine Mehrheit von gut 50% an Saurer. Das Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre fiel mit Fr. 93.42 deutlich unter dem Marktpreis aus. Die Saurer-Aktie legte in der Berichtswoche um 0,9% auf Fr. 110.50 zu. Das Unaxis-Papier erhöhte sich um 3,2%; einige Analytiker stehen den Konglomerats-Absichten von Unaxis allerdings kritisch gegenüber. Im Zuge der Übernahme verloren zudem die Titel von Rieter (-0,7%) und SIG (-0,3%). Beide werden immer wieder als Übernahmekandidaten genannt oder könnten selber Übernahmen anstreben. Im Versicherungssektor standen einige Halbjahresabschlüsse auf dem Programm. Bâloise überraschte dabei sehr positiv. Die Aktie des Allbranchenversicherers ging am Freitag mit einem Plus von 1,8% als Wochengewinner aus dem Handel. Das Papier von Helvetia Patria (-4,1%) hingegen musste nach der Publikation des Ergebnisses eine deutliche Einbusse hinnehmen. Ähnlich erging es der Aktie von Swiss Life (-4,3%). Das Ergebnis sei zwar gut, doch die hohen Erwartungen des Marktes seien nicht übertroffen worden, kommentierten Analytiker. |
Fehlende Impulse prägen den SeptemberAn den Aktienmärkten fehlen zurzeit Impulse. Einzig die US-Inflationsdaten und das gute Quartalsergebnis von Goldman Sachs sorgten in der Berichtswoche für etwas Schwung. In den ersten acht Monaten des Jahres schwangen die zyklischen Werte obenaus. Nö. Den internationalen Aktienmärkten haben diese Woche Impulse gefehlt. Bereits am Montag war an den Märkten von der am Freitag anstehenden Veröffentlichung der amerikanischen Inflationsdaten die Rede. Die Konsumentenpreise finden hohe Beachtung, da sie einen wesentlichen Einfluss auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) haben. Als die Daten am Freitagnachmittag schliesslich im Rahmen der Erwartungen ausfielen, reagierten die Aktienmärkte mit einem Schub nach oben. Am Dienstag sorgten die guten Quartalsdaten der Investmentbank Goldman Sachs für eine positive Reaktion an der Wall Street wie auch am Schweizer Aktienmarkt. Die am Donnerstag von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angekündigte Erhöhung des Zinszielbandes um 25 Basispunkte auf 1,25 bis 2,25% war erwartet worden und wurde vom Markt ohne grosse Beachtung aufgenommen. Mässige Entwicklung der FinanztitelTrotz der derzeitigen Konsolidierungsphase wird dem schweizerischen Aktienmarkt von Finanzexperten eine ungebrochene Aufwärtstendenz attestiert. In der Berichtswoche stiegen der Swiss- Market-Index (SMI) und der Swiss-Performance- Index (SPI) um je 0,8%. Die Marktteilnehmer sprachen von einem ziemlich ruhigen Geschäft, obwohl am Freitag ein wichtiger Verfallstag für Aktienoptionen und Futures war. In den ersten acht Monaten des Jahres legten gemäss einer Studie der Bank Vontobel aber nicht alle Sektoren gleich viel zu. Von der guten Konjunktur profitieren vor allem die zyklischen Sektoren. Der SPI-Teilindex für Halbleiterunternehmen legte um 31% und derjenige für die Maschinenindustrie um 27% zu. Die Bauzulieferer- Aktien erhöhten sich um 22% und die Transport- Papiere um 21%. Die Finanzsektoren Banken (+9%) und Versicherungen (+4%) sind trotz den überaus guten Halbjahresresultaten in den hinteren Regionen der Sektorenrangliste zu finden. Die Nahrungsmittel- (+9%) und die Pharmaunternehmen (+8%) fielen an der Börse zu Jahresbeginn nicht durch eine überragende Performance auf. Die Erholung des Schweizer Aktienmarkts seit den Turbulenzen im Mai und Juni wurde allerdings von den beiden Schwergewichten Roche und Nestlé getragen. Beide Unternehmen veröffentlichten sehr gute Halbjahresresultate, woraufhin deren Börsenkurse deutlich zulegten. «Midcaps» im FokusAm schweizerischen Aktienmarkt sorgt die Übernahme von Saurer durch OC Oerlikon (ehemals Unaxis) weiterhin für Gesprächsstoff. Die Aktien von OC Oerlikon (+4,3%) verzeichneten in der Berichtswoche ein überdurchschnittliches Plus, diejenigen von Saurer (+4,1%) erhöhten sich ebenfalls deutlich. Auch der Fall Swissfirst (-0,7%) ist noch nicht ad acta gelegt. Nachdem die Titel tagelang erfolglos um Terrain gekämpft hatten, sorgte die Nachricht vom neuen Verwaltungsratspräsidenten Walter Knabenhans am Freitag für einen Schub nach oben. Zum Abschluss der Berichtssaison standen in den vergangenen Tagen einige Halbjahresresultate von mittelgrossen Unternehmen auf dem Programm. Positiv überraschte Jelmoli, dessen Aktien im Wochenverlauf um 8,4% avancierten. Die Papiere von Schlatter hingegen sackten nach der Veröffentlichung eines deutlich tiefer als erwartet ausgefallenen Reingewinns ab. Mit einem Minus von 8,8% waren sie auf der Liste der Wochenverlierer weit oben zu finden. Noch schlimmer erging es den Papieren von Ypsomed (-21,4%). Das Medizinaltechnikunternehmen musste am Donnerstag bereits die zweite «Gewinnwarnung» in diesem Jahr veröffentlichen. Dabei scheint den Investoren vor allem auch die hohe Abhängigkeit des Unternehmens von Sanofi-Aventis ein Dorn im Auge zu sein. Viele Analytiker reduzierten deshalb auch das Kursziel der Ypsomed-Papiere. Von den SMI-Titeln geriet am Freitag die sehr volatile Nobel-Biocare-Aktie (-5,2%) unter Druck. Einmal mehr war ein Bericht einer schwedischen Expertengruppe zum kritisierten Implantat NobelDirect der Auslöser. Bereits am Montag musste der Roche-Genussschein einen Taucher hinnehmen. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA forderte mehr Informationen zum Antrag der Roche-Tochter Genentech für das Krebsmittel Avastin. Auch der Rest der Woche verlief für den «Bon» harzig (-6,4%). |
Der SMI mit höchstem Schlussstand seiner GeschichteWichtige Aktienindizes in Europa und den USA steigen und steigen. Konjunkturdaten senden aber stark divergierende Signale aus, und die Nervosität unter den Anlegern nimmt zu. Am hiesigen Aktienmarkt treiben auch Übernahmespekulationen die Kurse in die Höhe. Nö. Am Freitag hat der Swiss-Market-Index (SMI) mit 8425 Punkten den höchsten Schlussstand seiner Geschichte ausgewiesen. Bereits am vergangenen Mittwoch hat er die Latte aus dem Jahr 1998 um einen Zähler auf 8413 Punkte erhöht. Die ewige Höchstmarke im Tagesverlauf von 8489 Punkten (Juli 1998) blieb vorerst jedoch unerreicht. Der breiter gefasste Swiss-Performance-Index (SPI) erreichte in der Berichtswoche gleich viermal ein neues Rekord-Schlusshoch, zuletzt am Freitag bei 6568 Zählern. Insgesamt konnten sich der SMI und der SPI in der Berichtswoche um je 1,6% verbessern. Ausschlaggebend für die gute, aber nicht euphorische Stimmung am schweizerischen Aktienmarkt waren die Vorgaben aus den USA. Der Dow Jones kratzt seit einigen Tagen an der ewigen Höchstmarke. Diese verfehlte er bisher aber stets knapp, was unter anderem mit den gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten zusammenhängt. Zudem sind sich die Auguren vor allem in Bezug auf die weitere Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft alles andere als einig. Ambitiöse GewinnzieleDie divergierenden Konjunkturszenarien und die anhaltende Hausse an den internationalen Aktienmärkten machen die Anleger nervös. Die Volatilität hat seit Beginn des Monats an den meisten Märkten merklich zugenommen. Gleichzeitig hat sich die Anfälligkeit für zumindest kleinere Konsolidierungsphasen erhöht. Weiter korrigierten Analytiker im September die Schätzungen für das Wachstum der Gewinne pro Aktie das erste Mal seit geraumer Zeit für die wichtigsten Regionen der Welt nach unten. Gemäss der Zürcher Kantonalbank wird für das Jahr 2006 in den USA ein Gewinnwachstum von 10,6%, in Europa eines von 12,8% erwartet. Einzig für die Schweiz wurden die bereits ambitiösen Erwartungen für die Steigerung der Gewinne pro Aktie nochmals nach oben revidiert. Für das laufende Jahr wird mit einem Gewinnwachstum von 20,8% gerechnet, im Jahr 2007 mit 10,2% und 2008 mit 11,1%. Bâloise im Sog von SpekulationenNebst den Höchstständen sorgten am hiesigen Aktienmarkt in der Berichtswoche vor allem mögliche Übernahmen für Gesprächsstoff. Noch am vergangenen Wochenende wurde bekannt, dass die norwegische Elopak und die britische Finanzgesellschaft CVC den Verpackungskonzern SIG übernehmen wollen. Auch wenn die Offerte für die meisten Marktteilnehmer nicht ganz überraschend kam, schnellte die SIG-Aktie am Montag um über 13% in die Höhe. In der gesamten Berichtswoche erhöhte sie sich um 18,3%. Sowohl die Aktie als auch der Partizipationsschein von SPI-Titel Golay Buchel stiegen in der Berichtswoche um jeweils über 30%. Swarovski kündigte an, die ihr noch nicht gehörende Hälfte der Firma übernehmen zu wollen. Unter den SMI-Werten scheinen vor allem die Versicherungstitel nicht aus der Gerüchteküche zu kommen. Allen voran war die Bâloise-Aktie, die am Freitag mit einem Wochengewinn von 10,3% aus dem Markt ging, sehr gesucht. Aus Marktkreisen war zu vernehmen, dass die italienische Generali, die französische Groupama oder auch Swiss Life Interesse am Basler Konzern hätten. Aber auch die Bâloise selber soll womöglich mit einer Übernahme des Branchenkollegen National liebäugeln. Der Valor der Credit Suisse (-1,0%) beendete die Woche als einziger SMI- Titel im roten Bereich. Ein Führungswechsel im Bereich Aktienderivate scheint die Marktteilnehmer zu verunsichern. | |
Unternehmensergebnisse weisen SMI und SPI nun die RichtungDie Schweizer Aktienindizes erreichen ein Rekordhoch nach dem anderen. Am Markt werden aber kritische Stimmen lauter. In der vergangenen Woche lagen erneut Finanzwerte vorne. feb. Kein Ohr für schlechte Nachrichten haben zurzeit die meisten Marktteilnehmer an der Schweizer Aktienbörse. Folglich erklimmen die Leitindizes einen Höchststand nach dem anderen. Nach einem kurzen Schreck hätten die Börsianer beispielsweise den Atomwaffentest in Nordkorea am Montag komplett ausgeblendet, sagte ein Analytiker der Bank Leu. Ausserdem trieb die positive Börsenentwicklung in den USA die Kurse der hiesigen Titel. Mit atlantischem Rückenwind ging der Leitindex der Standardwerte, der Swiss-Market-Index (SMI), am Freitag mit einem Wochenplus von 1,52% bei 8651 Punkten aus dem Handel. In der Woche hatte der Index mehrere Rekorde aufgestellt, bevor er am Freitag eine Pause einlegte. Der höchste jemals gemessene SMI-Stand beträgt nun 8677 Punkte, erreicht im Handelsverlauf am Freitag. Eine ähnlich gute Wertentwicklung wies der breiter gefasste Swiss- Performance-Index (SPI) auf. Er schloss am Freitag mit einem Wochengewinn von 1,54% bei 6738 Zählern. Auch er hatte am Freitag bei 6756 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Mehr kritische AnalytikerViele Marktbeobachter sind optimistisch, dass der Aufwärtstrend weiter anhält. Die Liquidität sei sehr hoch, heisst es am Markt. Auch charttechnisch sehe es gut aus - schliesslich sei der Widerstand bei 8489 Punkten, dem ehemaligen SMI- Rekordstand, nun überwunden. Gleichzeitig werden aber kritische Stimmen lauter. Das Marktumfeld werfe einige Fragen auf, sagte ein Stratege der Bank Julius Bär. Die Handelsvolumina seien beispielsweise nicht sehr gut. Dies deute darauf hin, dass viele Investoren nun eine Pause einlegten. Aus seiner Sicht sollten die Anleger am Schweizer Markt mit ihren diesjährigen Gewinnen zufrieden sein. Der Analytiker der Bank Leu sieht nun die Entwicklung der Energiepreise - zuletzt hatte der schwächere Erdölpreis den Markt stark gestützt - sowie die anstehende Berichtssaison der Unternehmen für das dritte Quartal als entscheidend an für den weiteren Verlauf. In der kommenden Woche werden einige Unternehmenszahlen bekanntgegeben: Am Dienstag informieren Roche, Lonza und Micronas über die Zahlen für das dritte Quartal, am Mittwoch folgen Inficon und Synthes. Novartis, Nestlé, Nobel Biocare, Serono, Logitech und Actelion berichten am Donnerstag, bevor Syngenta am Freitag und Kühne und Nagel am Samstag die Berichtswoche vervollständigen. Der Markt sei diesbezüglich aber ruhig, sagte der Julius-Bär-Stratege. Etwaige Gewinnwarnungen für das vergangene Quartal hätten die Unternehmen wohl schon bekanntgegeben. Swiss Re und die Hurrikan-SaisonBei der Wertentwicklung der einzelnen Aktien lagen in der vergangenen Woche die Bankwerte Julius Bär und UBS mit +4,5% sowie +4,3% vorne. Sie profitierten vom positiven Umfeld an den Märkten. Das Swiss-Re-Papier verbuchte ein Plus von 4%, was laut Marktbeobachtern auf das Ausbleiben der für den Herbst prognostizierten Naturkatastrophen wie Hurrikanen zurückzuführen ist. Auch gebe es weiter Übernahmegerüchte im Versicherungsbereich, wovon auch die Aktie der Swiss Life profitierte (+3%). Die Titel des Technologiekonzerns ABB legten 3,2% zu, auch die Papiere des Chemiekonzerns Lonza gewannen 2,9%. Das Unternehmen hatte in Italien grünes Licht für den Börsengang seiner Polymer- Sparte Polynt erhalten. Die einzige Aktie mit einem nennenswerten Minus war das Papier von Synthes (-1,3%). Am Mittwoch werden neue Unternehmenszahlen veröffentlicht. | |
Die Unternehmensergebnisse stehen im Mittelpunktgho. Der Schweizer Aktienmarkt hat nach einer Woche, die von Rekordständen der einzelnen Aktienindizes geprägt war, eine Atempause eingelegt. Der Swiss-Market-Index (SMI) ging mit einem leichten Wochenminus von 0,09% auf 8643 Zähler aus dem Handel. Vergangene Woche hatte der Schweizer Leitindex, bezogen auf den Schlusskurs, noch ein Allzeithoch von knapp 8674 Punkten erreicht. Der breiter gefasste Swiss-Performance-Index (SPI) verzeichnete ein Plus von 0,04% bei 6741 Zählern. Auch Rekordmeldungen aus Übersee, wo der Dow-Jones-Index erstmals die Marke von 12 000 Punkten überschritten hatte, gaben keine nennenswerten Impulse. Dies hängt wohl auch mit der beschränkten Aussagekraft des Indexes zusammen. Andere US-Barometer wie der Standard & Poor's 500 und der Nasdaq Composite liegen derzeit noch um rund 11% bzw. 54% unter den jeweiligen Höchstständen. Egal wie der einzelne Börsianer die weitere Entwicklung des Schweizer Aktienmarktes einschätzt, er kann sich auf alle Fälle auf ein Sprichwort stützen: «Reculer pour mieux sauter» für die Optimisten, «Jeder lange Wege beginnt mit einem ersten Schritt» für die Pessimisten. Charttechniker zumindest sehen die Tendenz für den SMI kurz- und mittelfristig leicht positiv. Bewertungen als RenditefaktorAnalytiker der Zürcher Kantonalbank (ZKB) versuchten mit Hilfe einer Szenarioanalyse der Frage nach der Zukunft der Aktienmärkte auf die Schliche zu kommen. Dabei gingen sie davon aus, dass die Dividendenrendite, das Gewinnwachstum und die Veränderung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) die Faktoren zur Bestimmung der Performance einer Aktie sind. Für den Zeitraum von 1987 bis 1995 betrug die (jährliche nominale) Rendite in der Schweiz 16,8%, davon gingen 9,4 Prozentpunkte auf das Konto des Anstiegs des KGV, also der Bewertungen an den Aktienmärkten. Von 1996 bis 2005 wurde eine Rendite von 10,5% erreicht. Hauptsächlicher Treiber war aber das Gewinnwachstum, die Veränderung der Bewertung lieferte gar einen negativen Beitrag. Die Experten der ZKB errechneten einige Szenarien, wie sich die Aktienrenditen bis 2015 entwickeln werden. Da die ZKB-Vertreter derzeit in der Schweiz von einer leichten Unterbewertung ausgehen, kann der Aktienmarkt im Basisszenario von einer Bewertungskorrektur nach oben profitieren. Wenn die gesamtwirtschaftlichen Parameter etwa so bleiben, wie sie zurzeit sind, dann werden ansprechende Aktienrenditen anfallen. Im Basisszenario wird mit einem SMI-Stand von 13 500 im - jedoch noch sehr entfernten - Jahr 2015 gerechnet. Hochgesteckte ErwartungenIn den vergangenen fünf Tagen standen vor allem einzelne Unternehmensergebnisse für das dritte Quartal im Vordergrund. Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé präsentierte zwar «gute» Zahlen, verfehlte aber die hochgesteckten Erwartungen der Analytiker. Die Titel gingen um 2,58% zurück. Auch Roche haderte mit den Marktmeinungen. Die Erwartungen wurden nur knapp erreicht, die Genussscheine fielen um 1,58%. Wesentlicher besser erging es dem Pharmakonzern Novartis (+4,82%), der Rekordzahlen bei Umsatz und Reingewinn meldete. Ebenso zufrieden waren die Börsianer mit Nobel Biocare (+6,12%). Die Übernahme von Saurer durch OC Oerlikon (vormals Unaxis) steht nun knapp bevor, nachdem Oerlikon die Kaufofferte an die verbliebenen Aktionäre zum dritten Mal erhöht hat. | |
Die Quartalszahlen der UBS sorgen für VerunsicherungMit der Veröffentlichung der unerwartet schlechten Quartalszahlen hat die UBS den Höhenflug des Schweizer Aktienmarkts in der Berichtswoche jäh gestoppt und vorübergehend für Unsicherheit gesorgt. Danach setzten die Kurse aber wieder zu einer Erholung an. feb. Nach einem schwierigen Start in die vergangene Woche haben die Schweizer Aktien ihre Verluste bis zum Freitag wieder wettgemacht. Der Swiss-Market-Index (SMI) der Standardwerte ging mit einem kleinen Wochen-Plus von drei Punkten oder 0,04% bei 8698,49 Zählern aus dem Handel. Der SMI-Schlusskurs am Dienstag hatte noch bei 8569 Punkten gelegen. Der breit gefasste Swiss-Performance-Index (SPI) stand zum Wochenschluss bei 6796,92 Punkten. Nach seinem ebenfalls am Dienstag verzeichneten Wochentief bei 6700 Punkten erholte sich auch der SPI und schloss die Berichtswoche mit einer Avance von 0,13%. Die CS tritt aus dem Schatten der UBSDie Börsenwoche stand im Zeichen der Grossbanken UBS und Credit Suisse, die ihre Ergebnisse für das dritte Quartal auswiesen. Dabei sorgte die UBS-Aktie nach der Präsentation der schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen am Dienstag für einen wahren Kursrutsch. Alleine an diesem Tag zogen die Verluste des UBS-Papiers den Swiss-Market-Index um 64 Punkte nach unten, in der gesamten Woche waren es 68 Zähler. Dies entsprach einem Wochen-Minus von knapp 5,3% für den Titel der Bank. Das Quartalsergebnis der UBS belastete zunächst auch die Aktie der zweiten Grossbank, CS. Viele Marktteilnehmer gingen von einem ähnlich schlechten Ergebnis aus und verkauften das Papier. Mit ihrem am Donnerstag vorgelegten Unternehmensergebnis für das dritte Quartal besänftigte die CS aber die Investoren und zog den SMI bis am Freitag um neun Zähler nach oben. Dies entsprach einem Wochen-Plus von 1,6% für die Aktie. Die CS sei für einmal aus dem Schatten der UBS getreten, hiess es am Markt. Dafür, dass der SMI sich über die Woche noch ins Plus rettete, waren aber in erster Linie zwei weitere Index-Schwergewichte verantwortlich. Die Nestlé-Valoren (+1,7%) hievten den Index einerseits um knapp 24 Punkte nach oben. In Bezug auf die positive Entwicklung des Nestlé-Titels verwiesen Marktbeobachter auf den Konkurrenten Unilever, dessen Aktien im Zusammenhang mit dem Quartalsbericht deutlich gewannen. Der «Bon» des Pharma-Konzerns Roche zog anderseits den SMI um 20 Zähler nach oben. Synthes als WochengewinnerWochengewinner im SMI war die Aktie des Medizinaltechnik-Konzerns Synthes mit einem Plus von knapp 2%. Die Zürcher Kantonalbank hatte eine Trading-Kaufempfehlung für das Papier gegeben. Am Montag hatte Synthes zudem einen Teilsieg in einem US-Gerichtsverfahren über die Anwendung eines chirurgischen Fixationsnagels für gewisse Brüche errungen. Das Gerichtsverfahren habe ausserdem keine Auswirkungen auf die Höhe des Umsatzes im laufenden Jahr, hiess es bei Synthes. Weitere Wochengewinner waren die Aktien von Nobel Biocare, von «Zürich» sowie von Adecco (je +1,7%). Das Papier des Medizintechnik-Herstellers Nobel Biocare profitierte von einer Erhöhung des Kursziels durch die Deutsche Bank. Die Versicherungswerte profitierten von einem US-Gerichtsurteil in der Schadenfrage im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center. Und auch das am Freitag bekanntgegebene gute Ergebnis des deutschen Branchenriesen Allianz brachte Unterstützung. | |
Weitere Kurssteigerungen zum Jahresende hin erwartetgho. Die Woche begann für die Börsianer mit einem Schreck: Der Kurs der Novartis-Aktie, eines Börsen-Schwergewichtes, war am Montag im Eröffnungshandel vorübergehend um etwa 10% eingebrochen, nachdem eine Verzögerung beim Start der Diabetes-Tablette Galvus am amerikanischen Markt angekündigt worden war. Die Schweizer Börse SWX erklärte jedoch alle Transaktionen, die zu einem Kurs von unter 70 Fr. je Aktie durchgeführt worden waren, für ungültig und bezeichnete diese als «Mistrades» (Fehleingaben). Deshalb kam es am Montag auch zu einer Verzögerung bei der Berechnung der Index- Schlussstände. Die Novartis-Aktien beendeten den Handel am Abend mit einem Minus von etwa 1%. Die Titel des Pharma-Unternehmens gaben insgesamt in den vergangenen Tagen im Vergleich zur Vorwoche um 1,56% nach, was auch den Swiss-Market-Index (SMI) zeitweise belastete. Mit einem Plus von 0,11% schloss das Blue-Chip- Barometer aber beinahe unverändert bei 8746 Punkten. Der breiter gefasste Swiss-Performance-Index (SPI) legte ebenfalls nur wenig zu (0,23%) und erreichte 6850 Punkte. Ende der BerichtssaisonDie Konsolidierung findet jedoch auf einem sehr hohen Niveau statt. So legte der SMI seit Jahresbeginn bereits über 16% zu. Einige Marktbeobachter trauen den Schweizer Aktien kurz- und mittelfristig aber noch weitere leichte Kurssteigerungen zu. Ein Faktor für einen Kursschub können laut Marktbeobachtern die Transaktionen sein, die im Hinblick auf das Jahresende getätigt werden. Dabei wird auf den sogenannten Jahresend-Effekt gehofft, ein saisonales Muster, das unter anderem auf steuerliche Gründe, auf vermehrte Liquidität aufgrund der Auszahlung des 13. Monatslohns und auf die Einzahlungen in die zweite und dritte Säule zurückgeführt wird. Ein zuletzt treibender Faktor dankt dagegen vorerst ab: Die Berichterstattung zu den Unternehmensergebnissen im dritten Quartal ist im Grossen und Ganzen abgeschlossen. Dabei kam es zu keinen negativen Überraschungen. In der vergangenen Woche präsentierten Zurich Financial Services (+1,01%) und Richemont (+6,19%) sehr gute Quartalszahlen. Die Ergebnisse von Phonak (-0,28%) bezeichneten Beobachter zwar auch als positiv, der Ausblick sei jedoch verhalten ausgefallen. Die Zahlen von Kuoni (-1,32%) wurden mit Enttäuschung aufgenommen. Im Fokus der Anleger war auch der Chemiekonzern Clariant (-1,10%), der bei einem Investoren-Tag ein Restrukturierungsprogramm angekündigt hatte, das an der Börse zunächst zu einem Kursschub führte. Kommen und GehenFür Bewegung sorgten aber auch einige Nebenwerte: So wird darüber spekuliert, ob Sulzer (+4,99%) zu einem Übernahmeziel geworden sei und ob bei Von Roll (+8,54%) drei Grossaktionäre eine Aufstockung ihrer Anteile vornehmen würden. Darüber hinaus kündigte Mövenpick den Abschied von der Börse an. Der Mehrheitsaktionär, die Industriellenfamilie von Finck, machte den Publikumsaktionären ein öffentliches Kaufangebot und will das Unternehmen «reprivatisieren». An die Börse drängt hingegen der Raffineriebetreiber und Erdölhändler Petroplus, dessen Papiere erstmals am 30. November gehandelt werden sollen. | |
Die Aussichten für die Märkte bleiben gutcae. Die Saison der Unternehmensberichterstattung ist abgeschlossen, so dass es den Aktienmärkten in dieser Woche von dieser Seite her an Impulsen fehlte. Zudem sorgten die in den USA feiertagsbedingt geschlossenen Börsenplätze für zusätzliche Ruhe am Schweizer Markt. Die Volumina waren in dieser Handelswoche dünn, und die Aktienkurse bewegen sich seitwärts. Trotzdem scheint angesichts der aktuellen Gewinnaussichten Jammern nicht angesagt zu sein. Europa mit Steigerungs-PotenzialDie Aktienanalytiker passten kürzlich ihre Gewinnschätzungen dem veränderten wirtschaftlichen Umfeld an. Dabei wird ein Auseinanderklaffen zwischen den USA und Europa immer deutlicher. Während die Finanzmarktspezialisten ihre Prognosen für die USA bereits zum zweiten Mal nach unten revidierten, korrigierten sie ihre Erwartungen für Europa nach oben. Für Nordamerika wird zwar in diesem Jahr noch mit einem kräftigen Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr von über 15% gerechnet, was angesichts der starken Zahlen im dritten Quartal nicht überraschend ist. Für 2007 und 2008 gehen die Analytiker aber nicht mehr von einem zweistelligen Wachstum aus. Im kommenden Jahr wird eine Gewinnwachstumsbeschleunigung von 9,4% erwartet, für das Folgejahr eine nur marginal höhere. Europa zeigt sich von einer ganz anderen Seite: Sowohl für 2006 als auch für die beiden folgenden Jahre wurden die Prognosen nach oben korrigiert. 2007 dürfte das Wachstum demnach leicht über 8%, 2008 leicht unter 8% liegen. Die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank (ZKB) erwarten auch in der Schweiz einen Anstieg der Unternehmensgewinne. Für das Jahr 2007 wurden die Wachstumsprognosen um über einen Prozentpunkt auf 10,5% erhöht. Für das Folgejahr wird ebenfalls ein Gewinnwachstum von über 10% erwartet. Aufgrund dieser Gewinnschätzungen bleiben Aktien attraktiv bewertet. Das auf 12 Monate geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für amerikanische Aktien beläuft sich derzeit auf 15, was von Ökonomen als moderat bezeichnet wird. Das geschätzte KGV für Europa liegt bei 13, was ebenfalls als günstig einzuschätzen ist, bedenkt man, dass der historische Durchschnitt bei 14,6 liegt. In der Schweiz liegt gemäss Angaben der Agentur Bloomberg das erwartete KGV für den SMI derzeit bei 16, was etwa beim historischen Durchschnitt liegt. Einige FarbtupferObwohl sich der Schweizer Markt derzeit in einer Seitwärtsbewegung befindet, der Swiss-Market- Index schloss diese Woche um 1,2% tiefer, während der Swiss-Performance-Index 1,1% einbüsste, ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Marktteilnehmer ihre gute Laune bis Ende Jahr verderben lassen werden. Es gibt auch wenig Grund dafür. Der Nachrichtenfluss ist zwar karg, doch es gibt beflügelnde Faktoren. So sind für die kommenden Wochen Börsengänge geplant, die für Phantasie sorgen. Weiter bringt die rege Merger&Aquisition-Aktivität in Übersee, besonders im Private-Equity-Bereich, Farbtupfer in das Marktgeschehen. Zudem wirken auch die Umstufungen vieler Brokerhäuser von Schweizer Aktien belebend, wenn sie wie diese Woche vor allem nach oben erfolgen. | |
Gute Stimmung bereits am Anfang des Monats DezemberObwohl der Schweizer Aktienmarkt meist erst in der zweiten Dezemberhälfte für gute Laune bei den Anlegern sorgt, haben viele Schweizer Werte bereits vergangene Woche brilliert. cae. Die Schweizer Aktien haben sich in der abgelaufenen Woche behauptet - selbst an Tagen, an denen die amerikanischen und europäischen Märkte im Minus lagen. Entsprechend schloss der Swiss-Market-Index (SMI) die Berichtswoche mit einem Plus von 1,4% auf 8540,9 Punkten und der Swiss-Performance-Index (SPI) mit einem Gewinn von 1,6% auf 6724,1 Punkten. Und dies, obwohl die Vorgaben aus Übersee nicht rosig waren. Party zum Ausklang von 2006Wie die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank unlängst ermittelten, gibt es das vielzitierte Jahresendrally im SMI wirklich. So ist der Monat Dezember ein spezieller Anlage-Monat: Die Performance des SMI liegt oft deutlich über der durchschnittlichen Performance der übrigen Monate, und das Rally findet in der Regel ganz am Schluss des Jahres statt. Der SMI verlor beispielsweise in der ersten Dezemberhälfte 2005 über 1% an Wert, um dann in der zweiten Monatshälfte um 1,7% zuzulegen. Diese Zweiteilung ist noch ausgeprägter, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet: Der Schweizer Leitindex büsste in den vergangenen 18 Jahren im Schnitt 0,23% in den ersten zwei Dezemberwochen ein und gewann danach bis Ende Jahr durchschnittlich 2,3%. Die Anleger scheinen sich dieses Jahr bereits auf das Feuerwerk am Jahresende einzustellen, denn sowohl der SMI als auch der SPI schauen auf eine gute Berichtswoche zurück. Obwohl auch hierzulande immer wieder auf die Konjunkturdaten aus Übersee geschielt wurde, behauptete sich die Schweizer Börse auch an jenen Tagen, an denen es in den USA bergab ging. In den Vereinigten Staaten schauen die Anleger nach wie vor nervös auf die neuesten Zahlen zur Konjunktur. Es ist nämlich immer noch nicht klar, welches Szenario sich durchsetzen wird: Kommt es zur vielzitierten sanften Landung der US-Wirtschaft - wie von der Mehrheit der Beobachter erwartet -, oder verschärft sich der konjunkturelle Einbruch? Die Wirtschaftsdaten, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden, zeigten ein gemischtes Bild. Der auffälligste Widerspruch findet sich zwischen der besser als erwartet ausgefallenen Nachfrage nach Neuhypotheken einerseits und dem unerwartet deutlichen Rückgang bei der Industrieproduktion anderseits. Leicht perplex nahmen die Marktteilnehmer zur Kenntnis, dass ausgerechnet vom Häusermarkt - bisher die Achillesferse der US-Konjunktur - die ersten Zeichen einer Stabilisierung kommen. Salopp gesagt passt dieses gemischte Bild für die Konjunktur in den USA doch zum Szenario eines «soft landing», denn wenn alle Indikatoren nach unten zeigen würden, wäre das eher ein Indiz für eine harte Landung der Wirtschaft. Im anderen Extrem, bei dem sämtliche Daten ein rosiges Bild der Konjunktur zeigten, wäre ein erneuter Boom der US-Wirtschaft - mit den entsprechenden Zinsschritten der Notenbank - angezeigt. Die jüngste Dollar-Schwäche beschäftigte die Aktienmärkte auch in der abgelaufenen Woche. Einerseits war eine gewisse Nervosität der Anleger zu spüren, ein markanter Einbruch des Dollars könnte zu einer Destabilisierung des gesamten Finanzsystems führen. Andrerseits beschäftigten jedoch auch handfestere Bedenken die Börsen: so etwa die Abhängigkeit der Schweizer Unternehmen vom Dollar oder der Zusammenhang zwischen Dollarschwäche und Performance des SMI. Vereinzelt scheinen Aktionäre ihre Portefeuilles bereits in dieser Hinsicht umzuschichten und verkaufen sehr Dollar-sensitive Werte. Dafür, dass dieses Vorgehen jedoch im grossen Stil stattgefunden hätte, gibt es derzeit keine Anzeichen. Hausgemachte gute StimmungDie gute Stimmung am Schweizer Markt war vergangene Woche «hausgemacht», waren es doch einzelne Titel, die mit guten Neuigkeiten aufwarteten und somit Schwung in das hiesige Börsengeschehen brachten. So legten beispielsweise die Titel von Nobel Biocare stark zu (+12,9%), nachdem zwei Produkte des Medizinaltechnikunternehmens von der schwedischen Gesundheitsbehörde wieder zugelassen worden waren. Auch die Oerlikon-Valoren waren stark gefragt (+6,4%), weil das Unternehmen über einen Grossauftrag informiert hatte. Bei den Nebenwerten fiel die Bank Linth auf. Deren Titel stiegen um 4,9%, nachdem eine weitere Übernahmeofferte für die Regionalbank öffentlich geworden war. Ebenfalls für gute Stimmung sorgten die beiden Börsenneulinge Meyer Burger (+17,2%) und Petroplus (+13,9%). Die Aktien beider Unternehmen erzeugten mit ihrer glänzenden Performance seit Börsenstart für Phantasie im Nebenwerte-Segment. - Es zeichnet sich ab, dass der Dezember den Anlegern auch in diesem Jahr Freude bereiten wird. Selbst wenn sich die Aktienmärkte in der kommenden Woche im Krebsgang fortbewegen würden, wäre noch genug Zeit für Festlaune in der zweiten Dezemberhälfte. | |
Index-Schwergewichte ziehen den Markt nach obenDer Schweizer Aktienmarkt hat den - etwas vorgezogenen - Jahresendspurt fortgesetzt: Nachdem in der vergangenen Woche der Swiss-Market-Index (SMI) um 1,4% und der Swiss-Performance-Index (SPI) gut 1,6% gestiegen waren, kletterten die Schweizer Aktienindizes in der Berichtswoche um 2,9% bzw. 2,7%. Neben dem alle Jahre auftretenden Jahresend-Effekt - einem saisonalen Muster, das unter anderem auf steuerliche Gründe, auf vermehrte Liquidität aufgrund der Auszahlung des 13. Monatslohns und auf die Einzahlungen in die zweite und dritte Säule zurückgeführt wird - erwiesen sich noch weitere Faktoren als kurstreibend: Der Kauf der Novartis-Geschäftssparte Medical Nutrition durch Nestlé wurde beispielsweise von den Börsianern positiv aufgenommen. Die Aktien der beiden Index-Schwergewichte legten dabei zu. Hinzu kamen positive Vorgaben aus den USA, wo eine Serie eher günstigerer Konjunkturindikatoren wie die überraschend starken Detailhandelsumsätze für gute Stimmung sorgten. Dadurch wird das Szenario einer «weichen Landung» der US-Wirtschaft wahrscheinlicher. Zudem erholte sich der Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen. Die Entscheide der amerikanischen Notenbank (Fed), den Leitzins unverändert auf einem Niveau von 5,25% zu lassen, und der Schweizerischen Nationalbank (SNB), das Zielband für Dreimonatsgeld um 0,25 Prozentpunkte auf einen mittleren Bereich von 2% zu erhöhen, waren hingegen von den Marktteilnehmern erwartet worden und lösten keine grossen Reaktionen aus. Für Bewegung sorgte auch der Verfall von Futures und Optionen auf Aktien und Indizes an der Eurex. Dadurch entstehen oft überraschende Kursbewegungen für die Papiere, auf denen die Derivate beruhen. Der Verfall ist deshalb so unberechenbar, weil einzelne Anleger versuchen, die Kurse der Aktien, auf die sie die Derivate halten, in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen. Viele Finanzmarktexperten sind davon überzeugt, dass auch über die nächsten Wochen hinaus die weltweiten Aktienmärkte Kurssteigerungen verzeichnen werden. Laut einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erwarten die Spezialisten mehrheitlich für das Jahr 2007 einen anhaltenden, wenn auch etwas geschwächten, Aufwärtstrend. Für den SMI rechnen 40% der Analytiker mit einer Kurssteigerung von 5% bis 10%, 27% mit einer Avance zwischen 0% und 5%. Und dennoch gibt es mehr Experten, die mit einem Rückgang des SMI von mehr als 10%, als solche, die als mit einer ebensolchen Steigerung rechnen. Die Mehrheit erwartet auch, dass das Wachstum der Unternehmensgewinne 2007 entweder gleich (40% der Spezialisten) oder höher (36%) als in diesem Jahr sein wird. Die Einschätzung stimmt mit den Ausblicken für das kommende Jahr der meisten Banken überein. Die Analytiker von Pictet wiesen jedoch darauf hin, dass das kommende Jahr turbulent mit einer bestenfalls durchschnittlichen Performance werden könne. In der Berichtswoche standen vor allem die Index-Schwergewichte im Mittelpunkt. Neben den Nestlé-Titeln (+4,1%) avancierten auch die Aktien von Novartis (+3,6%). Nach dem Verkauf des Bereichs Medical Nutrition an Nestlé rechnen einige Marktbeobachter mit weiteren Verkäufen einzelner Sparten. Hinzu kamen erfreuliche Berichte über ein Mittel gegen Leukämie. Einen schlechten Einstand «feierte» das italienische Pharmaunternehmen Newron Pharmaceuticals an der Schweizer Börse SWX (-0,03%). Am ersten Handelstag am Montag gab der Kurs um 3,45% nach. Wesentlich besser erging es Meyer Burger (+15,3%), einem weiteren Börsenneuling. | |
Der Kurssturz in Thailand sorgt nur kurzzeitig für NervositätDer Swiss-Market-Index startete mit einem Rekordhoch in die Woche, danach ging es am Schweizer Aktienmarkt ruhig zu. Die Papiere von Swatch und ABB entwickelten sich gut. feb. Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfests hat der Schweizer Aktienmarkt eine ruhige Woche hinter sich. Es sei wenig los gewesen, sagte ein Vertreter der Bank Leu. Bei vielen Banken seien die Bücher bereits vorzeitig geschlossen worden, und einige Marktteilnehmer seien bereits in die Ferien gegangen. Der Kurssturz an der Börse in Bangkok und die daraufhin folgende Erholung hätten kurz für Nervosität gesorgt. Diese habe sich aber schnell wieder gelegt. Der Swiss- Market-Index (SMI) der Standardwerte begann die Woche mit einem Rekord, am Montagnachmittag stieg er auf 8838,35 Zähler. Dieses Niveau hielt er aber nicht und beendete die Berichtswoche mit einem Minus von 0,7% bei 8726,67 Punkten. Der breit gefasste Swiss-Performance- Index (SPI) beendete die Woche mit einem Minus von 0,4% bei 6879,46 Zählern. Aktien von Swatch und ABB im PlusAm besten entwickelten sich die Titel von Swatch, die um 3,7% zulegten. Die Nachricht über die im November erneut stark gestiegenen Schweizer Uhrenexporte trieb den Wert an. Die Wirtschaftslage für Luxusuhren sei sehr gut angesichts der boomenden Weltkonjunktur, sagte ein Vertreter der Bank Leu. Auch der Elektrotechnik-Konzern ABB, dessen Titel sich in der Jahresstatistik von allen SMI-Werten am besten entwickelt haben, waren wieder vorne dabei und stiegen um 2,4%. ABB profitiert von der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Energie. Zuletzt hat das Unternehmen einige Grossaufträge verbucht. Weitere Gewinner waren die Aktien des Versicherers Zurich (+1,9%) und des Telekom-Konzerns Swisscom (+1,8%). Die Zurich-Titel profitierten von Übernahmespekulationen. Am Markt ging das Gerücht um, Finanzinvestoren und andere Versicherer seien daran interessiert, das vergleichsweise günstig bewertete Unternehmen zu kaufen. Swisscom (+1,4%) profitierte laut Analytikern vom Rückkauf des 25%-Anteils von Vodafone an seiner Mobilfunktochter. Aufregung um Speedel und COSIm Minus beendeten die Aktien von Givaudan (-2,2%), Novartis (-2,2%), UBS (-2,0%) sowie Syngenta (-1,8%) die Berichtswoche. Dabei sorgte die Meldung für Aufsehen, dass HSBC laut Marktbeobachtern die Abdeckung einiger europäischer Chemiewerte einstellt. Auf dieser Liste stünden unter anderem auch die Aktien der Schweizer Unternehmen Ciba, Clariant, Givaudan und Syngenta. Für etwas Aufregung sorgten am Dienstag auch die Titel des Biotechnologieunternehmens Speedel, die zur Eröffnung fast einen Viertel an Wert verloren. Das Unternehmen hatte eine klinische Studie für ein Medikament aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Daraufhin senkten einige Analytiker ihre Kursziele. Die Speedel-Valoren beendeten die Woche mit einem Minus von 21,4%. Am Donnerstag fielen die Titel des IT-Dienstleisters COS auf. Sie legten um 12,8% zu, nachdem das Unternehmen bekanntgegeben hatte, das defizitäre deutsche Vertriebsgeschäft zu verkaufen. Die COS-Aktien beendeten die Woche mit einem Plus von 14,2%. | |