ARIVA wie D: Bei mißliebige Themen gibts Empörung


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Neuester Beitrag: 26.02.04 15:32
Eröffnet am:25.02.04 20:13von: ALDYAnzahl Beiträge:45
Neuester Beitrag:26.02.04 15:32von: DingLeser gesamt:3.321
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1715 Postings, 7502 Tage ALDYARIVA wie D: Bei mißliebige Themen gibts Empörung

 
  
    #1
25.02.04 20:13
[ für Nicht-Soziologen:
Diskurs: Verhandlung, Unterredung, Gespräch;
Duktus: 2) charakterist. Formgebung, Handschrift. ]

Aus: Focus v. 21.2.04, Seite 48f.
mit Abo: http://focus.msn.de/F/INHALT/inhalt.htm



Abrechnung: Politikerin Lengsfeld über Gesinnungsdemokraten:


Focus: Frau Lengsfeld, warum halten Sie die deutschen politischen Zustände für eine „Gesinnungsdemokratie“?

Lengsfeld: Weil seit Jahren keine freien Debatten mehr stattfinden. Deutsche Diskurse bewegen sich in vorgegebenen Bahnen, die von den ehemaligen 68ern, die heute als Politiker in Nadelstreifen Staat und Gesellschaft ins Chaos führen, bestimmt werden. Auf mißliebige Thesen reagiert das politisch-mediale Establishment nur noch mit Empörung, Hysterie, Einforderung von Buße oder Sanktionen.


Focus: Mit 68ern meinen Sie die Bundesregierung?

Lengsfeld: Natürlich sind die 68er vor allem bei Rot-Grün zu finden. Die einen sind, wie Jürgen Trittin, vor 30 Jahren in kommunistischen Gruppen gegen das so genannte Schweinesystem angetreten, andere wie Joseph Fischer als Steinewerfer…


Focus: … sie könnten sich geläutert haben…

Lengsfeld: Ihre Methoden haben sich kaum geändert. Die Steine sind verbale Steine geworden, die Ausgrenzungs- oder Verletzungsmethoden finden heute diskursiv statt. Die Linke hat es versäumt, nach 89 das Lagerdenken zu beenden. Das Ziel ist das gleiche wie damals, wenn auch modifiziert.


Focus: Und zwar?

Lengsfeld: Die 68er hatten kein Ziel außer der Revolution zur Abschaffung der bundesrepublikanischen Demokratie. Heute möchte Fischer Deutschland – von dem er so tut, als ob es sich permanent nach rechts bewege – in Europa auflösen. Als Außenminister vertritt er kaum deutsche Interessen. Trittin will mit seiner Umweltpolitik das verhaßte kapitalistische System zerstören, indem er etwa in der Energiepolitik die zentrale Lebensader der Marktwirtschaft angreift. Frau Künast betreibt mit der Beweislastumkehr im Verbraucherschutz die Aushebelung des Rechtsstaatsprinzips Unschuldsvermutung.


Focus: Wäre es nicht grotesk, wenn jemand ein Land ruinieren wollte, in dem er selber lebt?

Lengsfeld: Durchaus. Aber bei Menschen, die sich selber hassen, kann man genau das beobachten.


Focus: Meinen Sie, daß die deutschen Minister Trittin und Fischer das Volk, auf das sie vereidigt sind, in Wirklichkeit hassen?

Lengsfeld: Diverse Äußerungen, die beide im Laufe ihrer politischen Karriere von sich gaben, empfinde ich jedenfalls so, daß sie sich nicht als sympathisierende Repräsentanten des Volkes begreifen, das sie vertreten, sondern als Erzieher, Überwinder, Zerstörer.


Focus: Die Grünen waren nie sonderlich patriotisch, aber wie verhält es sich mit den Sozialdemokraten in der Regierung – wollen die auch das System zerstören?

Lengsfeld: Die rot-grüne Politik läuft faktisch auf eine Unterhöhlung und Nivellierung freiheitlicher westlicher Werte hinaus. Der Duktus von Kanzler Schröders Neujahrsansprache war, die Menschen hierzulande müßten sich mehr bewußt werden, daß sie dem Staat zu dienen hätten. Das kenne ich noch gut aus der DDR. Der Bundespräsident wiederum hat zum sogenannten Kopftuchstreit geäußert, das Kopftuch besitze den gleichen Wert wie das christliche Kreuz. Aber das Kopftuch ist ein Unterdrückungssymbol, während das Kreuz symbolisiert, daß sich der westliche Mensch als Individuum begriff.


Focus: Sie haben gesagt, die wirtschaftliche Stagnation in Deutschland habe unmittelbar mit dem „miefigen geistigen Klima“ zu tun. Inwiefern?

Lengsfeld: Deutschland ist heute dem kommunistischen System, das 1989 schmählich gescheitert ist, näher als der Marktwirtschaft. Wir haben eine Staatsquote von 57 Prozent; wenn, theoretisch, 100 Prozent Kommunismus sind und null pure Marktwirtschaft, dann sind wir also näher am Kommunismus. Die Herrschaftsmechanismen, die wir in den hiesigen Diskursen beobachten, dienen dazu, diesen Umverteilungsstaat zu festigen. Nach meiner Ansicht werden sich die künftigen Konfliktlinien in der Diskussion nur sekundär an wirtschaftlichen Problemen und primär an der Frage der Meinungshoheit festmachen. Die 68er haben genau begriffen: Wer den Diskurs beherrscht, Begriffe setzt oder verbietet, bestimmt, wer am Diskurs teilnehmen darf und wer nicht, hat die Macht im Lande. Die CDU muß deshalb um die kulturelle Meinungsführerschaft kämpfen.


Focus: Um was zu erreichen?

Lengsfeld: Letztlich geht es um eine Reaktivierung der alten bürgerlichen Tugenden, die in der Post-68er-Debatte erst denunziert und dann entsorgt worden sind: Individualität, Bürger- und Nationalstolz, Leistungswillen, Selbstverantwortlichkeit, Skepsis gegenüber staatlichen Institutionen.


Focus: Bemerkenswerterweise fällt sich die CDU aber bei fast allen Debatten sozusagen immer selber in den Arm…

Lengsfeld: Leider ist auch der CDU Anpassung und möglichst konsensorientierte Adaption des Zeitgeistes nicht fremd, anstatt Kontroversen, Differenziertheit, Interessenformulierung und Individualität zu fördern. Viele aus der CDU kommende Debatten sind bereits von der CDU wieder abgewürgt worden, sei es die Leitkultur-, Doppelstaatsbürgerschafts- oder Patriotismus-Debatte. Sobald das rot-grüne Meinungskartell Empörung inszeniert, finden sich Unionspolitiker, die diese Debatte „unerträglich“ nennen. Danach wird mit Zitaten von Unionspolitikern gegen die Union Front gemacht. Wir müssen diesen verhängnisvollen Mechanismus durchbrechen.


Focus: Wilhelm Schmidt, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, hat unlängst gefordert, alle CDU-Abgeordneten auf eventuelle rechtsradikale Gesinnung zu kontrollieren, Zeitungen prangern Christdemokraten an, die – wie Sie – der rechten Zeitung „Junge Freiheit“ Interviews gegeben haben. Sind Sie Mitglied einer extremistischen Partei?

Lengsfeld: Es ist schlimm, daß es in der CDU gegen solche unfreiheitlichen Stigmatisierungen und Verschiebungen der politischen Begriffe keinen entschlossenen und mutigen Widerstand gibt. Schließlich ist es der Volkspartei CDU und ihrem starken rechtskonservativen Flügel zu verdanken, daß der rechtsradikale Rand dieser Republik praktisch bedeutungslos geworden ist.


Focus: Der, liest man oft, reicht doch bis in die Mitte Ihrer Partei…

Lengsfeld: Daß Rot-Grün auf beinah monopolistisch agierende Politmedien und die bereits erwähnte kulturpolitische Dominanz bauen kann, ist der Grund, warum derart perfide Behauptungen überhaupt die Öffentlichkeit erreichen. Die schlechteste Bundesregierung seit Bestehen der Republik weiß natürlich, daß sie die nächste Wahl nicht gewinnen wird – es sei denn, sie bringt die CDU dazu, ihre Stammwählerschaft weiter zu verprellen und mit Rot-Grün um die Stimmen der verbleibenden Klientel zu konkurrieren. Deswegen soll die CDU permanent genötigt werden, dem vom politischen Gegner diktierten Zeitgeist nachzuhecheln. Wenn sie klug ist, wird sie sich dem widersetzen.


INTERVIEW: MICHAEL KLONOVSKY

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Aldy  

95441 Postings, 8604 Tage Happy EndVera Lengsfeld?

 
  
    #2
25.02.04 20:16
Ist das nicht die ostdeutsche Gehirnspenderin in der CDU?  

7149 Postings, 8872 Tage LevkeWas wil die Ostschnalle denn ?

 
  
    #3
1
25.02.04 20:18
Lebenslauf

Fast 20 Jahre SED ! aber hier Sachen beurteilen zu wollen, die sie
nie erlebt hat...

   

Geboren am 4. Mai 1952 in Sondershausen (Thüringen); evangelisch; geschieden, drei Kinder.
 Abitur. Universitätsdiplom der Humboldt-Universität Berlin.
 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Akademie der Wissenschaften der DDR, Lektorin. Seit 1983 Berufsverbot.
 Aachener Friedenspreis 1990.
 Mitglied der SED von 1975 bis 1983; 1983 Ausschluß aus der Partei wegen öffentlicher Stellungnahme gegen die Atomraketenstationierung in der DDR, Januar 1988 Verhaftung, Verurteilung wegen versuchter “Zusammenrottung”, Februar 1988 Abschiebung nach England, Rückkehr in die DDR am 9. November 1989. Eintritt in die Grüne Partei. Mitglied der Volkskammer vom 18. März bis 2. Oktober 1990.
 Mitglied des Bundestages seit 5. Oktober 1990; seit 17. Dezember 1996 Mitglied der CDU/CSU-Fraktion.  

1715 Postings, 7502 Tage ALDYÄhem Levke, es geht um die heutige Situation :))

 
  
    #4
25.02.04 20:21
Aldy  

7149 Postings, 8872 Tage LevkeaberALDY

 
  
    #5
1
25.02.04 20:25
Du erwartest doch nicht eine ernsthafte Stellungnahme zu dieser
Merkel für Arme  - oder ?  

95441 Postings, 8604 Tage Happy EndDer war gut Levke *g* o. T.

 
  
    #6
25.02.04 20:25

376 Postings, 7817 Tage godotHappy End

 
  
    #7
1
25.02.04 20:26
der chef-agitator schlägt wie gewohnt
einseitig zu

bübchen
"schaffa, net den ganzen tag schwätza"

oder warte lieber
auf godot  

95441 Postings, 8604 Tage Happy EndVera Lengsfeld - wendehalsiger geht nicht mehr

 
  
    #8
25.02.04 20:29
Von linksaußen nach rechtsaußen - das hat schon was *lol*  

376 Postings, 7817 Tage godotHappy End, schaffa, net den ganzen tag schwätza

 
  
    #9
25.02.04 20:34

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

















 

1715 Postings, 7502 Tage ALDYIn diesem Thread sehen wir aber genau, was sie

 
  
    #10
25.02.04 20:37
beschreibt: Bisher keine einzige Stellungnahme zu ihren Thesen - einzig persönliche Herabsetzungen.

Wenn die gute sooooo daneben liegt, dann sollte es doch möglich sein sie mit einigen wenigen Zeilen zu widerlegen.
Wieso vermeidet ihr das tunlichst????

Aldy  

95441 Postings, 8604 Tage Happy EndWas soll man auf etwas ohne Inhalt entgegnen???

 
  
    #11
25.02.04 20:39

7149 Postings, 8872 Tage Levkelol ALDY

 
  
    #12
25.02.04 20:39
ich habe das Interview garnicht gelesen.........hahaha

vielleicht mache ich es morgen  

376 Postings, 7817 Tage godotnet schaffa, den ganzen tag schwätza =

 
  
    #13
25.02.04 20:40
Happy End der chef-agitator  

1715 Postings, 7502 Tage ALDYTja Levke, nichts geht über gesunde Vorurteile ;)

 
  
    #14
25.02.04 20:42
Aldy  

69033 Postings, 7572 Tage BarCodeWas soll man denn dazu bitteschön sagen?

 
  
    #15
25.02.04 20:43
Z. B.: "Deutschland ist heute dem kommunistischen System, das 1989 schmählich gescheitert ist, näher als der Marktwirtschaft."
So einen Schrott habe ich wirklich schon lange nicht mehr gelesen!

Gruß BarCode  

95441 Postings, 8604 Tage Happy Endgodot, Du langweilst o. T.

 
  
    #16
25.02.04 20:44

376 Postings, 7817 Tage godotHappy End warum erinnerst

 
  
    #17
25.02.04 20:46
Du mich eigentlich immer an
Sudel-Ede?

da warte doch lieber
gleich auf godot  

1715 Postings, 7502 Tage ALDYDC: Ich weiß nicht wa Du so liest ;)

 
  
    #18
25.02.04 20:47
aber ab welcher Staatsquote fühlst DU Dich unwohl? 60%, 70%, 80%,?

Oder möchtest Du ein Taschengeld vom übermächtigen Staat zugeteilt bekommen?

Aldy

PS Vertagen wir uns auf später, der VfB ruft :)))  

51345 Postings, 8804 Tage eckiSoll jetzt jeder mal einen schwachsinnigen Satz

 
  
    #19
25.02.04 20:48
rausgreifen?

"das Kreuz symbolisiert, daß sich der westliche Mensch als Individuum begriff."

Wirklich komplett-Schrott. :-(

Grüße
ecki  

7149 Postings, 8872 Tage Levkeso ein bisschen Horst Mahler - die Gute

 
  
    #20
25.02.04 20:59



Am auffälligsten erscheint mir der Wandel bei Vera Lengsfeld. Tochter eines hochrangigen MfS-Offiziers, Philosophie-Studentin, SED-Mitglied, bricht sie in den 80er Jahren die Brücken zu ihrer Herkunft ab. 1989 ist sie Mitbegründerin der Grünen Partei der DDR. Nach ihrer Abwanderung ins konservative Lager zitiert sie, ohne einen Moment zu stutzen, einen Brief von Ernst Jünger an Carl Schmitt, beide in den 20er Jahren rechte Wegbereiter der Nationalsozialisten. Sie haßt die deutsche Linke. Das zögerliche Zugehen dieser Elite, der so genannten 68er, auf die deutsche Einheit macht sie ganz wütend. »Die meisten deutschen Hoch- und Halbintellektuellen mögen das Volk nicht, die linke politische Klasse ist von seinem Volk 1989 tief enttäuscht worden.«  

948 Postings, 7486 Tage ADDYhehe

 
  
    #21
1
25.02.04 21:04

Die meisten deutschen Hoch- und Halbintellektuellen mögen das Volk nicht, die linke politische Klasse ist von seinem Volk 1989 tief enttäuscht worden.

Wie recht sie doch damit hat. 

 

1557 Postings, 8041 Tage Schepper@Levke: LOL !!!

 
  
    #22
25.02.04 21:06
Eine Merkel für Arme (im Geiste) -
besser ist das nicht zun treffen!!!  

59073 Postings, 8644 Tage zombi17Häh?

 
  
    #23
25.02.04 21:10
Kein Wunder das alle so umnachtet sind , das ist das gleiche blablabla das alle Politiker sprechen und nur Politiker verstehen. Will die alte Schachtel irgendetwas mitteilen?
Aldy , du bist doch nur neidisch, das du zu dumm warst Beamter zu werden.
Was erwartest du ? Glaubst du irgendeiner verzichtet freiwillig auf seinen Status?
Dann träum mal weiter.
Glaubst du irgend eine Regierungsfarbe traut sich daran?
Populistischer Scheißkram  

17174 Postings, 7504 Tage sue.vidanke an aldy

 
  
    #24
25.02.04 21:18
fuer diesen 'artikel'
irgengwie weht darin 'von ganz anders' der wind...er weht irgendwie um drei ecken....
fuer eine genaue untersuchung der verschiedenen 'argumentationsstrategien' braeuchte ich mehr zeit.
trittin in einem atemzug mit fischer zu nennen ist schon 'gewagt', finde ich .
'meinungshoheit' ist ein ... schoenes wort.
insgesamt war 'mainz bleibt mainz' schon aufschlussreich diesbezueglich.
das hauptproblem seh ich augenblicklich in der frage, was man heute noch ''laut sagen''
kann. und ob internet-foren ein geeigneterer ort fuer 'wahrheiten' sind ,oder fuer 'wahrheitsfindung'  im weiteren sinne.was ich denn doch bezweifle.
 

Clubmitglied, 50279 Postings, 8722 Tage vega2000Wenn man über jemanden nichts gutes zu sagen

 
  
    #25
1
25.02.04 21:56
weiß, soll man besser den Mund halten, -also Schnauze vega.  

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