BILD: Ehrloses Klatschblatt für Schwachköpfe
SPIEGEL ONLINE - 23. Oktober 2007, 16:02
"BILD"-CHEF DIEKMANN
"Fatale Nähe zum Populismus"
--------- oliweleid
«Bild»-Chefredaktor Kai Diekmann
«Linke Verständnisfolklore»
Von Roger Köppel
Bild-Chefredaktor Kai Diekmann kontrolliert das grösste Boulevard-Blatt Europas. Sein neues Buch handelt von den Langzeitwirkungen der 68er-Bewegung. Er ist entgeistert über den deutschen «Verständniswahn» und erklärt seine Erfolgsrezepte.
weiter: http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=17540&CategoryID=62
"Der große Selbstbetrug", das neue Buch des "Bild"-Chefredakteurs und Herausgebers von "Bild" und "Bild am Sonntag", vor zwei Wochen erschienen, hat schon vor und bei seiner Vorstellung für Kontroversen gesorgt. Derzeit liegt es auf Platz 17 der Sachbuch-Bestsellerliste des "Spiegel" (Vorwoche Platz 16).
Nils Minkmar, Feuilleton-Redakteur der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", hat Diekmanns Buch für BILDblog gelesen und stellt fest: Diekmanns Jahre bei "Bild" bleiben nicht ohne Wirkung. Und so sei auch "Der große Selbstbetrug" nur "ein Hadern mit der Welt von Faustischen Dimensionen, das sich streckenweise aber liest wie das Geschimpfe im Büro am Montagmorgen".
Die große BILDblog-Rezension --- http://www.bildblog.de/schlecht-gelaunter-faust-am-montagmorgen
17 % aller deutschen (von 85 Mio ausgegangen)
Woodstore
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Großes fällt in sich selbst zusammen: Diese Beschränkung des Wachstums hat der göttliche Wille dem Erfolg aufgelegt.
Deine Stimme zählt....
http://www.ariva.de/Eure_Stimme_Zaehlt_t308562
Man kann das ja bewundern, wie Franz Josef Wagner es schafft, von irgendeiner aktuellen Nachricht aus seine Gedanken auf Reisen zu schicken, für die niemand außer ihm Tickets zu bekommen scheint, und uns als Passagiere mitzunehmen in eine fremde Welt, ein Nicht-ganz-Paralleluniversum, das sich mit dem, was wir Realität nennen, in einem einzigen Punkt kreuzt: dem Gehirn von Franz Josef Wagner.
Und wenn er heute über den Erfolg der RTL-Doku-Soap "Bauer sucht Frau" sinniert und den Gegensatz zwischen dem Milchbauern Michael vom Bodensee und der Fußpflegerin Bianca als Ausgangspunkt nimmt und schreibt:
Du, Bauer, verkörperst das Ideal: Die Sonne geht auf, der Hahn kräht, der Bauer steht auf.
Du, Bianca, verkörperst das Gegenteil. Du kommst aus der Stadt. In einer Stadt leben Penner. Du hast ein graues Gesicht, Du stehst in der U-Bahn, S-Bahn, Du frierst, niemand umarmt Dich. Der Wind rüttelt durch Deine Kleidung.
…dann haben diese Worte in all ihrer abstoßenden Schönheit natürlich eine innere Wahrheit, die völlig unabhängig davon ist, dass Bianca aus einer Stadt namens Geisingen stammt, die mit ihren 6000 Einwohnern nur unwesentlich belebter ist als Wagners Wohnort Paris-Bar, und heute in einer "kleinen Gemeinde bei Singen" wohnt, einem Mittelzentrum, von dessen 45.000 Einwohner vermutlich diejenigen am meisten im Rüttelwind frieren, die täglich an der Bushaltestelle6 darauf warten, dass mal eine U- oder S-Bahn vorbei kommt (Penner optional).
Quelle: http://www.bildblog.de/2628/wagner-spielt-stadt-land-fluss-ohne-fluss
Diekmanns Irrfahrten
Der Deutsche Presserat beschäftigt sich mit unterschiedlichsten journalistischen Gräueln und nach Ziffer 16 seines Pressekodex entspricht es "fairer Berichterstattung ... öffentlich ausgesprochene Rügen abzudrucken, insbesondere in den betroffenen Presseorganen". Als der Geschäftsführer des Selbstkontroll-Gremiums der Printmedien, Lutz Tillmanns, an diesem Donnerstag in die Bild-Zeitung schaute war er "verblüfft, in welcher Form" das Boulevardblatt eine Rüge ins Blatt gehoben hatte. Unter der Überschrift "Irre! Presserat rügt Bild wegen dieses Brandstifters" berichtete das Blatt auf 110 Zeilen über eine Maßregelung der Presserats, die vor zweieinhalb Monaten ergangen war. |
Mehr zum Thema |
(SZ vom 30.11.2007/ihe |
Mit "wer liest diesen Schund?" meinte ich Diekmanns Buch und nicht die Zeitung. Und die potentiellen Leser des Buches sind vermutlich fast ausschließlich dem Klientel der BIOLD-Zeitung zuzurechnen. Nur - ich traue den Lesern dieses Blattes nicht wirklich zu, jemals ein Buch in die Finger zu nehmen. Wieso kommt der Schund dann auf Platz 17 der Bestsellerliste? Was will denn Diekmann mit der Masse eigener Bücher?
Jeder der oben einen grünen gegeben hat, hat das Blatt natürlich noch nie gekauft!
Ja ne is klar :-))
An sich könnte man die "Bild" in ihrer kleinbürgerlichen Häßlichkeit einfach ignorieren, ebenso wie man in der Lage ist, Weihnachtsmärkte, Abba-Musicals und die frühabendlichen Klatschmagazine des Fernsehens zu ignorieren. Schließlich ist sie nüchtern betrachtet keineswegs übermäßig erfolgreich. Ein Blatt, das dermaßen vulgär daherkommt und sich seit Ewigkeiten mit Kleineleuteversteherei drastischster Art anbiedert, müßte angesichts des völligen Fehlens einer Konkurrenz eigentlich mehr als gerade mal 3,5 Millionen Exemplare absetzen. Die Zielgruppe ist doch viel größer. Man könnte von einer beispiellosen Mißerfolgsgeschichte reden. Um so idiotischer ist es, daß überall so getan wird, "Bild" sei ein unverzichtbares Steinchen im großen deutschen Mosaik. An "Bild" käme niemand vorbei, wird gesagt. Ja, warum denn nicht? Vielleicht sollte man erst einmal versuchen, an ihr vorbeizukommen! Meiner Erfahrung nach ist das gar nicht schwer.
(...)
Quelle: http://www.bildblog.de/2696/...iellose-misserfolgsgeschichte-von-bild
Derzeit erleben wir mal wieder ein typisches Beispiel für den Kampagnen-Journalismus der BILD. Am 7.1.08 verlautbarte BILD eine Studie der Arbeitgeber-PR-Agentur INSM mit einer Horrormeldung: „Wegen Gesundheitsfonds - Kassen-Beiträge bis zu 712 Euro pro Jahr rauf!“. Einen Tag später lautete die Schlagzeile: „Wirtschaft fordert Stopp des Gesundheitsfonds“. Und heute titelt BILD: „So teuer kann`s werden“.
Wir haben erläutert, welche Absicht hinter dieser Kampagne steht, nämlich das Inkrafttreten des von der Großen Koalition beschlossenen „Gesundheitsfonds“ im Jahr 2009 zu stoppen und stattdessen einen Systemwechsel von der paritätisch zur komplett privat finanzierte Gesundheitsvorsorge, mit einer unsolidarischen, für alle gleich hohen „Kopfpauschale“ durchzusetzen.
Mein Gott, ist der abgefuckt...
weiter: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/kategorie/artikel/
Kai Diekmann