Persönlich sehe ich in Eriksons idealtypischen 'Stages' allerdings eher eine Determinationsgeschichte, die von Zwang - und deshalb ununterbrochen von Gegenrevolten - gezeichneten Lebensbiographien in die Verantwortung von 'Natur' überstellen und damit in Schicksal verwandeln will. Diese Gegenrevolten war im Prinzip bislang tendenziell selbstzerstörerischer Natur und das Argument, die dann doch besser zu lassen, konnte insofern praktisch Vernunft beanspruchen. Heute aber eröffnen Postfordismus und speziell Epigenetics lebenspraktisch zuvor ungeahnte Räume für menschliche Entwicklung und diverse Eigendefinitionen. Der im Lebenskampf zerschlissene und dabei krank und alt gewordene isolierte Konkurrent ist dabei, seine produktive Funktion zu verlieren*. Es ist deshalb nicht mehr nötig, ihm die Erfüllung eines Naturauftrages anzudichten.
* nebenbei, das ist der fundamentale Grund für die kulturreaktionäre Konterrevolution |