►PTT-Trading 4. KW


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Neuester Beitrag: 25.04.21 09:45
Eröffnet am:20.01.08 03:45von: moyaAnzahl Beiträge:214
Neuester Beitrag:25.04.21 09:45von: SophiaxhfbaLeser gesamt:26.015
Forum:Börse Leser heute:13
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2540 Postings, 8624 Tage Poelsi7Thx Casa, da suche ich auch

 
  
    #201
1
24.01.08 09:52
war mir eben nur zu stressig und ich dachte Ihr habt bestimmt ein paar auf der Watch.
Bleibe erstmal an der Seitenlinie mit Indizes, ist mir heute zu stressig. Hab noch ein paar Thyssen long eingeworfen...
Good luck all!  

3656 Postings, 6337 Tage CasaubonSG vom Handel ausgesetzt

 
  
    #202
7
24.01.08 10:13
Huch, hab ich erst jetzt mitbekommen.
neben 2,1 Mrd €, die SG wegen der Subprime abschreiben muss, kommt jetzt noch ein handfester Skandal hinzu. Ein Futuretrader von SG hat bei "plain vanilla"-Trades mit Indizes 4,9 Mrd € in den Sand gesetzt und diese dank Fälschungen vor internen Kontrollen verstecken können.
SG wurd im CAC40 vom Handel ausgesetzt. Anscheinend sind die OS und Zertis von SG auch nicht mehr handelbar.
                    §
Société Générale victime d'une fraude de 4,9 milliards d'euros dans ses activités de marché

Le groupe dirigé par Daniel Bouton a également passé 2,1 milliards d'euros de dépréciations d'actifs au quatrième trimestre. Son résultat net 2007 se limitera entre 0,6 et 0,8 milliard d'euros, contre 5,2 milliards en 2006. Il va lancer une augmentation de capital de 5,5 milliards d'euros. Le titre est suspendu à la Bourse de Paris.  

Afflux de mauvaises nouvelles pour Société Générale. Première d'entre elles : la mise à jour d'une "fraude exceptionnelle de par son ampleur et sa nature" sur ses activités de marché. "Un trader, en charge d'activités de couverture de futures 'plain vanilla' sur des indices boursiers européens, a pris des positions directionnelles frauduleuses courant 2007 et début 2008 allant bien au-delà des limites faibles qui lui avaient été attribuées", indique le groupe bancaire dirigé par Daniel Bouton dans un communiqué, qui explique que "sa connaissance approfondie des procédures de contrôle, acquise lors de ses précédentes fonctions au sein du middle-office du groupe, lui a permis de dissimuler ses positions grâce à un montage élaboré de transactions fictives".  

3656 Postings, 6337 Tage CasaubonSorry, Quellenangabe: lesechos.fr

 
  
    #203
24.01.08 10:14

1268 Postings, 6621 Tage WubertHeftig

 
  
    #204
6
24.01.08 10:19
HANDELSBLATT, Donnerstag, 24. Januar 2008, 09:41 Uhr
Der Markt-Monitor

Riesenbetrug in Paris

Von Frank Wiebe
 

Bei der französischen Bank hat ein betrügerischer Händler mal eben fünf Milliarden Euro in den Teich gesetzt. Der Chef der Bank hat deswegen sogar seinen Rücktritt angeboten, darf aber offenbar bleiben. Im Taumel der technischen Erholung an den Börsen geht diese schlechte Nachricht fast unter.

 

Schon bei den riesigen Abschreibungen einiger amerikanischer Banken fragte man sich: Wieso funktioniert dort das Risikomanagement nicht? Der Fall der französischen Bank - die zusätzlich noch wegen Subprime-Papieren abschreiben muss - wirft noch weitere Fragen auf: Wieso kann ein einzelner Händler so viel Schaden anrichten? Gibt es keine Kontrolle? Normalerweise arbeiten Banken mit Limits, die automatisch kontrolliert werden. Oder war der Betrüger so ausgefuchst, dass er alle Kontrollen umgehen konnte? Man darf sich nichts vormachen: Jedes Sicherheitssystem lässt sich mit hoher krimineller Energie knacken - vor allem von den Leuten, die Teil des Systems sind.

 

Interessant auch: Schon seit vergangenem Freitag gab es Gerüchte um Société Générale. Sie waren mit ein Auslöser für den Crash der vergangenen Tage. [... und noch ein bisschen Pfeffer und den Artikel schön umrühren?! w.] Damit zeigt sich wieder einmal: Irgendwo ist was durchgesickert, irgendwer hat was gewusst, aber die Bank hat sich offenbar nicht getraut, gleich an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch das ist ein schlechtes Zeichen.

 

Ansonsten herrscht heute eitel Sonnenschein an der Börse. Ob das mehr als eine technische Reaktion ist, bleibt aber abzuwarten. Ein guter Tag sagt überhaupt nichts darüber aus, ob der Crash ausgestanden ist oder nicht. Die Probleme, die zu dem Crash geführt haben, sind es jedenfalls nicht.

7215 Postings, 6862 Tage TroutWo gearbeitet wird,

 
  
    #205
3
24.01.08 10:22
entstehen auch Fehler!
Nur sollte man auch dazu stehen!

3656 Postings, 6337 Tage CasaubonSehen meine azurblauen Äuglein eine SKS im Dax?

 
  
    #206
1
24.01.08 10:36
Kann aus technischen Gründen leider kein aktuelles Chart reinstellen  

2598 Postings, 6662 Tage C_ProfitHausbauer Lennar Corp. Rekordverlust

 
  
    #207
4
24.01.08 15:23

So, wieder at home und erstmal Hallo allen...

Solche news werden uns wohl noch eine ganze Zeit verfolgen und für Verunsicherung sorgen...

Wäre die Börse ein Mensch, würde man wohl  "manisch Depressiv" attestieren müssen... allerdings agieren ja doch Menschen.

Miami (BoerseGo.de) - Der Hausbauer Lennar Corp. musste im vierten Quartal einen Rekordverlust von 1,25 Milliarden Dollar bzw 7,92 Dollar je Aktie hinnehmen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erlitt Lennar einen Verlust von 195,6 Millionen Dollar bzw 1,24 Dollar je Aktie. Abzüglich einer Sonderbelastung von 7,5 Dollar je Aktie aus Abschreibungen stellte sich in der abgelaufenen Periode ein Verlust von 42 Cents je Aktie ein.

Die Erlöse brachen um 49% auf 2,18 Milliarden Dollar ein. Die Ausfuhren neuer Häuser schossen um 50% auf 7.044 nach unten. Die Auftragseingänge schlitterten um 50% auf 4.761 in den Keller. Die Ausfallsrate lag bei 33%.

Die von Thomson First Call erhobenen durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen bei einem Verlust von 1,65 Dollar je Aktie und Erlösen von 2,06 Milliarden Dollar.

CEO Stuart Miller geht für 2008 von keiner Besserung der Lage aus. Kurzfristig betrachtet dürfte die Richtung im Geschäft weiterhin nach unten zeigen.

 

1380816 Postings, 7608 Tage moyaDer DAX Ausblick

 
  
    #208
6
24.01.08 20:34

Ausblick DAX

von Rüdiger Maaß

Chart

Rückblick:

17.01. Es sollten steigende Kurse bis 7552 entstehen. Das Hoch wurde bei 7546 gehandelt. Anschließend sollten fallende Kurse bis 7380 entstehen. Das nachbörsliche Tief ungefähr 7313.

21.01. Es sollten fallende Kurse bis 7238 entstehen. Das Tief wurde bei 6427 gehandelt.

22.01. Auf der Basis 6427 sollten steigende Kurse bis 7060 entstehen. Das Hoch wurde bei 6876 gehandelt.

23.01. Auf der Basis 6876 sollten fallende Kurse bis 6009 entstehen. Das bisherige Tief wurde bei 6389 gehandelt.

Ausblick DAX:

Am Morgen erwartete ich steigende Kurse bis 6855. Das bisherige Hoch wurde bei 6848 gehandelt. Im Bereich 6870 sollten fallende Kurse bis in den Bereich 6540 entstehen.

1380816 Postings, 7608 Tage moyaEndstand NIKKEI 25.01.08

 
  
    #209
5
25.01.08 07:31
Chart
Indexstand:13.629,16
Kurs Zeit:07:00
Veränderung:Up 536,38 (4,10%)
Letzt. Schlußk:13.092,78
Eröffnungskurs:13.258,77
Volumen:0
Tagesspanne:13.248,89 - 13.647,16
52W Spanne:12.572,70 - 18.297,00

1471 Postings, 6651 Tage omega512Jochen Steffens kehrt wieder ins Bullenlager ...

 
  
    #210
7
25.01.08 18:54
... zurück. Oder deute ich seinen "Investor's Daily" von heute falsch?

"Noch witziger finde ich allerdings, dass all die Bären, die in dieser Woche groß getönt haben, dass sie diesen Crash (!) vorausgesehen haben und dann die bekannten (meines Erachtens bereits eingepreisten) Gründen nannten, Unrecht hatten."

Auf alle Fälle lesenwerte Aspekte des "Kerviel-Crashs", meine ich.

s. http://www.ariva.de/..._Kerviel_Crash_t283343?pnr=3930497#jump3930497  

1380816 Postings, 7608 Tage moyaWall Street-Schluss: Erneut kräftige Abschläge

 
  
    #211
6
26.01.08 07:01
Die amerikanischen Börsen mussten am Freitag mit deutlich negativen Tendenzen aus dem Handel gehen. Zuvor hatte die Wall Street gestützt von positiven Unternehmensnachrichten an die Gewinne der vergangenen zwei Tage anknüpfen können. Im Handelsverlauf kippte jedoch erneut die Stimmung und Gewinnmitnahmen belasteten die Kurse zum Wochenschluss erheblich.

Am Ende schloss der Dow Jones Industrial Average mit einem Minus von 1,38 Prozent bei 12.207,17 Zählern. Der S&P 500 schloss bei 1.330,61 Zähler und damit 1,59 Prozent leichter. Der NASDAQ Composite wiederum schloss 1,47 Prozent leichter und ging bei 2.326,20 Punkten aus dem Handel.


Technologiewerte profitierten insbesondere von den starken Ergebnissen des Software-Herstellers Microsoft. Der Konzern hat im abgelaufenen Quartal Umsatz- und Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen des Marktes klar geschlagen. Die Anleger honorieren die starken Zahlen lange Zeit mit Aufschlägen von mehr als 4 Prozent. Am Ende gab die Aktie ein knappes Prozent nach.


Titel des Software- und Server-Anbieters Sun Microsystems, der ebenfalls mit glänzenden Quartalsergebnissen aufwarten konnte, legten knapp 2 Prozent zu. So konnten Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen geschlagen werden.


Daneben rückten Anteilsscheine des Chip-Herstellers Broadcom nach überzeugenden Ergebnissen um 2,5 Prozent vor. Der Gewinn konnte dabei deutlich gesteigert werden. Außerdem wurden die Erwartungen der Analysten exklusive Sondereffekte übertroffen.


Außerhalb des Technologiesektors richteten sich die Blicke mitunter auf Caterpillar. Wie der Baumaschinenhersteller heute mitteilte, konnte er seinen Gewinn im vierten Quartal wie von Analysten erwartet um fast 11 Prozent steigern. Die Umsatzerlöse überraschten positiv. Die Aktie gewann ein knappes Prozent.


Für Titel von Honeywell ging es um rund 3,5 Prozent aufwärts. Der Mischkonzern verzeichnete im abgelaufenen Quartal ebenfalls ein Ergebnisplus. Gleichzeitig wurden die Prognosen der Analysten übertroffen.


Der Biotechnologie-Konzern Amgen hat am Vorabend die Zahlen für das vierte Quartal auf den Tisch gelegt. Dabei konnte man bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertreffen. Am Ende war hier ein Plus von mehr als 4 Prozent zu beobachten.


Eastman Chemical, der zweitgrößte Chemiekonzern in den USA, konnte seinen Gewinn im vierten Quartal um 3 Prozent steigern, was mit höheren Preisen und Verkaufsvolumina zusammenhängt. In der Folge gewann der Titel mehr als 7 Prozent.

1380816 Postings, 7608 Tage moyaWie ein kleiner Händler die Fed zum Handeln zwang

 
  
    #212
4
26.01.08 07:53
Anatomie eines Crashs oder: Wie ein kleiner Händler die Fed zum Handeln zwang
von Jochen Steffens

Mit der Zeit kommen immer mehr Fakten im Zusammenhang mit dem Milliarden-Betrug bei der Société Générale an das Tageslicht, die sich wie ein Krimi lesen: (Uhrzeiten sind fiktiv)

Hauptperson: Jérôme Kerviel

Kerviel ist ein stiller zurückhaltender Mann, gerade 31 Jahre alt geworden, in der Bretagne geboren. Im Jahr 2000, nach seinem Wirtschaftsstudium in Lyon, findet er bei der Société Générale einen Arbeitsplatz im „Backoffice“. Sein Lebenstraum ist aber Börsenhändler. 2006 schafft er, was sonst nur wenige schaffen, er wechselt aus dem Backoffice in den Eigenhandel der Société Générale.

Es läuft gut, denn der junge Kerviel ist ehrgeizig und offensichtlich höchst talentiert: 2007 erzielt er für die Bank noch große Gewinne. Durch seine Arbeit im Back Office wusste er, wie die Sicherungsfunktionen im Eigenhandel auszuschalten sind. Zudem gilt er als Computerspezialist. Wie immer, wenn man beim Traden die Sicherheit außen vor lässt, beginnt irgendwann etwas verdammt schief zu laufen. Zeitungen zufolge hatte er 2007 auf fallende Märkte gesetzt und ab Anfang 2008 auf steigende - ein fataler Fehler.

Freitag 18. Januar. 16.30 Uhr
Durch die schwächeren Börsen in den letzten Wochen muss Kerviel Positionen eindecken, deren Verluste er nicht mehr tarnen kann. Erst diese Verluste führen zu Kontrollen, in deren Folge auffällt, dass seine Handelsgeschäfte die Risikoobergrenzen massiv überschritten haben, so die bisherige Nachrichtenlage.

Samstag 19. Januar 17.42 Uhr
Kerviel wird zu Investmentbanking Chef Jean Pierre Mustier gerufen. Den ganzen Nachmittag über wird Kerviel verhört. Dieses Verhör soll den Angaben zufolge bis in die Nacht gedauert haben. Im Laufe des Wochenendes wird beschlossen, die Positionen des Händlers ab Montag glatt zu stellen.

Wenn aus dieser Position 5 Mrd. Euro Verlust entstehen können, muss die Gesamtposition sehr, sehr viel größer gewesen sein – so wird vermutet, dass Kerviel schlussendlich mit 50 Mrd. Euro jongliert haben soll, was den gesamten Börsenwert der Bank überstieg.

Das Folgende sind lediglich Vermutungen, die aus der Beobachtung des Marktes resultieren, dafür stimmen jetzt die Uhrzeiten:

Montag 21. Januar 8.00 Uhr
Die Société Générale beschließt, die offensichtlich extrem große Position des Händlers Kerviel glatt zu stellen. Die Vorgaben aus Asien sind zwar schlecht, doch setzten diese lediglich die negativen Vorgaben aus den USA vom Freitag um (Eventuell wurde aber auch schon in Asien erste Short-Sicherungspositionen zur Gesamtposition aufgebaut, deren mögliche Auflösung auch die enormen Sprünge im Hang Seng erklären könnten).

Der Dax-Future hatte die negativen amerikanischen Vorgaben bereits Freitag bis 22.00 Uhr umgesetzt. Trotzdem kommt es zu einem Gap Down zum Handelsbeginn im Dax Future.

Der Dax selbst bricht am Montag, im Verhältnis zu diesen Vorgaben, überproportional stark ein. Um 11 Uhr sage ich zu einem Kollegen: „Das ist bestimmt wieder der typische Montagsfake, hier wollen doch offensichtlich einige große Adressen den Markt nach unten drücken, um billig einzusteigen.“

Der erste Teil der Vermutung stimmte, große Adressen waren am Werk, die Schlussfolgerung war dagegen total falsch.

Montag 21. Januar 11.17 Uhr
Ein starker Bodenbildungsversuch wurde unter großem Umsatz abverkauft. Der Markt brach bis 13 Uhr massiv ein!

Mittlerweile wird auch allen anderen Tradern klar, dass hier große Positionen im Markt verkauft werden. In einem Gespräch mit einem anderen Kollegen, auf der Suche nach dem „Grund“ fragen wir uns, ob der Markt irgendetwas weiß, was wir noch nicht wissen. Das zeigt, dass man deutlich spüren konnte, dass etwas nicht stimmt.

Natürlich kommen auch auf dem Parkett Gerüchte auf. Eines dieser Gerüchte ist, dass eine große Bank in Schieflage geraten ist und verkaufen muss (was letzten Endes auch stimmte). Als möglicher Kandidat wird aber nicht die Société Générale genannt, sondern Citigroup und UBS. Die Banken waren schon im Zusammenhang mit den Problemen der Anleihenversicherer im Gespräch, die eine Woche zuvor bekannt geworden waren. Offenbar bereitete das die Grundlage für das Gerücht (wie ich jedoch zu dem Zeitpunkt geschrieben habe: Das war bekannt und damit sicherlich NICHT der Grund).

Montag 21. Januar 13-14 Uhr
Wahrscheinlich machen die Händler der Société Générale erst einmal Mittagspause (oder hoffen auf eine Gegenbewegung). Der Markt kann sich erholen und bildet eine klare Umkehrformation heraus. Normalerweise müsste der Markt nun einen Teil seiner Verluste wieder ausgleichen, bzw. sich weiter stabilisieren, da immer noch keine Nachrichten zu diesem Vorfall bekannt geworden sind. Alles rätselt. Doch offenbar ist der Verkäufer noch am Markt, es geht bis zum Abend weiter, der Dax fällt ins Bodenlose.

Dienstag 22. Januar
Die asiatischen Börsen setzen die Vorgaben aus Europa um. Die amerikanischen Futures sind am Limit Down und werden kurzfristig ausgesetzt (soweit ich das mitgekriegt habe). Der Dax rutscht noch einmal massiv in den Keller, bis die Fed sich zu einer außerordentlichen Zinssenkung um 75 Basispunkte entschließt, die einen Crash in den USA verhindern soll (der sich vorbörslich abzeichnete).

Mittwoch 23. Januar
Der Verkaufsdruck scheint noch nicht aus dem Markt zu sein, nach einer kurzen Erholung kommt es zu einem weiteren letzten massiven Abverkauf. Erst damit scheint der Verkaufsdruck beendet.

Donnerstag 24. Januar
Die Meldung über den Betrug bei der Société Générale erreicht die Medien...

Damit ist diese Nachricht im Markt und „eingepreist“....

Wenn Sie sich fragen, warum die Société Générale erst so spät ihre Probleme offenbart hat: Wäre diese Meldung vorher bekannt geworden, hätten sehr viele Trader gegen die Société Générale getradet, der Crash wäre um ein Vielfaches schlimmer geworden! Die Société Générale konnte also nicht anders und musste absolut dicht halten.

So erklärt sich, dass nicht einmal die Fed Bescheid wusste: Heute ist dazu zu lesen:

„Mitarbeiter der US-Notenbank, die am Montagabend kurzfristig den Leitzins um 0,75 Prozent senkte, um die Börsenverluste aufzufangen, zeigen sich verwundert. Niemals hätten sie damit gerechnet, dass die Schwankungen auf den Finanzmärkten auf eine einzelne Institution zurückzuführen sei. Vielmehr habe man den Eindruck gehabt, dass die Turbulenzen auf Sorgen um die Wirtschaft zurückzuführen seien.“ Quelle: www.kurier.at

Dass auch die allgewaltige Fed einem kleinen Börsenhändler auf dem Leim gegangen sein soll, ist höchst amüsant.

Noch witziger finde ich allerdings, dass all die Bären, die in dieser Woche groß getönt haben, dass sie diesen Crash (!) vorausgesehen haben und dann die bekannten (meines Erachtens bereits eingepreisten) Gründen nannten, Unrecht hatten.

Es war tatsächlich einfach nur Glück, auf der Shortseite zu sein. Ich könnte Ihnen mehrere Mails vorlegen, die mich wegen der Aussage vom Montag, dass der Markt „ohne bisher ersichtlichen Grund“ eingebrochen ist, der völligen Ahnungslosigkeit und Blindheit bezichtigten. Die Gründe wären doch sonnenklar, so der Tenor dieser Leser. Nein, waren sie nicht, wie man jetzt sieht!

Das alles hat doch schon etwas von Realsatire, oder ?

Die aktuelle Gegenbewegung
Trotzdem, es sind noch genug Belastungsfaktoren im Markt. Und erst die aktuell laufende Gegenbewegung wird uns etwas über den eigentlichen Zustand des Marktes verraten. Und erst diese wird dann wahrscheinlich klären, wie stark der Einfluss dieses Händlers auf den Crash wirklich gewesen ist, oder ob letzten Endes nur etwas beschleunigt wurde, was sowieso eingetreten wäre.

Denn noch handelt es sich bei der aktuellen Aufwärtsbewegung im Dax bisher nur um eine einfache technische Gegenreaktion, die meines Erachtens sogar noch vergleichsweise verhalten abläuft...

Viele Grüße

Jochen Steffens

1380816 Postings, 7608 Tage moyaGeht es jetzt wieder aufwärts?

 
  
    #213
5
26.01.08 08:06

Kaum haben die Aktienmärkte nach dem schlimmsten Jahresanfangseinbruch den ersten Bodenbildungsversuch absolviert, blasen die Bullen wieder zum Einstieg. Die einen schreiben die Entwicklung flugs dem Betrugsfall bei der Soc. Gen. zu, obwohl schon die bloße Tatsache, dass so etwas offenbar (nach Nick Leason und der Barings-Bank) immer noch passieren kann, alles andere als bullisch ist.

 

Die anderen argumentieren, das sei deshalb nicht der Beginn einer Baisse, weil die Gründe für den Kurssturz ja alle mehr oder weniger bekannt gewesen wären. Als ob eine Baisse nur dann ausbrechen könne, wenn etwas völlig Unerwartetes die Märkte überrascht. Genau das ist meist nicht der Fall – es kommt nur einfach irgendwann der Tag, an dem die gesamten, schon vorher bekannten Entwicklungslinien zusammenlaufen und es einfach „zu viel“ wird.

Kommentatoren rätseln, was die Fed bewogen haben könnte, die amerikanischen Leitzinsen in dieser Woche außerplanmäßig um starke 0,75 Prozent zurückzunehmen: „Was weiß die Fed, was wir nicht wissen?“ Gut möglich, das sie von der Entwicklung in den Kreditmärkten getrieben wurde. So hatte der Spread bei Credit Default Swaps in dieser Woche zeitweise die Marke von 500 Basispunkten übersprungen. Entspannung gab es erst, als bekannt wurde, dass die beiden großen US-Monoliner mit einer Kapitalspritze rechnen können. Ambac und MBIA versichern zusammen 2,4 Bill. Dollar an öffentlichen Anleihen.

Beobachter glauben, im 45 Bill. Dollar großen Markt der Credits Default Swaps lauert das Risiko eines System-Crashs des internationalen Finanzsystems, wenn die Rezession in den USA lange dauert und heftig ausfällt. Das macht es verständlich, warum die Märkte so extrem negativ auf zuvor bekannt gewordene Gerüchte um eine Insolvenz eines der großen Monoliners reagiert hatten. Und erklärt vielleicht auch den großen Zinsschnitt der Fed, der von manchen als von Panik motiviert angesehen wurde.

Natürlich bricht eine Baisse nicht an einem Tag aus und zieht die Kurse in einem Rutsch nach unten. Aber das bullische Szenario ist jetzt stark angeschlagen. Sinkende Leitzinsen helfen am aktuellen Punkt noch, die Hoffnung auf einen „guten Ausgang“ des wirtschaftlichen Abschwungs zu nähren. Auch für die anstehende reguläre Zinssitzung in der kommenden Woche wird mit einem weiteren Zinsschnitt gerechnet. Natürlich nützt das vor allem den zuletzt arg gebeutelten Banken, die in ihrem traditionellen Geschäft von der Differenz zwischen den kurz- und den langfristigen Zinsen leben. Die beträgt jetzt zwischen der Rendite der 13-wöchigen TBills und den 30-jährigen TBonds 2 Prozent, so viel wie zuletzt Mitte August 2007 und davor im Frühjahr 2005.

Aber ob das ein nachhaltig bullisches Szenario begründet? Nein, dazu hat sich jetzt zu viel zusammengebraut und die Perspektive einer harten Landung der US-Wirtschaft steht zu deutlich vor den Augen der Akteure.

Denken wir an das zweite Quartal 2001 zurück – da beflügelten fallende Leitzinsen fast zwei Monate lang die Aktienindices, als die damalige Rezession gerade begonnen hatte. Gut möglich, dass aktuell genau diese Phase nachgezeichnet wird. Damals gab es am 18. März, 18. April und 15. Mai eine Zinssenkung um jeweils 0,5 Prozent. Kurz danach war die Party vorbei. Der Boden beim S&P 500 wurde schließlich erst zwischen Juli 2002 und März 2003 ausgebildet, also lange nach Ende der damaligen Rezession. Da sage noch einer, die Aktienmärkte schauten sechs Monate in die Zukunft.

Ich hatte an dieser Stelle in der vergangenen Woche die Frage gestellt: „Rezession?“ Roubini und andere sehen deren Eintreten noch in diesem Quartal. Das ist gut möglich und würde auch dafür sprechen, dass nach Ende der laufenden Erholungsphase (vielleicht bis 1380 oder 1400 im S&P 500) die nächsttiefere Etage bei gut 1200 Punkten winkt. Und das dürfte noch nicht das Ende sein.

Jetzt wird von interessierter Seite das Argument „Aktien sind preiswert“ herumgereicht. Das mag sein. Auch 1929 z.B. waren Aktien keineswegs teuer und doch wurden sie bald danach noch viel billiger. Als dann klar wurde, dass eine Weltwirtschaftskrise anstand, änderte sich der Bewertungsmaßstab und auf einmal waren sie selbst auf erheblich erniedrigtem Niveau noch zu teuer.

Aber wie gesagt, aktuell steht –abgesehen von (starken) nervösen Zuckungen- übergeordnet eine Kurserholung an. DAX und Dow haben, wenn auch knapp, in ihren seit 2003 bestehenden Aufwärtskanal zurückgefunden, der Dow klopfte gestern schon wieder an seiner EMA14 an.

Die betrachteten Marktindikatoren hatten in den vergangenen zehn Tagen einen bärischen Maximalwert ausgewiesen. Hiervon beginnen sie sich jetzt zu lösen, die Auswertung des PCR und der Positionierung in Indexoptionen macht den Anfang einer noch zaghaften bullischen Wende. Die Marktstruktur steht kurz davor, erneut in eine Akkumulationsphase einzutreten, die Marktbreite hat sich in den vergangenen Tagen schon verbessert. Damit würde sich das Indikatorbild weiter zur bullischen Seite hin neigen.

Vermutlich wird die Technologie nach Startschwierigkeiten in dieser Erholung besonders gut abschneiden, das legt u.a. die Entwicklung des Halbleiterindex SOXX nahe. Da der Fremdkapitalanteil bei Technologieunternehmen besonders hoch, spielt die Zinsentwicklung eine wichtige Rolle. Wenn gleichzeitig der Dollar weiter Schwäche zeigt, heizt auch das die Erwartung steigender Gewinne multinational operierender US-Unternehmen an. Und treibt die Kurse.

Wichtigen Aufschluss über die Risikofreudigkeit geben die „Carry-Trade-Indikatoren“ Dollar/Yen und Euro/Yen. Hier sehen die TimePattern wieder Aufwärtspotenzial. Liquidität kommt aber auch woanders her: Die TBond-Rendite hat den seit 1965 bestehenden Boden bei knapp 4,2 Prozent getestet und ist hier im Rahmen eines kleinen TBond-Crashs gestern dynamisch nach oben abgeprallt. Das Argument der Bullen: Die TBond-Kurse haben ihr Aufwärtspotenzial jetzt wohl erst einmal ausgereizt und sind im Vergleich zu Aktien zu teuer.

Nicht zu vergessen, der Transport-Index. Er fiel vorgestern durch einen fast schon idiotischen Sprung um mehr als 7 Prozent auf. Aktien von Transportunternehmen hängen besonders eng an der Globalisierung. Eine solche Bewegung signalisiert die Überzeugung (oder den Wunsch), dass sich an der internationalen Arbeitsteilung nichts ändern wird und auch sonst alles seinen gewohnten Gang geht. Zunächst jedenfalls mag das auch stimmen...

4218 Postings, 6189 Tage checheWomit niemand rechnet:

 
  
    #214
3
26.01.08 08:37

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