Gazprom ADR 2022 - Wie geht's weiter?
Seite 1 von 334 Neuester Beitrag: 18.10.24 17:51 | ||||
Eröffnet am: | 08.04.22 21:10 | von: EarlMobileh | Anzahl Beiträge: | 9.345 |
Neuester Beitrag: | 18.10.24 17:51 | von: time watch | Leser gesamt: | 7.030.561 |
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da der "normale" Gazprom-Thread mittlerweile fast unleserlich geworden ist, hier neuer Vesuch, um sich zu der Gazprom-ADR-Sanktions-Problematik auszutauschen.
Mein bisheriger Wissensstand zum Thema (OHNE GEWÄHR!):
1.: Jeder/s ADR verbrieft das Recht auf 2 Original-Gazprom-Aktien. Die ADR werden von der Bank of New York Mellon (BNY, nicht gerade eine kleine "Zockerbude"...) herausgegeben.
2.: Das Recht auf Übertrag der jeweils 2 "Original-Aktien" pro ADR kann bei BNY beantragt werden, ist mit einer gewissen (eher sehr geringen) Gebühr verbunden und kann aber offenbar aktuell wegen Sanktionen nicht ausgeübt werden.
3.a): Bewohnern eines von RUS so benannten "unfreundlichen Staates" (womit u. a. die gesamte EU + CH + USA gemeint sind), sind Aktienverkäufe (+käufe?) russischer Aktien derzeit untersagt.
3.b)...auf der anderen Seite wickeln die Clearing-Stellen in der EU (Clearstream in LUX) gerade wegen EU-Sanktionen keinen Umtausch von ADR in russische Aktien ab.
4.: BNY hat das ADR-Programm Ende März 2022 gecancelt
5.: Die Depotbanken (z. B. Consors, DiBa, Sparkasse...) haben keinen Durchblick oder/und wenig Interesse, ihre Kunden mit sachdienlichen Informationen zu dem Thema zu versorgen.
6. Der "rein mathematische" Kurs eines Gazprom-ADRs liegt aktuell bei knapp 5,50 € pro ADR. (2 x MOEX-Rubelkurs in Euro).
7.: Manche Forenteilnehmer berichten neuerdings von "Horrorabfindungen" im Gegenzug für ausgebuchte Anteile an Gazprom-ADRs, obwohl dies niemals von ihnen autorisiert wurde.
Jetzt stellt sich die Frage - was tun?
Diverse Szenarien wurden schon vorgeschlagen:
A: Gar nichts tun und warten, bis sich die Depotbank meldet oder irgendwas macht.
B: Nichts machen außer der Depotbank mitzuteilen, dass man in der Sache "Gazprom ADR" nichts ohne eine/n klare Einwilligung/Auftrag/Weisung akzeptieren wird.
C: Einen Broker nutzen (oder dort ein neues Depot-Konto eröffnen), der den Handel an der MOEX für Nicht-Russen "in Friedenszeiten" ermöglicht und versuchen, die ADR dorthin zu transferieren (was offenbar gerade auch nicht möglich ist). Als Beispiel kursiert immer wieder "InteractiveBrokers", wobei auch dieser Broker angeblich gerade keine ADR in russ. Aktien tauscht bzw. tauschen kann.
D: Ausübungsantrag an die BNY stellen und sich die "Originalaktien" auf sein eigenes russisches Depotkonto (wenn man (auch) russischer Staatsbürger ist) oder die eines russischen Freundes buchen lassen. Hielte ich für eine interessante Option, geht aber wschl. auch nicht.
Also, was tun? Ich schwanke zwischen den von mir genannten Optionen A + B. Ich glaube, bis jetzt, hat niemand einen Plan, was gerade vor sich gilt in dieser Sache und vielleicht ist "Abwarten" wirklich die beste Option. Einen Vorteil durch einen Broker, "der auch MOEX kann", sehe ich nicht. Denn augenscheinlich sind die ADR gerade "nirgendwohin wandelbar" und (aus russischer Sicht) "Ausländer bleibt Ausländer" - egal bei welchem Broker.
Ich selber werde mich jetzt weiter informieren über die Rolle der Clearing-Stellen bei der ganzen Thematik, denn hier scheint mir der bisher juristisch fragwürdigste Punkt bei der ganzen Geschichte zu liegen.
Würde mich freuen, wenn die nächsten paar Beiträge zum Thema beitrügen.
Danke und viel Glück allen!
Es war ein im meinen Augen ein großer Fehler die BYM aus der Verantwortung zu nehmen und die Selbstverantwortung und selbsttragendes Risiko über den Übertrag bzw. die Wandelung zu veranlassen. Es gibt eine große Anzahl von ehemaligen ADR-Inhaber die jetzt keins von beiden mehr haben, weder die ADR auf dem Depot noch einen rechtlichen Anspruch gegenüber der BYM. Von den fehlenden Aktien auf dem Typ-C Konto ganz zu schweigen. Die ADR werden nicht wieder zurückgebucht, die sind jetzt weg und aufgrund der fehlenden Übertragungskette werden diese auch nicht mehr auf dem Typ-C Konto landen. Davor habe ich immer gewahrt, aber die Gier war halt bei Einigen größer. Nicht einmal der Verlustabtrag kann jetzt für diese Pers. herrangezogen werden, wie den auch?
In diesen Forum treiben einige ein zusammen abgesprochenes Spiel, falls das noch nicht aufgefallen sein sollte. Und für alle die noch nicht getauscht haben und ihre ADR noch besitzen, lasst die Dinger liegen, da wird nix automatisch ausgebucht oder anderweitig verscherbelt. Das wird alles sauber nach Kriegsende wiederbelebt oder ordnungsmäßig verkauft über die BYM und somit erhaltet ihr auch den euch zustehenden Verlustabtrag bzw. eine wie es sich auch gehört anständige Abrechnung / Nachweis. Und nur mal so neben bei, ich hänge mich lieger an eine US Klage gegen die BYM als dem Kreml einen Brief zu schreiben, sollte man mal drüber nachdenken. Und zu guter letzt noch meine alte Pronosse vor ca. 4 Wochen, Pos.1 und Pos. 2 von Det123 ist eingetoffen, davor habe ich deutlich gewarnt, wobei das hier immer wieder abgestitten wurde und ausgerechnet das steht jetzt ganz oben auf seiner der Liste. Ein Schelm wer böses denkt. In diesem Sinne Gruß Time Watch
Was das bringt weiß ich auch nicht . Aber da sich ja aktuell nicht viel tut ist jede Bewegung in der Richtung zumindest mal ein Zeichen dafür, dass noch irgendwas im Hintergrund läuft.
von der Gazprombank habe ich gestern folgende Mitteilung erhalten (hier in Übersetzung durch DeepL, dadurch auch die Rechtschreibfehler):
"Sehr geehrte Kunden!
Die Bank GPB (JSC) informiert gemäß der Verordnung des Präsidenten der Russischen Föderation Nr. 840 vom 02.10.2024 [1] und dem Beschluss des Verwaltungsrates der Bank von Russland vom 03.10. 2024 [2] informiert die Bank GPB (JSC) ihre Depotinhaber, deren Aktien russischer Aktiengesellschaften [3] von der Depotstelle der Bank GPB (JSC) auf Depotkonten des Typs "C" bei der NSD verbucht wurden (nachstehend "Aktien" genannt), über den Beginn des Verfahrens zur Änderung des Verwahrungsortes der Aktien, in dessen Folge die Aktien auf Nominee-Inhaberkonten des Typs "C" verbucht werden, die für die Depotstelle der Bank GPB (JSC) von den Registrierungsstellen in den jeweiligen Aktionärsregistern eröffnet wurden.
Sobald die Aktien verschoben werden, werden Informationen in der Unterrubrik "Bekanntmachungen" des Abschnitts "Verwahrungsdienstleistungen" der offiziellen Website der Bank GPB (JSC) veröffentlicht.
Bitte beachten Sie, dass sich das auf Ihren Namen eröffnete Depot bei der Verwahrstelle der Bank GPB (JSC) nicht ändert und die Anzahl der von Ihnen gehaltenen Anteile unverändert bleibt.
Sie können Informationen über die von der Verwahrstelle der Bank GPB (JSC) durchgeführten Transaktionen und über den Ort der Verwahrung Ihrer Aktien erhalten, indem Sie persönlich oder durch Ihren ordnungsgemäß bevollmächtigten Vertreter bei der Servicestelle [4] oder über den elektronischen Interaktionskanal, der gemäß den Bedingungen für die Verwahrungstätigkeit der Bank GPB (JSC) verwendet wird, einen Bericht im Formular 0B-03 beantragen. Für die Einreichung der Meldung wird keine Gebühr erhoben."
Versteht jemand und kann erklären, was genau damit eigentlich gemeint ist? So wie ich es verstehe, lagen die Aktien bisher gar nicht bei der Gazprombank, sondern beim NSD, und nun werden sie in Zukunft direkt bei der Gazprombank gelagert. Ist das korrekt?
Wie ich diesen Bericht 0B-03 beantrage, weiß ich auch nicht, was ist denn mit dem "elektronischen Interaktionskanal" gemeint? Einfach per E-Mail? Wenn hier jemand Erfahrungen sammelt und teilen könnte, bin ich ihm/ihr dankbar.
Ansonsten verstehe ich es so, dass für mich akut kein weiterer Handlungsbedarf besteht, außer wenn ich diesen Bericht haben möchte.
Viele Grüße
Swann
Ich stimme time watch zu - ich habe auch kein Interesse nach Russland zu reisen, aufgrund von Aufwand, Kosten, der unsicheren Situation dort, und dann die Sprachschwierigkeiten und die Bürokratie. Warum die Gazprombank kein vernünftiges Onlinebanking-System wie hiesige Banken besitzt, verstehe ich auch nicht.
Mein Problem: Anders als time watch glaube ich persönlich nicht daran, dass schon alles gut wird, wenn man einfach wartet, seine ADR liegen lässt und die Bank of New York Mellon mal machen lässt oder diese im Zweifelsfall verklagt.
Zum Glück ist man ja bisher nicht gezwungen, nach Russland zu reisen. Sollte die dortige Bank mal eine Frist setzen, bis zu der man sich authentifizieren muss, da sonst die Aktien beschlagnahmt oder was auch immer werden, ist das natürlich etwas anderes.
Vielleicht kann ich auch durch einen in Moskau lebenden Bekannten an einen vertrauenswürdigen und russisch sprechenden Kontakt dort gelange, den ich bevollmächtigen kann, um nicht selbst reisen zu müssen.
Denn ja: Wie time watch schreibt, sollte man natürlich darauf achten, die Kosten niedrig zu halten, sonst spart man sich die ganze Umwandlungsgeschichte lieber. Insbesondere bedeutet das, dass sie sich erst ab einer gewissen Aktienanzahl lohnt.
Fazit: Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten. Den Tausch der ADR in Russland vorzunehmen sofern die Voraussetzungen dafür vorliegen oder irgendwann auf einen Zwangsverkauf der Aktien und die Verteilung der Verkaufserlöse hoffen. Eine Reise nach Russland gestaltet sich einfacher als von vielen erwartet. Ich habe das ausführlich beschrieben. Die Kosten sind weit niedriger als hier in Deutschland einen sogenannen Fachanwalt zu beauftragen. Dolmetscher und notarielle Bestätigungen in Russland zu niedrigen Kosten überhaupt kein Problem. Die Argumente in den vorigen Beiträgen ist das typische bashing in diesem Forum von Leuten, die keine Ahnung haben.
meine Vorbehalte gegen eine Reise nach Russland abwertend als "Bashing" zu bezeichnen, finde ich nicht ganz fair. Ich fahre ungern mit dem Auto in den Urlaub nach Italien, weil ich das eine ziemlich weite und lange Anreise finde; nach Kaliningrad ist es aber von hier in Süddeutschland aus noch wesentlich weiter, und das für einen noch kürzeren Aufenthalt dort. Dass man sich dagegen vielleicht sträubt, ist dann kein "Bashing", sondern persönliche Einstellung. Zudem bin ich nicht Rentner, wie viele andere vielleicht, sondern müsste mir für die Reisezeit Urlaub nehmen.
Und dann hast Du selbst auf Deiner Webseite einen Artikel "Auf Aktienjagd" aus der Wirtschaftswoche verlinkt/zitiert, der in einem Erfahrungsbericht schildert, dass bei so einer Reise eben nicht unbedingt alles glatt läuft: "Gottfried Jakobeit muss sich vorerst geschlagen geben. Auch am siebten Tag seiner Reise ist von MT542 nichts zu sehen. Am Abend steigt er in einen Bus nach Danzig, von dort geht es zurück in den Odenwald." So heißt es da am Ende.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde es super, dass Du auf Deiner Seite und hier Informationen und Hilfestellungen zu dem ganzen Thema gibst, die man sonst kaum findet. Ich bin nur der Meinung, dass auch ein bisschen Verständnis für Leute angebracht wäre, die den damit einhergehenden Aufwand nicht auf sich nehmen wollen oder können, und das Du diese nicht pauschal als "Basher" abkanzeln solltest.
Viele Grüße
Swann
Und dieser Umstand zeigt und beschreibt doch mehr als deutlich was das alles für ein Unsinn ist.Ich habe überhaupt keine Interesse jetzt nach Russland zu reisen, am Ende des tages werde ich noch eingezogen für diesen ganzen Unsinn. Wenn hier jemand russischer Staatsbürger ist und hat Angst eingezogen zu werden mag das berechtigt sein. Hier soll meiner Meinung nach suggeriert werden. Leute passt auf ihr könnt in Russland abgefasst werden. Das ganze als Unsinn zu bezeichnen ist eine Meinung . In meinen Augen ist das Panikmache .Viele anderen Mitglieder in Foren haben das nicht als Unsinn gesehen und haben die Reise nach Kaliningrad angetreten . Nicht jeder schafft das. Ich übrigens auch nicht. Ich habe mir ein Cifra Depot zugelegt und hoffe irgendwann wandeln zu können .Nochmals, ich habe volles Verständnis für deine Beweggründe. Mir geht es nur darum diese platten Argumente von einzelnen hier weniger Beachtung zu schenken. Ich genau wie neulich einer schrieb. Eure Bemühungen bringen eh nichts es schaffen eh nur eine handvoll Leute zu tauschen. In unseren Gruppen sind es mehrere Hände voll, die es geschafft haben. Vielleicht mehr als mancher Anwalt. Das ist eine andere Geschichte .
war die Umtauschfrist schon lange abgelaufen.
Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, da die Bücher zu waren
und das ganze Blockiert war, haben sie den Tausch noch zugelassen.
Jetzt hast du Anspruch auf den verkaufserlös.
Dann, wenn ein Verkauf durch den Westen wieder Möglich ist,
wird die Melleon Verkaufen und das Geld dafür ausschützen.
Wann das ist, offen.
Wie sie das Marktschonend machen, offen
Wegen der Menge, können sie den Verkaufszeitraum dann auch Strecken.
Sie müssen um Rechststreitigkeiten zu vermeiden,
eben so verkaufen, das es möglichst viel für die ADR Besitzer gibt
„EAHCISS ist äußerst enttäuscht über diesen Ansatz des OFAC. EAHCISS wird einen Brief an den OFAC-Direktor senden und unsere Ansicht teilen, dass der Ansatz des OFAC de facto speziell darauf ausgerichtet zu sein scheint, US-amerikanische und andere westliche Investoren in nicht sanktionierten russischen Unternehmen ins Visier zu nehmen......
von Julia Groth
28. August 2024
Besonders trübe ist der Ausblick für ADRs auf russische Aktien. Sie werden wohl entschädigungslos verfallen. Für Anleger heißt das: Totalverlust. Ich werde mir vorbehalten die Autorin des Artikels auf den Unsinn hinzuweisen, den sie publiziert um die Anleger zu verunsichern.
18.10.2024
Folgende Ankündigung D24042Clearstream Banking1 Informiert Kunden darüber, dass alle angewiesenen DRs in den Programmen Deutsche Bank und JP Morgan, die nicht innerhalb der vorgegebenen Frist umgewandelt werden konnten, an Clearstream Banking zurückgegeben und auf den Konten des Kunden’ gutgeschrieben wurden.
Bezüglich der Programme des DR-Agenten BNY Mellon bestätigte der Agent, dass eine Reihe von DRs vor Ablauf der OFAC General License 100A weder umgewandelt noch an Clearstream Banking zurückgegeben werden konnten.
BNY Mellon ist dabei, diese DRs abzugleichen und wird Clearstream Banking über den Status und die Berücksichtigung dieser Positionen auf dem Laufenden halten.
Clearstream Banking wird die Situation weiter genau beobachten und bleibt in engem Kontakt mit dem DR-Agenten BNY Mellon, um die nächsten Schritte zu klären.
Clearstream Banking trägt keine Verantwortung und haftet nicht für Folgen, Verluste oder Schäden, die den Inhabern durch die Ablehnung/Umkehr der Transaktionen entstehen können.