Claranova, die französische CEWE
Ob Avanquest jetzt das große Wachstumspotenzai hat, ist schwer zu sagen, aber man kann sicherlich die Margen noch etwas optimieren und im Zweifel mit der nun verbesserten Bilanz dann zukaufen und unter Umständen Synergien heben. Und vor allem (wenn ich die paar Kritiker in den Foren immer richtig verstanden habe), ist man mit Planet Art ja den "Tassenverkäufer" und die "Mörder-Schulden" los. Normalerweise müssten also die 3 ehemaligen Chefkritiker jetzt ja zu Top-Optimisten werden. Und wenn der Markt die starke Unterbewertung auch immer mit den Schulden und mit PlanetArt begründet hat, dann ist eine Neubewertung fällig.
Mein 3 Jahres-Kursziel lag ja ohnehin bei 8-9 €. Ich will jetzt nicht zu übermütig werden, aber wenn diese Transaktion wirklich so abgeschlossen wird wie heute angekündigt, wieso sollen dann 8 € nicht früher drin sein? ... aber gut, ich will mal nicht zu übermütig werden. Esrtmal abwarten, was noch so an Details veröffentlicht wird, da man ja den Aktionären den Verkauf dann ja eh zur Abstimmung vorlegen will. Spätestens im Juni dürften wir dann wesentlich schlauer sein.
Aber dennoch hatte man ja schon fürs laufende Geschäftsjahr bei PA mit 20 Mio € Ebitda geplant und insgesamt mit über 50 Mio €, und da ist my devices noch mit kleinem Verlust enthalten. Insofern geh ich mal davon aus, dass nach mydevices Verkauf und Wegfall von Holdingkosten das Ebitda bei Avanquest schon nächstes Jahr die 40 Mio packen kann, zumindest aber nah dran sein dürfte.
Mir war das hier wegen den Schulden ein zu heißes eisen (+70% YTD damit liegen lassen, aber ist ok).
Daher meine Fragen:
1) Der Deal ist ja nicht finanlisiert, könnte also scheitern - oder? Meine Annahme wäre falles durchgeht folgende: 160 Mio. -10% - 10% = 128 Mio. vs. 100 Mio. Schulden zum 31.12.24 - also Schuldenfrei (Falls man hier vorzeitig tilgen kann...
2) Wie "gut" ist denn Avanquest? Also ist das wirklich was, das wächst und Ertrag generieren kann der steigt? Auf den ersten Blick wirkt das für mich wie Marketing für Windows-Software...und das Zeug für Bildbearbeitung etc. gibts doch mit KI auch in einfacher. Kann da jemand was zu Moat/Marktstellung etc. sagen?
3) Vertraut ihr dem Management? Macht irgendwie beim Nachdenken aus strategischer Sicht noch weniger Sinn das man so hohes FK aufgenommen hat zu solchen Zinsen. Auch sonst ja eher vom "am Rand verfolgen" bisher wenig kluge Entscheidungen.
Danke
Man sollte schon - natürlich immer auch kritisch- Anlegern wie katjsucha vertrauen, die diesen Job schon seit fast 30 Jahren erfolgreich ausüben. Fehler passieren natürlich immer, daher auch kritisch bleiben. Aber so jemand wie chaecka ist nur vorgeblich kritisch und am Ende halt ein Troll der provozieren will. Was immer er davon sich auch verspricht. Aber solche Typen werde ich eh nie verstehen. Die leben in ihrer eigenen Welt.
30 Mio. EBITDA
25 Mio. EBIT
Zinse vlt. 6-7 Mio. (kann mir vorstellen, dann man die Zinslast deutlich senkt, aber weiterhin die hälfte rumschleppen muss. dann zwar nettocash aber darauf gibts 3% und man Zahlt ja 13%...)
EBT damit 18-19 Mio. und EAT bei 12-13
bei 56 Mio. Aktien ein EPS von 0,21 und für 2,4 / Aktie dann nicht teuer aber auch kein Schnapper.
2026
35 Mio. EBITDA
30 Mio. EBIT
4-5 Mio. Zinsen
EBT bei 25 Mio. - EAT bei 17 Mio., EPS bei 30cent/Aktie
Denkfehler? Oder seht ihr massives Wachstum bei Avanquest?
1. Ja, kann scheitern. Ich glaub, sonst würde der Kurs heute noch stärker steigen, wenn der Deal schon durch wäre. ... Deine Rechnung stimmt in etwa, wobei die Nettoschulden saisonal bedingt zum 31.12.24 deutlich niedriger liegen dürften (sehen wir am 27.März mit dem HJ-Bericht), aber 100 Mio Nettoschulden dürften es am Ende des Geschäftsjahres sein. Wenn der Deal mit 160 Mio durchgehen würde, blieben also 60 Mio Netcash und das Avanquest Geschäft.
2. da kann dir Scansoft sicherlich mehr dazu sagen. Philip Haas hatte dazu kürzlich auch ein Gespräch mit dem CEO. Ich überlasse die Antwort also mal diesen beiden. Ich seh jetzt aber bei der Betrachtung der Zahlen und des Geschäfstmodells auch keinenGrund für einen plötzlichen Umsatzeinbruch.
3. Wegen diesem Unsinn wurde ja der alte Vorstand entlassen. Und der neue musste nun mit der Situation klarkommen (negatives EK, hohe Verschuldung, höhere Leitzinsen, etc) und konnte das umschulden, was auch noch teuer erscheint, aber schon wesentlich günstiger ist als vorher. Aktuell muss man nun mal schauen, ob man die Schulden frühzeitig tilgen kann. Ich geh aber davon aus. Wenn nucht, wäre es im worst case jetzt auch nicht schlimm, wenn man dann noch die 2-3 Jahre auf den Schulden sitzt, die man aber bei den Gewinnen von Avanquest sowieso leicht tilgen könnte (für mich war das ja gestern vor der News auch kein großes Problem, zu dem halbgott das immer hochstilisiert hat), und man würde dann halt auf 200 Mio Cash sitzen, die man derweil anlegen könnte, in Zukäufe investieren könnte oder Aktien zurpückkaufen könnte. Und 2028 haben wir dann den eh schon länger hier angesprochenen Gewinnsprung, nur jetzt schon sofort bei deutlich verbesserter Bilanz.
Ich geh mal davon aus, du beziehst dich darauf.
im laufenden Geschäftsjahr bis Juni ändert sich erstmal nicht mehr viel. Ich geh mit noch allen drei Geschäftsteilen von folgenden Daten aus
Umsatz 491 Mio
Ebitda 51 Mio
(r)Ebit 42,5 Mio
EbT 22,0 Mio
Überschuss 16,0 MIo
Netdebt 101,0 Mio
Sollet der Deal dann mit 160 Mio Verkaufserlös so durchgehen, man würde auch my devices noch für hypothetisch 7 Mio verkaufen, man könnte die Schulden komplett tilgen, und ich lasse die Optionen mal außen vor, dann würde es im Geschäftsjahr nur mit Avanquest dann so aussehen.
Umsatz 133 Mio
Ebitda 36,0 Mio
Ebit 29,0 Mio
Ebt 28,0 Mio
Überschuss 20,5 Mio
NetCASH 60,0 Mio
Aber da sind halt noch einige Fragezeichen offen, die du ja teilweise selbst schon angesprochen hast. Der Deal könnte so nicht durchgehen. Man könnte die Schulden nicht komplett tilegn können, jedenfalls nicht sofort. Es gibt noch die von Scansoft angesprochenen Optionen. Man könnte den Cash teilweise auch sofort für Zukäufe im Softwarebereich verwenden. Und wahrscheinlich noch 1-2 Dinge, die man diskutieren könnte. ... Aber wenn es eben so kommt wie skizziert, dann haben wir aktuell eine MarketCap von 130 Mio und 70 Mio EnterpriseValue für einen Softwarekonzern mit 25-30% Marge, der 35-40 Mio Ebitda machen dürfte. Und ich glaub, wir sind uns einig, dass das lächerlich niedrig bewertet wäre, WENN alles so kommt.
Hier war und bin ich nicht investiert.
CTT hatte ich vor etwa 4 Jahren mit schönem Gewinn verkauft.
Cegedim hat Geld gekostet; ebenso Westwing.
GFG und Ökoworld haben gute Gewinne gebracht.
Also drücke ich die Daumen, dass Eure Clara durchstartet und natürlich der andere Franzose.
1. EBITDA: 31-34-37-40 Mio. leicht wachsend mit 10% (evtl. sogar zu optimistisch)
2.Afa bei 7 Mio.
3.Zinsaufwand sinkt mit Euribor, wie auch der Zinsertrag (ich nehme an, dass das nichts vorzeitig getilgt werden kann und das Cash aus dem Verkauf rumliegt und Erträge bringt - wird anders kommen natürlich - und ich rechne mit 20 Mio. CF-Tilung p.a. der Kredite, keine Sondertilgung)
4. EBT damit 15,5-20,4-25-25 (Sonderzinsen in 27/28 von 3,75%)
5.Steuersatz 26%
EPS damit 0,2-0,26-0,32-0,32
6.faires Multiple für Smallcap mit geringem Topline/EBITDA-Wachstum, zweifelhaftem Ruf und für das Risiko, dass der Deal scheitert - 13er auf den JÜ (sowas zahlt der "Markt" halt aktuell für so Buden)
Wäre damit Kursziel von 4,2 bzw. 75% Upside - weit entfernt von 8-9 Euro.
Dann noch ein paar qualitative Einwürfe
1.Chancen
-guter Verkauf Mydevice
-ARPs/Dividenden
-sinkende EZB-Zinsen
2.Risiken
-Klage 15 Mio. alter CEO
-schafft Avanquest wirklich Wachstum?
-zu hoher Bond des "neuen" Managements - bisher hätte man das nicht gebraucht, gibt daher direkt nen Vertrauensabschlag von mir
-Risiko, dass man mit dem Cash zukauft (miese M&A Historie)
-unklarheit, ob bzw. wie viel man tilgen kann (Zinsdifferenz Ertrag und Aufwand sehr hoch)
-unklar, ob Deal durchgeht
-unklar, ob Holding aufgelöst wird
@Katjuscha /@all
3 Fragen:
1.Warum seit ihr so sicher, dass das Cash nicht für (wertvernichtende) Zukäufe verwendet wird?
2.Wieso seit ihr so sicher, dass die Holding aufgelöst wird (gabs dazu mal Aussagen)?
3.Wie kommt ihr auf 8-9 Euro Kursziel??? Optimistischer bei EBITDA/Afa/Zinsen? Oder höheres Multiple?
2. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat niemand vom Auflösen der Holding gesprochen, sondern vom Wegfall des Holding-Abschlags in der Bewertung. Manche Analysen (u.a. Edison Group) sahen den bei 30-40%.
3. Ich bin bspw. optimistischer bei EBITDA von Avanquest (22,8% in 23/24). Im H1 hatte man 17% EBITDA Marge. H2 isoliert betrachtet waren es 28%, weil man sich auf das Kerngeschäft fokussiert hat. Ich bin der Meinung, dass die Marge im laufenden GJ um die 28% liegen sollte (d.h. 34-35 Mio.), weil ich keine Saisonalität erkennen kann. Es sei den aufgrund größerer Marketing-Ausgaben. Aber da lasse ich mich am 27. März überraschen.
Der größte Unterschied ist halt die Frage der Kredittilgung. Je nachdem was man da erwartet, ergeben sich ja komplett andere EPS Daten.
Ich weiß jetzt nicht wie du genau deine Nettozinskosten berechnet hast, aber um in deinem Beispiel für 2025/26 von 34 Mio Ebitda und 27 Mio (r)Ebit auf 20,4 Mio Ebt zu kommen, musst du ja dann mit erheblichen Zinseinnahmen von 10-12 Mio kalkulieren, da die Zinsaufwendungen laut Vorstand fürs kommende Jahr bei 19 Mio liegen, plus 1-2 Mio sonstige Finanzeffekte.
Der Skeptiker liest da das Risiko heraus. Für mich ist genau das die Chance und der Grund für mein Investment. Ich erwarte halt durch die FreeCashflows der nächsten drei Jahre, dass mit Ende der Kreditlaufzeit Anfang 2028 kaum noch neue Kredite notwenig werden und schon gar nicht zu diesen unterirdischen Konditionen. Dadurch seh ich ja in meiner Prognose im bisherigen Geschäft inklusive PlanetArt fürs Geschäftsjahr 28/29 diesen riesigen Gewinnsprung auf ein EPS von 77 Cents.
Die Frage ist jetzt, wieso sollte Avanquest alleine bei früherer Tilgung der Kredite nicht ebenfalls diesen großen Gewinnsprung spätestens 26/27 sehen? Die Geiwnnhöhe ist durch den Gewinnbeitrag von PlanetArt zwar nicht genauso hoch, aber man spart viel früher Jahr für Jahr diese hohen Zinskosten. Und man könnte den sofort eingenommen und die nächsten 2-3 erwirtschaftetetn Cash für Zukäufe einsetzen oder Aktienrückkäufe etc, was das EPS dann wieder anhebt. Es läuft letztlich aufs Gleiche hinaus, nur früher.
Da sieht man nochmal den von mir farblich braun dargestellten Gewinnsprung im Jahr 2028.
Auch im laufenden Jahr sieht man schon einen ganz ähnlichen Effekt. Das ist kein Zufall, sondern zum Teil aufgrund des gleichen Effekts der wegfallenden Zinstilgungskosten und dann 2028 fast aller Zinskosten.
Ohne PlanetArt würde dieser Effekt 2-3 Jahre früher entstehen, allerdings natürlich das Ebitda erstmal kurzfristig geringer sein, da PA ja rausfällt. Nur wird man den Cash ja nicht zinlos rumgammeln lassen.
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