Centrotec WKN 540750
Ich würde so etwas nur mit einer Aktie machen, wo ich mir die Zeit zum Aussitzen nehme und ich völlig von einer Unterbewertung überzeugt bin, so wie z. B. bei IMW damals. Dabei handelte es sich um eine Immobiliengesellschaft mit Wohnungen in Berlin. Damals sind die Preise stark angesprungen und IMW wollte die Anleger weit unter Buchwert rauskaufen, wo andere Immobiliengesellschaften bereits weit über Buchwert notierten. Bei Centrotec ist die Unterbewertung vermutlich nicht so eklatant aber da ich nur eine kleine Position habe, ist es mir den Zock wert.
Ich war zwar bei Centrotec nicht dabei, finde das aber auch krass ;((((
Was denken die sich eigentlich auch gegenüber seit Jahren investierten Mitarbeitern?
Bei Sto bin ich investiert und hoffe dass die Stühlinger nicht auch eines Tages sowas andenken.
Denke aber in BW ist die Welt noch in Ordnung.
Und ich dachte ich hätte etwas mit und für die Zukunft gekauft .
Nun sowas.
Kein Wunder das die Deutschen keinen Bock auf Börse haben .
Wirecard , Rocket Internet, Grenke , Air Berlin , Steinhoff , Centrotec , Nikola nur um einige aktuelle zu nennen , immer neu , immer anders , immer zum kotzen .
Nein , ich war nicht überall dabei :-)
In der Mitteilung von Centrotec hieß es, man strebe ein Delisting an. Die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse muss noch über den Antrag entscheiden. Gründer Guido Krass, der 67 Prozent der Aktien kontrolliert, wird Mitte Dezember den Aktionären ein Angebot unterbreiten. Der Mindestpreis soll bei 15,03 Euro liegen. Spätestens Ende Januar solle die Aktie aus dem amtlichen Handel verschwinden, sagte Krass dem Handelsblatt.
Es heißt nicht das er den Mindestpreis als Angebot anbieten wird.
Oder man kann investiert bleiben - kein Squeeze out, keine Strukturmassnahmen, kein Beherrschungsvertrag - nur weniger Transparenz.
Er wird wahrscheinlich auch so auf rund 80% des Grudkapitals kommen, sei es durch Käufe über die Börse oder dann durch das Delistingangebot. Allein die letzten zwei Tage könnte er theoretisch 3% der Aktien eingesammelt haben, und sei es über Strohmänner.
Und da er ja nur von der Börse will, aber nicht die AG beenden, kann er sich die Sache ganz in Ruhe über Jahre angucken, und irgendwann gibts dann den SqueezeOut. Die Frage ist, ob man als Privatanleger solange warten will/kann.
https://www.dgap.de/dgap/News/directors_dealings/...r/?newsID=1411494
https://www.dgap.de/dgap/News/directors_dealings/...r/?newsID=1411496
Na Herzlichen Glückwunsch für das Schnäppchen, wohl auch paar Institutionellen außerhalb eines Handelsplatzes noch was abgekauft! Bravo, ich schick ihm gleich noch paar Blumen mit dazu.
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...sitz-geschaedigt-9555451
Was die ganze Sache betrifft, bin ich zwiegespalten:
Einerseits wirkt das Ganze wirklich ziemlich übel aber Herr Krass hat einige Argumente, die ich teilweise nachvollziehen kann und mit denen man sich bei den zuständigen Behörden mal auseinandersetzen sollte:
Durch die Börsennotierung hat man den Nachteil, dass man viele Informationen veröffentlichen muss, die dann auch der Konkurrenz zur Verfügung stehen. Dass Bürokratie und Kosten sehr hoch sind habe ich nun schon öfter gehört, besonders für kleine Firmen ist das eine Belastung. Man muss zum Beispiel teure Wirtschaftsprüfer bezahlen, aber wie das Beispiel Wirecard zeigt, ist der Nutzen gering.
Wenn es der Firma gut geht, bekommt sie das Geld nachgeworfen, aber in einer Krise, wenn sie dringend Geld braucht, gibt es plötzlich hohe Zinsen und eine Kapitalerhöhung wird dann oft durch den Kursabsturz unmöglich gemacht.
In guten Zeiten und bei solventen, vermögenden Kunden wird das Geld hinterher geworfen. Menschen ohne Vermögen und in schlechten Zeiten wird Eigenkapital verwehrt. So ist das halt in dem System. Das hat nix mit der bösen deutschen Börse und deren Anforderungen zu tun.
Centrotec hatte eigentlich immer eine solide Bilanz. Da wäre das eh nie Thema geworden. Im Gegenteil, man hat ja drei Aktienrückkaufprogramme umgesetzt.
Danke für das Feedback, ich finde es ja auch krass was der Krass da gemacht hat - und schade für uns Aktionäre.
Der Hinweis, das Transparenz - die für uns ja gut ist - für ein Unternehmen ein Problem sein kann, war für mich neu und einleuchted. Aber vermutlich wirklich eher ein vorgeschobenes Argument.
Und was würdest dur Krass darauf antworten, wenn er sagt, dass er die Börse eigentlich nicht braucht?
Hier nochmal der Abschnitt aus dem Handelsblatt mit den "krassen Argumenten":
Krass nennt rationale Gründe für seinen Schritt. Nicht nur er, sondern auch die Manager des Unternehmens würden lieber etwas unternehmen, als viele Informationen auszusenden. Die Komplexität einer Börsennotierung ist in Unternehmen unserer Größe nicht mehr tragbar. Die Regeln würden immer kleinteiliger und komplizierter. Man braucht eine ganze Rechtsabteilung, um als aktiver Unternehmer keine Fehler zu machen. Krass findet das anstrengend. Hinzu kommt: Wir brauchten bislang den Kapitalmarkt nicht. Denn das Unternehmen konnte sich immer selbst und über Kredite finanzieren.
Ob das für ihn anstrengend ist, möchte ich mal bezweifeln, aber ist ja letztlich auch egal.
Die Frage ist doch nicht, ob man eine Aktie von der Börse nimmt, sondern ob man das zu einem angemessenen Preis macht. Man kann nicht Miteigentümer (nichts anderes sind Aktionäre) versuchen durch solche Tricks wie Delisting und Pari-Deal, der damit wohl im Zusammenhang steht, aus dem Unternehmen drängen wollen. Und wenn dann zu einem Kurs, der zumindest halbwegs angemessen ist. Ich hab kein Problem damit, wenn solche Multimillionäre nochmal 10% günstiger kaufen wollen als den fairen Kurs. Aber Geld aus dem Unternehmen zu ziehen, um seine eigene Pari aufzukaufen, und dann dadurch genug Geld zu haben, um Aktien an der Börse im Rahmen des Delistings zu 15 € aufkaufen zu können, finde ich sehr bedenklich. Wir reen hier von einem Unternehmen mit einem Buchwert, der nächstes Jahr bei 19 € pro Aktie liegen wird, und das mit dem nur 7-8fachen Nettogewinn bewertet wird. Aktuell ist in diesem Zinsumfeld selbst für ein Unternehmen, das im Umsatz stagniert ein KGV von 20 ein fairer abdiskontierter Wert. Man hätte also sogar 35 € rechtfertigen können, zumindest aber 23-25 €, wo ja auch mein Kursziel lag.
Von mir kriegen sie vorerst keine einzige Aktie. Im Zusammenhang mit dem Pari-Deal ist das Ganze mindestens fragwürdig, ich fürchte jedoch es fehlt der Kläger.
Hajo
Angebot hier: http://centrotecbeteiligung.com/
Hajo
Die Parallele zu Rocket Internet verleitet ja gerade sehr zu einem Asset Play.
Das Unternehmen hat sicher Bombenaussichten, sonst würde Krass nicht an die Anteile wollen.
Hajo
Aber ich gehe davon aus, dass wir an anderen Börsen in den nächsten Jahren wesentlich höhere Kurse sehen werden. Wenn es sein muss, halt über Valora.
Das Delisting zwingt einem das ganze noch mehr als Private Equity Invest zu betrachten. Kann einem das Leben durchaus auch entspannter machen.
Ich merke es auch bei meiner Rocket-Position.
Früher hätte ich bei Xetra-Notierung schon wieder bei 24-25 € an einen Teilverkauf gedacht und hätte die ganze Zeit den Kurs in den letzten Wochen tagtäglich beobachtet. Jetzt lasse ich Rocket einfach laufen und schaue maximal ein mal die Woche nach, was sich im Kurs in Hamburg getan hat.
Das dürfte ich bei Centrotec genausomachen, vielleicht sogar noch seltener drauf schauen, sondern einfach die Aktien langfristig halten.
Wenn auch derzeit schwer absehbar, wäre das auf jeden Fall ne HV im Juni die ich gerne live sehen würde.