Der Doomsday Bären-Thread
2. Terrorattacken im Gaza-Streifen wegen Mohammed-Karikaturen
FTD, 2.2.06
Letzte Frist für Iran
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) will bis Samstag über die Einschaltung des Uno-Sicherheitsrates im Konflikt mit Iran entscheiden. Ihr Generaldirektor Mohamed El Baradei gab dem Iran eine letzte Frist, die Urananreicherung aufzugeben.
"Iran hat einen Monat Zeit", sagte IAEA-Chef El Baradei am Donnerstag am Rande der Dringlichkeitssitzung des Gouverneursrats in Wien. Bei dem Atomstreit mit Iran handele es sich im Übrigen "um eine kritische Situation und noch keine Krise". Gegenwärtig gehe von Iran "keine akute Bedrohung aus".
Nach Beginn der Beratungen im Gouverneursrat wurde allgemein ein klares Votum für einen entsprechenden Resolutionsentwurf der EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien erwartet. Darin wird die Sorge zum Ausdruck gebracht, das iranische Atomprogramm diene nicht "ausschließlich friedlichen Zwecken".
Inbetriebnahme unter Hochdruck
Der stellvertretende Generaldirektor der IAEA, Ollie Heinonen, legte dem Rat zu Beginn der Sitzung einen Zwischenbericht über die Arbeit der Inspekteure in Iran vor. Darin heißt es unter anderem, dass iranische Techniker mit Hochdruck an der Inbetriebnahme der Urananreicherungsanlage in Natans arbeiten.
Vor einer Abstimmung im Gouverneursrat, dem 35 Mitgliedsstaaten angehören, wird aber noch mit längeren Beratungen über den genauen Text der Resolution gerechnet. Diese könnten sich bis Freitag, vielleicht sogar bis Samstag hinziehen, hieß es in Wien.
"Klare und eindeutige Botschaft
Im Namen der EU-Dreiergruppe (EU-3) sagte der deutsche Chefdelegierte Herbert Honsowitz vor dem Gouverneursrat: "Jetzt ist die Zeit gekommen, dass der Sicherheitsrat eingeschaltet wird." Der US-Delegierte Gregory Schulte sagte, die IAEA müsse "dem iranischen Regime eine klare und eindeutige Botschaft übermitteln". Auch der russische Chefdelegierte Grigori Berdennikow sprach von einem "ernsten Signal an Iran".
Russland gehört ebenso wie China zu den Staaten, die bislang einen zurückhaltenden Kurs in dem Konflikt verfolgten. Beide Veto-Mächte im Sicherheitsrat erklärten sich aber in dieser Woche bereit, die Einschaltung des Uno-Gremiums mitzutragen.
Iran warnt vor Einschaltung des Sicherheitsrats
Die iranische Regierung hatte noch am Mittwoch vor einer Überweisung des Konflikts an den Sicherheitsrat gewarnt und damit gedroht, die Urananreicherung in vollem Umfang wieder aufzunehmen. Allein vom Grad der Urananreicherung hängt es ab, ob dabei Brennstäbe für die Stromerzeugung im Reaktor oder Material für nukleare Sprengsätze erzeugt werden. Die Regierung in Teheran behauptet, ihr Programm diene ausschließlich wirtschaftlichen Zwecken.
US-Präsident George W. Bush erwartet im Streit um das iranische Atomprogramm einen harten Schlagabtausch mit der Regierung in Teheran. "Wir wollen, dass sie Atomenergie haben, aber zu den von uns formulierten Bedingungen", sagte Bush in einem Interview in Washington. Das höchste Uno-Gremium könnte Sanktionen gegen den Iran verhängen.
"Wenn die Iraner das vermeiden wollen, sollten sie in guter Absicht darauf hinwirken, ihre Ambitionen auf den Besitz von Atomwaffen zu beenden", sagte Bush. "Wir können es uns nicht leisten, einen Iran mit Atomwaffen zu haben." Die USA unterstützten einen russischen Vorschlag, die Wiederaufbereitung abgebrannter Brennstäbe nicht im Iran, sondern in Russland vorzunehmen. Er habe sich bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonisch für diese Initiative bedankt, sagte Bush.
FTD, 2.2.06
EU schließt Büro in Gaza wegen bewaffneter Attacken
Die Proteste gegen die Veröffentlichung von Karikaturen des Propheten Mohammed in europäischen Zeitungen werden militanter. In Gaza-Stadt drangen etwa 50 maskierte und bewaffnete Palästinenser in den Vorgarten des dortigen EU-Büros ein. Militante Palästinenser machten Jagd auf Europäer.
Wie erst am Donnerstag bekannt wurde, hatte die Europäische Union (EU) ihre Vertretung im Gazastreifen wegen des sich verschärfenden Streits um die zuerst in Dänemark veröffentlichten Karikaturen bereits vorsorglich geschlossen. Während der Attacken befand sich deshalb niemand mehr in dem Gebäude.
Bei dem Protest in Gaza seien auch Schüsse abgegeben worden, sagte ein EU-Mitarbeiter weiter. Wann die Arbeit wieder aufgenommen werde, sei nicht bekannt. Die Bewaffneten teilten mit, die "europäische Provokation" mache alle Institutionen in Gaza und der ganzen Welt zum "Ziel ihres Feuers". Ein europäischer Diplomat sagte, die Drohungen der Al-Aksa-Brigaden, die zur bisher regierenden Fatah-Organisation gehören, und des radikalen Islamischen Dschihads würden sehr ernst genommen.
Al-Aksa-Brigaden jagen Ausländer
Norwegen schloss aus Sorge vor gewalttätigen Aktionen seine Vertretung in den Palästinensergebieten vorläufig für den Publikumsverkehr. Frankreich warnte vor Reisen in die Palästinensergebiete. Im Konflikt um die Veröffentlichung der Karikaturen suchten die Al-Aksa-Brigaden in Nablus im Westjordanland gezielt nach Ausländern. Männer aus den Reihen der bewaffneten Gruppe fragten in Hotels der Stadt nach, ob sich dort Bürger aus Dänemark, Norwegen oder Frankreich aufhielten, sagte der palästinensische Hotelbesitzer Awad Hamdan. Die Al-Aksa-Brigaden im Gazastreifen haben bereits mehrfach Ausländer verschleppt.
Ich persönlich finde Posting 2 am Interessantesten, weil es einen sehr langen Zeitraum erfasst, die Gegenwart gut einbettet und zu den erwarteten Entwicklungen durchdachte Argumente liefert.
Dass Öl wirklich so weit steigt wie in Posting 1 postuliert, scheint mir weniger wahrscheinlich als ein Absturz des DOW auf 7000.
Das Timing kann Zufall sein, muss es aber nicht. Notenbanken arbeiten bei Stützungskäufen auch oft charttechnisch. So unternahme die EZB im Jahr 2000 ihre Käufe zur Stützung des Euro (gegen Dollar, bei Kursen um EUR/USD = 0,86) immer genau dann, wenn der Dollar ohnehin etwas schwächelte, um das Momentum des Marktes vor den eigenen Karren zu spannen. (Stützungskäufe bei steigendem Dollar verpuffen zu schnell.)
Genauso könnte Al Qaida beginnende US-Marktschwäche nun zu einem neuen Schlag gegen die USA nutzen. Das neue Bin-Laden-Tonband kündete ja bereits davon. Schwäche könnte zum einen psychologisch "animierend" auf das Sentiment von Terroristen wirken - sie also zusätzlich zu ihren Greueltaten "inspirieren" - , zum anderen wird die Schlagkraft der Attacken stärker, wenn der Markt sowieso angeschlagen ist.
Nicht zuletzt böten sie den USA damit einen willkommenden Vorwand, den Iran anzugreifen. Condoleeza Rice schäumt ohnehin schon. Es fehlen nur noch ein paar Argumente. Und der Irakkrieg 2003 - eine Spätfolge der Attacken aus 2001 - zeigte ja, dass die USA beim (Er-)Finden von Argumenten beachtliche Fantasie entwickeln können. Waren es im Irak angebliche biochemische Massenvernichtungsmittel, könnten im Iran jetzt angebliche Atombomben herhalten. So würde die Achse des Bösen "aufgemischt", ohne die USA als Aggressoren bloßzustellen (jedenfalls aus Sicht der Amerikaner). Aus Sicht von Al Qaida hingegen würde "die aggressive Fratze der USA" Publikums-wirksam vorgeführt.
Alles nur Gedanken, und ich HOFFE, dass sie nicht Realität werden.
Stocks slide; Dow in triple-digit drop
Productivity report disappoints; Jan. retail sales strong
By Mark Cotton, MarketWatch
Last Update: 1:13 PM ET Feb. 2, 2006
NEW YORK (MarketWatch) -- U.S. stocks continued to trade lower Thursday as disappointing productivity data and weaker-than-expected results out of Tyco International and Comcast offset strong January sales results from retailers.
Stock losses accelerated midmorning on speculation the U.S. may be planning to raise its terror alert level, a rumor denied by the Department of Homeland Security.
The Dow Jones Industrial Average was last down 102 points at 10,851. The Nasdaq Composite Index fell 28 points at 2,282 while the S&P 500 Index fell 12 points to 1,270.
Die US-Indizes fielen - wie Freitag von 12 Tagen - ohne einen ernsthaften Versuch der Bullen, sich dem Fall entgegenzustemmen.
Wenn die Kurse oben sind, wimmelt es von potenziellen Dip-Buyern. Doch wenn die Kurse sinken, dann sackt auch den Dip-Buyern das Käuferherz in die Hose, zumal wenn die Bären lautstark mit Gerüchten trommeln.
Noch nicht einmal die kurzfristigen Trends sind gebrochen.
Was wir momentan sehen ist nichts weiter als eine ganz normale Korrektur
innerhalb eines Aufwärtstrend.
Meine short Marken sind noch lange nicht erreicht. Man kann jetzt zwar short gehen
und versuchen die Highs zu erwischen aber das funktioniert eigentlich nie
und ist reines Glückspiel!
Wenn überhaupt würde ich erst unter 1250 bzw. unter 1220 im S&P oder
unter 10670 bzw. 10600 im Dow short gehen.
Aber eigentlich ist es jetzt noch viel zu früh um solche Aussagen zu treffen.
Never fight the trend!!
Weitere Marken sind 10150, 10000 und 9700 im Dow und
1180, 1140 und 1090-1060 im S&P.
Außerdem sollte man die Cot Daten, den VIX/Vdax, Volumen, Indikatoren
und die Dynamik der (möglichen)Abwärtsbewegung genau beobachten.
Ich werde jetzt definitiv noch nichts machen. Wenn wir die oben genannten Marken
erreicht haben, sollte man sich die charttechnische Situation noch
mal genau anschauen und EVENTUELL eine erste kleine short Position aufbauen.
Ich muss nicht die ersten 10-15% unbedingt mitnehmen, denn wenn es so kommt
wie ich es mir vorstelle bleibt noch genug Potenzial übrig.
Fazit:
So langsam nimmt das ganze Formen an aber momentan ist es noch viel zu früh
für mich um ernsthaft short zu gehen!
Grüsse Pate
Zwischen den USA und China herrscht ein Gleichgewicht des Schreckens, von dem niemand Interesse hat, dass es aufgehoben wird. Die USA konsumieren die in China hergestellten Waren, die chinesischen Unternehmen erhalten dafür US-Dollar und legen diese bei den Banken an. Die chinesische Zentralbank steuert dem - durch die Handelsbilanzüberschüsse ausgelösten - permanenten Aufwertungsdruck des Renminbi entgegen, indem sie US-Anleihen kauft. Dies hält wiederum die US-Zinsen niedrig und ermöglicht es dem US-Konsumenten, mit Hilfe preiswerter Kredite noch mehr Güter aus China zu erwerben.
Wenn man sich fragt, welches Element diesen derzeit stabilen Kreislauf unterbrechen und in einen Teufelskreis verwandeln könnte, so sind es weder die chinesischen Unternehmer noch die chinesische Zentralbank. Es ist auch nicht die Fed und nicht die US-Regierung. Das schwache Glied in der Kette ist der US-Konsument.
Auf der 21. Kapitalanleger-Tagung in Zürich wurde deshalb dem US-Konsumenten besondere Aufmerksamkeit zuteil. Nachdem in den vergangenen Jahren vor allen Dingen permanente Negativ-Denker und „Doomsayer“ das Ende des US-Konsumrauschs vorhersagten und damit wieder und wieder schief lagen, dürften die derzeitigen Aussagen von Großbanken wie der Credit Suisse die Ansicht unterstützen, dass der US-Konsum in diesem Jahr hinter seinem Potentialwachstum zurückbleiben wird. Dieser Konsumrückgang kann auch nicht durch verstärkte Capex-Ausgaben ausgeglichen werden, so Philipp Vorndran, CEO der Credit Suisse Asset Management Deutschland.
Vorndran erinnerte daran, dass der Westen bereits einmal in ein großes Handelsbilanzdefizit mit China hineinlief. Im 17. und 18. Jahrhundert schwärmte der Westen für Tee und Seide und führte sie in großen Mengen aus China ein. Umgekehrt hatte China kein Interesse an westlichen Waren, so dass die Devisenabflüsse nach China im Westen zu einer spürbaren Silberverknappung führte, was teils dramatische Folgen für die westlichen Volkswirtschaften hatte.
Wie löste der Westen das Problem? Indem allen voran die Briten mit dem verstärkten Export von Opium nach China begannen, um die Chinesen vom Rauschgift abhängig zu machen. Laut einem Artikel in Wikipedia.de verfünffachte sich zwischen 1821 und 1837 die umgeschlagene Menge. China versuchte sich zu wehren, Großbritannien entsandte Kriegsschiffe nach China. Der erste Opiumkrieg dauerte von 1839 bis 1842 und führte zum Niedergang Chinas. Das Reich verkam in der Folgezeit zu einem westlichen Protektorat. Ist das Opium von damals der US-Dollar von heute? Damals erhielt China für Tee und Seide gezwungenermaßen Opium, heute erhält das Reich für Geschenkartikel, Porzellan und Pullover eine Papierwährung namens US-Dollar. Der Westen hat gelernt und ist so schlau, die eigentlichen Währungsreserven (Gold und Silber) nicht nach China fließen zu lassen.
Im Gegensatz zu damals scheint heute niemand an einem einseitigen Abbruch der Waren- und Kapitalströme interessiert zu sein, und deshalb erscheint eine Lösung im Rahmen eines Krieges nicht wahrscheinlich: Noch funktioniert der Kreislauf. Probleme gibt’s erst dann, wenn das Gleichgewicht des Schreckens aufgehoben wird. Und würde man auf ein Glied in der Kreislaufkette wetten, so müsste man aus heutiger Sicht auf den US-Konsumenten als das potentiell schwächste Glied hinweisen. Nicht zuletzt, weil sich ein Ende des Hausbaubooms jetzt auch in Zahlen niederschlägt, aber auch, weil die Löhne in den USA kaum steigen.
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Was war Konsensus in Zürich? Ein fallender US-Dollar ja, aber nicht in den ersten Monaten. Europa vorn? Ja, ein zyklischer Aufschwung dürfte eine positive Überraschung sein. Asien wurde ebenfalls weiteres Aufwärtspotential zugetraut, ein positiver Investmentcase Japan war ein Lieblingsthema der Referenten. Ein anderes großes Thema in Zürich waren die Rohstoffe. Der Trend, in Rohstoffe zu investieren, beginnt für die großen Versicherungen und Pensionskassen erst jetzt. Auch auf Immobilieninvestments in Asien und Indien wurde hingewiesen. Inflation in USA? Das sahen nur wenige. Einzig das Bankhaus Metzler kann sich deutlich steigende Inflationswerte in diesem Jahr vorstellen. An den Aktienmärkten sah man allgemein Gefahren für das 2. Halbjahr.
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Enttäuschend und unengagiert vorgetragen war der Vortrag von Stephen Roach, dem Chef-Ökonom von Morgan Stanley. Insgesamt war die Veranstaltung jedoch lohnenswert, insbesondere deshalb, weil wir das Vergnügen hatten, das Wall-Street-Urgestein Ralph Acampora zu interviewen. Acampora ist der Dow Jones Index nicht ganz geheuer, Komponenten wie General Electric, General Motors oder Johnson & Johnson befinden sich in massiven Abwärtstrends. Für positive Überraschungen dürften Sony, Hitachi, Corning und Akamai sorgen.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
ftd.de, 17:17 Uhr
Im Streit um das iranische Atomprogramm dürfte nach Ansicht von Diplomaten der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eingeschaltet werden. Iran kündigte an, in einem solchen Fall die Arbeit der IAEA-Inspektoren im Land zu beschränken.
Auch die Verhandlungen über einen russischen Kompromissvorschlag würden dann abgebrochen. In diesem Fall könne Teheran das Angebot Moskaus nicht mehr in Betracht ziehen, sagte der iranische Unterhändler Dschawad Vaeidi. Moskau hat Teheran die Anreicherung von Uran auf russischem Boden vorgeschlagen.
Russland erhält Angebot aufrecht
Russland bekräftigte seine Bereitschaft zur Lieferung von Kernbrennstoffen, wenn Teheran das Angebot annimmt. Daran könne es keine ernsthaften Zweifel geben, sagte Außenminister Sergej Lawrow mit Bezug auf die Äußerungen.
Die Entscheidung des Gouverneursrates der IAEA wurde am Freitagnachmittag auf Samstag vertagt. Experten gehen davon aus, dass bis zu 30 der 35 Mitglieder des IAEA-Gouverneursrats dem EU-Resolutionsentwurf zustimmen würden. Auch China und Russland unterstützen die Einschaltung des Sicherheitsrats, da dem Iran darin mindestens bis März Zeit gegeben wird, vollständig mit den Uno-Ermittlern zusammenzuarbeiten.
Widerstand komme unter anderem noch von Kuba, Venezuela und Syrien. Indien scheine sich den Befürwortern angeschlossen zu haben. Ägypten verlange eine atomwaffenfreie Zone im gesamten Nahen und Mittleren Osten. Dies wurde als Anspielung auf das Waffenpotenzial Israels gewertet.
Teheran bestreitet Vorwürfe
Die Regierung in Teheran bestreitet alle Vorwürfe, nach Atomwaffen zu streben. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte, eine Einschaltung des Sicherheitsrats sei nicht hilfreich. "Die Atomenergie ist unser absolutes Recht und wir werden nie auf dieses Recht verzichten."
Die Führung in Teheran teilte IAEA-Chef Mohamed El Baradei mit, jede Beteiligung des Sicherheitsrats in dem Streit würde das der IAEA entgegen gebrachte Vertrauen endgültig zunichte machen. Der Iran drohte damit, den IAEA-Inspektoren künftig unangemeldete Kontrollen der Atomanlagen zu untersagen. Ein iranischer Unterhändler kündigte außerdem an, dass die Gespräche mit Russland über einen Vermittlungsvorschlag bedeutungslos würden.
Chefunterhändler Ali Laridschani appellierte an Deutschland, Großbritannien und Frankreich, die Gespräche über eine diplomatische Lösung des Streits wieder aufzunehmen. Diese EU-Unterhändler lehnen Verhandlungen ab, solange Iran die Anfang Januar wieder aufgenommene Atomforschung nicht stoppt. Dennoch haben Vertreter der USA und der EU immer wieder gesagt, die Einschaltung des Sicherheitsrates bedeute nicht das Ende der Diplomatie.
"Militärische Option steht nicht zur Debatte"
Auch nach Ansicht von Bundesverteidigungsministers Franz Josef Jung steht eine militärische Option derzeit nicht zur Debatte. Vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz äußerte sich Jung im Bayerischen Rundfunk optimistisch, "dass der Iran auch bereit ist einzulenken", wenn die USA, die EU, Russland und China gemeinsam und konsequent vorgingen.
Nach den Worten des US-Geheimdienstchefs, John Negroponte, geht vom Iran derzeit keine unmittelbare Gefahr aus. "Wir gehen davon aus, dass Teheran derzeit noch keine Atomwaffen hat und vermutlich noch nicht das nötige Material dafür produziert oder erlangt hat", erklärte er in Washington. Allerdings bestehe die Gefahr, dass der Iran Atomwaffen entwickeln werde. Auch das Atomprogramm Nordkoreas bezeichnete Negroponte als Bedrohung.
[Im Irakkonflikt reichte am Ende auch die Möglichkeit aus, Waffenvernichtungswaffen herzustellen, nachdem zuvor noch steif und fest deren Existenz behauptet und als Kriegsgrund angeführt worden war. Dass Nordkorea auch gleich mit erwähnt wird, ruft Bushs Worte ins Gedächtnis, die "Achse des Bösen" Schritt für Schritt von Westen nach Osten aufmischen zu wollen. Die Iran-Krise bildet dazu womöglich den WILLKOMMENEN Anlass A. L.]
xpfuture
Die 4,5 % Zinsen sind zwar sehr schön. Sie nützen nur herzlich wenig, falls der Dollar wieder auf EUR/USD 1,30 oder tiefer fällt. Jetzt, bei 1,20, bin ich zugegeben etwas ratlos. Vermutlich ist EUR/USD unter den gegebenen Umständen (drohender Irankrieg, nachlassende US-Wirtschaftsstärke) derzeit in etwa fair bewertet - was nicht heißt, dass der Euro nicht auch noch bis 1,10 oder darunter fallen kann.
Mein Haupt-Problem - und das würde ich hier auch gern mit Euch diskutieren - ist, dass der Dollar seit 2001 STEIGT, wenn die US-Aktienmärkte fallen. (In den 18 Jahren des Bullenmarktes bis 2000 FIEL der Dollar bei fallenden US-Börsen.) Diese derzeitige inverse Korrelation ist charttechnisch klar belegbar und daher ein "Fakt". Sie ist nur leider etwas unlogisch. Ich weiß nicht, ob man sich auch in Zukunft darauf "verlassen" kann. Ich rechne mit fallenden US-Börsen. Demnach müsste der Dollar - sofern sich das beobachtete Chart-Schema fortsetzt - steigen. Wenn allerdings eine Pleite von GM oder ein Terrorakt dazwischen kommt, könnte sich der Mechanismus auch umkehren: Im Doomsday-Szenario stürzen US-Aktienmärkte UND der Dollar synchron ab. Die Vorzeichen für Ungemach verdichten sich zurzeit.
Gegen diese These spricht, dass es auch nach den September-Attacken 2001 keinen Dollar-Absturz gab. Im Gegenteil: Zur Zeit der Attacken stand EUR/USD bei ca. 0,95 - im Februar 2002 dann sogar bei 0,86. Trotz dieses Volltreffers ins das Mark von Corporate America (Twin Towers) STIEG der Dollar also in den folgenden sechs Monaten. Politische Börsen haben freilich kurze Beine, und das Irak-Säbelrasseln mag Manchem hell in den Ohren geklungen haben, vor allem Cheney und seinen (Öl-)Mannen.
Im Fall einer Pleite von General Motors hingegen haben wir ein HANDFESTES WIRTSCHAFTLICHES Problem, dass die Finanzwelt vermutlich weltweit erfassen und in seinen Strudel ziehen wird - eben wegen der 300 Mrd. Dollar "fauler" GM-Anleihen. Dann könnte sich die oben beschriebene inverse Relation zwischen Dollar- und US-Börsenkurs schlagartig "auflösen".
Ich hab heute bereits im Vorfeld einer etwaigen Diskussion hier für mich die Entscheidung getroffen, komplett in den Schweizer Franken umzuschichten - die ultimativ defensive Strategie, da es kaum Zinsen gibt. Der Franken scheint mir in Anbetracht der überall glimmenden Krisenherde (Gaza, Iran, Irak, Nordkorea) und der neuen Bin-Laden-Drohungen mit 1,5560 (zum Euro) reichlich billig. Als der Irakkrieg begann, stand EUR/CHF bei 1,45 (entspricht einem 10 % stärkeren Franken).
Momentan wird USD/CHF durch neue Carry-Trades nach oben geschoben. Die Idee scheint nicht schlecht: 4,5 % Zinsen auf den Dollar kassieren und sich das Kapital dafür zu 1 % in Franken leihen - macht 3,5 % für lau. Die Rechnung geht nur dann fürchterlich in die Hose, wenn's plötzlich irgendwo knallt. Dann macht der Franken oft aus dem Nichts 300 bips-Sprünge.
Es gibt auch Charttechniker, die bei USD/CHF eine SKS-Formation sehen. Hier der Text und der Chart:
DOLLAR / SWISS - 'BEARS STILL GROWLING'
by Mike Ellis
1/23/2006, Forexnews.com
Analysis
Though managing a couple of weeks congestion in the 1.27's and 1.28's versus the Swiss following a brusque slap lower to start 2006, the Dollar never made any serious inroads against a well defined head and shoulders top that was molded out of the last quarter of '05. Thus, the resumed pressure to commence this new week just looks like a breakdown from a bear flag, endorsing the bearish prognosis of the head and shoulders. As a result, the flag now projects a provisional downside target of 1.24 (1.237 to be precise) while the actual top formation measures on to a remarkably appropriate goal of 1.225, this second objective just so happening to coincide precisely with the location of the preceding sub 1.225 base rim. In the span between 1.24 and 1.225 would therefore be a logical place to foresee some mitigation of pressure and the chance for a Dollar bounce but, longer term, if another Dollar rally faltered in the 1.30 region, just imagine how big a head and shoulders could mature from all action since June '05? To chase the bears off into the forest sooner, the US currency will have to hurdle 1.29.
Technical Commentary Currency Lab analysis is available as a subscription service at Forexnews.com. For more information, please visit the TCCL section of our website.
# Strategy Hold US shorts taken in the 1.30 vicinity with plans to cash 50% around 1.23 and probably liquidate entirely if the 1.22's did indeed prove a tougher prop for the greenback.
# Might thereafter try a brief US long punting campaign in the 1.235/1.225 area but only with modest 1.27/1.28 targets, fearing another downturn to challenge 1.225 again over the medium term period.
# See subsequent updates of Currency Lab to track this and nine other major Forex pairings along with the Dollar Index.
FTD, 4.2.06
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat den Streit über das iranische Atomprogramm an den Uno-Sicherheitsrat überwiesen. Iran will die Urananreicherung in vollem Umfang wieder aufnehmen und den Zugang von IAEA-Inspektoren zu seinen Nuklearanlagen einschränken.
[...wie einst im Irak - A. L.]
Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) stimmte am Samstag nach tagelangen Beratungen einer von Deutschland, Frankreich und Großbritannien eingebrachten Resolution zu, nach der sämtliche Berichte und Resolutionen der IAEA über Irans Atomprogramm dem Sicherheitsrat übergeben werden. Das New Yorker Weltgremium soll jedoch erst im März aktiv werden.
Insgesamt 27 der 35 Mitglieder des Gouverneursrats stimmten für die Resolution, drei dagegen. Fünf Länder enthielten sich der Stimme. Das Ergebnis wurde in Wien als diplomatischer Erfolg für das so genannte EU-Trio gewertet, das in den vergangenen Tagen in zähen Verhandlungen ein kompromissfähige Resolution vorlegte.
Der iranische Unterhändler Dschawad Vaidi kündigte nach der Abstimmung an, sein Land werde jetzt die Urananreicherung "im vollen Umfang wieder aufnehmen". Durch die Resolution werde "der diplomatische Prozess gestoppt", und es sei "nicht klar, wie er wieder aufgenommen werden kann".
Der stellvertretende Außenminister Abbas Araghchi erklärte sich auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag jedoch zu weiteren Verhandlungen bereit. Nach drei Jahren der Verhandlungen mit den europäischen Staaten stehe das islamische Land allerdings mit leeren Händen da und werde fälschlich beschuldigt. Sein Land habe niemals versucht, Atomwaffen zu entwickeln und tue dies auch gegenwärtig nicht, sagte er.
Streit um atomwaffenfreie Zone
Die Zustimmung im IAEA-Gouverneursrat wurde möglich, weil ein Streit über einen Passus in der Entschließung rechtzeitig beigelegt wurde. Darin ging es um die Forderung nach einer atomwaffenfreien Zone für den Nahen Osten. Blockfreie Staaten, insbesondere Ägypten und andere arabische Staaten, hatten ihre Zustimmung zu der Resolution von einem solchen Passus abhängig gemacht. Die USA lehnten dies zunächst ab, weil sie fürchteten, dass Iran eine solche Anmerkung für Propagandazwecke missbrauchen könnte.
Aus westlichen diplomatischen Kreisen verlautete am Samstag, dass Washington einem Text zustimmen wolle, wonach eine "Lösung des iranischen Atomstreits zum Ziel einer Zone im Nahen Osten frei von Massenvernichtungswaffen und ihrer Trägerwaffen beitragen" würde. Im Gegenzug sagten die meisten blockfreien Länder im 35 Mitglieder umfassenden Gouverneursrat offenbar ihr Ja zu der Resolution zu.
ftd.de, 12:55 Uhr
Irgendwer muss da doch falsch liegen, oder?
Ich tippe:
1. Die Aktionäre - minus 30 % wegen Crash
2. Öl - minus 25 % auf 50 USD, weil nach dem Crash niemand
mehr die hohen Preise bezahlen kann
3. Die Halter langfristiger Corporate Bonds - minus 6 % wegen
Inflation und Kredit-Downgrades durch S&P
4. Die Halter langfristiger US-Staatsanleihen - minus 3 % wegen Inflation
5. Gold - weil sich NACH dem Crash die "Angst vor dem Crash" legt;
Positionen werden glattgestellt, weil Gold keine Zinsen bringt und
die Inflation ringsum die Zinsen treibt - und weil der dann
rückläufige Gold-Chart "drückt"
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,399172,00.html
US-Senator John McCain zu Iran auf der heutigen Münchener Sicherheitskonferenz:
...Die ...etwas eingeschläferte Konferenz erweckt am Nachmittag der US-Senator John McCain wieder zu Diskussionen... Iran sei "der wichtigste Förderer des internationalen Terrorismus". Sollten Russland und China im UN-Sicherheitsrat nicht gemeinsam mit den anderen Veto-Mächten für die Verhängung von Sanktionen gegen das Mullah-Regime stimmen, "würden wir willige Partner suchen, die unsere Sanktionen auch außerhalb des UN-Rahmens oktroyieren". Das klingt sehr nach der "Koalition der Willigen" aus dem Irak-Krieg - und das soll es wohl auch. Denn "schlimmer als die militärische Option ziehen zu müssen, ist nur ein Iran mit Atomwaffen". Das iranische Regime müsse erkennen, "dass es einen Showdown mit der Welt nicht gewinnen kann".
Unglaublich, dass die Iraner so dämlich waren, in die ihnen gestellte Falle zu tappen und die Atomanlagen-Siegel aufzubrechen. Dass sie sich jetzt auch noch stur stellen, garantiert ihnen fast den Heldentod. Sie werden den Krieg mit Sicherheit verlieren.
Wer Aktien hält, bis dieser Krieg ausbricht, wird ebenfalls verlieren. Bis dahin sind noch gut 30 Prozent Minus drin. Die Kurse werden, wie im letzten Irakkrieg, zynischerweise genau dann wieder zu steigen anfangen, wenn die erste Bombe gefallen ist - weil dann die Unsicherheit raus ist, ob es Krieg gibt. Ja, die Börse ist auch dämlich.
Intensivere Verzahnung von Geheimdiensten und Militär
Rumsfeld schließt Militärschlag gegen Iran nicht aus
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat einen Militärschlag gegen den Iran nicht ausgeschlossen. „Alle Optionen - einschließlich der militärischen - sind auf dem Tisch“, sagte Rumsfeld in einem Interview mit dem Handelsblatt.
MÜNCHEN. Besonders kritisch kommentierte der Pentagonchef die jüngsten israelfeindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad: „Jede Regierung, die behauptet, dass Israel kein Existenzrecht habe, macht ein Statement über ihr mögliches Verhalten in der Zukunft.“ Die Welt sei besorgt über die Entwicklung im Mittleren Osten. Rumsfeld bezeichnete den Iran als den „Haupt-Förderer von Terror-Organisationen wie Hisbollah und Hamas“. Derzeit verfolge die US-Administration allerdings einen diplomatischen Kurs in enger Abstimmung mit den EU-3-Staaten.
Der US-Verteidigungsminister warnte vor einer erhöhten Gefahr durch Terroranschläge. „Heute sind biologische, chemische und radiologische Waffen verfügbar, die Zehntausende von Menschen töten können“, sagte Rumsfeld. „Die Möglichkeit, dass diese Waffen in die Hände von Leuten fallen, die unschuldige Menschen köpfen und Kinder in die Luft sprengen, ist real.“ Die Terroristen bemühten sich händeringend um Massenvernichtungswaffen.
[Da ist sie ja endlich wieder, die Reizwort-Kombination "Terroristen - Massenvernichtungswaffen" - A. L.]
Als Konsequenz forderte der Pentagonchef eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf. Die einzelnen Länder sollten noch mehr Geheimdienst-Erkenntnisse austauschen...
[wie die "penibel recherchierten" CIA-Berichte über irakische Uran-Importe aus Afrika? - ha ha - A. L.]
...und die Kooperation von Polizei-Einheiten fördern. „Wir müssen den Terroristen das Leben so schwer wie möglich machen: Das betrifft ihre Mittel, Geld zu sammeln, Leute zu rekrutieren, sich zu bewegen, zu kommunizieren, auszubilden und zu planen“, unterstrich Rumsfeld.
Für die USA kündigte der Verteidigungsminister eine intensivere Verzahnung von Geheimdiensten und Militär an. Als Begründung gab er an, dass die amerikanischen Streitkräfte derzeit Probleme hätten, Terroristen aufzuspüren. „Heutzutage sind wir zwar in der Lage, sehr schnell tödliche Waffen auf unterschiedliche Weise und an vielen Orten auf ein Ziel zu richten.“ Die Schwierigkeit bestehe aber darin, den Feind zu identifizieren und zu lokalisieren.
[Die Propaganda-Haubitze Condoleeza Rice wird das Militär schon beizeiten "einschießen"... A. L.]
SP-500 (Allzeit-Hoch)
Nasdaq
Öl (höchste Long-Positionierung seit Sept. 05)
Silber
Kanadischer und Australischer Dollar (Rohstoff-Währungen)
Mais (Rekord-Anstieg an Longs wegen Hoffnung auf Mais als Benzin-Ersatzstoff)
Wahnsinn, diese Rekord-hohe spekulative Long-Position bei den SP-500-Futures. Sie ist an sich schon ein verlässlicher Kontraindikator - und angesichts der ausufernden Nahost-Spannungen ein doppelter. Kann daher eigentlich nur noch drastisch abwärts gehen.
Damit würde auch die BILD-Zeitung mit ihrer Aktienempfehlung auf der Titelseite ihrem Ruf als "Mutter aller Kontraindikatoren" perfekt gerecht werden.
Die starken Anstiege beim Öl und beim Mais (Benzin-Ersatzstoff) zeigen, dass Energie das Hauptthema (und die Achilles-Ferse) bleibt.
Latest Spec Positions in Futures
By Tony Crescenzi
2/3/2006 4:12 PM EST
The CFTC just released its weekly report on the positions of future traders, its so-called Commitments of Traders report for the week ended Tuesday. It details the composition of holders of the many futures contracts that trade in the U.S. It tends to be a useful contrary indicator for most commodities, using the data on non-commercial traders, the large speculators in the futures market:
For the S&P 500, longs were 71,622; shorts 39,906. New record [net] long of 31,716 contracts.
Nasdaq futures net long of 7,275 contracts; record was 10,302 Jan. 17.
Crude oil net long at most since Sept. 6, now 19,970 up from 5,500 a week earlier. Longs are 157,000; shorts 137,000 (making the net 19,970).
Gasoline long/short ratio is 5:1, a continued barrier to a rally.
Long/short ratio in silver is 6:1 (think ETF).
Large longs remain in commodity-based currencies; there were big increases this past week in net longs in the Canadian dollar and the Australian dollar.
Large amounts of new shorts in both fed funds and eurodollars, probably reflecting hedging of bets on Fed and the realization that there will be more rate hikes than previously thought.
Giant spike of 88,000 to +92,000 in net long in corn to highest net long since June 2004, probably due to speculation ahead of Bush's State of the Union address on hopes for push in use of ethanol as gasoline substitute.