Der Hugo Chavez Thread
2. Der Präsident in den meisten lateinamerikanischen Ländern hat (wie auch in den USA) wesentlich weiter gehende Befugnisse als ein deutscher Bundespräsident und auch ein deutscher Bundeskanzler. Die Präsidenten sind wegen ihrer weitgehenden Befugnisse nahezu "Diktatoren auf Zeit" (gut, das ist etwas übertrieben und soll nur zur Verdeutlichung dienen). Und aus diesem Grund hatte man in den Verfassungen diese Einschränkungen.
Dennoch - die Möglichkeit der mehrfachen Wiederwahl allein wäre noch kein Abschied von der Demokratie. Das hat hier aber auch niemand behauptet. Derlei Pläne gibt es auch im benachbarten Kolumbien.
Zusammen mit den anderen Maßnahmen von Chávez (Verlängerung der Wahlperiode auf sieben Jahre, Behinderung der Opposition, zunehmende staatliche Kontrolle der Medien) deutet das allerdings schon in diese Richtung.
Nach Angaben von Venezuelas Statistikamt wird die Inflationsrate in dem südamerikanischen Land 2008 bei 21,8 Prozent liegen, bei Lebensmittelpreisen bei 53,3 Prozent.
Bei den Nachbarn Kolumbien und Peru macht die Inflation beispielsweise 0,19 bzw. 0,57 Prozent aus....
Richtig: Chavez verprasst das Geld und Investitionen werden zurückgestellt, die Erdölförderung geht deshalb zurück!
Richtig: Chavez ist ein Populist!
Richtig: Chavez lässt schon mal Militär auffahren und schüchtert seine Gegner ein!
Nein war noch nie in Venezuela, meine EX-Frau hat dort 3 Jahre gearbeitet und hat immer noch gute Bekannte in Caracas.
Dies sind keine Unterstellungen, sie sind Realität.
Bruttosozialprodukt Venezuela 185.000.000.000,00 €
Wenn ein Heer von Staatsbürokraten oder deren Schleimer die Wirtschaft lenkt ist ein Mangel an allem die Folge, das wird auch diesmal so sein, da brauchst keine Glaskugel...
In der kommunistischen Schweiz haben übrigens gerade drei Anhänger der dortigen SVP einer schwangeren Brasilianerin (Die Frau ist Anwältin und wahrscheinlich wesentlich intelligenter als dieses eidgenössische Pack) die Worte SVP in den Bauch geritzt. Was hättest du getan, wenn etwas Ähnliches unter Chavez in Venezuela geschehen wäre? Den Einmarsch der Nato gefordert?
Jahrelang profitierte das Land unter Präsident Chávez vom hohen Ölpreis. Jetzt hat sich die Situation verschlechtert: Das Leistungsbilanzdefizit schwillt an, die Ölgesellschaft ist in Zahlungsnot. Eine Währungsabwertung wird wahrscheinlicher.
Der Fall des Ölpreises bringt Venezuela in finanzielle Schwierigkeiten. Hugo Chávez, der Präsident des südamerikanischen Landes, wird am Samstag Reformen ankündigen. "Ich bestehe darauf, dass unsere Menschen, unser Land die Krise annehmen", sagte Chávez dem staatlichen Fernsehen, ohne Details zu nennen. Analysten spekulieren, dass er die Währung abwerten wird.
Das Beispiel Venezuela ist exemplarisch für viele Ölexportstaaten: Nach einer jahrelangen Hausse des Ölpreises drohen mit dem weltweiten Abschwung Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizite. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) geht davon aus, dass das Leistungsbilanzdefizit Venezuelas dieses Jahr 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen könnte. 2008 hatte das Land noch einen Überschuss von 12,5 Prozent erzielt. Für das Budget rechnen die Bonitätswächter mit einem Minus von 5,4 Prozent des BIP. S&P bewertet Venezuela mit "BB-", der Ausblick ist negativ.
Abwertung um 25 Prozent?
Eine Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit seines Landes zu erhöhen, hat Chávez durch eine Abwertung des Bolivar. Derzeit ist die Währung bei 2,15 Bolivar je Dollar an den Greenback gebunden. Alberto Ramos, Lateinamerika-Volkswirt bei Goldman Sachs, hält eine Abwertung auf 2,7 Bolivar für notwendig. In einer am Freitag veröffentlichten Studie schreibt Ramos: "Es ist durchaus möglich, dass Chávez auch eine Währungsabwertung vornehmen wird. Diese wurde seit langem aufgeschoben."
In den vergangenen sechs Monaten verlor der Bolivar auf dem unregulierten Devisenmarkt bereits 32 Prozent seines Werts. Am Mittwoch brach die Devise um 6,3 Prozent ein, als Sepkulationen um eine bevorstehende Abwertung die Runde machten. Für die venezolanische Politik wäre solch ein Schritt aber mit einem Vertrauensverlust verbunden: Finanzminister Ali Rodriguez hatte noch am 8. März betont, dass es keine Pläne für eine Abwertung gebe. Er begründete das mit Inflationsgefahren.
Ölgesellschaft im Zahlungsrückstand
Wertet er die Währungs ab? Der venezolanische Staatspräsident Hugo Chávez
Die finanziellen Sorgen des Landes spiegeln sich in den Nöten der staatlichen Ölgesellschaft Petroleos de Venezuela (PDVSA) wider. Laut dem "Houston Chronicle" befindet sich das Unternehmen in Zahlungsrückstand. Servicegesellschaften würden deshalb die Arbeit einstellen und auf Bohrinseln ihren Dienst einstellen. Im dritten Quartal beliefen sich die ausstehende Rechnungen von PDVSA demnach auf 7,8 Mrd. $.
Das Unternehmen ist ein Vehikel für die Sozialpolitik von Chávez. S&P ist kritisch: "Die Verschuldungsquote ist gestiegen, und der Ölpreis ist gefallen. Wenn die Sozialprogramme nicht zurückgefahren werden, werden sich die Kennzahlen des Unternehmens verschlechtern." PDVSA ist Eigentümer der US-Raffinerie Citgo.
FTD.de, 20.03.2009
http://www.ftd.de/politik/international/...elt/490283.html?mode=print
Chavez nominierte Roy Chaderton als Botschafter in Washington. Chaderton gilt als erfahrener Diplomat mit einer Neigung zu gelegentlichen verbalen Unfreundlichkeiten. Er war bereits Außenminister und Botschafter in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern. Zur Zeit ist er der Vertreter Venezuelas bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS).
http://www.elpais.cr/articulos.php?id=5397
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,621226,00.html
ECUADOR
Präsident Correa laut Prognose im Amt bestätigt
Es wäre seine erste Wiederwahl: Ecuadors Amtsinhaber Rafael Correa hat einer inoffiziellen Prognose zufolge die Präsidentenwahlen gleich im ersten Durchgang für sich entschieden. Wahlbeobachter der EU bewerteten den Urnengang als ordnungsgemäß.
Quito - Ecuadors linksgerichteter Staatschef Rafael Correa hat die Präsidentenwahl am Sonntag einer inoffiziellen Prognose zufolge klar gewonnen. Auf den 46-Jährigen entfielen nach Angaben des Umfrageinstituts Santiago Pérez 54 Prozent der Stimmen. Sollte das offizielle Ergebnis der vorgezogenen Wahl dieses Ergebnis bestätigen, hätte Correa die Wahl gleich im ersten Anlauf gewonnen.
Ecuadors Präsident Correa: Prognosen sehen ihn siegreich
Wahlbeobachter der Europäischen Union (EU) und der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) bezeichneten die Wahl als ordnungsgemäß. Allerdings hatte Correa als amtierender Präsident mehr Möglichkeiten zur Wahlwerbung als seine Konkurrenten.
Im Wahlkampf hatte Correa versprochen, die Armen des Landes vor den Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise zu schützen. In der Vergangenheit hat es bereits freie Schulmahlzeiten, einen höheren Mindestlohn sowie Änderungen im Rentensystem gegeben. Kritiker werfen ihm dagegen vor, die demokratischen Institutionen des Landes mit Füßen zu treten. Ein Sieg Correas dürfte Beobachtern zufolge auch die Position anderer linksgerichteter Präsidenten in der Region, wie des venezolanischen Staatschefs Hugo Chávez, stärken.
Auf Platz zwei landete nach diesen Angaben der frühere Präsident Lucio Gutiérrez, für den 29 Prozent der zehn Millionen Wahlberechtigten gestimmt hätten, berichtete die Zeitung "El Comercio". Über Ergebnisse der ebenfalls abgehaltenen Parlaments-, Regional- und Kommunalwahlen wurde zunächst nichts bekannt.
fsc/dpa/Reuters
Venezuela will Ölpreis von 70 Dollar
Quito (BoerseGo.de) - Der venezolanische Finanzminister Ali Rodriguez wünscht sich einen Ölpreis von rund 70 Dollar je Barrel, um neue Investitionen in der Ölbranche zu ermöglichen. Ein nachhaltig niedriges Preisniveau könnte eventuell zu einem Preisanstieg bei gleichzeitiger Produktionsverlangsamung und geringer werdenden Investitionen führen.
„Was derzeit weltweit passiert ist ein starker Rückgang bei Investitionen zur Erschließung von Ressourcen und Raffinerien. Langfristig gesehen wird dieses Szenario den Ölpreis nach oben schießen lassen. Die Lagerbestände befinden sich derzeit 8 Prozent über dem Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre. Dies ist ein sehr schlechtes Zeichen das es im Rahmen der OPEC sorgfältig zu beobachten gilt. Dies bedeutet, dass Öl angehäuft worden ist. Die OPEC hat sich für das laufende Jahr und für 2010 einen Ölpreis von 60 Dollar je Barrel sowie 70 Dollar je Barrel zum Ziel gesetzt. Die Dollarschwäche hat die jüngste Erholung des Preises vorangetrieben. Die Spekulationen im Future-Markt sind weiterhin als entscheidender Faktor in der Preisbildung anzusehen“, führte Rodriguez gegenüber Journalisten in Quito in Ecuador weiter aus.
Brasiliens staatliche Entwicklungsbank (BNDES) stellt Venezuela Kredite im Umfang von 4,3 Milliarden US-Dollar (rund 3 Milliarden Euro) für Infrastruktur-Projekte zur Verfügung. Das teilte BNDES-Chef Luciano Coutinho am Dienstag in der brasilianischen Küstenstadt Salvador mit, wo er an einem Treffen der Präsidenten beider Länder, Luiz Inácio Lula da Silva und Hugo Chávez, teilnahm.
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/...o?_vl_pos=r.1.NT
http://www.goldinvest.de/public/...;i=&y=17869&s=&offset=
Verstaatlichung in Venezuela: Regierung verweigert Gold Reserve Konzession für Las Brisas-Projekt Schlechte Nachrichten für das Goldunternehmen Gold Reserve: Die Regierung von Venezuela hat eine Abbaukonzession für eine der größten Goldlagerstätten Lateinamerikas nicht verlängert. So setzt das Land seine Strategie um, die Kontrolle über Schlüsselbereiche der venezolanischen Wirtschaft zu erhöhen. | ||
Nach offiziellen Berichten hat die Regierung Venezuelas die Verlängerung einer Konzession des Minenunternehmens Gold Reserve (WKN 121573) für das riesige Las Brisas-Projekt nicht verlängert und sich dabei auf Vertragsverletzungen berufen. Das Brisas-Projekt umfasst mehrere Konzessionen im Minengürtel KM88 und grenzt an das legendäre Las Cristinas-Projekt. Ein Vertreter des venezolanischen Bergbauministeriums erklärte, dass nun ein vom Staat kontrolliertes Joint Venture entstehen solle. Damit folgt das lateinamerikanische Land den Äußerungen seines sozialistischen Präsidenten Chavez, der bereits Anfang 2009 erklärt hatte, dass die Goldbranche vom Staat kontrolliert werden sollte. Er erklärte darüber hinaus, dass der Distrikt KM88 als Gemeinschaftsprojekt von Venezuela und einem russischen Bergbauunternehmen betrieben werden solle. Der venezolanische Präsident hat bereits in mehreren wichtigen Bereichen der Wirtschaft seines Landes die Verstaatlichung voran getrieben. Gold Reserve, ein kanadisches Unternehmen mit Sitz in den USA, hatte erst im vergangenen Monat mit einer fünf Milliarden Dollar schweren Klage gegen Venezuela gedroht, da das Land die Entwicklung von Las Brisas blockiert habe, indem eine Baugenehmigung verweigert wurde. Laut der Homepage von Gold Reserve weist Las Brisas rund 10 Millionen geschätzte Unzen Gold auf. Das Unternehmen hat seit 1992, als man die Konzession erwarb, bereits 100 Millionen Dollar in das Projekt investiert. |
TV-Shows mit sich
Caracas (afp). Zum zehnjährigen Bestehen seiner Rundfunkshow "Aló Presidente" will Venezuelas Präsident Hugo Chávez an vier Tagen in Folge auf Sendung gehen. Normalerweise wird die mehrere Stunden lange Sendung von den staatlichen Radio- und Fernsehsendern sonntags übertragen. Bei der Sonderausgabe von Donnerstag bis Sonntag will der Staatschef auch singen. Der linksgerichtete Chávez erklärt in seinen Sendungen wortreich seine Politik oder zieht über Kritiker her.
http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/...ows-mit-sich/40670
Caracas (AP) Der venezolanische Präsident Hugo Chavez hat dem amerikanischen Geheimdienst vorgeworfen, hinter einer angeblichen Verschwörung für seine Ermordung zu stecken. Chavez hatte geplant, an der Amtseinführung des linksgerichteten Präsidenten von El Salvador, Mauricio Funes, am Montag teilzunehmen, seine Reise wegen Sicherheitsbedenken dann jedoch kurzfristig abgesagt. Diesen Artikel weiter lesen
«Ich habe keinen Zweifel, dass die Geheimdienste der USA dahinter stecken», sagte Chavez am Dienstag. Der venezolanische Geheimdienst habe «sehr präzise Informationen», wonach geplant gewesen sei, sein Flugzeug mit Raketen zu beschießen.
Als Täter sei der militante kubanische Fidel-Castro-Gegner, Luis Posada Carriles vorgesehen gewesen. Venezuela hat die USA aufgefordert Posada auszuliefern. Ihm wird vorgeworfen, im Jahr 1976 einen Bombenanschlag auf ein kubanische Flugzeug in Venezuela geplant zu haben, bei dem 73 Menschen getötet wurden. Der 81 Jahre alte Posada bestreitet eine Verwicklung.
Chavez hat den USA bereits mehrfach vorgeworfen, seinen Sturz oder einen Einmarsch in Venezuela zu planen. Die USA haben solche Vorwürfe stets zurückgewiesen.
http://de.news.yahoo.com/1/20090603/...anung-seiner-ermo-cfb2994.html
Die venezolanische Regierung hat den Verkauf von Coca-Cola Zero verboten. Die Massnahme ist offensichtlich ein reiner Akt der Willkür. Es ist die neuste Episode im grossen Kampf von Präsident Hugo Chávez gegen Kapitalismus und Imperialismus.
Mit dem Verbot von Coca-Cola Zero setzt der venezolanische Präsident Hugo Chávez seinen heroischen Kampf gegen «das Imperium» fort, gegen die USA, gegen den Imperialismus, gegen den Kapitalismus – dem er seinen «Sozialismus des 21. Jahrhunderts» entgegensetzen will.
Coca-Cola als Emblem amerikanischer Wirtschaftsmacht und Kulturhegemonie muss in diesem Kampf eine bevorzugte Zielscheibe des revolutionären Caudillo sein, zumal gerade Venezuela stark vom «American way of life» geprägt ist. Es ist der Kampf von Rot gegen Schwarz..
weiter:
http://www.nzz.ch/nachrichten/international/...alismus_1.2721061.html
Umstritten ist Aspartam aber durchaus. Der Markt für Nicht-Zucker-Süßungsmittel ist stark durch durch staatliche Regeln geprägt, deren Beweggründe oft nicht erkennbar sind. Beispielsweise sind in EU-Europa Süßungsmittel aus der Steva-Pflanze verboten, obwohl die in Japan problemlos genutzt werden und dort einen hohen Marktanteil haben. Es gibt Leute, die das Steva-Verbot der EU auf kräftige Nachhilfe von Aspartam-Lobbyisten in Brüssel und Straßburg zurückführen. Andererseits gibt es, vor allem im Internet, viele Anti-Aspartam Aktivisten, die wenigstens zum Teil ernsthafte Argumente vorbringen. - Kompliziertes Thema, ich halte mich wenigstens bei Cola-Light auch zurück.
*g*
Wenn das keine klare Beweisführung ist ... ;-).
Und wenn Chavez das wüßte ... .
http://schnecken21.blogspot.com/
gefunden:
"Seit je wir in Venezuela ankamen waren wir nicht in der Lage Zucker zu kaufen. Die einzige Art Zucker die hier zu finden ist, ist eine Mischung von Zucker und Aspartam. Der Zuckerverbrauch ist hier so hoch, dass Venezuela nicht im Zustande ist es zu fördern und müsste es eigentlich importieren, doch El Presidente verbietet das."
Ich kann das zur Zeit nicht nachprüfen, aber wenn es stimmt, dann wäre das wieder mal einer der Fälle mit dem Splitter und dem Balken im Auge. Politiker tun sich damit bekanntlich schwer, autoritäre Volkstribune besonders.
Kaum hatte das Militär der mittelamerikanischen Republik Honduras deren Präsidenten Manuel Zelaya aus dem Amt vertrieben und außer Landes gebracht, da tobte auch schon Venezuelas Präsident Hugo Chávez: Dass zugleich die venezolanische Botschaft in Honduras’ Hauptstadt Tegucigalpa besetzt worden sei, komme „einer Kriegserklärung“ gleich. Nun, drei Wochen später, hat die neue Regierung unter Roberto Micheletti auch die Ausweisung der venezolanischen Diplomaten aus Honduras angeordnet.
Dabei ist der Botschafter, ein Admiral und Chávez-Vertrauter, längst weg: Er koordiniert vom Nachbarland Nicaragua aus den Widerstand gegen die neue Regierung. Venezuela unter seinem links-autoritären Präsidenten, so zeigen diese Details, ist bei der Staatskrise in Honduras mehr als nur ein interessierter Beobachter. Denn in der armen, sieben Millionen Bürger zählenden Staat, geht es auch um die Fortsetzung des linken Expansionskonzeptes, das Chavez überall auf dem Kontinent verfolgt. Die Botschaft in Tegucigalpa war eine Filiale dieses Projektes – eine besonders erfolgreiche dazu.
Welch ein Grad der Einmischung in Honduras erreicht wurde, beklagte erst vor Kurzem mit bitteren Worten der Erzbischof von Tegucigalpa, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga: „Wir kämpfen seit langem an gegen eine mit viel Geld ausgestattete Kampagne, die vom venezolanischen Präsidenten Chávez gesteuert wird und die so weit geht, dass Agenten des venezolanischen Geheimdienstes im Lande aktiv sind und die angeblichen Volksproteste gegen die Absetzung von Präsident Zelaya organisieren“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die venezolanischen "Auslandsinvestitionen“ in Honduras beliefen sich in den letzten 16 Monaten auf 624 Millionen Dollar, schätzt das venezolanische Wirtschaftsforschungsinstitut Cieca. Der Linkspopulist Zelaya war dem Staatenbündnis „Alba“ beigetreten, dem schon Bolivien, Ecuador und Nicaragua angehören, ebenfalls Chávez-Verbündete. Zudem erhielt er täglich 20.000 Fass venezolanisches Erdöl zum halben Preis. An die Bevölkerung wurde das Öl zu höheren Tarifen weitergegeben, der Gewinn landete in schwarzen Kassen.
Chávez, der seit zehn Jahren an der Macht ist, hat seine „Hilfsgelder“ stets geschickt zu tarnen gewusst, zum einen über „Zuwendungen“ im Rahmen des Alba-Bündnisses, zum anderen über den Petrocaribe Vertrag, dem Zelaya Ende 2007 beigetreten war. Über ihn bekommen 20 Länder der Karibik und Zentralamerikas täglich rund 200.000 Fass verbilligtes venezolanisches Öl. Nach im vergangenen Jahr veröffentlichten Schätzungen der Opposition hat Chávez in seiner Regierungszeit mehr als 80 Milliarden Dollar „Auslandshilfe“ vergeben. Die Zahl basiert auf Angaben der Zentralbank.
Luis Pedro Espana, Leiter des Projekts Armutsforschung an der katholischen Universität Andres Bello, weist allerdings darauf hin, dass – trotz großer Ausgaben im Sozialbereich – die Armut in Venezuela nicht zurückgegangen sei: „Die Summierung der Anzahl der Familien mit chronischer, struktureller und konjunktureller Armut entspricht immer noch 40 Prozent der Bevölkerung“. Gleichzeitig nehme die Arbeitslosigkeit ständig zu, schließlich hätten in den letzten zehn Jahren rund 45 Prozent der Industriebetriebe ihre Pforten geschlossen, so der Wirtschaftsexperte Klaus Schaeffler.
Die ehemalige Vizeaußenministerin Venezuelas Rosario Orellana, mittlerweile Beraterin bei der Wahlforschungsorganisation ESDATA, beschreibt das Expansionskonzept Chávez wie folgt: „Machterwerb durch Wahlen, dann Ausschaltung der demokratischer Kontrolle, dann Wahlfälschung, plus Medienkontrolle, plus populistischer Sozialpolitik“. Bemerkenswert ist auch die Unterstützung, die Chávez der kolumbianischen Terrororganisation Farc gewährt: Europäische Sicherheitsdienste wissen längst, dass diese über Rückzugsbasen und Lazarette auf venezolanischem Boden verfügt.
Wie geräuschlos die Zusammenarbeit zwischen Chávez und seinen Bündnispartnern funktioniert, sah man letztens am Fall Perus. Dort unterstützt er den Linksnationalisten Ollanta Humala, der bei der letzten Präsidentschaftswahl erst im zweiten Wahlgang Alan Garcia unterlag. Finanziert wird von Chávez auch die Organisation der peruanischen Tieflandindianer „Aidesep“. Ihr Führer Alberto Pizango stand hinter den gewalttätigen Protesten, die vor einigen Wochen zum Rücktritt von Ministerpräsidenten Jehude Simon führte. Als die peruanische Justiz Pizangos habhaft werden wollte, floh dieser in die nicaraguanische Botschaft in Lima. Dort gewährte ihm Botschafter Tomás Borge Asyl, der stalinistische Innenminister der ersten Regierung Ortega in den 80er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts.
http://www.welt.de/politik/ausland/article4171684/...in-Honduras.html