5 Milliarden Verlust. Wer war wohl im Aufsichsrat?
Seit 2010 war er im AR. Ok, dann wäre eine Frage aus #14 beantwortet. Bleiben noch die anderen beiden:
1. Was ist der Haupttreiber des Verlusts? (Ein Hinweis: Stahl)
2. Wann wurde der "Auslöser" dafür gestartet? (Ein Hinweis. Grundsteinlegung in Brasilien war 2006)
3. Wann kam Stonie in den AR? (AW: 2010)
Und dann kannst du dein #1 unter diesen Gesichtspunkten noch einmal überdenken.
Die Vorstände zu feuern, das ist wie Trainerrausschmiß.
Bauernopfer als Zeichen purer Hilflosigkeit.
Hat mal einer den in #1 verlinkten Bericht auch gelesen?
Wesentlich für die Verluste waren die Abschreibungen.
Oder mal für Blöde:
Vor 10 Jahren hat man sich im Stahlkonzern gefragt: "Machen wir weiter in Stahl oder machen wir Touristik oder Bordelle?"
Die haben sich (man glaubt es ja kaum, hier ist sicher der Aufsichtsrat schuld?) tatsächlich für Stahl statt für Nobelhotels oder Nutten entschieden.
Wenn man also neue Werke plant und dem Geschäft treu bleibt, dann ist das ein Vorgang, den jeder AR mittragen muss, solange die Planung hinhaut. Sobald die Echt-Zahlen massiv aus der Planung rausfallen, gibts ne Abschreibung auf das Investment (und auch passiert, man glaubt es ja kaum).
Auf den ersten BLick haben sie also operativ eine Milliarde Verlust eingefahren. Auch das wäre noch zu hinterfragen (da IFRS-Bilanzierung), ich bin mir fast sicher, dass der Laden nach dt. Handelrecht eine gesunde Bilanz und Gewinne ausweist.
Das ist m.E. (ganz aus der Ferne besehen) das Thema, um das es geht.
Und das ist mehr als judemental.
Und damit sind wir bei einem massiven politischen Thema, warum ausgerechnet jetzt diese abschreibungen vorgenommen werden (und offenkundig dem Steinbrück ans Bein gepinnt).
(WestLB, Griechenland, Thyssen-Krupp).
Wo er doch so ein netter Finanzexperte ist.
2. Wann wurde der "Auslöser" dafür gestartet? (Ein Hinweis. Grundsteinlegung in Brasilien war 2006)
3. Wann kam Stonie in den AR? (Ein Hinweis: etwas später)
Also als Wähler und Bürger erwartet man doch von einem Spitzenpolitiker, dass er gar keine Zeit mehr für andere Dinge (höchstens ein zwei kleinere Hobbies) hat.
Aber so ist es eben, Aufsichtsratsmitglied kann jede Pflaume machen ;-)
Er ist damit alleinverantwortlich für den Beschluss des Aufsichtsrates, dass u.a. die Aktionäre für das abgelaufenen Geschäftsjahr keine Dividende erhalten.
Für die Entstehung der Verluste durch Fehlinvestitionen des Managements (u.a. Stahlwerk in Brasilien) kann er derzeit zwar noch nicht voll in die Pflicht genommen werden, aber irgendwann wird irgendwer hier auch noch den roten Faden dazu finden!
So einfach wird das wohl nicht für ihn!
Wenn er als Vorstand eingesetzt wird, ist er nicht zuerst mal "Lehrling" und hat eine Schonfrist, sondern in diesen Positionen darf man doch wohl erwarten, dass er sofort den vollen Durchblick hat. Sonst stellt sich doch die Frage, warum er eigentlich Vorstandsmitglied geworden ist. Der Ernennung sollte doch wohl eine (interne) Probezeit vorausgegangen sein. Und wenn man relevante meldepflichtige Vorgänge einfach etwas schönt, um sie nicht melden zu müssen, hat das in meinen Augen eine andere Qualität als einfaches "Dressing"!
Ich hoffe, dass die Baffin ihn nicht soo leicht davonkommen lässt!
http://www.ariva.de/forum/...der-HSH-Nordbank-390570?page=1#jumppos27
Soll ich dir ne Kopie des Aktiengesetzes zukommen lassen ? Du scheinst mir etwas unbeleckt...
Schon damals gab es über 2 Mrd Abschreibungen in Brasilien. Der Vorstand hat den AR auch regelmäßig darüber informiert. Auch einer der gefeuerten Vorstände (Claassen) kam erst 2011 in den Vorstand.
Stattdessen hat man Alan Hippe, einen der fähigsten dt. "Nachwuchsstars" gefeuert.
Wahrscheinlich hat der schon gesehen, was da abgeht und wollte es nicht mehr unter den Teppich kehren.
Natürlich konnte Steinbrück von all dem nix wissen. Er hat einfach in den AR-Sitzungen gesessen und unschuldig in den Sessel gepupst.
Immerhin war er am 28.10,2010 im Reichstag in Berlin persönilich anwesend, als über die AKW-Laufzeitverlängerung abgestimmt worden war...
(1) Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen.
(2) Der Aufsichtsrat kann die Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie die Vermögensgegenstände, namentlich die Gesellschaftskasse und die Bestände an Wertpapieren und Waren, einsehen und prüfen. Er kann damit auch einzelne Mitglieder oder für bestimmte Aufgaben besondere Sachverständige beauftragen. Er erteilt dem Abschlußprüfer den Prüfungsauftrag für den Jahres- und den Konzernabschluß gemäß § 290 des Handelsgesetzbuchs.
(3) Der Aufsichtsrat hat eine Hauptversammlung einzuberufen, wenn das Wohl der Gesellschaft es fordert. Für den Beschluß genügt die einfache Mehrheit.
(4) Maßnahmen der Geschäftsführung können dem Aufsichtsrat nicht übertragen werden. Die Satzung oder der Aufsichtsrat hat jedoch zu bestimmen, daß bestimmte Arten von Geschäften nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen. Verweigert der Aufsichtsrat seine Zustimmung, so kann der Vorstand verlangen, daß die Hauptversammlung über die Zustimmung beschließt. Der Beschluß, durch den die Hauptversammlung zustimmt, bedarf einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel der abgegebenen Stimmen umfaßt. Die Satzung kann weder eine andere Mehrheit noch weitere Erfordernisse bestimmen.
(5) Die Aufsichtsratsmitglieder können ihre Aufgaben nicht durch andere wahrnehmen lassen.
Drei Vorstände, die mit für das Fiasko verantwortlich sind, müssen gehen, Thyssenkrup trennt sich von ihnen. An den Verlusten ist Steinbrück nicht beteiligt, die Entscheidungen sind vor seiner Zeit gefallen aber er hat mit dafür gesorgt, dass die Konsequenzen für die Verantwortlichen gezogen wurden.
Er hat offensichtlich überwacht & geprüft und ist zu einem Ergebnis gekommen, aus denen sich Konsequenzen für diejenigen, die für's operative Geschäft zuständig sind, ergeben haben.