AEROFLOT
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Eröffnet am: | 23.03.09 13:48 | von: karagandinet. | Anzahl Beiträge: | 143 |
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von Florian Willershausen
Bis zur Rubelkrise war Aeroflot eine profitable Airline - obwohl sie in Staatsbesitz steht. Jetzt will sie der Kreml zur Übernahme eines maroden Konkurrenten zwingen, der kaum zu verdauen ist.
Im Bordmagazin seiner Airline hatte Witalij Saweljew in den vergangenen Jahren fast jeden Monat Erstaunliches zu verkünden. Mal rühmte sich der Vorstandschef, seine Aeroflot sei im Ranking von „Skytrax“ zur besten Airline Osteuropas gewählt worden. Mal schaffte sie es in die Top-Fünf der pünktlichsten Linien des Kontinents, mal gewann sie fürs Essen in der Business-Class einen Preis. Letztes Jahr ließ sich stolz vermelden, dass die letzten Flieger aus Sowjetproduktion ausgemustert sind. Mit 161 Maschinen fliegt die Gruppe heute eine der jüngsten Flotten Europas.
Aeroflot. War das nicht die Airline der Sowjetunion? Die mit den stinkenden Tupolew-Kisten, in denen man den ausgeleierten Vordersitz mit den Kniescheiben abstützen muss? Ja, klar. Doch die Fluggesellschaft war zuletzt besser als ihr Ruf – und das, obwohl sie auch heute noch zu 51 Prozent im Besitz des russischen Staates steht. Jetzt aber könnte ihr genau dies doch noch zum Verhängnis werden.
Wie die russische Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ berichtet, soll Aeroflot in Kürze den privaten Wettbewerber Transaero übernehmen. Womöglich muss Konzernchef Saweljew bloß einen Rubel für einen 75-Prozent-Anteil an der drittgrößten Gesellschaft am russischen Markt zahlen. Denn der Ferienflieger sitzt auf einem Schuldenberg von 65 Milliarden Rubel (866 Millionen Euro). In 2014 stagnierte der Nachsteuer-Gewinn bei zehn Millionen Euro, dieses Jahr steuert das Unternehmen in die roten Zahlen. Transaero ist vor der Insolvenz nicht zu retten. Eigentlich.
Aber in Russland unter Präsident Wladimir Putin herrschen andere Gesetze. Gerade in Krisenzeiten wie diesen, da die Arbeitslosigkeit wächst und die Reallöhne dieses Jahr wohl um neun Prozent sinken werden, darf Transaero mit seinen 10.000 Beschäftigten nicht pleite gehen. Kenner des russischen Luftfahrt können sich schwer vorstellen, dass Aeroflot-Chef Saweljew bei der Übernahme die Initiative ergriff. Der gilt als klar marktwirtschaftlich orientierter Manager und Freund des freien Wettbewerbs. Noch vor ein paar Monaten hatte er auf der Hauptversammlung über staatliche Kredithilfen geschimpft, mit denen Transaero stabilisiert werden sollte. Das sei Wettbewerbsverzerrung, zeterte er.
Bald dürfte der marode Flieger erst Recht zum Problem für den Aeroflot-Chef werden. Die Flotte mit über 100 Maschinen ist weitaus älter als seine, dazu deutlich schlechter ausgelastet. Transaero hat etliche neue Flieger bestellt, die Aeroflot allesamt nicht braucht, deren Kaufverträge aber schwer zu lösen sein werden. Einen schwierigen Sanierungsfall holt sich Saweljew da ins Haus.
Zumal der Marktführer immer noch schwer an früheren Übernahmen trägt: Gesellschaften wie „Rossija“ oder „Atlant-Sojus“, zu deren Aufkauf er während der Finanzkrise genötigt worden war. Saweljew war damals so weise, die unliebsamen Töchter als separate Marken weiterfliegen zu lassen. So vermiesen sie im besten Falle nur die Bilanz der Gruppe, nicht das Ergebnis oder gar das Image der Kernmarke. So wird er sicher auch mit Transaero verfahren.
Putin vertraut auf seine starken Konzerne, zu denen neben Gazprom eben auch Aeroflot zählt. So gesehen könnte es Saweljew als Auszeichnung verstehen, mal wieder ein Stück russische Luftfahrt retten zu dürfen. Doch so patriotisch ist der Mann nicht. Und diesmal sind die Vorzeichen deutlich ungünstiger, denn Aeroflot steckt selbst in der Krise: Der Absturz des Rubel hat die Kosten im ersten Halbjahr um ein Viertel steigen lassen, da die Flugzeuge in Dollar abbezahlt werden und auch Wartungsverträge in Fremdwährungen laufen. So verbuchte Aeroflot trotz eines Umsatzplus von 26 Prozent in diesem Zeitraum einen Nettoverlust von knapp 50 Millionen Euro. Dabei bricht die Wirtschaftskrise in Russland erst jetzt langsam aus, mit sinkendem Passagieraufkommen ist zu rechnen.
Nicht einmal günstigere Kerosinpreise werden helfen, die Staatslinie auf Gewinnkurs zu halten – und die vielen Preise der vergangenen Jahre auch nicht. So sehr sich Witalij Saweljew auch Mühe gibt, mit dem Staat an Bord kann er seine Aeroflot schwer zur Wettbewerbsfähigkeit trimmen. Der Ballast in der Bilanz drückt einfach aufs Ergebnis. Bedanken kann er sich bei Wladimir Putin.
Vielleicht trotz der gewaltigen finanziellen Herausforderung für Aeroflot auch einige positive Gesichtspunkte (Tourismusmarkt/Asienverkehr/Konkurrenz für Pobeda)?
Ich denke, die weitere Entwicklung könnte spannend sein und sollte für die Ukraine eine Lösung mit anschließender Aufhebung der Sanktionen gefunden werden, könnte sich ein Einstieg bei Aeroflot lohnen :-)
Xetra Newsboard
FOLGENDE WERTPAPIERE WERDEN AM 23.10.2015 EX KAPITALMASSNAHME GEHANDELT.
THE FOLLOWING SHARES ARE TRADED EX CAPITAL ADJUSTMENT ON 23.10.2015.
INSTR EXCH ISIN INSTRUMENT NAME
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XFRA US0077711085 AEROFLOT GDR 144A /5 RL1
TrdMod InstCode Exch ISIN Name InstGrp InstType Curr CCP
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CA AETG XFRA US69343R1014 AEROFLOT GDR 144A /5 RL1 EQ00 EQU EUR N
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ISIN Name Einstellung mit Ablauf: ISIN Name Ab dem: Anmerkungen
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US0077711085§Aeroflot - Russian Airlines PJSC 22.10.2015 US69343R1014 Aeroflot - Russian Airlines PJSC 23.10.2015 Tausch 1:1
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Die Aktie wird 1:1 umgetauscht, wenn Du sie im Depot hast. Kann nur bisschen dauern, da es ja kein deutscher Wert ist.
(Aussage Consorsbank).
Als Zockeraktie ist sie eh weniger geeignet. Also ist man drin, oder nicht. ;-)
Sonst hätte ich das auch nicht rausgefunden. Auf der Seite von Aeroflot stand nichts. Da Aeroflot auch noch andere
Aktien handelt , könnten einige Interessenten jetzt diese ordern. Die neue ISIn ist nicht jedem bekannt, da es sich hier nur um kleine Interessentengruppe handelt und einige durch die aussetzung vielleicht abgeschreckt worden sind und schlechte Nachrichten durch die zwangsweise übernahme der Insolventen fluggesellschaft befürchtet haben.
Was soll die neue ISIN bevorteilen?
Danke
- schwache Rubel lässt die Kosten steigen, da die Flugzeuge in Dollar abbezahlt werden und auch Wartungsverträge in Fremdwährungen laufen.
- mit sinkendem Passagieraufkommen ist zu rechnen, weil die Wirtschaftskrise in Russland auch erst verzögert einsetzen wird. Auswirkungen unbekannt.
Aeroflot übernimmt "nur" erst mal runde 14 Leasingverträge, ca. 6000 ehemalige Mitarbeiter der Transaero und etwas über 50 Strecken :-)
Aeroflot übernimmt 56 Strecken
Transaero musste in dieser Woche den Flugbetrieb einstellen. Viele der Routen übernimmt Aeroflot. Eine in letzter Sekunde geplante Übernahme der hochverschuldeten Transaero durch die Fluggesellschaft S7 schlug offenbar fehl.
27.10.2015, 12:21 Uhr
Die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot wird 56 der ehemals 141 Flugverbindungen der in der vergangenen Woche gegroundeten Airline Transaero übernehmen. Der privat geführten Gesellschaft war wie berichtet die Lizenz entzogen worden. Sie war überschuldet, da sie mit einem enormen Passagierrückgang als Folge der schweren Wirtschaftskrise in Russland zu kämpfen hatte. Transaero war nach Aeroflot die zweitgrößte Fluggesellschaft des Landes.
Ein Übernahmeversuch in allerletzter Sekunde durch die als drittgrößte russische Fluggesellschaft geltende S7 schlug indes offenbar fehl. Geplant war, dass die Transaero-Gläubiger als Ersatz für eine Schuldenrückzahlung einen Anteil von 49 Prozent an einer neugegründeten und aus S7 und Transaero bestehenden Fluggesellschaft erhalten sollen. Die laut „Russland Aktuell“ als Voraussetzung für einen gelungenen Deal genannte Nicht-Durchsetzung eines Flugverbots für Transaero trat allerdings nicht ein. (OG)