DAX 10.000 bis zum Jahr 2009


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Neuester Beitrag: 07.04.07 15:40
Eröffnet am:14.10.06 16:10von: moebiusAnzahl Beiträge:64
Neuester Beitrag:07.04.07 15:40von: asdfLeser gesamt:9.981
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1424 Postings, 8703 Tage moebiusDAX 10.000 bis zum Jahr 2009

 
  
    #1
12
14.10.06 16:10
Der Dax wird in den nächsten Jahren auf 10.000 Punkte steigen!
Meine Prognose ist gewagt, aber durchaus realistisch.
Bis dahin gilt es noch einen größeren zeitlichen und zwei größere kurstechnische Widerstände zu bewältigen.


Zur Grafik
Das Studium der historischen Abläufe verdeutlicht den Verlauf ab der spielvorbereitenden Eröffnung bis zum derzeitigen Mittelspiel und wie
es weiter gehen soll und wird.
In diesem Spiel gibt es keine Zufälle. Alles ist genau geplant und terminiert.
Wer sich mit Schach beschäftigt ist klar im Vorteil.  

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Angehängte Grafik:
Dax2009.bmp
Dax2009.bmp

13197 Postings, 6520 Tage J.B.Schön und wie hoch steht dann der DOW?? o. T.

 
  
    #2
14.10.06 16:24
 

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1424 Postings, 8703 Tage moebiusGanz einfach

 
  
    #3
14.10.06 16:31
Der Dow wird dann bei 20.000 Punkten stehen.  

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35671 Postings, 6988 Tage BackhandSmashdu kommst zu spät

 
  
    #4
14.10.06 16:41
schaue mal bei DAX10000

http://www.ariva.de/board/271089


ist also schon alt *grins ............  

13197 Postings, 6520 Tage J.B.Sag mal von wo ziehst Du Dir diese Sachen

 
  
    #5
14.10.06 16:52
runter, Chart usw.?? Heißt WK III = (dritter Weltkrieg)?? über 2007 und 2008 steht ja gar nix in deinem Chart??

Folglich müßte man sich 2007 u. 2008 nur Calls kaufen und die Sache läuft von alleine!! Und Du bist Dir sicher, dass die Sache so laufen wird??


mfg J.B.  

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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingIdee und Trug

 
  
    #6
2
14.10.06 17:21
Ich kenne Deine These, dass alles Papiergeld in einer Megainflation komplett seinen Wert verlieren wird. Ähnlich hat sich in einem anderen Thread "Silberlöwe" geäußert, der gleiches erwartet, allerdings zu Goldkäufen rät, weil er glaubt, dass in dem Megainflations-Szenario auch Aktien nahezu wertlos werden. Beides sind klassische Permabären-Szenarien.

Nehmen wir mal als gegeben an, dass eine solche Megainflation wirklich kommt (dahinter stehen IMHO ziemlich viele Fragezeichen...)

Dann würden:

1. reihenweise Firmen pleite gehen, die Wirtschaft, das Bankensystem und der Dollar zusammenbrechen, dazu noch viele Staaten bankrott anmelden wie jüngst Argentinien.

2. Preise für krisenunabhängig werthaltige Assets wie Gold, Grundstücke usw. würden  radikal steigen.  

Du gehst in Deiner These offenbar davon aus, dass auch große und (ehemals) profitable Unternehmen zu den unter 2. genannten werthaltigen Assets zählen, deren Wert nicht von der Inflation aufgefressen wird. Wäre das so, müssten die Aktienkurse in der Tat steigen - etwa in gleichem Maße wie das Gold.

De facto werden sie das aber nicht tun wegen (1). Wenn das Papiergeld extrem an Wert verliert, kann es auch keine profitablen Unternehmen mehr geben. Aktienkurse würden dann ebenfalls extrem kollabieren. Es dürfte eine Situation herrschen wie in den 1930-ern, als Aktien wie Standard Oil für 1 Dollar zu haben waren, was damaligen Käufern später Riesenvermögen bescherte. Deshalb empfiehlt Silberlöwe ja Gold, das dann als krisenunabhängige Aquisitions-Währung für die anderen entwerteten Assets verwendet werden kann (für den Extremfall, dass nicht einmal mehr Dollars angenommen werden für Aktienkäufe).

Ich selber glaube nicht an einen solchen Mega-Absturz. Eher wird sich in USA ein Szenario wie in Japan seit 1990 wiederholen: jahrelange Stagflations-Krise mit hoher Arbeitslosigkeit, aber ohne schwere Langzeitfolgen. Mit Aktien dürfte aber in den nächsten 15 Jahren in USA vermutlich kein "Normalanleger" großes Geld verdienen (allenfalls Hedgefonds, die mit Shorts arbeiten). Die nächsten 15 Jahre dürften ähnlich laufen wie die Ära von 1968 bis 1982 - netto eine Seitwärtsbewegung mit viel Auf und Ab (diese These vertritt auch Barry Ritholtz im Posting Nr. 2 meines "Doomsday-Bären-Threads").

Auch an einen 3. Weltkrieg glaube ich nicht. In Zeiten der Globalisierung liegen die Fronten nicht mehr zwischen Nationen (außer kleinen Störenfrieden wie Iran), sondern zwischen den Firmen. Staaten haben dadurch schlicht an Bedeutung verloren. Da aber alle Unternehmen im großen und ganzen dieselben Ziele verfolgen (Profite machen, Kosten senken usw.), wird eine Krähe der anderen kein Auge aushacken, allenfalls gibt es einen zähen Kampf um Marktanteile. Die "dunkle Ära der Weltkriege" scheint mir nun auf dem Friedhof der Geschichte zu liegen. Sie ist historisch überholt - ebenso wie die Ära des Kolonialismus. Die Vorstellung, dass Deutschland z. B. heute noch nach Afrika zieht, dort irgendwo mit Militärmacht eine Kolonie aufbaut und Schwarze versklavt, ist schlicht absurd.

In geringerem Maße gilt das auch für Weltkriege. Dass Deutschland nacheinander zwei Weltkriege anzettelte, war ja eine Folge dessen, dass es wegen der Kleinstaaterei, die es gegenüber England, Frankreich und Spanien um 100 Jahre in der Entwicklung zurückwarf, "verspätet" in die Phase des Kolonialismus trat - zu einem Zeitpunkt, da die Welt schon unter den anderen aufgeteilt war. Genau dies bildete den ideologischen Nährboden für Hitlers Doktrin vom "Volk ohne Raum".


 

1424 Postings, 8703 Tage moebiusZur Erklärung

 
  
    #7
1
14.10.06 17:29
Der Chart ist von Comdirekt und wurde von mir skizzenhaft schematisch nachbearbeitet.
WK III steht für 3. Weltkrieg und symbolisiert den unausweichlichen System-Krasch.
Eine genaue zeitliche Vorraussage so wie jede Prognose zu deren Verlauf ist derzeit rein spekulativ.  

Ich bin kein Hellseher. Meine Prognosen basieren auf Wahrscheinlichkeiten die ich aus einer Vielzahl von Indikatoren errechne und je nach Erforderlichkeit aktualisiere.
Mit Bestätigung jeder folgenden Indikation auf die nächst höhere Zeitebene steigt die Wahrscheinlichkeit, mit nicht-Bestätigung nimmt sie ab.
Eine langfristige Prognose muß daher ständig überprüft und aktualisiert werden.
100%ige Wahrscheinlichkeiten gibt es nicht, aber manchmal solche über 90%.

In den nächsten Monaten erwarte ich weitere solcher Chancen in diversen Märkten.

Siehe auch vergangene Dax Prognosen
Dax Prognosen seit 24.07.06

 

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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingBerechenbares Chaos?

 
  
    #8
14.10.06 17:49
Der Zusammenbruch der Weltwirtschaft, der Bankensysteme und der Währungen wäre der wirtschaftliche Super-GAU. In einem solchen Fall regierte das Chaos und nichts anderes. Ich bezweifle, dass man mit wie auch immer gearteten Indikatoren dieses Chaos berechnen oder die Wahrscheinlichkeit seines Eintreten beziffern kann. Das prallen einfach Parameter aus zwei unterschiedlichen Systemen aufeinander - aus der Welt der Ordnung und Berechenbarkeit einerseits und der des Chaos andererseits.

Das erinnert mich eher an die Weltformel von Dr. Mabuse, der die Erde wegsprengen will und dabei hämisch und grüngesichtig in seinen Monitor grinst.  

1424 Postings, 8703 Tage moebius@Anti Lemming

 
  
    #9
14.10.06 18:20
1. Zur Hyperinflation
Du zitierst mich gerne falsch.
Ich habe diese Möglichkeit lediglich als eine von mehreren in Betracht gezogen.
Starke inflationäre Tendenzen sind seit längeren unabstreitbar (siehe auch inflationsbereinigte Charts und Relationen zum Gold).
Wieviel hat der Dollar in den letzten Jahrzehnten inflationiert? Wieviel die DM bzw Euro?
Deine Darstellung ist falsch:
1930 herrschte Deflation - die Aktienkurse fielen folglich ins bodenlose.
1923 herrschte Inflation - die Aktienkurse stiegen folglich ins unermessliche.

2. Große Unternehmen
Die größten globalen Unternehmenbündnisse und ihre Monopole sind bereits der Herren Welt. Diese Position wird sich in Zukunft weiter festigen.
Die Politik steht nur noch interessenvertretend für sie ein (Neoliberalismus).
Siehe auch Wachstumsgrenzen, begrenzte Ressourcen, expansionsabhängige Systeme (Zinssystem).

3. Krieg
Siehe aktuelle Kriege, Privatisierung von Krieg, Rüstunhgsaufwendungen, systembedingte Kriegsabhängigkeiten.
Ohne Krieg kann dieses System so nicht dauerhaft funktionieren. Unmöglich!
Möglicherweise werden die Kriege enden wenn die NWO abgeschlossen ist oder andere Systeme beschlossen werden. Bis dahin wird noch viel Wasser den Ganges hinunter fließen. Eine Zeit von dauerhaften Frieden werden wir wahrscheinlich nicht erleben.
Es hat keinen Wert für uns zu spekulieren was in 50 oder 100 Jahren sein könnte.

4. System Krasch
Alle Vorboten dafür hatten wir bereits, alle Vorraussetzungen dafür sind erfüllt. Warten wir mal auf die 3. Phase.
Jedes expansionsabhängige System ist von begrenzter Haltbarkeit.


Zum weiteren Verständnis empfehle ich dir das Studium des Geld-/Zins und Finanzsystems.  

Ich habe nie behauptet Chaos zu berechnen. Schon wieder eine dumme Unterstellung deinerseits. Der Kursanstieg seit dem 15.08. war mit 90%iger Wahrscheinlichkeit prognostizierbar.  

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305 Postings, 7620 Tage OnceHushMeine aktuelle Prognose...

 
  
    #10
4
14.10.06 19:08
...lautet etwas differenzierter. Ich habe nämlich gesicherte Anzeichen für folgende Hypothese:

- Juli 2007 wird ein 2. italienischer Problembär Bruno in Garmisch-Partenkirchen auftauchen und dort von bayerischen Landgendarmen kaltblütig und hinterrücks ermordet werden

- August 2007 wird Bayern zunächst von Italien, dann von Restdeutschland und dann von der ganzen Welt der Krieg erklärt

- In einer 30-jährigen, blutigen Auseinandersetzung schlägt sich Bayern tapfer, fällt aber nach dem plötzlichen Tode ihres 96-jährigen Problemgenerals Stoiber in eine landesweite Depression

- September 2037: Bayern wird von Tirol annektiert. Die Verwendung der bayerischen Sprache sowie das Tragen von Lederhosen werden als Volksverhetzung unter Strafe gestellt

- Der Wirtschafts- und Währungsexperte Moebius übernimmt gleichzeitig die Leitung der neuen Weltzentralbank sowie des Ministeriums für Prognose, Propaganda und Lottoziehungen

- Moebius ersetzt den mittlerweile weltweit geltenden EUR erst durch die DM und dann durch handgravierte Knöpfe aus Hirschgeweih (mit Sicherheitsfaden). Gold wird zur Terroristenwährung erklärt, Goldbesitzer zählen automatisch zur Achse des Bösen

- Die Welt taumelt in den Untergang, weil nicht mehr genug Hirschgeweih zur Geldherstellung da ist

Wollen wir trotzdem das Beste hoffen!
OnceHush!  

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1424 Postings, 8703 Tage moebiusErbitte Korrektur

 
  
    #11
14.10.06 19:21
Die Knöpfe bitte als Kaninchen Kamee.  

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305 Postings, 7620 Tage OnceHush#2 Mögliche Kriegsgründe

 
  
    #12
14.10.06 19:23
@AL - ich glaube nicht, dass die Kriegsgefahr für viele Jahre (oder gar für immer) gebannt ist. Sicher wird es keine Kolonialkriege mehr geben, aber alleine die Religionen bieten leider stets und kontinuierlich Gründe für harte Auseinandersetzungen.

Hier mal nur 4 Gründe für mögliche, größere Auseinandersetzungen:

- Kampf der Kulturen ("Muslimische" gegen "Christliche" Welt)
- Kampf um Ressourcen (Wasser, Nahrungsgrundstoffe)
- Risiko Proliferation, d.h. der Besitz von Atomwaffen durch immer mehr (nicht demokratisch organisierte) Länder
- Weiter wachsende Welt-Ungleichgewichte (Vermögensverteilung, Bildungsverteilung) bzw. Stärke-Umkehrungen (China vs. USA)

Hinzu kommt, dass durch die Blockbildungen (Bsp. NATO) ein partieller Konflikt schnell auf breitere Füße gestellt wird. Im Ergebnis sehe ich die Gefahren für nachhaltige Kriege eher zu- denn abnehmen.

OnceHush!  

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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingOnceHush

 
  
    #13
14.10.06 19:24
Das mit den handgravierten Knöpfen aus Hirschgeweih ist wirklich köstlich! Du tust vermutlich gut daran, Dich so dem Metier zu nähern. Die Thesen sind derart verstiegen, dass man bei längerem Nachdenken darüber schnell Kopfschmerzen bekommt. Eben grinste mich aus dem verspiegelten Display meines Laptops ein grünes Gesicht an - der Geist von Möbius oder mein eigener Schatten nach Beschäftigung mit dem finalen Weltenbrand? ;-))


P.S. Moebius, freut mich, das Du das mit Humor nimmst.
 

80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingKriegsgründe

 
  
    #14
14.10.06 19:35
Oncehush, Kriegsgründe gibt es natürlich jede Menge, und die vielen kleinen lokalen Kriege (wie z. B. in Irak oder Afghanistan) wird es sicherlich auch weiterhin geben. Nur eben keinen 3. Weltkrieg.

Fast alle Kriege der letzten 30 Jahren waren Ressourcenkriege. Saddam wäre heute noch "im Amt", wenn er nicht zufällig auf zig-Millionen Barrel Öl residiert hätte. Im Grunde hat sich Kim aus Nordkorea weitaus provokativer verhalten und jetzt sogar eine Atombombe gezündet und Japan gedroht. Säße Kim auf Öl, wären die USA längst einmarschiert. So aber lassen sie den Clown vorerst weiter marodieren.

Gegen einen Weltkrieg spricht weiterhin der immer noch bestehende atomare Schrecken des wechselseitigen Overkills. Das will keiner. Technologisch ist die Menschheit so weit fortgeschritten, dass der Verstand die Möglichkeiten langsam einholt.

Was sich ändern wird, sind die Demarkationslinien. Es stimmt, was Du sagst, das Kriege in Zukunft weniger zwischen Nationen als zwischen Religionen ausgetragen werden. Der Terrorismus bin Ladens ist de facto ein globaler "Untergrund-Weltkrieg" zwischen der westlichen und der islamischen Welt.
 

305 Postings, 7620 Tage OnceHushEinstein, Kant und NYC

 
  
    #15
4
14.10.06 20:01
AL - ich sehe nicht, dass der Verstand die Möglichkeiten langsam einholt. Ich folge da eher Einstein in der Unendlichkeit der menschlichen Dummheit. Verstand, wie du ihn begreifst, erfordert Toleranz auf Basis einer Kant'schen Aufgeklärtheit. Die kann ich in weiten Teilen der Erde nicht wahrnehmen.

Menschenverachtende (d.h. auch das eigene Volk verachtende), totalitäre Unrechtsregime gibt es genug und wird es immer wieder geben (wir Deutsche sollten wissen, wie schnell man aus einer Weimarer Republik ins III.Reich gelangt). Die Proliferation und Käuflichkeit von Massenvernichtungswaffen (nenn' es technologischer Fortschritt) gibt heutzutage jedem Idioten hundsgemein-gefährliche Mittel an die Hand. Dass dieser Art gepolte Psychopathen solche Mittel wg. wechselseitigem Overkill-Befürchtungen nicht anwenden, halte ich für gewagt.

Oder anders gesagt: Im gesamten 2. Weltkrieg starben ca. 24-25 Mio Menschen. Nach der Anwendung einer tödlichen Biowaffe in New York City (8 Mio Einwohner) wären von dieser Summe schon mal 1/3 geschafft. Vielleicht gibt es also keinen Weltkrieg "alter Machart", aber die Gefahr für das einzelne menschliche Leben ist damit nicht geringer geworden.

OnceHush!  

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Angehängte Grafik:
Einstein.jpg
Einstein.jpg

80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingOnceHush

 
  
    #16
1
14.10.06 20:22
Witzige Grafik, der Mann hatte ja wirklich Weitblick über seine Zeit hinaus - bis in die unermessliche Dummheit dieses Boards ;-))

Im 2. Weltkrieg starben übrigens 55 Millionen Menschen, rund die Hälfte davon Zivilisten. Die meisten zivilen Opfer - 6 Millionen - gab es übrigens in Russland, wo Zivilisten teils von der deutschen Wehrmacht exekutiert und in Massengräbern verscharrt wurden ("verbrannte Erde"). Das sind mehr als die 5 Millionen Juden, die in den Konzentrationslagern getötet wurden.

Hier die genauen Zahlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tote_im_Zweiten_Weltkrieg  

436 Postings, 6469 Tage NRWTRADERDie Zeit der Kursgewinne geht vorbei

 
  
    #17
15.10.06 01:46

Finanzmarkt
Die Zeit der Kursgewinne geht vorbei
Zurzeit herrscht wieder Hochstimmung an den Anlagemärkten. Einige Börsenindizes, wie auch der Dow Jones, haben ihren Höchststand aus dem Jahr 2000 bereits übertroffen. Dabei gilt es aber zu bedenken, dass der Aufwärtstrend, der seit Juli besteht, nur von relativ wenigen Aktien getrieben ist.
Von Marc Faber

Im Fall des Dow Jones liegen rund 70 Prozent aller Aktien, welche den Index abbilden, immer noch 20 Prozent oder mehr unter ihrem Rekordniveau. Zudem ist die gegenwärtige Hausse von stark divergierenden Tendenzen an den Kapitalmärkten gekennzeichnet. Dies wird bei den Rohstoffen besonders deutlich. Nickel und Zink brechen fast täglich Rekordnotierungen und auch Getreidepreise bewegen sich derzeit stark nach oben. Auf der anderen Seite haben die meisten industriellen Rohstoffe - inklusive Rohöl - zuletzt stark an Boden eingebüsst.

Beim amerikanischen Finanzmarkt ist außerdem interessant, dass Aktien und Anleihen zugelegt haben. Grund dafür ist, dass der Konzens glaubt, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen werde und die Inflationsrate wieder - dank fallenden Energiepreisen - sinken wird. Zusätzlich wird angenommen, dass trotz einer "sanften Landung" der amerikanischen Wirtschaft, die Unternehmungsgewinne weiter steigen werden. Vielfach spricht man in diesem Zusammenhang von einem deflationistischen Boom, bei dem die Preise eine fallende Tendenz aufweisen und somit die Nachfrage stimulieren und die Gewinne der Unternehmen durch Produktivitätssteigerungen günstig beeinflussen. Dieses Schneewittchen-Szenario ist unter gewissen Umständen in einer Wirtschaft möglich, aber im gegenwärtigen Fall in den USA kaum realistisch. Um einen deflationistischen Boom zu erleben, braucht eine Wirtschaft steigende Reallöhne, welche durch Preissenkungen von Gütern und Dienstleistungen bei gleich oder leicht ansteigenden Löhnen zustande kommen. Es ist jedoch erwiesen, dass die mittleren Reallöhne in den USA seit 1999 um rund vier Prozent gefallen sind. Wobei der Rückgang der Reallöhne tatsächlich sogar größer war, weil der Konsumentenpreisindex die Inflationsrate unterschätzt. Beispielweise sind seit 2001 die amerikanischen Kranken- und Unfallversicherungsprämien um 68 Prozent gestiegen während sich die Ausgaben für das Gesundheitswesen auf über 20 Prozent der persönlichen verfügbaren Einkommen erhöht haben. Weiterhin haben sich die Ausgaben für Energie, Transport und Mieten wesentlich stärker erhöht als der Konsumentenpreisindex andeutet. Nun ist es schon denkbar, dass die Löhne sich in Zukunft rasch nach oben anpassen könnten. Aber kräftige Lohnerhöhungen würden bestimmt den Inflationsdruck verstärken. Lohnerhöhungen würden sich dann einerseits negativ auf die Gewinnlage der Unternehmen auswirken. Andererseits dürften höhere Inflationsraten zu steigenden Zinsen führen und somit den Markt der festverzinslichen Papiere negativ beeinflussen.

Aufgrund dieser Überlegungen ist es wahrscheinlich, dass Anleger bald viel Geld verlieren werden. Entweder werden es die Käufer von festverzinslichen Wertschriften sein, weil sie zurzeit den kommenden Inflationsdruck unterschätzen oder die enthusiastischen Käufer von Aktien werden leiden, weil sie das Ausmaß der kommenden Abschwächung in der Wirtschaft, welche von enttäuschenden Gewinnen begleitet sein werden, falsch einschätzen. Möglich ist auch, dass beide Käuferklassen Verluste einstecken werden, da Rezessionen oft mit steigenden Inflationsraten verbunden sind.

Marc Faber ist Fondsmanager und gilt unter Börsianern als ausgesprochener Skeptiker

Artikel erschienen am 14.10.2006

WELT.de 1995 - 2006  

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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingSchneewittchen kommt, wann kommt der Sarg?

 
  
    #18
1
15.10.06 12:02
Marc Faber schreibt im Artikel im letzten Posting: "Vielfach spricht man ... von einem deflationistischen Boom, bei dem die Preise eine fallende Tendenz aufweisen und somit die Nachfrage stimulieren und die Gewinne der Unternehmen durch Produktivitätssteigerungen günstig beeinflussen. Dieses Schneewittchen-Szenario..."

Faber widerlegt es dann ja selbst. Interessant daran ist, dass solche Thesen in USA überhaupt kursieren. Sie haben für mich ungefähr den geistigen Tiefgang der im Jahr 2000 aufgestellten Behauptung, dass herkömmliche Bewertungsmaßstäbe wie KGVs nun wegen technologischer Durchbrüche überholt seien.

Dieser vermeintliche "deflationistische Boom" ist die absurdeste Begründung für Index-Anstiege, die ich seit langem gehört habe. Sie speist sich offenbar aus dem naiven Umkehrschluss, dass - wenn Inflation negativ für die Wirtschaft ist - Deflation positiv sein muss.

Werfen wir einen Blick auf Japan, das Musterland der Deflation. Dort hat Deflation die Wirtschaft von 1990 bis 2003 in eine gnadenlose Abwärtsspirale geschickt; im März 2003 fiel der Nikkei-225 auf ein 28-Jahres-Tief. Von einem Boom fehlte jede Spur.

Eine Deflation entsteht, weil Konsumenten aufgrund von Angstsparen (oder wegen: Geiz ist geil) den Konsum verweigern. In der Folge sinken die Preise, ohne indes die Nachfrage nennenswert anzukurbeln. Unter den Konsumenten macht sich vielmehr die Auffassung breit: Wieso soll ich das heute kaufen, wenn ich es morgen noch billiger bekommen kann?

Eine solche Mentalität findet man in Ländern wie Japan und ansatzweise in Deutschland (wo sich selbst Walmart an Otto Normalsparer die Zähne ausgebissen hat).

In USA indes ist so etwas von der Mentalität der Leute her schlicht unvorstellbar. Statt Angstsparen herrscht dort die Angst, die persönliche Verschuldung nicht bis in den dunkelroten Bereich ausgereizt zu haben. Von Konsumverweigerung fehlt jede Spur.

Sinken die Preise in USA, wird dort in der Tat mehr gekauft, wie Faber zitiert. Eben das ist aber der Mechanismus, der eine Deflation gar nicht erst aufkommen lässt.

Konsumrückgang ist in USA nur in einer großen Depression vorstellbar. Und selbst dann braten sie noch zwei Schuhsohlen in der Pfanne, wo Japaner sich mit einer (+ Sojasoße und Meerrettich) begnügen würden.
 

305 Postings, 7620 Tage OnceHush#16

 
  
    #19
15.10.06 13:54
AL - du hast natürlich Recht mit der Gesamtzahl. Das kommt davon, wenn man in Wiki sofort auf die Gesamtzeile scrollt und die Spaltenüberschriften nicht mehr sieht.

OnceHush!  

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1424 Postings, 8703 Tage moebiusInvestoren pessimistisch, Ausblick optimistisch

 
  
    #20
18.10.06 13:14
Siehe hier
Deutsche Investoren pessimistisch, Ausblick optimistisch

Unter anderen darauf weise ich in meiner Grafik hin.
Ich behaupte sogar dass die Zyklik der menschlichen Psyche kalkulierbar ist.  

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1424 Postings, 8703 Tage moebiusNächstes mittelfristiges Dax Kursziel 6730

 
  
    #21
08.11.06 20:56
Meinungen dazu? Würde Elliott die Zählung gelten lassen?

 

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Angehängte Grafik:
dax4j.bmp
dax4j.bmp

8298 Postings, 8319 Tage MaxGreenNur 10.000 Punkte ?

 
  
    #22
08.11.06 21:09
Willst du unseren DAX beleidigen?  

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14644 Postings, 8414 Tage lackiluaha,jetzt drehen einige durch,es kann auch

 
  
    #23
08.11.06 21:25
ganz anders kommen,langfristig sehe ich das auch so,aber jetzt kommt erstmal ein Hammer nach unten,es sind mir zuviel zu sehr optimistisch,warum eigentlich sollte der Dax so steigen,welche Dax Unternehmen sollen denn dafür sorgen,?ich sehe es erstmal anders,nur meine Meinung.aber allen viel Erfolg...bin Short....
Gruß    

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Angehängte Grafik:
a_plain111.gif
a_plain111.gif

722 Postings, 6980 Tage trash76nein, ist falsch so moebius,

 
  
    #24
2
08.11.06 21:28
weil in deiner zählung die 0-2 linie von welle 3 verletzt wird

Free






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Free
 

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1424 Postings, 8703 Tage moebiusServus Trash

 
  
    #25
08.11.06 21:42
Du willst auf den Dip 2005 hinaus, gelle? Das war eine Übertreibung unter entsprechenden Umständen und Signalen damals. Also ähnlich 2006.
Wie sieht deine Elliott Zählung aus?
 

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