AT&S ist sehr unterbewertet!
Mich wundert eh wieso hier oft nur von Apple oder China gesprochen wird. Es gibt nicht nur diverse andere Smartphonehersteller, sondern auch diverse Wachstumsregionen in Asien, beispielsweise China. Dort erwartet sogar Apple deutlich mehr Absatz.
Davon abgesehen liefert AT&S ja nun nicht nur Komponenten für Smartphones, wobei selbst die noch 9% bis 2018 Absatzwachstum haben sollen.
Bin mal sehr gespannt wie der Markt auf die Zahlen reagieren wird. In jedem Fall würde ich unter 11 € stark aufstocken, falls es da nochmal hingehen würde. Ob ich prozyklisch aufstocke, hängt davon ab wie positiv die Aussagen konkret sein werden.
Gewinn nach neun Monaten bei 60,2 Millionen um 19,6 % höher als im Vorjahr, Umsatz stieg um 19,4 % auf 584,3 Millionen Euro.
AT&S konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2015/16, die am 31. Dezember 2015 endeten, Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern.
"Nach einem sehr positiven ersten Halbjahr zeigte sich zum Ende des dritten Quartals eine leichte Abschwächung der Nachfrage im Bereich mobile Endgeräte. Auf Basis der ersten neun Monate konnten wir im Jahresvergleich jedoch an das außergewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres anschließen und damit erneut besser als der Markt, der im gleichen Zeitraum im Schnitt nur 1,5 Prozent gewachsen ist, abschneiden", kommentiert AT&S CEO Andreas Gerstenmayer, das heute nach Börseschluss vorgelegte Ergebnis.
Der Umsatz in den ersten neun Monaten stieg um 19,4 % von EUR 489,4 Mio. auf EUR 584,3 Mio. Das hohe Wachstum basierte auf einer für das erste Halbjahr 2015/16 untypischen hohen Nachfrage nach Leiterplatten für mobile Endgeräte und einer weiterhin hohen Nachfrage nach Automotive-Anwendungen, heißt es in derheutigen Aussendung. Das organische Wachstum betrug 7,6 % bzw. EUR 37,0 Mio., die im Vergleich zum Vorjahr höheren Wechselkurse, vor allem aus EUR-USD, trugen 11,8 % bzw. EUR 57,9 Mio. zum Umsatz bei.
Weiter schreibt AT&S: "Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte in den ersten neun Monaten um EUR 12,9 Mio. bzw. 10,2 % von EUR 127,3 Mio. auf EUR 140,2 Mio. gesteigert werden. Neben der hohen Produktionsleistung trug auch ein guter Produktmix zu diesem sehr erfreulichen Ergebnis bei. Wechselkurseffekte führten zu einem positiven Ergebnisbeitrag von EUR 10,9 Mio. und waren das Resultat positiver Effekte aus dem USD sowie negativer Effekte, die sich aus den Umsätzen in Euro und dazugehörigen Herstellkosten in der indischen Rupie, dem südkoreanischen Won und dem chinesischen Renminbi ergaben.
Die EBITDA-Marge lag in den ersten neun Monaten bei 24,0 % und damit um 2,0 Prozentpunkte unter dem sehr hohen Vorjahresniveau von 26,0 %, das durch einen Ertrag aus einer Ausgleichszahlung im zweiten Quartal und einer überdurchschnittlich hohen Nachfrage nach mobilen Endgeräten im dritten Quartal geprägt war. Mit dieser EBITDA-Marge ist AT&S nach wie vor einer der profitabelsten Leiterplattenhersteller weltweit.
Das Konzernergebnis stieg aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung, des deutlich verbesserten Finanzergebnisses (EUR -2,7 Mio. vs. EUR -4,4 Mio. im Vorjahr) und einer niedrigeren Steuerquote von 18,0 % um 19,6 % von EUR 50,3 Mio. auf EUR 60,2 Mio. an. Daraus resultiert eine Verbesserung des Ergebnisses je Aktie von EUR 1,29 auf EUR 1,55.
Cashflow und Bilanz
Basierend auf der sehr erfreulichen Ergebnisentwicklung konnte ein um 6,6 % höherer Cashflow aus dem Ergebnis von EUR 123,4 Mio. (Q1-Q3 2014/15: EUR 115,8 Mio.) erzielt werden.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit - Investitionen in das im Bau befindliche Werk in Chongqing und Technologieinvestitionen an anderen Standorten - lag bei EUR 175,7 Mio. (Q1-Q3 2014/15: EUR 130,4 Mio.)
Das Eigenkapital ging - trotz eines höheren Konzerngewinns - aufgrund von negativen Währungsdifferenzen geringfügig um EUR 4,8 Mio. bzw. 0,8 % auf EUR 599,6 Mio. zurück. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund dessen und der Begebung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von EUR 221,0 Mio. mit 40,6 % um 8,9 Prozentpunkte unter dem Wert zum 31. März 2015.
Die Nettoverschuldung stieg in den ersten neun Monaten um EUR 61,9 Mio. bzw. 47,4 % auf EUR 192,4 Mio. an - dieser erwartete Anstieg ist das Ergebnis der hohen Investitionstätigkeit für den Aufbau der Werke in Chongqing und der bezahlten Dividende. Der Nettoverschuldungsgrad lag daher zum 31. Dezember 2015 mit 32,1 % auf einem höheren Niveau gegenüber dem 31. März 2015. "
Zu Chongqing heißt es: "AT&S investierte in den ersten neun Monaten EUR 122,1 Mio. in Anlagenzugänge in Chongqing. Der Aufbau der beiden neuen Werke in Chongqing verlief in den ersten neun Monaten plangemäß. Die Qualifizierungsphase für das IC-Substratewerk (Festlegung aller Parameter unter Serienproduktionsbedingungen) ist abgeschlossen. Die für Anfang 2016 angekündigte Zertifizierung durch den Initialkunden befindet sich in der finalen Phase. Aktuell laufen die letzten Tests mit der Feinjustierung einzelner Parameter. Die Zertifizierung wird in Kürze erwartet. Dieser Meilenstein ist die Voraussetzung für das schrittweise Hochfahren der ersten Produktionslinie für IC-Substrate. Hergestellt werden in diesem Werk IC-Substrate als Verbindungsplattform zwischen Chip und Leiterplatte für Anwendungen wie zum Beispiel Notebooks und PCs. Die mit dem Hochfahren dieses Werks verbundenen erwarteten Belastungen werden noch im vierten AT&S Geschäftsquartal (01.01.-31.03.2016) starten und wurden in der Guidance für das Geschäftsjahr 2015/16 bereits berücksichtigt. Die Infrastruktur für das zweite Werk, das substrat-ähnliche Leiterplatten ab dem zweiten Kalenderhalbjahr 2016 produzieren soll, ist in der Finalisierungsphase."
Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2015/16 wird bestätigt: "Für das Geschäftsjahr 2015/16 erwartet das Management unter der Voraussetzung eines makroökonomisch stabilen Umfelds und anhaltend guter Kundennachfrage eine weiterhin zufriedenstellende Auslastung. Auf Basis des organischen Wachstums aus den ersten neun Monaten und der erwarteten Saisonalität in den nächsten drei Monaten bestätigt das Management die Umsatzguidance von EUR 740 Mio. Die EBITDA-Marge soll, beeinflusst von den zu erwartenden Kosten für den Anlauf der neuen Werke in Chongqing, über 19 % liegen (Guidance zu Beginn des Geschäftsjahres 18 - 20 %). Dies inkludiert eine EBITDA-Marge im Kerngeschäft auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2014/15."
http://www.boerse-express.com/pages/2105938/fullstory/?page=all
Die EBITDA-Marge soll, beeinflusst von den zu erwartenden Kosten für den Anlauf der neuen Werke in Chongqing, über 19 % liegen (Guidance zu Beginn des Geschäftsjahres 18 - 20 %). Dies inkludiert eine EBITDA-Marge im Kerngeschäft auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2014/15, http://www.boerse-express.com/cat/pages/2105938/fullstory
Man hatte im ersten Ausblick 2015 (Zu lesen bei Ariva Fundamental) auf die begrenzten Kapazitäten hingewiesen.
"Das Management geht für das kommende Geschäftsjahr unter der Voraussetzung eines makroökonomisch stabilen Umfeldes und anhaltender Kundennachfrage von einer weiterhin guten Auslastung aus. Auf Basis der limitiert verfügbaren Kapazitäten wird eine Umsatzentwicklung ähnlich wie im Geschäftsjahr 2014/15 prognostiziert. "
Wenn das so ist, wird durch die neuen Werke in China evtl. endlich ein Flaschenhals beseitigt, und das könnte weiteres Wachstum fördern.
Wie seht Ihr das?
Gruß
Langen1
Beim Umsatz hat man sie etwa getroffen, auch weil es Währungseffekte gab. Beim Gewinn musste man sie verfehlen, weil die Analysten den positiven Sonderffekt aus dem letzten Jahr und die negativen Sonderffekte in diesem Jahr offenbar nicht wirklich bedacht hatten.
Na ja, dennoch sind die Zahlen einfach klasse. Selbst wenn ich jetzt davon ausgehe, dass man im nächsten Geschägftsjahr einen kleinen Umsatzrückgang (währungsbereinigt) sieht, dürfte man immernoch auf ein bereinigtes EPS von 1,5 € pro Aktie oder mehr kommen. Und auch das nur, weil die nicht cashwirksamen Abschreibungen steigen. Im April 2017 beginnt dann ein Geschäftsjahr, ab dem AT&S eine richtige Cashcow werden wird. Man muss ja nur mal die aktuellen SonderInvestitionen rausrechnen. Man könnte ohne weiteres ab 2017 einen operativen Cashflow von über 140 Mio € pro Jahr erreichen. AT&S wird also mit dem 3,5fachen OCF bewertet. Wo gibts denn sowas sonst noch?
Das hätte ich so nicht nachvollziehen können.
"was da sonst noch so rumgeistert"
Das hast Du schön formuliert.
Ich kann es bald nicht mehr hören.
Öl, Apple,China. Mehr gibt es nicht.
Unterm Strich ist das alles meiner Meinung nach nicht wirklich kritisch.
Gruß
http://www.fuw.ch/article/zulauf-nun-muss-man-in-die-starke-verkaufen/
Gefährlich ist demnach nicht der Börseneinbruch des Heimatmarktes sondern, unter anderem dass China die Währung wird abwerten müssen. Eine Abwertung von weiteren 20% wie sie Zulauf sieht, würde auch für AT&S eine massive Abwertung der in China befindlichen Aktiva bedeuten. Das würde zwar nicht Cashwirksam werden, jedoch würde die Bilanz und damit das Eigenkapital leiden.
Es gibt nicht nur Zulauf als Warner - auch George Soros - oder einige Banken warnen derzeit vor Aktien.
Ich persönlich gehöre sicher nicht dem Lager der Dauerpessimisten an, aber China hat für mich eindeutig das Potential die Westbörsen massiv einbrechen zu lassen.
Hoffen wir, dass es anders kommt. Gestern hat ja die FED getagt. Der nunmehr offenbar angedeutete Blick auf andere Indikatoren als den Arbeitsmarkt gibt schon Hoffnung, dass man es mit den Zinserhöhungen nicht allzu schnell angeht, und im Falle von Problemen in China etc. die Zinsen gar überhaupt auf dem Niveau lässt.
Des weiteren gibt es durch die neuen Werke das Potential bald die Umsatzmilliarde zu erreichen und damit AT&S auf eine wichtige kritische Größe zu heben.
Vorerst ist jedoch einmal die Zertifizierung durch Intel entscheidend - und die steht ja laut der gestrigen Aussendung unmittelbar bevor und wird auch eine AdHoc auslösen. Und lässt erst einmal Intel von AT&S produzieren würde das wohl andere Hersteller auf den Plan rufen, so nach dem Motto "Die können das, versuchen wir es auch mal mit denen". So zumindest hat es Herr Gerstenmayer in einem vergangenen Interview skizziert.
Man darf also wirklich gespannt sein auf die Entwicklung im nächsten Jahr. Bei einer beruhigten Börsenlage und einem nicht ausartenden China-Problem sollte die Aktie durchaus auch auf 30 Euro steigen können.
Also weiter abwarten! Rrrr.
... wenn man die verlustgesellschaften (AIXTRON, LPKF, QSC, Siltronic, Telefónica) und die außreißer mit >50-kgv (MorphoSys, SMA Solar Technology) außer betracht lässt (schätzungen FactSet, http://www.finanzen.net/index/TECDAX/Fundamental ):
KGV 2015e | |
ADVA Optical Networking SE | 18,2 |
Bechtle AG | 19,8 |
CANCOM SE | 22,6 |
Carl Zeiss Meditec AG | 17,9 |
CompuGROUP Medical AG | 21,8 |
Dialog Semiconductor Plc. | 11,4 |
Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz. | 32,2 |
Drillisch AG | 43,9 |
EVOTEC AG | 45,6 |
freenet AG | 17,0 |
GFT Technologies SE | 30,4 |
JENOPTIK AG | 16,3 |
Nemetschek AG | 37,7 |
Nordex AG | 27,7 |
Pfeiffer Vacuum Technology AG | 22,7 |
QIAGEN N.V. | 23,3 |
RIB Software AG | 35,6 |
Sartorius AG Vz. | 33,2 |
Software AG | 13,5 |
STRATEC Biomedical AG | 27,2 |
United Internet AG | 25,1 |
Wirecard AG | 35,4 |
XING AG | 45,2 |
Summe | 623,4 |
Durchschnitt | 27,1 |
Heute bin ich mir nicht mehr sicher, dass die Aktie mit Bekanntgabe der Zertifizierung zu steigen beginnt. Immerhin steht sie unmittelbar bevor, da müsste der Kurs schon reagiert haben.
Zuletzt hat sich auch die ATX-Aufnahme ein Stück weit entfernt.
Ich weiß ja nicht, ob die ATX-Aufnahme ein Kriterium für die Entscheidung des Managements in Bezug auf den Börsenplatz ist. Bei der letzten HV hat man das Thema Börsennotierung jedenfalls angesprochen. Möglich sei, laut Herrn Gerstenmayer, auch eine Notiz in Asien, weil ja nahezu alle großen Leiterplattenproduzenten dort herkommen und auch dort notieren.
Schön langsam zweifle ich auch schon an der Wiener Notiz.